Tannen- und Kiefern-Nadeln essen oder auch: der nachhaltige Weihnachtsbaum 🎄

Kate

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🎄 Hallo zusammen,

nun naht bereits die Zeit zum entsorgen, aber: halt, da gibt es andere Möglichkeiten:


Wer einen "Bio"-(pestizidfreien) Baum hat, könnte die Nadeln auf verschiedene Arten als Lebensmittel verwerten: von Tee über Gewürz und Sirup bis Schnaps. Sie sollen sehr würzig schmecken, geröstet ähnlich wie Rosmarin verwendbar sein und heilsame Wirkungen besitzen:


Drauf gekommen bin ich durch einen spannenden Vortrag des Biologen Markus Strauß, der hier auch genannt wird:
So rät Biologe und Autor Markus Strauß, die im Hochsommer ausgereiften Nadeln von Fichte, Kiefer oder Douglasie nach der Ernte rasch zu trocknen, etwa in einem Dörrapparat oder im Ofen. Dann werden sie in einer Kaffeemühle fein gemahlen und in ein Glas mit Schraubdeckel gefüllt. Wild- und Bratengerichten, dunklen Saucen und Pilzgemüse geben sie eine würzig-pikante Note. Doch, so Strauß, sie seien sehr aromatisch und sollten sparsam dosiert werden.

Beim Sammeln bitte aufpassen:
Es besteht Verwechslungsgefahr mit der hochgiftigen Eibe, deren Nadeln auf keinen Fall verwendet werden sollten! Am einfachsten zu erkennen ist die Kiefer. Sie ist nicht nur leicht von der giftigen Eibe zu unterscheiden, sondern bietet auch einen besonders hohen Wirkstoffanteil.
Quelle: https://www.smarticular.net/heilsame-kraefte-der-kiefern-und-fichtennadeln-nutzen/ - Copyright © smarticular.net

Bitte gern berichten, wer es probiert hat...
Kate
 
Selbst habe ich so eine Honig noch nicht gegessen. Aber ich glaube, wenn unsere große Fichte im Mai neue Triebe hat, werde ich ernten:

... Ob im Wald oder im eigenen Garten: Im Frühsommer erfahren Tannen und Fichten einen Wachstumsschub, der ihre Spitzen in frischem, saftigem Grün erstrahlen lässt. Diese zarten Triebe enthalten eine Reihe gesunder Inhaltsstoffe wie Vitamin C, ätherische Öle oder Harze, die zur Herstellung von Naturheilmitteln gegen Schnupfen, Husten und Heiserkeit verwendet werden können. Zudem verhindern sie, dass sich Bakterien im Körper ausbreiten.

Unter anderem kannst Du aus den Wipfeln Honig oder Sirup herstellen. Du solltest jedoch vor der Ernte mit dem Förster Rücksprache halten oder im Idealfall auf Bäume im eigenen Garten zurückgreifen, um sicherzugehen, dass die Bäume nicht mit Chemie behandelt wurden.
...

Rezept Tannenspitzen-Honig

Dieser Honig wird zwar nicht von fleißigen Bienen hergestellt, schmeckt aber mindestens genauso lecker. Im ersten Schritt solltest Du die Tannenspitzen mit Wasser abwaschen und in eine Schüssel legen. Danach die Wipfel mit kaltem Wasser bedecken und mit einem Teller beschweren. Nach 10-12 Stunden an einem kühlen Ort wird der Inhalt in einem Topf 30 Minuten gekocht.

Den entstandenen Sud 6 Stunden bedeckt stehen lassen, abseihen, wiegen und mit der gleichen Zuckermenge und ein bisschen Zitrone einkochen. Sobald die Konsistenz an die von Honig erinnert, ist der Tannen-Honig fertig und kann in Einmachgläser gefüllt werden. Darin ist er monate- bis jahrelang haltbar.

Rezept Tannenwipfel-Sirup

Dieser Sirup lindert bei einem kratzenden Hals oder Husten die Beschwerden, und das auf ganz natürliche Weise. Du brauchst hierfür:
- 500 g Tannenwipfel
- 500 g Zucker
Die abgeernteten Triebe zusammen mit dem Zucker in Schichten in ein weites Glas (Einmachglas oder Bügelverschlussflasche) geben, wobei die letzte Schicht aus Zucker bestehen sollte. Anschließend das Glas verschließen und in die Sonne stellen. Nach einigen Wochen, manchmal auch 2-3 Monaten, hat sich der Zucker komplett verflüssigt und die Triebe sind braun geworden. Dann ist der richtige Zeitpunkt, um die Tannenwipfel auszupressen und den entstandenen Sirup durch ein Sieb oder Tuch in Flaschen abzufüllen.

Wenn Du den Tannenwipfel-Sirup also im Frühsommer herstellst, ist er passend zur Erkältungszeit im Herbst fertig. Einmal hergestellt, hält er sich mehrere Jahre, selbst bei Raumtemperatur.

Weitere tolle Rezepte mit Tannenwipfeln findest Du hier. ...

Grüsse,
Oregano
 
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