HvB Anhang Listen

Kategorien: Heilverfahren

 

 

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Sammlung von Aufzählungen, Listen und Tabellen

 

Inhaltsverzeichnis

Ernährung

Ernährungskreis (als Liste)

Hildegard – Ernährungskreis
ca. % ERNÄHRUNGSGRUPPE NAHRUNGSMITTEL
6 Süssmittel Zucker, Honig, Melasse
19 Getreide, Getreideprodukte Getreide: Dinkel, Roggen, Weizen, Hafer
Kerne, Samen: Flohsamen, Mohn, Leinsamen, Kürbis, Mandeln
17 Gemüse, Hülsenfrüchte Gemüse: Fenchel, Meerrettich, Sellerie, Pastinak, Knoblauch, Schalotte, Lauch, Kürbis, Rettich
Hülsenfrüchte: Bohne, Linse, Saubohne, Kichererbse, Hirse
6 Essig, Kräuter Melisse, Salbei, Raute, Dill, Petersilie, Schnittlauch, Brunnenkresse, Bachminze, Brennnessel, Gundelrebe, BeifuŸ, Wermut, Rainfarn, Liebstöckel, Schafgarbe, Metra, Bärwurz, Königskerze, Poleiminze, Meisterwurz, Mariendistel, Basilikum
20 Obst, Beeren Äpfel, Kastanie, Kirsche,Kornelkirsche, Mispel, Quitte, Schlehe, Weintraube, Zitrone, Johannisbeere, Pfirsich, Pflaume, Berberitze
6 Getränke Bier, Wein, Wasser, (Tee), Saft
8 Milchprodukte Kuh, Ziege, Huhn, Ei, Bergkäse, Frischkäse
14 Fisch, Fleisch, Eier Fisch:Hausen, Stör, Wels, Koppe, Lasz, Hecht, Barbe, Karpfen, Brachsen, Nase, Forelle, Barsch, Maifisch, Äsche, Rotauge, Gründling, Hasel, Blicke, Grundel, Kaulbarsch, Groppe, Krebs

Vögel: Strauss, Huhn, Birkhuhn, Auerhahn, Rebhuhn, Schnepfe, Wachtel
Tiere: Hirsch, Reh, Wisent, Rind, Schaf, Ziege

4 Öl und Butter Palmöl, Olivenöl, Kuhbutter, Ziegenbutter

 

Nahrungsmittel sollen nähren und Lebensmittel sollen am Leben erhalten. Wichtig ist, dass sie richtig gelagert und zubereitet werden. Einige davon sind auch Heilmittel, weil sie die Lebenskraft enthalten, die manchen Krankheiten und Funktionen im Körper verloren gegangen sind. Diese Heilmittel bauen wieder auf und stellen die Funktionen wieder her. Hildegard sagt z.B. «wenn Du dieses öfter isst, wirst Du gesund werden – es sei denn Gott will es nicht.»

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Nahrungsmittelliste

Nahrungsmittel und Lebensmittel und ihre (Kaloritäten)
Beschaffenheiten nach Hildegard von Bingen.
Getreide

  • Dinkel warm
  • Weizen warm
  • Hafer warm
  • Roggen kälter als Weizen
  • Gerste kalt
  • Mohnsamen mässig, feucht, kalt

Gemüse

  • Fenchel angenehme Wärme, weder trocken noch feucht
  • Sellerie mehr grün als trocken
  • Knoblauch rechte Wärme
  • dünner Lauch schnelle Wärme unnütze Wärme
  • Kürbis kalt trocken
  • Rettich mehr warm als kalt
  • Brennessel sehr warm und hat Rauhheit
  • Meerrettich warm
  • Salat
  • Zwiebel
  • Karotten
  • rote Rüben
  • Erbse kalt
  • Linse kalt
  • Saubohne kalt
  • Kichererbse warm
  • Hirse kalt und doch etwas warm
  • Portulak kalt
  • Pastinak kalt
  • Melde mehr kalt als warm und feucht
  • Bärenfenchel warm und trockene Grünkraft
  • Kappus mehr kalt als warm und doch etwas trocken
  • Kohl etwas mehr kalt als warm
  • Leinsamen warm

Getränke

  • Bier Dinkelweisse Hefebier und dunkles Bier
  • Wein aus Franken und vom Hundsrück Pfälzer
  • Wasser das aus der Tiefe kommt, Quellwasser
  • Kräuter in Wasser gekocht (Tee)
  • Säfte sind nicht genannt, aber erlaubt nur stark verdünnt, frisch gepresst:
  • Äpfel, Zitrone, Quitte, Trauben, Kirschen, Johannisbeeren
  • Karotten, Sellerie, Rote Rüben

Milch und Milchprodukte

  • Kuhmilch
  • Ziegenmilch
  • Frischkäse
  • Ziegenkäse
  • Kuhkäse
  • Schafskäse
  • Frischkäse

Obst, Beeren, Nüsse

  • Apfel warm und feucht
  • Quitte mehr kalt
  • Mandel sehr warm
  • Kastanie sehr warm
  • Zitrone mehr warm als kalt
  • Brombeeren mehr warm als kalt
  • Maulbeeren kalt im guten Sinn
  • Kornelkirsche warm und mild mit süsser Feuchtigkeit
  • Kürbiskerne kalt und trocken
  • Kirsche mehr warm als kalt
  • Schlehe mehr warm als kalt und trocken
  • Berberitze mehr kalt als warm

Fette und Öle und Süssungsmittel

  • Sonnenblumenöl
  • Butter
  • Olivenöl, Baumöl mehr warm als kalt
  • Honig sehr warm
  • Zuckerrohrsirup
  • Apfelmelasse warm und feucht
  • Birnenmelasse mehr kalt als warm
  • Ahornsirup nicht genannt aber erlaubt kalt und auch trocken

Fisch

  • Steinbeisser mehr kalt
  • Barbe mehr warm als kalt
  • Stör mehr kalt als warm
  • Grundel mehr feucht als trocken
  • Koppe mehr kalt als warm
  • Hecht mehr warm als kalt
  • Barsch mehr warm
  • Äsche mehr kalt
  • Rotauge mehr warm
  • Gründling mehr warm als kalt
  • Hasel mehr warm
  • Blicke mehr warm= Halbbrachsen oder Güster = Karpfenfisch
  • Kaulbarsch mehr warm
  • Groppe mehr kalt
  • Krebs mehr warm
  • Wels mehr warm als kalt
  • Hausen mehr von der warmen als der kalten Luft
  • Schleie Wärme der Sümpfe
  • Lachs mehr kalt als warm
  • Lasz mehr warm als kalt = Rotfisch= Huchen = Donaulachs
  • Karpfen mehr warm als kalt
  • Döbel mehr kalt als warm
  • Hering unbeständig und kalt
  • Bitterling mehr warm
  • Brachsen mehr warm als kalt
  • Nase kalt
  • Scholle warm
  • Forelle mehr warm als kalt
  • Maifisch kalt und feucht

Fleisch

  • Huhn kalt und trocken Hühnereier sind mehr kalt als warm
  • Rebhuhn kalt
  • Birkhuhn kalt
  • Rind kalt
  • Schaf kalt
  • Ziege sehr plötzliche Wärme
  • Hirsch plötzliche Wärme
  • Reh kalt
  • Schwein warm
  • Hase mehr warm als kalt
  • Strauss sehr warm
  • Hagelgans sehr warm
  • Wildente schwere Wärme
  • Wachtel warm und feucht
  • Gans warm

Gewürze frisch und getrocknet

  • Essig
  • Salz sehr warm und etwas feucht
  • Flohsamen kalt nützliche Mischung
  • Galgant ganz warm
  • Bertram warm und trocken
  • Zimt sehr warm, mässig feucht, starke Kräfte
  • Muskat grosse Wärme
  • Kubebe warm und trocken, richtige Mischung
  • Gewürznelke sehr warm, gewisse Feuchtigkeit
  • Quendel warm und gemässigt
  • Ysop trockene Natur, mässig warm, grosse Kraft
  • Dill, warm und trocken, gemässigt
  • Diptam, warm und trocken
  • Bohnenkraut mehr warm als kalt
  • Zitwer sehr warm, grosse Kraft
  • Ingwer sehr warm und ausgedehnt
  • Pfeffer sehr warm und trocken
  • Petersilie mehr warm als kalt, kräftige Natur
  • Wermut sehr warm
  • Schwarzkümmel = Kreuzkümmel = Mutterkümmel warm und trocken
  • Dost warm und trocken
  • Thymian warm und trocken
  • Schwarzer Senf warm und etwas trocken
  • Kerbel gesunde Wärme und trocken
  • Lorbeer warm und trocken
  • Süssholz gemässigte Wärme
  • Raute gemischte Wärme
  • Bibernell mehr kalt als warm

Würzkräuter und (Tee)kräuter in Wasser zu kochen

  • Salbei warm und trocken
  • Basilikum kalt
  • Raute warm und feucht
  • Petersilie kräftige Natur mehr warm als kalt
  • Kerbel mehr warm als kalt
  • Bachbunge warm
  • Ackerminze mehr warm als kalt
  • Bohnenkraut warm und feucht
  • Brennessel warm und etwas rauh
  • Brunnenkresse warm
  • Gundelrebe warm und trocken
  • Beifuss sehr warm
  • Rainfarn warm und etwas feucht
  • Liebstöckel gemässigte Wärme
  • Tormentill kalt
  • Schnittlauch nicht zu warm gemässigt
  • Katzenminze warm
  • Meisterwurz warm
  • Königskerze warm und trocken etwas kalt
  • Bockshornklee mehr kalt als warm
  • Mariendistel Kälte die vom Tau ist
  • Melisse warm
  • Lavendel warm und trocken
  • Wegwarte warm und feucht
  • Fenchelsamen angenehme Wärme
  • Ackerminze mehr warm als kalt
  • Krauseminze mässige Wärme scharfe Wärme
  • Schafgarbe etwas warm trocken
  • Poleiminze angenehme Wärme trotzdem feucht
  • wilde Minze mehr warm als kalt
  • Thymian warm und trocken
  • Muskatellersalbei warm
  • Ringelblume kalt und feucht
  • Andorn warm und genug Saft
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Säftetherapien

Mittel die schlechte Säfte bereinigen können
nach Hildegard von Bingen.
Nr. Mittel Wirkung auf Säfte
1 Galgant (Ingwerarten) Schmerzen wegen üblen Säften
2 Pfeffer mindert alle schädlichen Säfte
3 Bertram mindert Fäulnis
4 Bertram mindert Schleim im Kopf
5 Zimt mindert üble Säfte
6 Zimt bereitet gute Säfte
7 Hirschzunge nimmt innere Fäulnis und Schleim weg
8 Lilie hilft dem, der kranke Säfte in sich hat
9 Salbei ist nützlich gegen die kranken Säfte
10 Salbei hilft bei Überfluss an Schleim
11 Salbei vermindert Säfte und Schleim
12 Salbei hilft dem der Blut speien muss wegen üblen und verdichteten Säften
13 Raute gut gegen trockene Bitterkeiten die im Menschen wachsen und für den, dem die richtigen Säfte fehlen
14 Ysop reinigt den kranken Schaum der Säfte
15 Fenchel vermindert den üblen Schleim oder die Fäulnis
16 Fenchel gegen üblen Schleim im Magen
17 Pastinak verschafft gesunde Säfte
18 Lauch verkehrt roh gegessen die Säfte in das Gegenteil
19 Knöterich, Weissgras erzeugt keine schädlichen Säfte
20 Raps bereitet keine üblen Säfte
21 Rettich für den der viel Schleim in sich hat
22 Brennessel wenn von üblen Säften Würmer wachsen
23 Beifuss bei Fäulnis, die jemand sich durch Speise und Trank zugezogen hat
24 Beifuss CC üble Säfte fliessen bei geritzter Haut heraus (Baunscheidt)
25 Rainfarn gut gegen alle fliessenden und ausfliessenden Säfte
26 Habichtskraut mindert die üblen Säfte die sich an einer Stelle gesammelt haben
27 Zwergholder wem der Kopf von üblen Säften wie ein Sturzbach tost
28 Akelei wer viel Schleim auswirft
29 Steinbrech wem im Magen oder in der Blase sich viel Schleim zusammengeballt
30 Blutwurz wer überfliessende und eitrige Säfte in sich hat
31 Honig bereitet Fäulnis in sich
32 Weinessig mindert die Säfte
33 Weinessig reinigt den Unrat
34 Stur hilft mit, unnütze Säfte auszutreiben
35 Wasserlinse mindert die unnützen Säfte
36 Thymian mindert die schlechten Säfte
37 Zitwer wer viel Speichel und viel Schaum in sich hat
38 Odermenning damit ein Mensch von Speichel und Auswurf gereinigt wird
39 Mandeln wer viel Schleim hat
40 Buche Säfte, die auf den unrechten Weg der gelben Galle gelenkt werden
41 Smaragd wer viel Speichel in sich hat
42 Silber wer Überfluss an Säften hat
43 Eisen vertreibt auf den Magen gelegte Säfte
44 Reh reinigt von Schleim und Unrat
45 Ameise wer viel Schleim hat in Kopf, Magen oder Brust
46 Pfaffenhütchenbaumrinde Wassersucht
47 Hausen (Fischart) wenn die Wassersucht zuzunehmen beginnt
48 Pfau ein Mensch der Wassersucht hat
49 Straussenei Schalenpulver wenn jemand wassersüchtig ist

Siehe auch Pflanzennomenklatur im Vergleich: hystorisch und modern (Vergleich der durch die historischen Autoren Hildegard von Bingen und Leonhart Fuchs pflanzlichen Arzneimitteln zugeschriebenen mit aktuell anerkannten Indikationen), Dissertation von: Christine Mayer-Nicolai aus Bukarest (opus-bayern.de)

  • Teil 1 S.1, Inhaltsverzeichnis und Dissertation: Punkt 1. – 8. (Anlagen: Punkt 9.)
  • Teil 2 S.93, Anlage: Pflanzen Verzeichnis Hildegard von Bingen
  • Teil 3 S.238, Anlage: Indikationsverzeichnis nach Fuchs
  • Teil 4 S.423, Anlage: Auflistung der zum Vergleich herangezogenen aktuellen Indikationen
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Mensch

Menschentypen

  • Sanguiniker (leichtblütiger, heiter, lebhaft, phantasievoll, gesprächig…)
  • Phlegmatiker (langsamer, ruhig, schwerfällig, friedliebend, zuverlässig…)
  • Choleriker (leicht erregbar, unausgeglichen bis jähzirnig, furchtlos, starker Wille und Entschlossenheit)
  • Melancholiker (schwermütig, trübsinnig, traurig, misstrauisch, kritisierend, verlässlich, selbstbeherrscht)

Tugenden und Laster

Gegenüberstellungen (nach Hildegard von Bingen)
TUGENDEN LASTER
1 Liebe zum Himmlischen Weltliebe
2 Zucht Ausgelassenheit
3 Schamhaftigkeit Vergnügungssucht
4 Barmherzigkeit Herzenshärte
5 Gottes Sieg Feigheit
6 Geduld Zorn
7 Sehnsucht nach Gott Ausschweifung
8 Enthaltsamkeit Schlemmerei
9 Hochherzigkeit Engherzigkeit
10 Frömmigkeit Gottlosigkeit
11 Wahrheit Lüge
12 Friede Streitsucht
13 Seligkeit Schwermut
14 MaŸhalten Maßlosigkeit
15 Seelenheil Verstocktheit
16 Demut Hochmut
17 Liebe Missgunst
18 Gottesfurcht Ruhmsucht
19 Gehorsam Ungehorsam
20 Glaube Unglaube
21 Hoffnung Verzweiflung
22 Keuschheit Wollust
23 Gerechtigkeit Ungerechtigkeit
24 Tapferkeit Stumpfsinn
25 Heiligkeit Gottvergessenheit
26 Beständigkeit Unbeständigkeit
27 Sehnsucht nach Himmlischem Sorge für das Irdische
28 Zerknirschung Verschlossenheit
29 Weltverachtung Habsucht
30 Eintracht Zwietracht
31 Ehrfurcht Spottsucht
32 Stetigkeit Umherschweifen
33 Gottes Dienst Magische Kunst
34 Genügsamkeit Geiz
35 Himmlische Freude Weltschmerz

 

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Lebensalter

Dies spielt eine Rolle bei der Gruppierung der Tugenden und Laster

Alter Gegensatzpaar Betrifft
vorgeburtlich 1-7 Kopf
Kindheit 8-15 Brust
Jugend 16-22 Bauch
Reife 21-30 Schenkel
Alter 31-35 Füsse

Säfte

Sie wirken sich aus in den Organen und bei den Abläufen im Körper

 
Betriebssäfte des Körpers (Phlegmen)
zwei himmliche zwei weltliche
Blut Interstitinalflüssigkeit (in oder zwischen den Zellen)
Lymphe Restsäfte, Fehlsäfte, Giftstoffe, Galle

Fehlsäfte

folgt…

 

Beschaffenheiten der Säfte

  • warm
  • kalt
  • feucht
  • trocken

Es gibt aber auch noch Unterarten wie

  • mehr warm als kalt
  • mehr trocken als feucht

Daraus entwickeln sich durch weitere Stoffwechseltätigkeit die Auszüge aus den Kardinalsäften

Phlegmen und Schleime

  • Phlegmen
    • Blut (warm)
    • Lymphe (kalt)
  • Schleime
    • Intertistinalflüssigkeit (‹Betriebswasser›) (schaumig)
    • Restsäfte, Gifte, Schwarzgalle (lauwarm))

So sind die Grundbedürfnisse der Menschen, was die Hildegardheilkunde angeht.
Auf jede Beschaffenheit passt ein Heilmittel, so hat es die Natur für uns vorgesehen.
(Mit der subtilitas rerum der Heilpflanzen und Heiltiere werden die Beschwerden angegangen)

Denn auch die Pflanzen sind warm, kalt, feucht und trocken und wirken, indem sie die
Bedürfnisse unterstützen. (Es gibt viele Mischungen, die je nach Bedarf eingesetzt werden können.)
Von der richtigen Mischung hängt Gesundheit oder Krankheit ab, vom richtigen Einsatz eines Heilmittels die Wiederherstellung.

  • Was zu warm ist wird gemässigt indem es abgekühlt wird.
  • Was zu kalt ist wird erwärmt, oder moderiert
  • was zu feucht ist, wird entwässert
  • was zu trocken ist wird angefeuchtet

Temperamente

  • Blutreich (der Sanguiniker)
  • Schaumreich (der Phlegmatiker)
  • Schleimreich (der Choleriker)
  • Schwarzgallig (der Melancholiker)

Jahreszeiten (Lebensabschnitte)

  • Kindheit – entspricht dem Frühling (warm und trocken)
  • Jugend – entspricht dem Sommer (warm und feucht)
  • Reife – entspricht dem Herbst (kalt und feucht)
  • Alter – entspricht dem Winter (kalt und feucht)

Rhythmen (Organe)

  • Herzrythmus
  • Atemtythmus
  • Verdauungsrythmus
  • Ausscheidungsrythmus

Diese Elemente betreiben die Funktionen des Körpers und schaffen Kraft.

Heilung

Heilmittelwirkungen

  • Die Wärme des Feuers macht ein trockenes Phlegma
  • Die Feuchtigkeit der Luft macht ein feuchtes.
  • Aus dem wässrigen Blut ein schaumiges, (?)
  • aus dem erdhaften Fleisch ein lauwarmes Phlegma. (?)

Alle vier werden ausgezogen und ausgeschieden. Jedes temperiert das vorhergehende und hält es im rechten Maß. Kommt alles aus dem Gleichgewicht, nimmt eines überhand, folgt das andere nach und der Mensch befindet sich körperlich in Unruhe.»

Säftetherapie

Mittel die schlechte Säfte bereinigen können
nach Hildegard von Bingen.
Nr. Mittel Wirkung auf Säfte
1 Galgant (Ingwerarten) Schmerzen wegen üblen Säften
2 Pfeffer mindert alle schädlichen Säfte
3 Bertram mindert Fäulnis
4 Bertram mindert Schleim im Kopf
5 Zimt mindert üble Säfte
6 Zimt bereitet gute Säfte
7 Hirschzunge nimmt innere Fäulnis und Schleim weg
8 Lilie hilft dem, der kranke Säfte in sich hat
9 Salbei ist nützlich gegen die kranken Säfte
10 Salbei hilft bei Überfluss an Schleim
11 Salbei vermindert Säfte und Schleim
12 Salbei hilft dem der Blut speien muss wegen üblen und verdichteten Säften
13 Raute gut gegen trockene Bitterkeiten die im Menschen wachsen und für den, dem die richtigen Säfte fehlen
14 Ysop reinigt den kranken Schaum der Säfte
15 Fenchel vermindert den üblen Schleim oder die Fäulnis
16 Fenchel gegen üblen Schleim im Magen
17 Pastinak verschafft gesunde Säfte
18 Lauch verkehrt roh gegessen die Säfte in das Gegenteil
19 Knöterich, Weissgras erzeugt keine schädlichen Säfte
20 Raps bereitet keine üblen Säfte
21 Rettich für den der viel Schleim in sich hat
22 Brennessel wenn von üblen Säften Würmer wachsen
23 Beifuss bei Fäulnis, die jemand sich durch Speise und Trank zugezogen hat
24 Beifuss CC üble Säfte fliessen bei geritzter Haut heraus (Baunscheidt)
25 Rainfarn gut gegen alle fliessenden und ausfliessenden Säfte
26 Habichtskraut mindert die üblen Säfte die sich an einer Stelle gesammelt haben
27 Zwergholder wem der Kopf von üblen Säften wie ein Sturzbach tost
28 Akelei wer viel Schleim auswirft
29 Steinbrech wem im Magen oder in der Blase sich viel Schleim zusammengeballt
30 Blutwurz wer überfliessende und eitrige Säfte in sich hat
31 Honig bereitet Fäulnis in sich
32 Weinessig mindert die Säfte
33 Weinessig reinigt den Unrat
34 Stur hilft mit, unnütze Säfte auszutreiben
35 Wasserlinse mindert die unnützen Säfte
36 Thymian mindert die schlechten Säfte
37 Zitwer wer viel Speichel und viel Schaum in sich hat
38 Odermenning damit ein Mensch von Speichel und Auswurf gereinigt wird
39 Mandeln wer viel Schleim hat
40 Buche Säfte, die auf den unrechten Weg der gelben Galle gelenkt werden
41 Smaragd wer viel Speichel in sich hat
42 Silber wer Überfluss an Säften hat
43 Eisen vertreibt auf den Magen gelegte Säfte
44 Reh reinigt von Schleim und Unrat
45 Ameise wer viel Schleim hat in Kopf, Magen oder Brust
46 Pfaffenhütchenbaumrinde Wassersucht
47 Hausen (Fischart) wenn die Wassersucht zuzunehmen beginnt
48 Pfau ein Mensch der Wassersucht hat
49 Straussenei Schalenpulver wenn jemand wassersüchtig ist

Siehe auch Pflanzennomenklatur im Vergleich: hystorisch und modern (Vergleich der durch die historischen Autoren Hildegard von Bingen und Leonhart Fuchs pflanzlichen Arzneimitteln zugeschriebenen mit aktuell anerkannten Indikationen), Dissertation von: Christine Mayer-Nicolai aus Bukarest (opus-bayern.de)

  • Teil 1 S.1, Inhaltsverzeichnis und Dissertation: Punkt 1. – 8. (Anlagen: Punkt 9.)
  • Teil 2 S.93, Anlage: Pflanzen Verzeichnis Hildegard von Bingen
  • Teil 3 S.238, Anlage: Indikationsverzeichnis nach Fuchs
  • Teil 4 S.423, Anlage: Auflistung der zum Vergleich herangezogenen aktuellen Indikationen
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