Schulmedizin
Die Trennung der Mediziner in Schulmedizin und Naturheilkunde begann (im 19. Jahrhundert) mit dem Aufkommen der Chemie. Die ersten chemischen Medikamente erzielten eine gute Wirkung und ein Teil der Mediziner (der überwiegende Teil) sprang auf diesen Zug auf und vergaŸ alle anderen, zum Teil jahrtausende alten Erkenntnisse und Behandlungsmethoden. Lehre und Forschung wurden ebenfalls auf das Prinzip der chemischen Medikamente ausgerichtet, und das ist die Schulmedizin. Bemerkenswert wäre noch, dass in der schulmedinischen Denkweise die Ernährung keine wesentliche Rolle bei der Entstehung von Krankheiten spielt.
Die Schulmedizin hat den Auftrag des Staates, sich um das Befinden des Volkes zu kümmern, und wird aus unseren Beiträgen an die Krankenkasse finanziert. Sie genieŸt hohes Ansehen, beherrscht die medizinische Landschaft und entscheidet, in welche Richtung geforscht wird. Der «Hausarzt» gehört in der Regel zur Gilde der Schulmediziner (siehe Anmerkung).
Die Naturheilkundler sind nicht auf den Zug der Chemie aufgesprungen. Sie haben nicht den Auftrag des Staates, sich um unser Befinden zu kümmern, und sie erhalten keinen Anteil unserer Beiträge an die Krankenkasse. Ihre einzige Einnahmequelle ist unser Honorar. Sie haben keinen Einfluss auf die Forschung, und die Ernährung ist für sie ein gewichtiger Faktor. Wir wissen relativ wenig über sie, weil die Medien, aus welchen Gründen auch immer, auf der Seite der Schulmedizin stehen.
Stellt man die Frage, an wen man sich denn nun wenden sollte, heiŸt die Antwort: im akuten Fall an den Schulmediziner, in allen anderen Fällen (z.B. bei schulmedizinisch «unheilbaren» Beschwerden) an den Naturheilkundler. Dieser Tip mag sachlich noch so gut sein, durch die pekuniären Bedingungen dürfte er vorwiegend ins Leere laufen. Das alles sind Verhältnisse, die keinesfalls im Interesse des Patienten liegen und viele Schicksale unnötig erschweren. Selbstverständlich werden sich Schulmedizin und Naturheilkunde wieder zusammenfinden, aber bis zu diesem Zeitpunkt ist es für den Patienten besser, die Dinge selbst ein wenig in die Hand zu nehmen.
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- Anmerkung: Die Einordnung eines speziellen Arztes, ob er denn nun schulmedizinisch oder naturheilkundlich denkt bzw. handelt, ist mittlerweile schwieriger geworden. So gibt es Naturheilkundler, deren Praxis-Schild nicht den geringsten Hinweis auf diese Gesinnung enthält. Und es gibt Schulmediziner, die deutlich auf eine breite Palette naturheilkundlicher Leistungen hinweisen, ohne dabei von der schulmedizinischen Linie abzuweichen. Das alles klingt nach einem groŸen Problem, aber das ist es nicht, denn die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hausarzt nicht nach den Regeln und Leitlinien der Schulmedizin handelt, ist (leider) (noch) (sehr) gering.