Verschiedene Behandlungsmöglichkeiten bei Bandscheibenvorfall

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02.05.14
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Ich interessiere mich für die Behandlungsmöglichkeiten bei einem Bandscheibenvorfall.

Vor allem spannend finde ich, dass es viele verschiedene Möglichkeiten neben der OP gibt: krankengymnastische Übungen, Physiotherapie und die medizinische Kräftigungstherapie. Massagen, Wärmebehandlung und Akupunktur zum Lockern von verspannte Muskulatur.

Auf dieser Website wir beschrieben, dass es vor allem auf die Beschwerden ankommt ob doch eine Operation in Frage kommt. Aber wie wird das genau Entschieden? Probiert man die konservativen Möglichkeiten eine gewisse Zeit aus, und wenn es dann nicht hilft wird operiert? Oder entscheidet das der Patient selbser?

Vielleicht gibt es hier ja jemanden mit Bandscheibenvorfall der mir das beschreiben kann.

lg,
Schakal
 
Hallo Schakal,

willkommen im Forum! Es ist gut, dass du dich umfassend über die Behandlungsmöglichkeiten bei einem Bandscheibenvorfall informierst. Tatsächlich gibt es viele konservative Therapien, die oft sehr erfolgreich sind und eine Operation vermeiden können. Ich versuche mal, deine Fragen so gut wie möglich zu beantworten:

  1. Konservative Behandlungsmöglichkeiten: Du hast schon einige wichtige Therapiemöglichkeiten genannt. Hier ein kurzer Überblick:
    • Krankengymnastik und Physiotherapie: Diese zielen darauf ab, die Muskulatur zu stärken und die Beweglichkeit der Wirbelsäule zu verbessern.
    • Medizinische Kräftigungstherapie (MKT): Hierbei handelt es sich um spezielle Trainingsprogramme zur gezielten Kräftigung der Rücken- und Bauchmuskulatur.
    • Massagen und Wärmebehandlungen: Diese können helfen, verspannte Muskulatur zu lockern und Schmerzen zu lindern.
    • Akupunktur: Eine alternative Methode, die bei manchen Patienten Schmerzen und Muskelverspannungen lindern kann.
  2. Entscheidungsprozess zur Operation: Ob eine Operation notwendig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
    • Schwere der Symptome: Wenn die Schmerzen sehr stark sind und konservative Behandlungen keine Linderung bringen, könnte eine Operation in Betracht gezogen werden.
    • Neurologische Ausfälle: Bei Symptomen wie Taubheitsgefühl, Lähmungen oder Blasen-/Darmfunktionsstörungen wird oft schneller zu einer Operation geraten.
    • Zeitlicher Verlauf: Normalerweise wird versucht, die konservativen Methoden für einen bestimmten Zeitraum (oft mehrere Wochen bis Monate) auszuprobieren. Wenn sich keine Besserung zeigt, wird eine Operation in Erwägung gezogen.
    • Wünsche des Patienten: Natürlich spielt auch deine eigene Entscheidung eine Rolle. Wenn du trotz konservativer Therapie starke Schmerzen hast und deine Lebensqualität stark eingeschränkt ist, kannst du zusammen mit deinem Arzt eine Operation in Erwägung ziehen.
Es ist wichtig, diese Entscheidungen gemeinsam mit einem spezialisierten Arzt zu treffen, der deine individuelle Situation genau kennt und dir die besten Empfehlungen geben kann.

Vielleicht gibt es hier im Forum Mitglieder, die ihre Erfahrungen teilen können und dir sagen können, was ihnen geholfen hat. Ich hoffe, das hilft dir ein bisschen weiter!

Liebe Grüße,
kopf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Die meisten Rücken-OPs (und das sind ja in der Mehrheit Bandscheiben-OPs) sind überflüssig, ca. 85%. Sagte ein Orthopäde, der eine auf Rücken spezialisierte Klinik betreibt. Und vor einiger Zeit sagte das auch irgendein Ärzteverband (Orthopäden?). Aber was niedergelassene Ärzte und Kliniken machen ist ja nochmal was anderes. Insofern wäre ich da erstmal skeptisch, wenn einem eine OP empfohlen wird.

Allgemein ist wohl der Test, ob man auf Fersen und Zehenspitzen gehen kann. Wenn ja, heißt es, braucht man keine OP, wenn nein, schon. Allerdings hab ich es auch gehört, dass man auch im zweiten Fall nicht unbedingt eine OP braucht. Wie gesagt, ich wäre da skeptisch. Und hängt halt ein bisschen davon ab, ob irgendwelche lebensnotwendigen Nerven von dem Vorfall abgeklemmt wurden (die z.B. die Blase steuern).

Wichtig ist, sofern die akute Phase von ca. 3-4 Tagen vorbei ist, den Rücken vorsichtig zu bewegen und eine gute Physiotherapie zu machen, bei der man auch lernt, wie man die Tiefenmuskulatur am Rücken anspricht und trainiert (wissen leider die wenigsten Ärzte, zumindest ist das seltenst Thema). Die ist nämlich für die Stabilisierung der Wirbelsäule zuständig und nimmt schädliche Belastung von den Bandscheiben. Und dann Krafttraining für die Rumpfmuskulatur (Rücken UND Bauch), bei der die Tiefenmuskulatur zusätzlich gestärkt wird. Man muss da aufpassen, dass man sich nicht an der falschen Stelle schont. Insofern ist ein mit Tiefenmuskulatur erfahrener Physiotherapeut sicher gut, allerdings weiß ich auch nicht, wie man so jemanden findet (alle abtelefonieren und nachfragen?)
 

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