Selbstvergiftung

Kategorien: Säure-Basen-Haushalt

 

Symbiose oder Selbstvergiftung

Man könnte meinen, die Erde sei die Welt des Menschen. Das kann falscher nicht sein. Die Erde ist die Welt der Mikroben. Der Viren, Bakterien und Pilze. Sie sind die wahren Herrscher des Planeten.
Es sind keine schlechten Herrscher. Sie sind immer bereit, mit uns zusammenzuarbeiten, und belohnen diese Zusammenarbeit in einem Maße, wie wir es nicht erwarten. Sie selbst sind dabei fleissig und zurückhaltend und genügsam und da ihnen jegliche Herrscherallüren fehlen wirken sie eher wie ideale Gefährten. Nur wenn wir uns einbilden, die Krone der Macht selbst zu tragen und auf ihre Existenz und auf ihre (bescheidenen) Wünsche pfeifen, lassen sie uns im Regen stehen und wir kollidieren mit den wahren Gesetzen dieser Welt, die bereits vor Millionen von Jahren geschrieben wurden und die auch in Millionen von Jahren noch aktuell sein werden.

 

Inhaltsverzeichnis

Symbiose

Nur jede zehnte Zelle unseres Körpers ist vom Typ «Mensch». Der «kleine» Rest von 90% besteht aus Mikroben. Ihre Funktionen sind eng mit unseren Funktionen verbunden und ohne sie könnten wir nicht existieren. Diese Symbiose ist uralt und der Haupt-Siedlungsort unserer «Gäste» ist der Darm. Nun gibt es, jeder Wirt weiss ein Lied davon zu singen, nicht nur freundliche, zurückhaltende und spendable Gäste. Sie können auch lärmen, die Tische anschnitzen und Besteck und Geschirr als ihr Eigentum betrachten. Wir sind als Partner unserer symbiotischen Gäste in keiner anderen Lage als der Wirt eines Gasthauses, und genau wie dieser können wir den Typ unserer Gäste durch die Bedingungen, die wir ihnen bieten, beeinflussen.

 

Unfreundliche Gäste

Freundliche Typen werden dabei Dinge verzehren, womit wir nichts anfangen können (z.B. Zellulose) und daraus Stoffe erzeugen, die wir benötigen (z.B. Vitamine). Unfreundliche Typen schnappen uns Dinge, die wir selbst benötigen, vor der Nase weg (z.B. Mineralien), und mit ihren Ausscheidungen können wir nicht nur nichts anfangen, sie fügen uns sogar Schaden zu. Ihre Ausscheidungen sind für uns Gift. Nun ist Gift ein starkes Wort, und die Wesen, um die es geht, sind, wir wissen es schon, sehr klein. Sie müssten schon ganz schön herummachen, damit wir unter der Lupe ihre Ausscheidungen als Staubkorn erkennen. Können sie uns überhaupt einen bemerkenswerten Schaden zufügen? An dieser Stelle bietet sich ein Zitat aus dem Buch «Wie wir Gesundheit erlangen und bewahren» von Are Waerland, Humata Verlag, an: «Sir Arbuthnot Lane hat (zu Anfang dieses (20.) Jahrhunderts, in England) herausgefunden, dass es möglich war, fast alle chronischen Leiden, selbst in schwersten, scheinbar hoffnungslosen Fällen, zur vollen Heilung zu bringen, wenn bei dem Kranken der ganze Dickdarm operativ entfernt wurde. Da kamen also Menschen, die hoffnungslos dem Rollstuhl verfallen schienen, und andere, die man vor der Amputation von Armen und Beinen nicht mehr bewahren zu können glaubte, aber auch Drüsenkranke und andere Leidende aller Art. Und alle diese Menschen erlebten Wunder an Heilung, wenn man sie dieser Darmoperation unterzog». Die Methode wurde erstaunliche 10 Jahre praktiziert, bevor sie schliesslich in Verruf geriet. Sie ist ausgesprochen martialisch, aber sie lässt uns einen Blick genau darauf werfen, was wir wissen wollen: unsere unfreundlichen Gäste können uns ganz schön zu schaffen machen. Aber sie können noch mehr. Manche dieser Typen bohren sich, wenn es ihnen im Darm zu eng wird, einfach durch die Darmwand in den Körper und bald spüren wir sie überall, in Herz, Lunge, Leber, kurzum vom Kopf bis zum Zeh. Damit dürfte das Kind dann im Brunnen liegen. Trotzdem sollte man betonen, dass eine Besiedlung mit diesen Keimen nicht unbedingt eine Krankheit auslöst. Dies geschieht meist nur dann, wenn unser Immunsystem die Gefahr nicht erkennt oder zu schwach reagiert und deshalb sich aus der Besiedlung eine Infektion entwickeln kann.

 

Gäste und pH

Wie können wir es nun beeinflussen, welche Gäste bei uns wohnen? Wie heisst die Hand, die die richtige Umgebung schafft, die freundlichen Gäste einladet und den unwillkommenen die Tür zeigt? Diese Hand heisst «pH«. Mit dem richtigen pH haben wir die richtigen Gäste. Keine Mikrobe verbleibt an einem Ort, der ihr nicht gefällt. Allerdings gibt es, und das ist vielleicht eine kleine Hürde, keine pH-Pille. Der pH entsteht (in erster Linie) aus den Dingen, die wir in unseren Einkaufswagen legen. Diese Dinge bilden (in der Summe) zu viel Säuren und zu wenig Basen und verschieben unseren Säure-Basen-Haushalt in Richtung sauer. Die Korrektur ist rel. einfach, allerdings sollten wir ein wenig Zeit mitbringen.

Ist es nicht wirksamer, den Gegner (mit einem speziellen Mittel) zu dezimieren? Wahrscheinlich nicht. Der Gegner wird, man kann das ohne Übertreibung so sagen, jegliche Dezimierung innerhalb von Minuten wieder aufholen. Einer Veränderung seines Lebensraumes steht er dagegen machtlos gegenüber.

Ist denn eine pH-Veränderung, sagen wir von 5,0 auf 6,0, wirklich so bemerkenswert? Das kann man wohl sagen. Durch diese Veränderung sinkt der Säuregehalt auf (ca.) ein Zehntel. Würde (zum Vergleich) der Sauerstoffgehalt der Luft von ca. 20% auf 2% sinken, kämen wir gar nicht mehr dazu, das Weite zu suchen.

Also sucht der Gegner das Weite oder er kommt um? Beides ist möglich. Aber er hat noch eine dritte Möglichkeit: er kann sich verwandeln. In einen Typ, dem die neuen Bedingungen sympathisch sind. Als würden wir, wenn ein Gletscher über unseren Wohnort gekommen ist, uns in einen Eisbär verwandeln. Die Verwandlung zurück ist auch möglich (in unserem Beispiel vom Eisbär wieder zum Menschen) und das ganze nennt sich Pleomorphismus. Bei einer Reihe von Mikroben ist dieser Pleomorphismus schon beobachtet worden. Es gibt auch bereits Medikamente, die auf dieser Verwandlung aufsetzen. Unsere Gäste können uns also, wenn wir den pH verändern, verlassen, sie können aber auch, als ein anderes Wesen, dableiben. Auf jeden Fall haben wir es, mit Hilfe des Säure-Basen-Haushalts, in der Hand, ob unsere Gäste vom freundlichen oder vom unfreundlichen Typ sind. Werden wir von unfreundlichen Typen besiedelt, vergiften wir uns, aus unserem Inneren heraus, praktisch selbst. Und diese Gifte aus dem eigenen Darm fügen uns einen größeren Schaden zu als andere Giftquellen, z.B. Schwermetalle oder Chemie.

 

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