Sepsis

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Einleitung

Das Wort Sepsis kommt aus dem Altgriechischen und heißt Fäulnis. Umgangssprachlich nennen wir es Blutvergiftung. Eine Sepsis ist eine lebensbedrohende komplexe systemische Entzündungsreaktion, die durch pathogene Keime wie Bakterien, Pilze, Viren und Parasiten oder deren Toxine hervorgerufen wird. Die Definition ist uneinheitlich. Findet man die Bakterien im Blut, spricht man auch von einer Bakteriämie, bei Pilzen von einer systemischen Mykose, bei Viren als Ursache nennt man es Virämie und bei Parasiten heißt es Parasitämie. Auch je nach Ursprung der Infektion kann die Bezeichnung unterschiedlich sein. Die Gemeinsamkeit bezieht sich darauf, dass pathogene Keime invasiv in den Blutkreislauf gelangen und das Immunsystem nicht genügend darauf reagiert. Die Sepsis ist eine der häufigen Todesursachen. Deutsche Krankenhäuser meldeten 2014 300.000 Fälle, von denen 69.000 tödlich verliefen.

Symptome

  • Schwankende Fieberschübe
  • Kurzatmigkeit
  • Verwirrtheit, Delir
  • Schüttelfrost
  • Herzrasen
  • Harnverhaltung
  • Durchfall, Erbrechen
  • Septischer Schock

Ursachen

Die häufigsten Bakterien, die eine Sepsis auslösen sind

  • Staphylococcus aureus
  • Escherichia coli
  • Enterobacter spec.
  • Klebsiella spec.
  • Pseudomonia und Streptococcus

Dabei stellen die sogenannten Krankenhauskeime, die nichts anderes sind als die oben genannten Bakterien eine besondere Gefahr dar. Sie haben zusätzlich Eigenschaften erworben, welche sie unempfindlich gegen Antibiotika machen und deshalb schwer oder gar nicht mehr behandelbar sind.

Die häufigsten Pilze sind

  • Candida albicans
  • Aspergillus niger
  • Cryptococcus neoformans
  • Histoplasmose, Coccidioidomykose, Blastomykose

Noch ist eine systemische Mykose seltener. Sie entwickelt sich zumeist auch langsamer und kann deshalb auch früher erkannt und behandelt werden. Auch hier ist es notwendig mittels Abstrich oder Biopsie den Erreger genau zu kennen und seine Empfindlichkeit auf das angewendete Mittel zu prüfen. Das Problem liegt darin, dass auch nach Abklingen der Symptome die Gefahr eines Rückschlages hoch bleibt, die Behandlung also lang genug durchgeführt wird.

Anders ist es bei älteren, immungeschwächten Patienten. Bei systemischen (invasiven) Mykosen gelangen die Sporen oft über die Lunge in den Blutkreislauf und Organe. Sie sind sehr ernst zu nehmen. Nicht nur, dass sie schwer behandelbar sind und ein hohes Risiko darstellen, sie befallen geschwächte Patienten oppurtunistisch in den ungünstigsten Momenten gerade dann, wenn das Immunsystem schwach ist. Häufig ist es eine Kryptokokkose (Hefe) oder ein Schimmel (Aspergillus), der an schwer verlaufenden Systemmykosen beteiligt ist. Etwa die Hälfte aller Todesfälle durch eine Sepsis sind durch diese Mykosen verursacht und das Bedrohungspotential nimmt stetig zu.

Besonders kritisch sind jene Fälle, die zuerst durch Bakterien verursacht wurden und mit eine starken Antibiose behandelbar waren und anschließend sich durch das stark geschwächte Immunsystem eine systemische Mykose entwickeln konnte.

Diagnostik

Der berühmte rote Strich, der sich von einer Einstichstelle langsam Richtung Herz ausbreitet ist KEIN Anzeichen einer Sepsis! Es handelt sich meist um ein Geschehen an den Lymphbahnen und endet meist an einem Lymphknoten. Da sich aber daraus eine Sepsis entwickeln könnte, sollte man zur Vorsicht und Behandlung einen Arzt aufsuchen. Eine Sepsis zu diagnostizieren erfordert mehrere Untersuchungen. Man muss wissen wo sich der Infektionsherd befindet und um welchen Erreger es sich handelt. Da es sowohl eine Einstichstelle als auch zB die Lunge, ein Abszess, infizierter Katheter sein kann, unterscheiden sich die Methoden stark. Gemeinsam ist allen, dass Blut- und mikrobiologische Untersuchungen auch auf eventuelle Resistenzen anstehen.

Therapie

Ohne eine intensivmedizinische Behandlung wird eine Sepsis kaum in den Griff zu bekommen sein. Es sind mehrere Behandlungen nötig, weil nicht nur eine hochdosierte und genau abgestimmte Antibiotika/Antimyotikatherapie, eine Behandlung der Eintrittspforte und Sanierung des Herdes sondern ggf. auch eine Schockbehandlung und Therapie der Begleitsymptome notwendig sind.

Quellen

Siehe auch

Relevante Wiki-Artikel

Weblinks

 


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