MCS (Multiple Chemical Sensitivity)

MCS - Ursachen, ENtstehung, Mechnanismen

Zähne sanieren und vor allem Wohngifte zu Hause und am Arbeitsplatz entfernen und soweit wie möglich meiden. Allergien bzw. Pseudoallergien bei der Ernährung berücksichtigen. Viel an die frische Luft gehen und sich bewegen. Entspannungstechniken üben. Sich mit lieben Menschen umgeben, die keinerlei Stress machen - eher im Gegenteil...
Wie man herausfindet, welche Gifte das sind, ist jedem überlassen.
Wenn dann diese Faktoren ausgeschaltet sind, kann sich sehr viel verbessern.

https://www.symptome.ch/threads/mcs-multiple-chemical-sensitivity.116/

Gruss,
Uta
 
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MCS - Ursachen, ENtstehung, Mechnanismen

Selbstverständlich!

Im schlimmen Fall: Das entsprechende Antibiotika (bei mir „MCS“ sofort weg - schon zigmal ausprobiert!)

Da das herkömmliche Antibiotika aber bei chronischen Infektionen keine dauerhafte Wirkung hat ... würde ich unter normalen Umständen mind. 20 Tabl. Spirulina + 2 Kapseln Bärlauch am Tag zu mir nehmen.
Des weiteren täglich ca. 1 Stunde sportlich betätigen (z.B. Inliner fahren, walken, schwimmen -natürlich nicht in Schwimmbädern!)
Dann würde ich noch jede Menge gutes Wasser trinken - und mich nach Möglichkeit in Clean-Rooms aufhalten.
Chemische Mittel soweit wie möglich meiden - vor allem auch „normales“ Waschpulver.
Aus einer Großstadt wie z.B. Frankfurt würde ich unbedingt wegziehen! Gute Ernährung, ausreichend Schlaf ... also eine einigermaßen gesunde Lebensweise setze ich natürlich voraus!

Wenn ich all diese Regeln beachte ist „MCS“ in vielen Fällen wohl kein Problem - und auch keine Krankheit!!!

Wenn ich natürlich verseuchte oder kaputte Zähne hab verstärkt sich „MCS“ u.U. nochmals ganz erheblich - so dass auch die oben genannten Mittel evtl. nicht mehr ausreichen. (Wie ich erst vor kurzem selbst feststellen musste! Ich habe mir einen Zahn ziehen lassen der nach Aussage von mehreren Zahnärztinnen „nix hatte“ d.h. auf dem Röntgenbild war angeblich nix zu sehen. Ich hab aber genau gespürt, dass dieser ehemalige Amalgam-Zahn Probleme machte und hab trotzdem drauf bestanden ihn zu ziehen. Und siehe da. Das Ding hatte - als es gezogen war - einen ganz üblen Geruch welcher auf keine guten Prozesse schließen ließ ... und seit dem ist das hochgradige MCS auch wieder weg gewesen - schlagartig!)


Ich glaube also weiterhin, dass die Grund-Ursache für MCS bei vielen Betroffenen eine chronische Infektion - bzw. die Borreliose ist.
Warum das der eine Mensch aber stärker - der andere schwächer betroffen ist, hat wohl außer der Lebensweise und den äußeren Umständen (siehe oben) auch noch andere Ursachen. So haben ja nicht nur Frauen und Männer verschiedene Immunsysteme ... sondern auch jeder Einzelne hat eine ganz bestimmte Konstellation.
Das besagt aber nicht, dass diese bei „MCS“ grundsätzlich schlecht ist. Schlecht ist die Belastung bzw. Verseuchung unserer Umwelt!

Da man aber weder das Eine ändern will - noch eine Borreliose beseitigen kann ... wird wieder mal die Psychosomatik mißbraucht.
Was hier passiert ist ein Verbrechen! Und man sollte die Verantwortlichen anschreiben wo man nur kann ...
Denn irgendwann werden sie wieder behaupten: Sie haben ja nix gewusst!

Lieben Gruß X

PS: Schon vor über 10 Jahren haben (m.W.) manche Ärzte gewusst, dass "MCS" eine Folge von Borreliose + verseuchter Umwelt ist!

So wie die Helicobacter-Bakterie (auch eine Spirochäte!) erst Probleme im Zusammenhang mit einem erhöhten Magensäurespiegel macht! Und nur dadurch!
Und wie viele Jahrzehnte hat man die Leute auf sonstwas behandelt ... hat ihnen sonstwas unterstellt ... hat sonstwas für „Forschungsergebnisse“ zugrunde gelegt?! Im nachhinein weiß jeder: Es war alles nur Hokus Pokus was die „Wissenschaft„ getrieben hat!!!
 
In den USA werden Menschen, die unter einer Chemikalienunverträglichkeit leiden, häufig «Canaries», Kanarienvögel, genannt. Früher war es in Bergwerken üblich, diese zarten Vögel mit untertage zu nehmen, zur Warnung vor Grubengas. Wenn der Kanarienvogel von der Stange fiel, war es höchste Zeit nach oben an die frische Luft zu fliehen.
Insofern sind jene Menschen, die heute durch die zahlreichen Chemikalien in der Umwelt krank werden, eine letzte Warnung an alle
images


https://www.hausarzt.ch/open/aerzte/mcs.htm

Mit ARtikeln von Maschewsky (Hamburg), Schwarz (Bredstedt) und Wassermann (Kiel), also nicht mehr ganz neu, weil Prof Wassermann ja schon in Pension gegangen ist vor einigen Jahren

Uta
 
Heute bekam ich diesen Rundbrief:
MCS Fallbeispiel für TV Beitrag gesucht

Hallo liebe Mitbetroffene, liebe SHG Leiter,

ein Fernsehjournalist möchte gerne einen Beitrag über MCS erstellen.
Diesbezüglich ist er auf der Suche nach Betroffenen, die bereit sind,
ihre Krankengeschichte zu erzählen.
Ideal wäre jemand in fahrbarer Entfernung rund um Kassel und Göttingen (250 km).

Ist jemand unter Euch bereit seinen Fall darzustellen?
Das Fallbeispiel sollte seine Chemikaliensensibilität möglichst ärztlich attestiert haben.

Wer Interesse hat, kann sich gerne mit mir zur Kontaktvermittlung in Verbindung setzen.
Jeder Beitrag über MCS hilft uns aus der Anonymität und Isolation herauszutreten.

Herzliche Grüsse und Danke für jede Unterstützung,

Silvia K. Müller



--
CSN - Chemical Sensitivity Network

Mühlwiesenstr. 2
55743 Kirschweiler
Germany

Tel: 06784-9839913
Tel: 06781-31327 privat
Fax: 06784-9839919

www.csn-deutschland.de

Vielleicht gibt es hier im Forum jemand, der da in Frage käme?

Uta
 
CSN bittet um Unterstützung:

CSN – Chemical Sensitivity Network

Mühlwiesenstr. 2, 55743 Kirschweiler, Tel. 06784-9839913, [email protected] , CSN - Chemical Sensitivity Network

DRINGENDER HILFERUF

Das Environmental Health Center in Dallas Environmental Medicine Treatment Center-specializing in mold testing and other sensitivities ist die Umweltklinik mit den weltweit besten Umweltbedingungen. Sie sind ein Hauptgrund für den Erfolg der Klinik.

Die Klinik verfügt über ein zentrales Luftfilterungssystem, und in manchen Räumen sind noch zusätzliche Luftfilter aufgestellt. Die Wände sind mit porzellanbeschichtetem Edelstahl und die Böden mit Stein oder Granit ausgestattet. Viele Zehntausende von schwer Chemikaliensensiblen / Chemikaliengeschädigten aus allen Ländern der Welt haben dort in den letzten Jahrzehnten Hilfe gefunden.

Der Besitzer des Gebäudes plant im Moment Sanierungsmaßnahmen.

Im Stockwerk vor Dr. Rea's Klinikräumen soll im Flur, der alleinig zu den Klinikräumen führt, neuer TEPPICHBODEN verlegt werden. Jetzt ist dort uralter Teppichboden, der zwar nicht mehr repräsentativ aussieht, aber verträglich ist, weil er nicht mehr ausgast und versiegelt ist. Für die zumeist sehr schwer geschädigten Umweltkranken wird die geplante Teppichverlegung bedeuten, dass sie die Klinik überhaupt nicht mehr erreichen können. Mit Sicherheit muss der Teppichboden zusätzlich verklebt werden, aufgrund der Länge des Flurs.

Dr. Rea's Intervenieren blieb erfolglos, der Besitzer bleibt dabei, der neue Teppichboden soll verlegt werden.

Das Problem besteht darin, dass dieses Gebäude Dr. Rea nicht gehört, und bei der Lage könnte er es auch nie kaufen. Im Gebäude befinden sich auch andere Arztpraxen, die normalerweise nicht stören, da sie im ersten Stock sind und das EHC im zweiten Stock über Außentreppen erreichbar ist. Die im ersten Stock befindlichen Praxen werden, wegen Trittschall bei Alternativen, der Hauptgrund sein, weshalb man auf Teppichboden beharrt.

Amerikanische Organisationen und Patienten von Dr. Rea bitten verzweifelt um Hilfe. Sie haben eine Petition geschrieben, die an den Hausbesitzer gerichtet ist. Jeder, der unterstützen will, kann nachfolgenden Text, der um eine sicherere Alternative als Teppichboden für den Klinikflur bittet, in eine Mail kopieren und dann ganz unten seinen Namen mit Adresse hineinschreiben.

Sendet Eure Mail an [email protected] wir senden sie dann alle zusammen an Steve Ross von HEAL, er leitet die Petition.

Ich war selbst einige Male bei Dr. Rea und hätte ohne seine Hilfe und die absolut cleanen Umweltbedingungen im EHC-Dallas nicht überlebt. Helft bitte mit, auch wenn Ihr selbst nie Patient gewesen seid, diese umweltkontrollierte Klinik davor zu bewahren, dass schwer Chemikaliengeschädigte sie nicht mehr betreten können. Die letzte Hoffnung und Behandlungsmöglichkeit für viele Menschen wären sonst zerstört.

Herzlichen Dank für Eure Unterstützung,

Silvia K. Müller
CSN

Uta
 
Fortsetzung:
Schnelles Handeln rettete Umweltklinik vor neuem Teppichboden
Ende letzter Woche kam ein Hilferuf aus den USA: Im Flur, der zu den Klinikräumen von Prof. Rea's umweltkontrollierter Klinik führt, sollte ein neuer Teppichboden verlegt werden. Die Patienten des Environmental Health Center Dallas kommen aus der ganzen Welt und oft ist ihr Gesundheitszustand durch Chemikalienexposition sehr fragil. Viele sind hypersensibel, ihr Körper toleriert nichts mehr und manche können nur noch mit Aktivkohlemasken oder Sauerstoff einigermaßen funktionieren. Zwanzig Meter verklebter Teppichboden vor den Klinikräumen wäre für solche schwerstkranken Patienten das Aus für eine weitere Behandlung gewesen.

Elva und Norm Waters hörten von dieser Sanierungsmaßname und wurden umgehend tätig. Sie schrieben eine Petition, die sofort von Gruppen in den USA und Europa an deren Mitglieder verschickt wurden. Fast 200 unterschriebene Petitionen konnten der Hausverwaltung, die wegen Trittschall Teppichboden verlangt hatte, vorgelegt werden. Über 70 unterschriebene Petitionen kamen von uns aus Europa.

Die große Anzahl von Petitionen unterzeichnet von Menschen rings um den ganzen Globus beeindruckte die Hausverwaltung sehr und führte dazu, dass die Teppichverlegung und eine daraus unabwendbare furchtbare Situation gestoppt wurde. Prof. Rea bekam gestern Abend vom Hausverwaltermanagement ausreichend Zeit zugestanden, um eine für seine Patienten tolerierbare schadstofffreie Alternative zu finden.

Dieser Sieg ist allen zu verdanken, die sich sofort hinsetzten und die Petition unterzeichneten. Hierzu möchte ich mich Steve Ross von HEAL anschließen, der die Nachricht vom Erfolg folgendermaßen kommentierte:

Großartige Arbeit von allen! Schaut, was die gemeinsame Kraft von Menschen bewirken kann!

Ganz herzlichen Dank an Euch alle für Eure schnelle Hilfe auch im Namen von Prof. Rea

und großes Dankeschön auch an die Leiter der MCS Organisationen aus der Schweiz und aus Holland, Heidi Stremminger, Silvia Nussio und Els Valkenburg, die die Petition an ihre Mitglieder sandten.

Herzliche Grüsse und ein schönes Wochenende,

Silvia K. Müller

CSN
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CSN - Chemical Sensitivity Network

Schön, daß das geklappt hat!
 
MCS - Ursachen, ENtstehung, Mechnanismen

Frau im Spiegel beschäftigt sich in der Ausgabe vom 15.3. mit Umweltproblemen:

Wenn die Umwelt krankmacht
Zarte Aromen sorgen für gute Laune und Entspannung. Doch immer mehr Menschen können die Flut an chemischen Duftstoffen nicht verkraften.
Auch wenn sie uns ein Gefühl von Frische und Frühling ins Leben zaubern: Als so genannte Kontaktallergene machen Duftstoffe inzwischen rund einer Million Menschen in Deutschland das Leben schwer. "Damit ist die Duftallergie nach der Nickelallergie die zweithäufigste", so Dr. Johannes Huss-Marp vom Zentrum für Allergie und Umwelt (ZAUM) der TU München. ...
Frau-im-Spiegel.de - Gesundheits-Magazin: Wenn die Umwelt krankmacht

Uta
 
Hallo zusammen,

die Medien brennen im Moment darauf sachliche Beiträge über toxische Schädigungen und Chemikaliensensibilität zu erstellen. Wenn Ihr daran interessiert seid an einem solchen Beitrag mitzuwirken, oder mithelfen möchtet ein geeignetes Fallbeispiel zu finden, würden wir uns sehr freuen. Wichtig ist, dass die Erkrankung attestiert und die Ursache bekannt ist.

In Wohnraumnot kann jeder Chemikaliensensible jeden Tag kommen, bitte lest das unten stehende Gesuch und helft, wenn Ihr irgendwie könnt mit, einen geeigneten Wohnraum für eine chemikaliensensible Dame in schwerer Not zu finden.

Herzlichen Dank für Eure Unterstützung,

Silvia K. Müller



TV - Fallbeispiele gesucht

Ein holländischer Filmproduzent (er hat schon viele heiße Eisen angepackt, z.B. Organhandel in Afrika und mit seinen Filmen Preise gewonnen) sucht für einen einstündigen Beitrag der international ausgestrahlt wird noch ein französisches MCS Fallbeispiel. Hat jemand Kontakte nach Frankreich?

Eine deutsche Redakteurin bereitet einen Dokumentarfilm für Arte oder ZDF über MCS vor und sucht Betroffene, die vor der Kamera über ihre Erfahrungen sprechen würden. Insbesondere sucht sie Kinder oder Jugendliche, die unter MCS leiden.

Bitte bei [email protected] melden.

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CSN zur Chemical Sensitivity (MCS):
VON ULLY GÜNTHER
Beim Einkaufen, beim Behördengang, beim Arzt, ihre Atemmaske steckt stets in der Jackentasche. Nicht so eine billige Baumarktmaske, ihre hat einen Kohlefilter. Die Maske ist ihr Schutz – auch gegen die Angst, die sie begleitet, wo immer sie hingeht.
Sie arbeitete in einem Großraumbüro. Die Kolleginnen kamen gern chic, frisch gefönt, wie das üblich ist in solchen Büros. Sie dufteten nach Haarspray, nach Chanel, nach Gucci, nach Kenzo. Sie dufteten so jungfräulich und verführerisch wie der junge Morgen in einem Büro zu duften hat.

Annerose Heydenbluth dachte erst: „Ich muss mich einfach zusammenreißen. Ich mag diesen Geruch nicht." Damals, um das Jahr 1999, wusste sie wenig von Duft- und Konservierungsstoffen, von Emulgatoren und Weichmachern, vom aus tausenden Stoffen zusammengebrühten Chemiecocktail, der wie Nebel um den heutigen Menschen suppt. Annerose Heydenbluth wurde übel. Sie bekam Kopfschmerzen, die Augen juckten, die Bronchien brannten. Ihr wurde schwindlig, dann schwoll der Hals zu. Sie rang nach Luft und hatte sehr viel Angst. Sie war nun fast ständig krankgeschrieben.

Schnell zum Hypochonder erklärt

Zunächst wurde eine Duftstoffallergie vermutet. Ihr Suhler Arbeitgeber war nett: Er richtete ihr ein nagelneues Büro ein, das sie für sich allein haben sollte. Alles war neu: der Teppichboden, der Computer, der Schreibtisch, die Möbel, sogar die Heizkörper frisch gestrichen. Die Sekretärin Annerose Heydenbluth war glücklich, voller Tatkraft zog sie ein. Aber alles blieb: der Kopfschmerz, der Schwindel, die Atemnot, die Angst. Es ging nicht. Wie soll man das seinem Arbeitgeber beibringen – oder den Kollegen?

Das Drama dieser Krankheit wird schnell zum Psychodrama für den Betroffenen. „Bevor Sie wissen, was Sie haben, sind Sie schon entlassen. Oder Ihre Frau ist weg," berichtet Fritz Feiler (Name geändert). „Alle um sie herum glauben irgendwann: ‚Jetzt ist er durchgeknallt.'" Zwei Jahre lang habe er seine „gesamte Freizeit in Wartezimmern von Ärzten verbracht", erzählt Feiler. Einmal klagte er über Durchfall, dann wieder über Konzentrationsstörungen („Alles verschwimmt."), beim nächsten Mal über Ausschlag oder über das Jucken beim Wasserlassen. Er ermüdete extrem schnell, schließlich kamen die Befindlichkeitsstörungen hinzu: „Es geht einem richtig scheiße." – Fritz Feilers Drama nahm seinen Lauf. „Sie gehen zum Arzt. Der hat keine Ahnung und sagt: ‚Sie haben nix.' Dann gehen Sie zum nächsten Arzt, der denkt: ‚Geb' ich dem was, der Placeboeffekt wird's schon richten.' Wenn Sie sich den dritten Arzt suchen und dem erzählen, wo Sie überall gewesen sind, dann weiß der schon, dass Sie ein Hypochonder, ein eingebildeter Kranker sind."

Fritz Feiler ging es schlecht und trotzdem – im Verhältnis – noch brauchbar. Es gibt auch Leute, denen zieht es in Sekundenbruchteilen die Beine weg, dann liegen sie auf der Nase, im Supermarkt, auf der Straße oder sonst wo. Sie kenne etliche solcher Fälle, sagt Annerose Heydenbluth. Feiler konnte wenigstens in die Sprechzimmer laufen. Nach zwei Jahren schickte ihn seine Suhler Hausärztin zum Psychologen. Der diagnostizierte keinesfalls Hypochondrie, sondern befahl seinen Kunden erneut zum Arzt – diesmal zum Umweltmediziner nach Erfurt.

MCS (Multiple Chemical Sensitivity) lautete dessen Diagnose: chemische Überempfindlichkeit. Eine inzwischen weit verbreitete Krankheit, die kaum wahrgenommen wird. „Ein Stiefkind der Medizin," urteilt der Würzburger Arzt Peter Ohnsorge. Über 30 Prozent der Bevölkerung litten heute unter umweltbedingten Krankheiten; sechs bis neun Prozent gar unter schweren Umwelterkrankungen. Damit sind die durch unsere Umgebung ausgelösten schweren Krankheiten auf dem selben Niveau angekommen wie Diabetes. Nur: „Diabetiker haben eine Lobby, dort steht die Industrie dahinter. Die armen Kerle mit Umwelterkrankungen haben keine Lobby," urteilt Ohnsorge. Als geschäftsführender Vorsitzender der Europäischen Akademie für Umweltmedizin e.V. ist er den Auswirkungen jener Chemiecocktails auf der Spur, die unser Leben umhüllen wie ein Sprühnebel.

Ein Kernproblem sind die Innenräume: Die Möbel, die Teppiche, die Klamotten, die Elektronik, die Spanplatten – alles dünstet aus. Tausende von Chemikalien hinterlassen gefährliche Spuren in der Raumluft: Flammschutzmittel im Computer, Weichmacher im Plastik, Fungizide im Teppichboden, Lösemittel in Tapeten und Farbanstrichen dünsten aus in Büros oder Wohnzimmern. Früher tauschte sich die Raumluft einmal pro Stunde komplett aus, heute sind die Räume aus Energiegründen abgedichtet – bei einem gleichzeitigen Anstieg der eingesetzten Chemikalien über die letzten Jahrzehnte.

Bis das Fass überläuft

Die Folge: Chemikalienreste sammeln sich im Körper, irgendwann beginnt der zu reagieren. „Wie ein Fass, das überläuft," sagt Annerose Heydenbluth. Irgendwann genügt dafür ein einziger Tropfen, eine mikroskopisch kleine Menge – neben dem Supermarktregal mit Obst oder Gemüse wird ihr manchmal schlecht, sie muss nur eine gespritzte Mandarine essen, sie muss nur mit den Standard-Konservierungsmitteln frischgehaltene Produkte zu sich nehmen, schon kann sie Darmblutungen bekommen. Wie man die Chemie aufnimmt – über die Raumluft oder die Nahrung oder die Klamotten – ist letztlich egal: Wenn das Fass voll ist, bleibt der Effekt derselbe.

In Franken gibt es viel Bekleidungsindustrie. Die Arbeiter dort packen Markenklamotten aus, die fast ausnahmslos aus Fernost kommen: China, Vietnam, von den Philippinen. Ohnsorge hat viele Patienten unter den Beschäftigten dieser Firmen. „In dem feuchtheißen Klima Asiens würden die Kleider doch bereits in den Häfen vor Ort von Motten zerfressen", sagt Ohnsorge, „wenn sie nicht mit Chemikalien vollgestopft" würden. Imprägniert und „ausgerüstet" (mit Chemikalien) – so lautet der Fachbegriff – tritt die jüngste Mode in Plastikfolien ihre Ozeantour nach Deutschland an, wo sie – von der Öffentlichkeit fast unbemerkt – ihre Spuren an der Gesundheit der Menschen hinterlässt, wie so vieles andere auch, das aus den Bäuchen großer Containerschiffe quillt.

25 bis 40 Prozent der Menschen besitzen die genetischen Voraussetzungen nicht, um die chemischen Stoffe, die sie aus ihrer Umwelt aufnehmen, schnell und umfangreich genug zu verstoffwechseln. Ihre Körper entgiften nicht schnell genug. Besonders gefährdet sind darüber hinaus alte Menschen und – vor allem – kleine Kinder, in deren Körpern sich die Chemierückstände sammeln. Man weiß nicht, was die gespeicherten Chemikalien in den Körpern der Kinder auslösen werden, in einigen oder erst in vielen Jahren, wenn das Fass einmal vollgelaufen ist. Müdigkeit, Allergien, Nervenschäden, Zellveränderungen, Krebs, die Palette der Möglichkeiten ist groß.

Nach wie vor dürfen Chemikalien auf den Markt gebracht werden, „deren biologische Auswirkungen oft nur mangelhaft dokumentiert sind", sagt Ohnsorge. Nach wie vor stecke Formaldehyd zum Beispiel im bügelfreien Hemd, obwohl es nachgewiesenermaßen krebserregend sei. Nach wie vor liege der durch das Umweltbundesamt festgeschriebene Grenzwert im Wohnbereich für das Gift Formaldehyd bei 0,1 ppm (parts per million), obwohl die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schon Anfang der 90er Jahre einen Wert von 0,05 ppm empfohlen habe, der Verband Deutscher Ingenieure (VDI) sogar 0,025 ppm. Vieles werde verniedlicht, sagt Ohnsorge, in Deutschland würden politische Entscheidungen gewöhnlich industrienah gefällt – Grenzwerte würden tendenziell nach oben korrigiert. Dieser Trend sei zu beobachten.

Nach einer Studie, die der Chemiker und Biologe Wolfgang Reuter für Greenpeace erstellt hat, veränderte die Bundesregierung binnen drei Jahren 404 gesetzliche Pestizidgrenzwerte: 111 wurden nach unten korrigiert, in den restlichen 293 Fällen schnellten die Werte hoch, bei Fenhexamid zum Beispiel, das sich in Salat und Kräutern findet, bis zum 600-fachen des bislang Erlaubten. „Unter den am stärksten erhöhten Pestiziden finden sich einige Neuzulassungen wie Thiophanat-methyl, Mepanipyrim und Zoxamide, aber auch bekannte Stoffe wie eben Fenhexamid, Thiabendazol, Iprodion oder Myclobutanil. Dieses Ergebnis", heißt es in einem auf der Internetseite des Berufsverbandes der deutschen Umweltmediziner veröffentlichten Artikel, „erstaunt umso mehr, als die genannten Stoffe allesamt im Verdacht stehen, gesundheitsschädliche Auswirkungen auf den menschlichen Körper zu haben". Fenhexamid gelte als grundwassergefährdend, Thiabendazol habe sich im Tierversuch als krebserregend erwiesen.

Der Giftpegel steigt

Der Chemiepegel steigt – nicht nur nach Annerose Heydenbluths subjektivem Empfinden. „Ich reagiere auf so viele Nahrungsmittel, das ist mir früher nicht passiert." Die 52-Jährige leitet die Suhler Selbsthilfegruppe der MCS-Kranken. Aller Voraussicht nach wird sie dort in Zukunft weiteren Zulauf haben von Menschen, die bald Kohlemasken in ihren Taschen herumschleppen müssen, weil sie es nicht mehr aushalten können im Büro, im Kaufhaus, im Supermarkt, im Hotelzimmer, oft auch in der eigenen Wohnung – vor deren ökologischer Vollsanierung.

Annerose Heydenbluth untersucht ein Schampoo im Supermarkt nach den parfümierten Inhaltsstoffen. Die Leiterin der Suhler Selbsthilfegruppe „Krank durch Umweltgifte" benutzt zum Einkaufen eine Atemmaske, die sie vor schädlichen Einflüssen ein bisschen abschirmt.

Informieren zu Umwelterkrankungen

Asthma, Allergien, Neurodermitis, vielfache Chemikalienintoleranz (MCS), chronisches Müdigkeitssyndrom (CFS): Am Mittwoch, 25. April 2007 laden die Selbsthilfegruppen der Suhler BESEG (Beratungsstelle zur Selbsthilfe und Gesundheitsförderung) ein ins Haus der Philharmonie, zu einem Informationstag über Umwelterkrankungen.

Um 16 Uhr referiert Bernhard Walter von der
Akademie für Bioenergetik über Methoden zur Steigerung der Selbstheilungskräfte. Um 17 Uhr spricht Hartmut Busch vom Förderkreis ökologisches Bauen über Baustoffe als Krankmacher. Um 17.30 Uhr referiert der Würzburger Umweltmediziner Peter Ohnsorge über Umweltkrankheiten, die Stiefkinder der Medizin.

Freies-Wort Online

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Silvia K. Müller
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Atemmaske:
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Uta
 
Anfrage der Grünen zur Umweltmedizin in D.

Umweltkrankheiten im Bundestag


Liebe Mitbetroffene und Interessierte,

im Deutschen Bundestag kam das Thema Umweltmedizin am 17.3. 2007 zur Sprache, nachdem die Fraktion der Grünen eine Anfrage gestellt hatte.
In der Antwort der Bundesregierung wird die medizinische Versorgungssituation als bestens dargestellt. Leider stellt sich uns als Organisation, die Umweltkranke betreut, die Realität völlig anders dar. Wir werden täglich damit konfrontiert, dass Umweltkranke weder adäquate Diagnostik und noch viel weniger adäquate medizinische Versorgung erhalten. Weiterhin werden Umweltkranke regelmäßig psychiatrisiert, diskriminiert und in jeglicher Hinsicht im Stich gelassen.
Die Antwort der Bundesregierung ist daher nicht akzeptabel, und wir sollten im Gegenzug die Realität ans Licht bringen.


Mit freundlichen Grüssen


Silvia K. Müller
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[FONT=arial,sans-serif][/FONT]
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[FONT=arial,sans-serif]Pressemitteilung Deutscher Bundestag: [/FONT]
[FONT=arial,sans-serif]Im Bundestag notiert: Umweltmedizin[/FONT]


[FONT=arial,sans-serif]Berlin: (hib/MPI) In Deutschland gibt es laut Bundesregierung gut 4.000 umweltmedizinisch qualifizierte Ärzte. In ihrer Antwort ([/FONT] [FONT=arial,sans-serif]16/4848[/FONT][FONT=arial,sans-serif]) auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ([/FONT] [FONT=arial,sans-serif]16/4657[/FONT][FONT=arial,sans-serif]) schreibt die Regierung, bundesweit hätten 212 Ärzte die Fachqualifikation "Hygiene und Umweltmedizin", einer von ihnen sei für die Behandlung gesetzlich versicherter Patienten zugelassen. Zudem gebe es 3.890 Ärzte mit einer umweltmedizinischen Zusatzqualifikation. Von diesen hätten 1.831 eine Kassenzulassung. Der Anteil der umweltmedizinisch ausgebildeten Hausärzte beträgt den Angaben zufolge 1,2 Prozent. Es gebe rund 50 umweltmedizinische Beratungsstellen und Ambulanzen, heißt es weiter. [/FONT]

[FONT=arial,sans-serif][/FONT]
[FONT=arial,sans-serif][/FONT]
[FONT=arial,sans-serif]Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen ([/FONT] [FONT=arial,sans-serif]16/4657[/FONT][FONT=arial,sans-serif]) vom 08.03.2007 zu Umweltkrankheiten: [/FONT][FONT=arial,sans-serif]https://dip.bundestag.de/btd/16/046/1604657.pdf[/FONT]
[FONT=arial,sans-serif][/FONT]
[FONT=arial,sans-serif]Antwort der Bundesregierung zum Thema Umweltmedizin und Versorgung Umweltkranker: [/FONT][FONT=arial,sans-serif]https://dip.bundestag.de/btd/16/048/1604848.pdf[/FONT]
[FONT=arial,sans-serif][/FONT]


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[/FONT][FONT=arial,sans-serif]www.csn-deutschland.de[/FONT][FONT=arial,sans-serif] [/FONT]
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Dieser Aspekt wurde m. W. hier bisher nicht erörtert:

"Multiple Chemikalien-Sensitivität durch JP8

Umweltkrank durch NATO-Treibstoff?

von Marion Hahn

MCS, die Multiple Chemikalien-Sensitivität, kann für die Betroffenen die Hölle bedeuten. Bis zu 15 Prozent der Bevölkerung in den Industriestaaten leiden an dieser Krankheit. Das besagen jüngste Schätzungen aus den USA. Und ihre Zahl steigt ständig. Wo die Ursachen dieser Krankheit liegen, ist immer noch nicht zweifelsfrei geklärt und MCS gilt als nicht heilbar.

Die Ethnologin Marion Hahn, selbst seit 1990 schwer an MCS erkrankt, hat über 10 Jahre die Ursachen ihrer Erkrankung erforscht. Während im allgemeinen immer wieder Holzschutzmittel, Amalgan und Insektizide als mögliche Ursachen für MCS genannt werden, kommt sie zu dem Ergebnis, dass dieses nur die Auslöser sind. Als eigentliche Ursache verortet sie den NATO-Treibstoff JP-8. Ein Treibstoff, den die US-Armee für Flugzeuge, Panzer und selbst zum Betrieb von Campingkochern einsetzt, ein Treibstoff, der alleine in Deutschland durch Tausende Kilometer Pipelines fließt, die Hafenanlagen und Raffinerien mit Tanklagern, Kasernen und Flugplätzen verbinden."

W&F1/02: NATO-Treibstoff

Mehr zu den Gefahren von JP8 hier:

Chemtrails-Sprühflüge oder Universaltreibstoff JP8 (Jet Propellant 8) als Krankheitsverursacher in Kunstwolken?

Gruß von bartel
 
Dieser Aspekt wurde m. W. hier bisher nicht erörtert:

Doch, habe selber schon zwei Themen dazu gestartet:

Nicht in Verbindung mit MCS:
https://www.symptome.ch/threads/us-und-nato-kerosin-hochgiftig.5488/

Hier genau dasselbe Thema (MCS, JP8):
https://www.symptome.ch/threads/mcs-durch-militaertreibstoff.6458/

Im Übrigen halte ich das durchaus für möglich, dass JP8 maßgeblich an der Entstehung von MCS beteiligt ist (oder seine "Vorgänger").
Allerdings meint jeder, der einen Ansatz gefunden hat, dass genau seiner der wichtigste ist. So wird diese Dame auch meinen, dass JP8 der wichtigste Faktor bei MCS sei. Dies kann ich nicht ohne Weiteres glauben, dazu müsste man viel forschen, denke ich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bitte um Pardon, oli. Hatte nur diesen Thread durchgeschaut.

Sehr bemerkenswert finde ich, daß es für Betroffene offenbar Hoffnung gibt, denn Marion Hahn schreibt:

"Ich selbst war so schwer an MCS erkrankt, dass ich nur knapp überlebt habe. Dass ich heute wieder ein fast ganz normales, gesundes Leben führe, obwohl MCS als unheilbar gilt, ist für viele unvorstellbar. Ich führe es darauf zurück, dass ich heute vor allem den chemischen Belastungen aus dem Militärbereich ausweiche. Die von mir durchgeführte Selbstbehandlung u.a. mit homöopathisch aufbereitetem JP8 und EDB finden sie ausführlich beschrieben in meinem Buch."

Gruß von bartel
 
Ich bitte um Pardon, oli. Hatte nur diesen Thread durchgeschaut.

Sehr bemerkenswert finde ich, daß es für Betroffene offenbar Hoffnung gibt, denn Marion Hahn schreibt:

"Ich selbst war so schwer an MCS erkrankt, dass ich nur knapp überlebt habe. Dass ich heute wieder ein fast ganz normales, gesundes Leben führe, obwohl MCS als unheilbar gilt, ist für viele unvorstellbar. Ich führe es darauf zurück, dass ich heute vor allem den chemischen Belastungen aus dem Militärbereich ausweiche. Die von mir durchgeführte Selbstbehandlung u.a. mit homöopathisch aufbereitetem JP8 und EDB finden sie ausführlich beschrieben in meinem Buch."

Gruß von bartel

Kein Problem Bartel, das Thema kam mir nur so bekannt vor, das wollte ich "nicht auf mir sitzen lassen" :D

Ich denke, dass diese Frau recht hat, allerdings gibt es Menschen, deren MCS sich nach zb Zahnherdbehandlung und Wohnungssanierung bessert. Militärtreibstoff ist sicher ein wichtiger Faktor, aber bestimmt nicht der Einzige, vermute ich...
 
Hier sind alle versammelt, die in Sachen MCS und Umweltkrankheiten einen Namen in Deutschland haben:
www.dbu-online.de/fileadmin/Dokumente/Tagungsmappe_1006.pdf
, u.a.:

v Baehr, Bartram, Bieger, Müller, Ohnsorge ... (mit Lebensläufen)

Gruss,
Uta
 
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