Margarine...

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17.09.05
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...war das Thema des aktuellen Newsletters von Euro-Naturheilkunde.

Hmmm, lecker....
aus ÖKOSTADT REPORT Ausgabe 3/2005

Margarine ist das erste Kunstprodukt der Lebensmittelindustrie des 19. Jahrhunderts, entstanden auf Anregung des Kaisers Napoleon III zu einem Wettbewerb für ein billiges Butterersatzprodukt. Der französische Apothekerassistent Hippolyte Mége-Moutries (1817-1880) mixte in seinem Labor als erster das, was sich dann unter dem Namen „Margarine" durchsetzte. Rindertalg, versetzt mit Magermilch, Wasser, Natriumhydrogencarbonat und zerkleinertem Kuheuter, durchgeknetet und abgekühlt.
1871 entstand die erste Margarinefabrik der Familie Henri Jürgens im niederländischen Oss. Der wachsende Fleisch¬konsum, vor allem in USA, lieferte viel Fettabfall von Schlachttieren für die aufblühende Margarineindustrie. 1902 wurde die Erfindung der Fetthärtung patentiert; seit den 20er Jahren verdrängen pflanzliche Fette z.B. aus Kopra (zerkleinertes und getrocknetes Mark der Kokosnuss) und Palmkern die tierischen Fette. Desodorierungsverfahren machten u.a. auch Baumwollsaaten genießbar. 1930 gingen die größten Margarineproduzenten Jürgens, van den Berg und Schicht in dem UNILEVER - Konzern auf. Das Milchimitat wandelte sein Image
vom Brotaufstrich für arme Leute, Volksnahrung in städtischen Ballungsräumen, zum Alltagsluxus der „Gesundheitsbewussten" und solcher, die sich dazu machen ließen.
Der industrielle Erfolg ist nicht nur damit zu erklären, dass die Margarine billiger war als Butter. Ganz wichtig war, dass sich die richtigen Leute ihrer Herstellung und ihres Vertriebes annahmen - jene,die etwas verstanden vom Handel mit Fetten, die weltoffene Geschäftsleute waren und in der Reklame Meister.
Gesundheitliches Gezielte Werbung, unter anderem mit medizinischen Falschaussagen, die sich bis heute unwidersprochen halten, verhalf der Margarine zum Durchbruch gegenüber dem Original, dem natürlichen Konkurrenten, der Butter. Mitverantwortlich war sicherlich auch das fehlende! Engagement der Ärzte, die sich nicht um eine echte Ursachenforschung kümmerten.
Herstellung Ohne Chemiker keine Margarine! Diel Margarine muss der Butter so ähnlich! wie möglich gemacht werden, im Aussehen, Geschmack, Geruch, Konsistenz, Struktur und Streichfähigkeit. Die Rohstoffe sind meistens pflanzlich: Öle aus Sojabohnen, Kokosnüssen, Erdnüs¬sen, Sesamsaat, Sonnenblumenkernen, Palmkernen, Mais, Distelsamen, Baum¬wollsaat und Rapssamen. Auch ein gewisser Prozentsatz tierischer Fette, wie Walöl, Waltran, Fischöl und Fette verschiedener Haustiere, z. B. Rindertalg ist erlaubt. Für einige hochwertige Margarinen werden die Rohstoffe aus biologischem Anbau verwendet und unter weniger technischer Manipulation hergestellt. Der Einsatz von Zusätzen erfolgt nach den Grundlagen der EU-Bioverordnung zurückhaltender, dennoch ist es im Gegensatz zur Butter ein denaturiertes Produkt und daher zum Verzehr nur bedingt empfehlenswert.
Extraktion Mit Leichtbenzin n-Hexan wird mittels Wärme das Öl aus den zerkleinerten Rohstoffen entzogen.
Raffination: Entlecithinierung - damit das Öl klar wird und nicht mit Trübstoffen belastet wird.
Entschleimung
Das entlecithinierte Öl wird mit Phosphorsäure erhitzt, innig verrührt und die lästigen Begleitstoffe, wie Phosphatide, Mineralstoffe, Harze, Wachse, Vitamine, Schleimstoffe, Kohlenhydrate und Eiweißstoffe abzentrifugiert.
Entsäuerung
Durch Verrühren mit Natronlauge wird verhindert, dass das Öl ranzig wird.
Entfärbung
Das wiederum erhitzte Fett wird mit Bleicherde (Kieselgur) oder Aktivkohle verrührt und anschließend filtriert, dabei wird das Carotin entfernt.
Desodorierung - durch Wasserdampfdestillation im Vakuum und bis zu 300° C wird alles entfernt, was schmeck-und riechbar ist (auch die Lösungsmittelreste). Teilraffination ist deklarierungspflichtig.
Modifikation/Härtung
Beim Härten wird dem Öl feinverteiltes Nickel und Kupfer als Katalysator beigemischt. Aus ungesättigten Fettsäuren entstehen gesättigte Fettsäuren und unerwünschte veränderte trans-Fettsäuren. Wissenschaftliche Untersuchungen zeigen, dass die trans-Fettsäuren die Gesamtcholesterin-Konzentration im Blut ansteigen lassen.
Fraktionierung
Durch Hitze bzw. Kälte werden feste von flüssigen Fettkristallen abgetrennt oder mit Lösungsmitteln herausgewaschen. Wegen der chemischen Rückstände nochmalige Raffination.
Umesterung
Die Fettmoleküle werden chemisch zerlegt - Natriummethylat bei 200° C. Dadurch entstehen Fettsäuren, die in der Natur nicht vorkommen, Streichfähigkeit und Konsistenz werden verbessert - der Traum vom Food-Designer.
Rekombination.
Alles was dem vergewaltigten Naturfett entzogen wurde, wird nun wieder zugesetzt.
• Synthetisches Carotin
• Emulgatoren
• künstliche Aromastoffe
• Antioxidanten
• Konservierungsstoffe
• synthetische Vitamine
• Kartoffelstärke
Jetzt können Sie sich auch selbst eine Meinung bilden:
Was ist also an der Margarine noch natürlich und was ist
an der Margarine noch gesund?
Margarine ist ein Industrieprodukt!
Fazit:
Lassen Sie sich nicht die Butter
vom Brot nehmen.
H. Henning, Gesundheitsberater GGBMit freundlicher Genehmnigung der Zeitschrift:

ÖKOSTADT REPORT Ausgabe 3/2005

wenn Sie mehr über das Projekt wissen wollen, besuchen Sie die Heimseite:

www.oekostadt-rheinland.de

samadhi
 
Hallo Samadhi!

Das hört sich ja wirklich gruselig an!!! :schock:
Gott sei Dank, hab ich Margarine noch nie verwendet und konnt sie auch vom Geschmack her nicht leiden, als ich sie mal probiert hab.
Hab zwar gewusst, das sie absolut denaturiert ist, aber diesen Prozess, den Du oben beschreibst, das kann ja nur ungesund sein!
Und ... ich liebe Butter! :)

Lieber Gruss Karin
 
hallo ihr

von margarine hat mir mein ms-arzt schon beim ersten besuch dringend abgeraten. er sagte mir, lieber wenig butter verwenden.

ausserdem brauche ich zum kochen nur noch olivenöl.

gruss vreni
 
Widerspruch in sich

Hallo,
...
Es gibt aber durchaus auch gute Margarine ...

egal welche Sorte, alles synthetisch hergestellt (wenn auch natürliche Rohstoffe), für mich reines Industriefutter.
aber wer drauf steht, wohl bekomm`s - jeder nach seiner Facon

guten Apetitt,
Harry
 
Ich zitiere:

ALSAN-S besitzt ein köstliches, natürliches Butteraroma:
Wir verwenden ein rein pflanzliches Butteraroma. Alle Zutaten dieses Aromastoffes sind natürlich und wurden nicht etwa synthetisch erzeugt.
 
Hallo Sternenfee!

Soweit ich aus dem Link entnommen hab, wurde auch Deine gute natürliche Margarine raffiniert.
Deshalb würd ich sie nicht nehmen. Dann lieber Butter und schonend kaltgepresste Öle pur.

Lieber Gruss Karin
 
Hallo Sternenfee,

Es ist Butteraroma, auch wenn es natürlich erzeugt wurde, weißt du noch nicht, wie es erzeugt wurde. Viele natürliche Aromen werden mit Hilfe von Schimmelpilzen erzeugt, sind aber lt. Verordnung natürlich, weil sie halt nicht im Reagenzglas aus Chemikalien zusammengebastelt wurden. Aslan ist sicher besser als andere Margarinen, ich habe sie auch lange verwendet. Aber der Herstellungsprozess an sich wird nicht viel anders sein, auch diese Fette müssen in ansehnliche Form gebracht werden. Für jemand, der Butter nicht verträgt, ist sie allerdings eher eine Alternative als die herkömmlichen Guten-Morgen-Margarinen

samadhi
 
Sternenfee schrieb:
Ich zitiere:

ALSAN-S besitzt ein köstliches, natürliches Butteraroma:
Wir verwenden ein rein pflanzliches Butteraroma. Alle Zutaten dieses Aromastoffes sind natürlich und wurden nicht etwa synthetisch erzeugt.

Liebe Sternenfee,

ich wollte auf etwas anderes hinaus:
die einzelnen Zutaten mögen wohl natürlichem Ursprungs gewesen sein, aber der Mischung dieser Ingridenzien ist für mich synthestisch da ein Kunstprodukt, das so in der Natur nicht vorkommt sondern vom Menschen erzeugt wurde um ein natürliches Lebensmittel "nachzuahmen".

Ich ziehe es vor natürliche Lebensmittel zu verzehren.

Liebe Grüsse
Harry
 
Im neuesten Newsletter von René Graeber geht es um Margarine und Butter:

... Die Frage "Butter oder Margarine?" ist für mich aber klar.

Weil Margarine pflanzlich ist, enthält sie kein Cholesterin.
Weil Cholesterin schädlich ist, ist Margarine gesund, da es nicht schädlich ist. So die bestechende Logik der Ernährungswissenschaft. Diese Logik unterstellt aber, dass es keine weiteren schädlichen Sachen gibt, außer dem Cholesterin.
...
Zurück zur Margarine. Diese enthält Stoffe, dagegen sieht das Cholesterin aus wie ein Waisenknabe:

1. Trans-Fette – dies sind künstliche Fettsäuren in Margarine, Aufstrichen und Shortenings (ungehärtetes Pflanzenfett) und entstehen im Verlauf der Hydrierung, welche das flüssige Pflanzenöl in festes Fett verwandelt. Trans-Fette sind aber verantwortlich für Herzerkrankungen, Krebs, Knochenerkrankungen, Hormonstörungen und Hautprobleme. Auch für die Trans-Fette gibt es keine Unbedenklichkeitsgrenze.
Freie Radikale entstehen bei der Fertigung der Margarine bei erhöhten Temperaturen. Sie zerstören Zellen und Gewebe, inklusive DNA-Schäden, was zu Krebs und Organschädigungen führt. Das Problem der Transfette haben inzwischen alle Hersteller erkannt und durch eine Modifikation der Herstellung weitgehend in den Griff bekommen. Aber da gibt es noch andere Sachen in der Margarine, die mir nicht schmecken:

2. Emulgatoren und Konservierungsstoffe – für die es keine Unbedenklichkeitsuntersuchungen gibt, wie zum Beispiel BHT (Butylhydroxytoluol), das von der „International Agency for Research on Cancer“ als nicht klassifizierbar eingestuft wurde. Ergo: Wenn man sich die Mühen und Kosten für eine Klassifizierung sparen will, was den Produktionsbetrieb empfindlich stören würde, dann schreibt man einfach „nicht klassifizierbar“ ins Protokoll und erklärt damit die Unbedenklichkeit der Substanz.

Die „gute Butter“ dagegen enthält „leider“ böses Cholesterin und konjugierte Linolsäuren, zweifach ungesättigte Fettsäuren, aber keine Trans-Fette und die anderen oben aufgezählten Substanzen.

Das betrachte ich aber als die bessere Alternative, besonders wenn die Butter von natürlich gehaltenen Kühen gewonnen wird.
Es ist für mich einfach das natürlichere Lebensmittel.
...
https://www.renegraeber.de

Grüsse,
Oregano
 
Es gibt aber durchaus auch gute Margarine - wie diese hier:...
Es ist ewig her, dass ich mal Margarine gekauft und gegessen habe, aber heute habe ich im Bioladen eine gesehen, die ich von den Zutaten her ganz attraktiv fand:
Zutaten: Wasser, Rapsöl*, Sheabutter*, Kokosöl* (21%), Karottensaft*, Chiaöl* (2%), Zitronensaft*, Emulgator Sonnenblumenlecithin, Meersalz (0,10 %). *aus kontrolliert biologischem Anbau (EU/Nicht-EU-Landwirtschaft)
https://www.landkrone-shop.de/Bio-Chia-Kokos-250g

... und habe sie spontan mitgenommen. Und siehe da, sie schmeckt auch. Wie in der Beschreibung
Das angesagte "Wunderkorn" lässt sich mit dem neuen rein pflanzlichen Streichfett von Landkrone, Bio Chia-Kokos auch aufs Brot streichen. Chiaöl ist neben Vitaminen und Mineralstoffen reich an Omega-3-Fettsäuren. Das enthaltene Rapsöl trägt ebenfalls zum Omega-3-Fettsäuregehalt der Bio Chia-Kokos bei.
Hochwertiges Kokosöl sorgt für die angenehme Streichfähigkeit und verleiht dem Produkt eine feine Kokosnote. Die neue Bio Chia-Kokos ist auch zum Backen und Streichen geeignet.
Eifrei, glutenfrei, hefefrei, frei von künstlichen Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffen
... steht, eine "feine Kokosnote", aber wirklich sehr fein - riechen tut man sie nicht.


Da ich zunehmend auch darauf achte, mich anti-entzündlich zu ernähren, finde ich es nicht schlecht, die Butter noch etwas mehr reduzieren zu können. Zum Andünsten (Erhitzen) nehme ich sie noch, dafür sind pflanzliche Fette ja nicht so geeignet.

Gruß
Kate
 
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