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Allergen Kunststoffe Allergie AllergologieDie Zahl der Kunststoffe, die heute eine kommerzielle Bedeutung haben, liegt bei etwa 50. Chemisch bestehen sie aus sehr großen Molekülen (Polymeren), die durch kettenartige Aneinanderreihung von kleinen Molekülen (Monomeren) hergestellt werden.
Die Begriffe Kunststoff (Plastik) und Kunstharz werden häufig synonym verwendet. Im engeren Sinne sind Kunststoffe synthetische makromolekulare Endprodukte, während Kunstharze die niedrig-, mittel- und hochmolekularen synthetischen Zwischenprodukte sind, aus denen Kunststoffe hergestellt werden. Diese Definitionen schließen natürlich vorkommendes Gummi und Zellulose nicht ein, da deren Ausgangsmaterial nicht synthetisch hergestellt wird.
Traditionell und unter praktischen Gesichtspunkten können Kunststoffe in drei Hauptkategorien eingeteilt werden:
- Thermoplaste (Polyacrylate, Polyethylen, Polystyrol, Polyvinylchlorid, gesättigte Polyester)
- Duroplaste (Epoxidharze, Phenol-Formaldehydharze, Polyurethan)
- Elastomere (synthetischer Gummi)
Die fertigen, vollständig ausgehärteten Kunststoff-Produkte werden generell als inert und für die Haut ungefährlich angesehen. Hauptprobleme durch Kunststoffe sind nahezu ausschließlich durch einzelne Bestandteile wie Monomere, kurzkettige Polymere, Katalysatoren, Härter und andere Zusätze oder aber durch Abbauprodukte mit niedrigem Molekulargewicht verursacht.
Feste, vollständig polymerisierte Harze verursachen nur selten allergische oder irritative Kontaktekzeme. Unvollständig ausgehärtete Harze können irritieren und sensibilisieren. So kann beim Sägen und Zermahlen vollständig ausgehärteter Harze eine Depolymerisation eintreten, wobei irritierende oder sensibilisierende Monomere freigesetzt werden. Die meisten Kontaktdermatitiden durch Kunststoffe entstehen im beruflichen Bereich.
Kunststoffe, die in der Allgemeinbevölkerung Ekzeme hervorrufen sind:
- künstliche Fingernägel aus Acrylaten und nicht ausgehärtete Acrylat-Zahnprothesen
- Epoxid- und Formaldehydharze sowie Methacrylate in Klebern, Lacken und Zementen
- Toluolsulfonamid-Formaldehydharz in Nagellacken
- p-tert.-Butylphenol-Formaldehydharz in Klebern bei der Schuhherstellung und -reparatur
Am häufigsten rufen Epoxidharze und Acrylate berufliche Kontaktekzeme hervor.
Im einzelnen werden beschrieben:
- Epoxidharz-Systeme
- Acrylharze
- Polyurethan-Kunstharze
- Amino-Kunstharze
- Polyolefenine
- Polyvinylharze
- Polyesterharze
- Polystyrol
- Polyamide
- Polycarbonate
- Zusatzstoffe in synthetischen Polymeren
Gruss,
Oregano