Legionellose

Kategorien: Krankheit

 

Legionella sind stäbchenförmige, im Wasser lebende, nicht sporenbildende, gramnegative, mit Geißeln also zur Bewegung fähige, potenziell krankheitserregende Bakterien. Man kennt bisher etwa 50 verschieden Arten. Legionellen sind sowohl im Süß- als auch im Salzwasser zu finden.

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Für den Menschen ist in über 90 % der Fälle Legionella pneumophila, der Erreger der Legionärskrankheit unter diesen Arten pathogen bedeutsam.

Legionella pneumophila lebt im Süßwasser. Ab +20 Grad Celsius beginnen sich die Bakterien zu vermehren. Zwischen +30 bis 45 Grad finden sie optimale Bedingungen. Das sind genau die Temperaturen, die der Mensch beim Duschen als Mischwasser nutzt. Erst bei Temperaturen über 60 Grad werden sie abgetötet.  Spezielle Legionellenschaltungen erwärmen das Wasser auf +70 Grad und darüber. Das ist dann nötig, wenn Warmwasser in Anlagen eine längere Verweildauer besitzt und das Wasser wegen geringer Entnahme den Bakterien günstige Bedingungen schafft. Bei Kleinanlagen in Häusern oder Wohnungen kann man die Warmwassertemperatur kurzzeitig zu diesem Zweck über 60 Grad einstellen und das Wasser einige Zeit laufen lassen.  Das hat auch den positiven Nebeneffekt, dass querschnittsvermindernde Fett- und Seifenablagerungen in den Abflussleitungen abgetragen werden. Dies ist besonders dann zu empfehlen, wenn längere Zeit wie nach dem Urlaub kein Warmwasser entnommen wurde. Dazu sollte natürlich ein Wasserhahn und kein Duschkopf benutzt werden damit kein Aerosol entsteht , welches man einatmen kann.

Neben der thermischen Desinfektion, die den Nachteil einer vermehrten Kalkausfällung in den Leitungen hat, stehen Verfahren chemischer Art, Membranfilter oder eine UV-Desinfektion zur Verfügung.

Die Legionellen werden durch Einatmen von belasteten Aerosolen übertragen. Beim Duschen entsteht ein Bioaersol, welches unbemerkt auch in tiefe Bereiche der Lunge gelangt. Eine weitere Gefahr geht von Luftbefeuchtern aller Art aus (Klimaanlagen, Nebelbrunnen).  Auch Whirlpools, Wasserfälle, Kühltürme oder Gischt können das belastete Aerosol erzeugen. Trinkt man solch belastetes Wasser, wird man in der Regel nicht krank. Die Magensäure und das Immunsystem bieten Schutz, der bei immunschwachen Personen manchmal jedoch nicht ausreicht, also bei alten, vorgeschädigten Menschen oder nach einer Chemo- bzw. Kortisontherapie. Von Mensch zu Mensch kann sie nicht übertragen werden.

Symptome

Es gibt 2 verschiedene Verlaufsformen, das Pontiac-Fieber und die eigentliche Legionärskrankheit.

Das Pontiac-Fieber ist mild, hat eine Inkubationszeit von 1-2 Tagen und nur grippeähnliche Symptome ohne Lungenentzündung, die nicht zum Tod führen. Das Pontiac-Fieber erhielt seinen Namen nach dem Ort des ersten beschriebenen Ausbruchs 1968 in Pontiac, Michigan.

Die Legionärskrankheit beginnt mit einer Inkubationszeit von 2 bis 10 Tagen und nimmt in der Regel einen raschen Verlauf. Sie beginnt meist mit Schüttelfrost und hohem Fieber, Thoraxschmerzen, anfangs trockenem Husten, der nach einigen Tagen einen Auswurf erzeugt, welcher blutig sein kann. Neben vielen unterschiedlichen neurologischen Ausfällen kann es zu einer Kehlkopfentzündung, Atemnot, Gliederschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfällen kommen. Mit zunehmenden Alter steigt die Letalität, weil dies oftmals mit Immunschwäche und Vorerkrankungen gekoppelt ist. So erhielt die Infektionskrankheit auch ihren Namen, weil 1976 bei einem Veteranentreffen ehemaliger Angehöriger der US American Legion 221 Teilnehmer in Philadelphia erkrankten, die gemeinsam in einem Hotel untergebracht waren. Von den erkrankten Männern starben 34 Veteranen.

Diagnostik

Wegen der Thoraxschmerzen, die auch bei einer Lungenembolie auftreten, kann eine Legionellose als solche fehldiagnostiziert werden. Sowohl im Sputum als auch durch eine Urinuntersuchung kann jedoch der Erreger mit großer Sicherheit nachgewiesen werden.

Therapie

Ist die Infektion erkannt, muss sie unbedingt konventionell antibiotisch behandelt werden, wobei eine breite Anzahl wirksamer Antibiotika zur Verfügung steht.

So schlagen Wirkstoffe aus der Gruppe der Makrolide und auch Fluorchinolone gut an.

Quellen

Siehe auch

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Weblinks

 


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