BARFen

James

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Hallo,

Heute möchte ich über meine 5-jährigen Erfahrungen mit BARF-Futter bei Hunden mitteilen.
BARF ist die Abkürzung für "biologisch artgerechtes rohes Futter“.
Es ist etwas teurer als das übliche Trockenfutter, man muß einige Regeln beachten, bringt dem Tier nach meiner Überzeugung jedoch erhebliche Vorteile.
Am deutlichsten merkt man den Unterschied an der Struktur des Felles und am Geruch des Tieres. Das Deckhaar wird nach wenigen Monaten viel weicher und ist zum Vergeich von zuvor nicht mehr so fettig. Ein Waschen des Fells ist völlig überflüssig, solange sich das Tier nicht in Fäkalien wälzt. Einer meiner Hunde (sie stammen aus spanischen Tierheimen) ist wegen Epilepsie abgegeben worden. Die Anfälle wurden weniger und waren (bis auf den ersten) nicht mehr so schlimm, dass er krampfte. Heute reicht im Vorfeld ein Beruhigen. Ob das natürlich mit dem Barfen im direkten Zusammenhang steht, ist von mir natürlich nur eine Annahme.
Meine beiden kastrierten Rüden sind sehr aktiv, haben auch das richtige Gewicht (Lob vom Tierarzt) und sind so gut wie parasitenfrei obwohl ich auf dem Lande lebe und sie sich natürlich auch außerhalb des Grundstückes bewegen. Keine Würmer, keine Flöhe selten mal eine Zecke.
Also rund um (bis auf die geerbte Epilepsie) gesund!:kraft:

Hat jemand gleiche oder andere Erfahrungen?
 
Zusätzlich zum gewolftem Fleisch (vornehmlich 300g Rind, Pansen und manchmal auch Innereien sowie Geflügel täglich) bekommen sie 1 EL gehacktes Grünzeug (Feldsalat, Chicoree usw.), 1 EL Quark vermengt mit 1 TL Pflanzenöl (Kokos, Raps, Sonnenblume) oder Fischöl und 1 TL gemörserte Eierschale von gekochten Eiern (Salmonellen) sowie 1 Ei/Woche, was ich so für beide (also auf 22 kg Hund insgesamt) mische. Als Belohnung erhalten sie ausschließlich zersägte getrocknete Pansenstreifen (von uns "Stinketeile" genannt), die einen hohen Mineralstoffgehalt bei wenig Kalorien besitzen. Manchmal einen Knochen. Zudem fressen beide täglich 2 Möhren, die jedoch mehr als Beschäftigung dienen, da sie unverdaut ausgeschieden werden. Ob diese dafür Verantwortung tragen, dass wir noch nie Probleme mit Würmern hatten ist nur eine Vermutung von mir.
 
Das Fertig-BARF für meine Katzen hat folgende Zusammensetzung:
35% Trutenfleisch
34% Pouletherz
20% Pouletkarkassen
6% Pouletleber
5% Pouletfett

Dazu gibt es etwas gekochtes Gemüse mit Öl und Kräutern, die ich abwechsle.
Ein rohes Eigelb/Woche gibt es auch. Die (gekochten) Eierschalen nehme ich gerne sofort als Anregung :)

Zur Beschäftigung/Belohnung gibt es ein wenig getreidefreies Trockenfutter, auch getrockneten Fisch usw.

Rohen Fisch, Pouletherz, Pouletmagen, Poulethals gibt es zwischendurch auch. Die waren vorher tiefgekühlt und bisher habe ich mir diesbezüglich über Keime keine grossen Gedanken gemacht, da mir dies so auch von der Tierärztin empfohlen wurde.

Rohe Möhren werde ich ihnen auch mal anbieten und bin gespannt, was sie damit anfangen. Vermute aber, dass sie die leider links liegen lassen werden.
Dann werde ich ihnen die auch mal roh geraffelt unter das Fleisch mischen. Das habe ich auch schon mit gepresstem Knoblauch und frischem Kurkuma gemacht und war positiv überrascht, dass sie das so angenommen haben :)
 
Hallo pita,

klingt interessant und gut! Ob man jedoch Katzen für ganze rohe Möhre interessieren kann? Na. Versuch macht klug. Mit Keimen (die ja unzweifelhaft bei Geflügel zu vermuten sind) habe ich keine negativen Erfahrungen gemacht. Ich führe das darauf zurück, dass es sich ja hierbei um Frostware handelt und diese dadurch wahrscheinlich geschwächt und dezimiert sind sowie ihre Magensäure verlässlicher arbeitet als unsere. Bei den rohen Eischalen dürfte das eventuell anders sein, deshalb greife ich lieber auf gekochte zurück, die ja in genügender Menge im Haushalt anfallen. Ich zerstoße sie dann (nachdem die inneren Häute getrocknet sind) im Mörser. Ein Teil wird ausgeschieden, was ja bei Knochen ebenfalls der Fall ist. Insgesamt macht das zwar etwas mehr Arbeit als wenn man einen Trockenfutterbeutel aufreist, den Unterschied jedoch merkt man deutlich an der Vitalität, dem Fell und Geruch (besonders bei Nässe!) der Tiere. Schließlich sind sie darauf angewiesen was wir ihnen vorsetzen...
 
Danke für deine Rückmeldung, James.

Was ich auf jeden Fall in Zukuft wieder mehr beachten werde ist, dass ich vermehrt Abwechslung reinbringe - z.B. mit Rind- und Pferdefleisch.
Sie hatten jetzt eine Weile fast nur Geflügel und das war dem Umstand geschuldet, dass es nur dafür (für 2 Katzen) neu praktische, kleine Verpackungseinheiten gab.
Da ich das Fleisch nicht frisch wolfe und mich schon gar nicht mit entsprechenden Ergänzungsmitteln rumschlagen möchte, verwende ich tiefgekühltes Fertig-BARF. Das ist nach meiner Ansicht nicht ideal, aber gut und praktisch zu handhaben, deshalb gehe ich diesen Kompromiss ein.
Rind und Pferd gibt es nur in grösseren Einheiten, die ich dann antauen, portionieren und wieder tiefkühlen muss - auch nicht ideal, aber für die Abwechslung gehe ich auch diesen Kompromiss ein ;)

Meine beiden sind noch relativ jung, sodass ich bezüglich besserer Gesundheit und Vitalität nicht viel sagen kann.

Der Junior versorgt sich in der warmen Jahreszeit auch regelmässig mit "Wildfang" - manches ist für mich ok und artgerecht, anderes (z.B. Libellen) tut mir eher leid... :rolleyes:
 
HUhu
nein ich BARF´e meine Hunde nicht. Das INfektionsrisiko ist mir zu groß. Meine Hündin hat nach einer Virusinfektion lange Zeit schwere Darmentzündungen geht. Dadurch hat sie einige Tierärzte gesehen (ich dann natürlich auch ;) ). Bei ALLEN war die erste Frage die, ob sie gebarft würde. Wiklich alle Fachärzte haben mich eindringlich vorm barfen gewarnt und waren sich darin einig, das dadurch schwerste Erkrankugnen hervorgerufen werden können. Hunde die so schwer krank wie wären, wie meine Hündin es war, wären eigentlich immer gebarfte Hunde.

Ich möchte meine Hunde aber auch nicht mit Fertigzeugs zumüllen. Weil, seien wir mal ehrlich, was im Hundefutter so drinsteckt, das wollen wir doch lieber mal gar nicht wissen. Tierische Nebenerzeugnisse? Nun wenn ich wollen würde das meine Hunde Kot und Urin zu sich nehmen, würde ich sie einfach in den nächsten Viehstall schicken.
Also bekommen auch meine Hunde selbst hergestellte Nahrung. Allerdings werden fragliche Bestandteile wie Fleisch, Eier/schalen etc vorher aufgekocht.
Sicher an manchen Stellen bringt das Nährstoff verluste, aber an anderer Stelle bringt es auch höherer Verwertbarkeit, manches geht ja auch ungekocht gar nicht (zB Hülsenfrüchte). Anderes wie Obst und Gemüse (aus eigenem Anbau) gibts roh.
Bloß weil etwas "natürlich" genannt wird, ist es nicht automatisch gesund.
Lieber Gruß
Emi
 
Hallo Emi,
wie so oft ist es eine Glaubensfrage.
Ich kann mir vorstellen, dass es für Tiere, denen bisher hoch aufgeschlossenes Getreide als Fleisch vorgegaukelt wurde obwohl sie von Natur her carnivor sind gefährlich sein kann, denn sie haben eine völlig veränderte Darmflora. Eine Umstellung darf nur schrittweise vorgenommen werden. Zum anderen verkauft mancher Tierarzt auch Fertig-Futter und wer lobt nicht seine eigenen Produkte. Ich jedoch habe sehr gute Erfahrungen gemacht und die positive Veränderung selbst feststellen können.
Hülsenfrüchte, besonders Bohnen sind für Hunde sogar im gekochtem Zustand genau so giftig wie Schokolade. Beides sollte man nicht verfüttern. Viele unserer pflanzlichen Nahrungsmittel haben Abwehrgifte, die wir unbeschadet vertragen, Hunde und Katzen jedoch nicht. Vermutlich kommt es auch darauf an woher man die Futtermittel beim Barfen bezieht. Werden dort nur Schlachtabfälle oder Notschlachtungen weiter verarbeitet ist sicher auch das daraus gewonnene Futter zweifelhafter Natur.
 
Das INfektionsrisiko ist mir zu groß. Meine Hündin hat nach einer Virusinfektion lange Zeit schwere Darmentzündungen geht. Dadurch hat sie einige Tierärzte gesehen (ich dann natürlich auch ;) ). Bei ALLEN war die erste Frage die, ob sie gebarft würde. Wiklich alle Fachärzte haben mich eindringlich vorm barfen gewarnt und waren sich darin einig, das dadurch schwerste Erkrankugnen hervorgerufen werden können. Hunde die so schwer krank wie wären, wie meine Hündin es war, wären eigentlich immer gebarfte Hunde.
Hallo Emi

Was war denn die Ursache, dass deine Hündin so schwer krank war?

Eine Freundin kocht für ihren Hund alle Mahlzeiten selber (für meine Begriffe mit eher zuviel Getreideanteil, aber ansonsten wirklich hochwertig).
Der 13jährige Labrador ist für sein Alter topfit und hat ein wunderschönes Fell, was beides auch immer vom Tierarzt lobend bestätigt wird.

Natürlich bringt jedes Tier auch seine individuelle Veranlagung mit und es führen viele Wege nach Rom. Aber es ist bestimmt nicht falsch, das billigste Futter aus dem Supermarkt sehr kritisch zu hinterfragen.
 
Hallo Pita

die Ursache war ein Virus. Die warscheinlichste Quelle ein SChweineohr. Ich hatte damals drei Hunde. Die Damen haben sich ein Öhrchen schmecken lassen und waren dann beide schwer krank. Der Rüde hat an dem Öhrchen geschnuffelt, wollte dann nicht und blieb gesund. Beide Hündinen hatten lebensbedrohliches Darmbluten. Die eine hat sich aber schnell wieder erholt, die andere hatte Jahre lang Probleme danach.
 
Hallo,

Produkte vom Schwein sind bei meinen Hunden schon immer tabu! Das Aujeszky-Virus merkt man weder den Schweinen noch bei Verzehr infizierter Produkte dem Menschen an, während Hunde daran lebensgefährlich erkranken und die sogenannte Pseudowut entwickeln. Angeblich soll es bei uns ausgerottet sein aber bei den Handelsbeziehungen weiß man selten woher es kommt. Naturlich kann man im Nachhinein nur vermuten was der Auslöser war es könnte eine Parvovirose gewesen sein.
 
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