Hallo, einen Gruß und Dank an alle,
es macht mir eine Riesenfreude, diesen Thread zu lesen und die Diskussionen zu verfolgen. :freu:
Also wie sagte doch der große Auricher Religionsphilosoph und Moraltheologe Ernesto-Maria-Killefitt *)
„Schenie oder Wannsee, das ist hier die Frage!“
*) Erstunken und erlogen von Leòn
Und nun im Ernst

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Nun habe ich hier, weiter oben gelesen, dass Genie das schöpferische, „kreative“ Element sei, das Grenzen auslote. Wenn ich mein Beispiel vom Dadaismus oder Expressionismus dazunehme (oder meinetwegen zum Beispiel auch an Castaneda, Shea and Wilson und so weiter denke), dann ich komme ich auf den Gedanken, dass auch „Genie“ die Grenzen nicht nur auszuloten, sondern sie auch zu überschreiten trachtet.
Zitat Rudi
LÜGEN ist geradezu das paradebeispiel an grenzen ausloten.
:freu: Jahaaa und Lügen ist meines Erachtens auch ein Paradebeispiel für Kreativität!
Kommt Klein-Hänschen von der Schule Nachhause und berichtet, mit Feuereifer und genialischer Inbrunst beim Mittagessen, wie er auf dem Nachhauseweg von Alliens entführt, nach Alpha-Centaurie gebracht, allerlei Forschungen und Experimenten unterzogen und dann – fünf Minuten später nach unserer Zeitwahrnehmung – wieder auf dem Schulweg abgesetzt wurde, dann wird die entsetzte Mama sagen:
„Schrecklich, wie der Bursche lügt!":schock:
Setzt sich der selbe, inzwischen zum Hans gewordene hin und schreibt einen aufregenden Science-Fiction-Roman über das selbe Thema, dann heißt es
„Wow, ist der kreativ!“ Und wenn die Kritiker Kreativität mit „Genialität“ gleichsetzen, dann sagt vielleicht auch einer, er sei ein Genie.
Aber ist es das? Natürlich, von der Wortbedeutung her ist „Genius“ der schöpferische Geist. Aber ist es dasselbe wie „Kreator“?:idee:
Zitat Uta
Für einen Nicht-Buddhisten wäre Idealfall vielleicht: an die Gesellschaft angepasst, dem Staat nicht auf der Tasche liegend, fleißig arbeitend, nicht aufmüpfig denkend usw. usw.
Viele dieser Kriterien haben gerade Künstler oft nicht erfüllt.
Ja, aber dann gibt es ja genau die, die ihr Leben lang brav zur Arbeit gerannt, in Amtsstuben ihr Auskommen verdient und nebenbei oder hinterher „geniales“ vollbracht haben. Wie zum Beispiel Wilhelm Raabe oder Franz Kafka. (Und gerade bei Kafka könnten schlichtere Gemüter ja durchaus auf die Idee kommen, dass Genie und Wahnsinn fröhliche Hochzeit gehalten hätten).
Also komme ich auf die Idee, dass es doch immer auf die individuelle und gesellschaftliche Bewertung ankommt, ob die Schublade „Genie“ oder die mit dem „Wahnsinn“ aufgemacht wird.
Zitat nebel:
ist nicht jeder ein genie, wenn er aus diesem ausspruch eine lösung hervorbringt oder gerade entdeckt für sich?
Ich denke auch, dass dies ein Merkmal für Kreativität ist. Auch für „Genie“?
Zitat Cassandra56
Ich habe die Menschen mit Psychosen oder anderen sogenannten psychischen Erkrankungen in der Regel als Menschen mit sehr feinfühligen Antennen erlebt. Oftmals fand ich sie, wenn sie nicht gerade von ihren Ängsten völlig überflutet wurden, normaler und beziehungsreicher als viele einer bestimmten Spezies von Normalos, die den Kontakt zu ihren "Klienten" auf eine Objektbeziehung reduzierten, sich eigentlich nur in Selbtbeweihräucherung ergingen und selber die absoluten Beziehungskrüppel waren.
Höchstwahrscheinlich hatten sie eine Heiden(steinzeit)angst, dass irren ansteckend ist.
Ich denke auch, dass es hier ganz starke Parrellelen gibt, in der Sensibilität und Sensitivität von den einen („Genies“) und den anderen („Wahnsinnigen“).
Vielleicht ist ja auch diese tradierte Wortwahl („Genie und/oder Wahnsinn“) problematisch … und es ist so wie Ruedi oben schrieb, dass sich der „wahnhafte Sinn“, also die „andere Art“ Realität wahrzunehmen, sich qualitätiv bei den einen wie den anderen nicht groß unterscheiden, ja zusammengehören? Und dass bei dem was wir als „Wahnsinn“ beschreiben, gar nicht der „Sinn“ das Problem darstellt, sondern ganz etwas anderes!
Zitat Cassandra56
Bei Kontrollverlust scheint das Bewußtsein nicht so zu funktionieren wie gewünscht, oder vielleicht garnicht?
Ja genau und dann wäre es für mich die Frage: „Geht es um das Bewusstsein, als gesamtes Erlebenssystem des Menschen oder um die Steuerungsinstanz, wenn man die überhaupt so losgelöst betrachten kann, den „Geist“ nämlich!
Nun, das sind so diese Fragen, ebenso wie die nach „Bewusstsein“, und dem „göttlichen“, „ewigen“? Im Menschen ….
Oh je, wenn ich dem nachgehe, könnte ich mich dem, was nebel oben schrieb, bald anschließen und sagen „
Ich entscheide mich mal langsam für den Wahnsinn!“ Also höre ich an dieser Stelle lieber auf!
Dem hier jedenfalls:
Zitat Kathy:
Was für eine Welt wäre es denn, wenn wir nicht die wunderbaren Geschenke hätten von den ganz Grossen, ob Dichter, Maler, Musiker. Ich finde Verstädnis und Toleranz absolut notwendig, und möchte mir eine Welt ohne diese Schätze nicht vortstellen.
Kann ich mich nur nocheinmal mit voller Begeisterung anschließen!
Und dem hier
Zitat Kathy:
Übrigens sind auch Deine genialen Gedichte eine Bereicherung, Rudi,. Du müsstest sie nur noch der Allgemeinheit zur Verfügung stellen.
ebenfalls

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https://www.symptome.ch/threads/richter-s-virtuelle-gedichtesammlung.16127/
Mit herzlichen Grüßen von
Leòn
P.S.:
Zitat Cassandra56
da muss ich dir Recht geben. Oje, ich habs oft nicht so mit der Logik. Ich merke, ich stoße an meine Grenzen und dann hab ich nicht mehr so viel Lust, mich anzustrengen. Sorry, ich hoffe, ich habe jetzt keinen total ernsthaften Thread gestört. Mir ist im Moment nicht so nach tierischem Ernst.
Mal ganz im Ernst

: Humor ist für mich eines von Merkmalen für „Genialität“
