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Depression und Suizidalität als unerwünschte Arzneimittelwirkung

Zusammenfassung: Ganz unterschiedliche Arzneimittel können als unerwünschte Arzneimittelwirkungen (UAW) depressive Störungen sowie Suizidideen und suizidale Handlungen auslösen, wobei depressive Störungen häufiger sind als Suizidideen und diese wiederum häufiger als suizidale Handlungen. Bei manchen Arzneimitteln ist dies eine zwar schwere, aber sehr seltene UAW, bei anderen kommt sie, wie z.B. bei Interferonen, relativ häufig vor. Der genaue Wirkmechanismus ist meist nicht bekannt, weil die Pathogenese von Depression und Suizidalität auf der biologischen Ebene nicht geklärt ist. Kenntnisse zu diesen speziellen UAW sind wichtig, um entsprechende Symptome und Verhaltensweisen rechtzeitig zu erkennen, einzuordnen und zu handeln, aber auch, um Patienten und Angehörige bei Beginn der Therapie angemessen aufzuklären.
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- Interferon alfa-2b und beta-1b ...
- Mefloquin ...
- Isotretinoin ...
- Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI) ...
- Vareniclin und Bupropion ...
- Finasterid ... (https://www.akdae.de/Arzneimittelsicherheit/DSM/Archiv/2018-22.html)
- Gyrasehemmer/Chinolone
- Efavirenz ...
- Methylphenidat, Atomoxetin...
- Roflumilast ...
- Montelukast ...
- Antiepileptika ...
- Beta-Rezeptorenblocker ...
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https://www.der-arzneimittelbrief.de/de/Artikel.aspx?J=2014&S=49

Bevor man ein Medikament nimmt, sollte man sich schon über mögliche Nebenwirkungen überhaupt erkundigen und auch nach möglichen Depressionen schauen. Ich finde es z.B. erschreckend, daß bei der Einnahme von Gyrasehemmern/Chinolonen auch Depressionen auftreten können. Chinolone werden häufig bei Blasenentzündungen verschrieben, u.a. deshalb, weil häufig schon Resistenzen gegen Antibiotika vorhanden sind und Chinolone vorher noch nicht gegeben wurden.

Grüsse,
Oregano
 
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