Übersäuerung (gestrafft)

Kategorien: Säure-Basen-Haushalt

Inhaltsverzeichnis

Wie häufig ist die Übersäuerung ?

Mit der üblichen Kost ist die Übersäuerung praktisch garantiert. Man kann deshalb davon ausgehen, dass der Säure-Basen-Haushalt (fast) der gesamten Bevölkerung entgleist ist.

Ursachen und Trend

  • Nahrungsmittel sind vorwiegend säurebildend (zu viel raffinierter Zucker zu viel Fleischprodukte)
  • SOLL wäre: 80% Basenbildner. IST: 80% Säurebildner
  • Belastung des Körpers mit Schwermetallen, anderen Zahngiften und Zahnherden, dadurch verbraucht der Körper laufend viel mehr Mineralstoffe und Spurenelemente, als ihm durch die übliche Ernährung zugeführt werden können.
  • Der Körper ist durch die Intoxikation nicht mehr in der Lage viele Stoffe selber zu bilden.

Folgen

Ausgangspunkt der Übersäuerung ist der bei Säureüberschuss (bzw. Basenmangel) täglich im Körper verbleibende, nicht neutralisierte und deshalb nicht ausgeschiedene Säurerest. Diese angesammelten Säuren durchdringen uns wie einen Schwamm und verändern den pH in allen Organen und Zellen. Die pH-Veränderung wiederum führt zu fehlerhaften Abläufen, die Fehler dieser Abläufe führen zu weiteren Fehlern und letzten Endes funktioniert nichts mehr, wie es soll. Die Spezialisten der Säuren und Basen sind sich darin einig, dass über 90% unserer Krankheiten auf diese Wurzel zurückzuführen sind.

Symptome

(hier alphabetisch aber ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

Allergien
Asthma
Augenprobleme
Bandscheibenprobleme
Candida
chron. Müdigkeit
Entzündungen
Erschöpfung
Gallensteine
Gelenkbeschwerden
Harnsteine
Hautleiden
Herzinfarkt
Herz-Kreislauf-Probleme
Hexenschuss
Ischias
Karies
Krämpfe
Magen/Darm-Geschwür
Magen/Darmprobleme
Migräne
Muskelprobleme
Nervosität
Nieren- und Blasenprobleme
Osteoporose
Parodontose
Pilzinfektionen
Reizdarm
Rheuma
Schlaflosigkeit
Schmerzen allgemein
Stimmungsschwankungen
Thrombose
Tinnitus
Tumore
Übergewicht

Diagnose

  • Prüfung des Urin-pH mit „Indikatorstreifen 5,6 – 8,0“ aus der Apotheke. Das funktioniert aber nur mit funktionstüchtiger Niere
  • Eine präzise Aussage zum Säure-Basen-Haushalt entsteht, wenn man die pH-Werte einer ganzen Woche zum Wochen-pH zusammenfasst (Durchschnitt). Ein Wochen-pH unter 6,12 bedeutet übersäuert. Das Säure-Basen-Gleichgewicht ist erreicht, wenn der Wochen-pH in 4 aufeinanderfolgenden Wochen über 6,12 liegt.
  • Falls die Ermittlung des Wochen-pH nicht möglich sein sollte kann die Ermittlung über Tages-pH erfolgen. Der Säure-Basen-Haushalt ist im Gleichgewicht, wenn der pH-Durchschnitt eines (beliebigen) Tages über 6,5 liegt. Wenn der angestrebte pH-Wert über mehrere Wochenenden durch Änderung der Ernährungsgewohnheiten nicht zum Erfolg führt, empfiehlt sich die basische Nachbesserung des Komplexes Nahrung / Nahrungsergänzung.

Therapie

Die Korrektur des Säure-Basen-Haushalts ist in der Regel ohne fremde Hilfe möglich:

  • Schritt 1: Speisekarte verändern.
  • Schritt 2: Wochen-pH prüfen (4 – 6 Wochen später).
  • Schritt 3: wenn noch übersäuert zu Schritt 1.

Die Speisekarte wird wie folgt verändert:

  • a) Säurebildner einschränken (Zucker, Fett).
  • b) Basenbildner aufstocken (Kartoffeln, Rohkost).

Die Einschränkung der Säurebildner ist die entscheidende Massnahme auf dem Weg zum Säure-Basen-Gleichgewicht, denn wenn es um Schadstoffe geht (Säuren), ist es immer am effektivsten, die Schadstoffe gar nicht erst zu bilden. Da viele Nahrungsmittel Säuren bilden, ist die Konzentration auf Schwerpunkte (Zucker und Fett) unumgänglich. Beide treten auch gern in versteckter Form auf und somit gibt es vielfältige Möglichkeiten der Reduzierung. Beim Fett sind die mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren eine Ausnahme und nicht als negativ einzuordnen (siehe auch Nahrungsergänzung). Weitere Fragen zur Überarbeitung bzw. Neugestaltung der Speisekarte werden unter Mischkost diskutiert.

Erscheinen keine Veränderungen der Speisekarte mehr möglich und das Säure-Basen-Gleichgewicht ist noch nicht erreicht (diese Bedingung ist rel. wahrscheinlich), wird die basische Nahrungsergänzung aktiviert (bzw. aufgestockt): 200 mg Calcium, 100 mg Magnesium. Diese Aufstockung ist wahrscheinlich, jeweils im Abstand von 4 Wochen, mehrfach erforderlich. Speziell bei Frauen nach den Wechseljahren kann der Basenbedarf 1000 mg Ca / 500 mg Mg durchaus überschreiten.

Der Zeitbedarf dieser Verfahrensweise scheint unwillkommen, aber das Zurückfahren der Säuren und die Normalisierung des Milieus in den Zellen und Organen ist ohnehin nicht in wenigen Tagen realisierbar. Es besteht also keine Notwendigkeit, den Körper (und das Vorhaben) mit den möglichen Nebenwirkungen einer Hau-Ruck-Aktion zu belasten (Entzugserscheinungen, Gifte, ..). Bedächtiges und schrittweises Herangehen ist ein stabiler Weg zum Ziel.

Nun gibt es im Rahmen der Ernährung mehr Möglichkeiten als die Einschränkung der Säurebildner. Vielleicht besteht auch der Wunsch, möglichst viele Register zu ziehen. Die Spezialkost ABF hat in diesem Sinne einiges zu bieten und kommt sogar völlig ohne Nahrungsergänzung aus. Damit entfällt auch die schrittweise Aufstockung der basischen Nahrungsergänzung und das Säure-Basen-Gleichgewicht wird schneller erreicht.

Das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen beeinflusst alle säurebedingten Krankheiten. Für unveränderte Beschwerdebilder kann man die Schlussfolgerung ziehen, dass sie nicht säurebedingt sind.

Literatur

  • Heike Knophius: Säure-Basen-Balance (GRÄFE UND UNZER 2003) ISBN 3774257698
  • Dr. Robert O. Young / Shelley Redford Young (USA): Die pH-Formel (Goldmann Verlag 2003) ISBN 3442163749

Forumsbeiträge

  • Literatur I / Kontroverse
  • Literatur II

Weblinks

  • Säure-Basen-Gleichgewicht optisch
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