Hildegardmedizin Das Herz

Kategorien: Heilverfahren

 

Das Herz

Hildegardheilkunde in neuer Sicht

Vortrag von Dr. Berkmüller, Pfaffenhofen 1998

Es ist nicht leicht dieses umfassende Thema in einem Vortrag abzuhandeln. Man könnte einen ganzen Monat jeden Tag darüber reden. Das menschliche Herz ist immer noch ein Rätsel.

Es gibt viele Probleme im Menschen. Wenn aber Hildegard sagt, dass das Herz die Mitte des Menschen ist, dann betrifft auch die Erkrankung des Herzens die Mitte des Menschen.

Sehr wichtig ist es zu verstehen, was allein schon die Sprache über das Herz ausdrückt. Wenn man da genau hinhört, kann man daraus schon die Diagnose entnehmen. Es gibt jedoch sehr viele Herzkrankheiten, die nur der Facharzt ergründen kann.

Das Herz des Menschen ist ein Geheimnis. Es ist sehr schwer über das Herz zu reden, man muss es erfühlen. Das Herz hat nämlich seine Gründe, die der Verstand nicht kennt.

Was Hildegard zum Herzen sagt, das ist wesentlich.
Es gibt bei ihr vier Arten von Herzkrankheiten. Daran können sich auch Laien orientieren und können zumindest einen Versuch mit Hildegard-Mitteln machen. Alles andere gehört in die Hand des Arztes.
Es ist die Angina pectoris, die Herzneurose, mit den gleichen Zeichen, dann die Rhythmusstörungen mit dem unregelmässigen Herzschlag und die Leistungsschwäche mit der Kurzatmigkeit
Hildegard weiss die Zusammenhänge um das Herz: Sie beschreibt es mit Herzschmerz, Herzweh und dem Herz , das brechen kann.
Hier möchte ich darauf hindeuten, was bei Hildegard entscheidend ist und was heute viele Ärzte auch schon wissen, nämlich, dass Leib und Seele eine Einheit sind. Gerade beim Herz ist zu erkennen, wie diese Leib-Seele-Einheit aussieht. Die Sprache macht das deutlich. Es geht hier um psychosomatische Zusammenhänge.

Wer z.B. herzzerreissende Erlebnisse hatte, dem kann es das Herz zerreissen, wenn die seelische Verarbeitung nicht angeboten wird. Kränkungen, die wir fühlen, spüren wir meistens im Herzen. Man wird nicht schlagartig krank, einen Herzinfarkt bekommt man erst nach vielen seelischen Verletzungen. Bevor einer einen Herzschlag bekommt, hat er oft schon vorher etwas im Herzen gespürt. Ein hartes Herz kann brechen. Herzbrennen und Herzweh verlangen ein tiefes Wissen von den psychosomatischen Zusammenhängen. Schon lange muss sich das Herz im Leibe verkrampft haben, bis sich der Herzinfarkt endgültig zeigen kann und wenn es heftig genug gepocht hat, um in Ruhe seine Arbeit tun zu dürfen, weil die Emotionen aus dem Herzen heraus möchten, dann kann es sich seiner Umwelt mitteilen. Auch schmerzhafte Erlebnisse möchte man mitteilen, so wird oft ein Gespräch für einen Menschen, der Herzweh hat, eine Erlösung sein.

Die beste Medizin ist das Fröhlichsein. Das Herz das mitlachen darf, ist gesund. Wer nicht auf das Herz hören will, der muss es fühlen. Das Herz spricht zu uns in vielen verschiedenen Dingen. Wer sich sein Herz schwer macht oder machen lässt, der wird es einmal wie einen Stein in der Brust fühlen. Wenn einem wenigstens ab und zu dieser Stein vom Herzen fallen kann, dann geht es wieder leichter.

Das Herz ist ein Sinnesorgan und hat eine Sprache. Das wird ganz selten erkannt, aber das sagt Hildegard. Sie beschreibt das Herz, wo alles drinsteckt, das ganze Gefüge das den Menschen zusammenhält. Gefühle, die wir unterdrücken und nicht nach aussen lassen, die stauen sich im Herzen und können uns unter Druck setzten, davon kommt dann der Überdruck. Das ist die Hypertonie.

Wenn unser Herz stolpert oder wenn es rast, dann meint die Sprache damit eine seelische Verstimmtheit. In diesem Fall hängt das Aussen und das Innen zusammen. Ein gejagtes Herz entspricht oft einem gejagten Menschen. Ein enges Herz, einem Engherzigen und ein weites Herz einem Offenherzigen. Die Sprache des Herzens sollten wir lernen, denn das ist die Sprache die auch der einfache Mensch versteht. Wenn wir Hildegard verstehen wollen, müssen wir diese Sprache lernen.

Der Magen ist mit dem Herzen ganz eng verbunden. Migränekranke haben einen brummenden Schädel, emotional ist das Mitfühlen; das geht einem zu Herzen, und auch liegt manches wie ein Stein im Magen, das könnte dann das Magendrücken sein. So wie man den Kopf als geistiges und das Herz als emotionales Zentrum betrachtet, ist der Magen das Zentrum der Gefühle.

Wenn Kinder einen Schmerz haben und noch nicht sagen können, was ihnen fehlt, dann zeigen sie immer auf den Bauch. In der Sprache rücken Herz und Magen ganz eng zusammenrücken. Wir haben zwei Herzen, das sind zwei Hälften und die haben vier Kammern. Diese Herzkammern heissen Ventrikel und das ist die Verkleinerung von Venter das heisst Magen. Der Mageneingang heisst auch Cardia, und das heisst auf griechisch das Herz. Anatomisch liegen beide so nahe, dass Schmerzen im Cardiabereich des Magens nicht erkannt werden als dem Magen zugehörig und sogar mit Herzschmerzen verwechselt werden.

Der Volksmund hat viele Beispiele: Liebe geht bekanntlich durch den Magen. Gemeint ist natürlich das Gefühl des Herzens geht durch den Magen. Dann sagen wir aber auch, dass wir jemanden mögen, das kommt wieder von Magen, oder dass wir etwas von Herzen leid haben oder jemanden auch satt haben. Manchmal hat man auch jemanden zum fressen gern.

Wenn man auf dem Gebiet Herz-Kreislauf krank wird, dann gibt es bestimmte Risikofaktoren. Diese werden von den meisten Ärzten deutlich gemacht, aber Bluthochdruck ist nicht nur ein Symptom, das ist bereits eine Krankheit, die eine Herzkrankheit sichtbar machen kann. Die meisten bekannten Risikofaktoren sind nur die Folgen von dem, was die Ursache gewesen ist. Die Aufzählung ist wichtig, aber sie führt uns nicht weiter, weil hier mehr im Spiel ist. Gewöhnlich wird die Seele bei der Herzkrankheit nämlich völlig vernachlässigt.

Jemand ist einer Alkoholiker, weil er einen Tröster braucht. Hildegards Heilweise geht über diese Grenze hinaus. Sie sieht die Ursachen viel tiefer, nämlich in einem Mangel an guten Eigenschaften, die der Mensch normalerweise in seinem Herzen haben sollte.

Jeder Mensch bekommt einmal Herzschmerzen, das ist doch nicht gleich eine Krankheit, das ist einfach einmal ein Spüren des Herzens, das uns etwas sagen will. Vielleicht hört man dann mehr auf sein Inneres hin. Das kann auch eine Warnung sein, seine Konflikte zu lösen, seinen Lebensstil zu ändern, ganz sicher ist, wenn einer einen Herzinfarkt bekommen hat, dass das Herz ihm sagt, wenn du so weiter lebst, dann geht es schief mit dir.

Wenn man Herzschmerzen sofort mit Medikamenten behandelt, so heisst das, die Schmerzen und die Botschaft die uns Gott durch unsere Seele gibt nicht ernst zu nehmen. Es heisst quasi den Wachhund tot zu schlagen.

Alle Krankheiten teilen uns etwas mit.  Symptome zwingen zum Nachdenken. Diese Information muss man verstehen, das ist nichts zum bekämpfen sondern man soll es als Zeichen deuten und darauf reagieren, was es einem sagen will. Für den einen kann so ein Herzzeichen bedeuten, er soll mit seinem Nachbarn Frieden schließen, für den anderen kann es heissen, dass er sich zu wichtig nimmt. Er hat vielleicht ein zu grosses Geltungsbedürfnis, um nach oben zu kommen im Beruf, hat Ärger, auch Zorn und kann es nicht besser unter Kontrolle bringen. Es wäre aber eine echte Hilfe für sein Herz, wenn er sich ändern würde. Die Hartherzigkeit, die verhindert, dass man sich Menschen zuwendet, die unsere Hilfe brauchen würden, ist eine der sichersten Wege, am Herzen was zu bekommen.

Mit freundlicher Genehmigung für symptome.ch und zur allgemeinen Verwendung freigegeben!

 

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Autorin: Rota

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