Hallo Shelley
Bist Du Betroffene oder warum möchtest Du es so genau wissen? Ich bin kein Mediziner, aber ich habe einiges erlebt und kann darum nur von mir erzählen.
Soviel ich weiss dauert eine TIA meist nur wenige Minuten, bei mir waren es etwa 3. Ich hatte dir Vorboten dafür nicht richtig gedeutet...war als Neuling auch relativ schwer zu deuten. Ich hatte ein surren in einem Arm. Ein Gefühl, so wie das surren, wenn man sich das Narrenbein anhaut. Das war laut Arzt der Vorbote. Als ich das verspürte, hätte ich umgehend zum Arzt gehen sollen und Blutverdünner bekommen müssen, dann wäre die TIA vielleicht nicht gekommen.
Das etc. beinhaltet die zumeist folgenden Lähmungserscheinungen von entweder nur Arm oder Bein, oder eine Halbseitenlähmung, eine Gesichtslähmung = verzogener Mundwinkel, was Sprachstörungen mit sich zieht, oder aber eine Lähmung der Zunge, was ebenfalls Sprachstörungen zur Folge hat oder auch ev. Schluckbeschwerden.
Meine Auswirkungen sind seit dem Vorfall permanente Kopfschmerzen und Schwindel, welche auf keine Behandlung oder Medikamente ansprechen. D.h. seit 6 Jahren tagtäglich, keinen Tag ohne Beschwerden. Auf dem MRI-Bild sind punktuelle Störungen sichtbar (weisse kleine Flecken, genannt Mikroinfarkte, mehr nicht. Und ich habe enorme Konzentrationsstörungen, ebenso ist das Gedächtnis seit dem Vorfall arg in Mitleidenschaft gezogen worden. Als Beispiel: Ich habe ein Buch gelesen und erst in den letzten 10 Seiten am Schluss gemerkt, dass ich es schon mal gelesen hatte!
Mein Auge war gelähmt, d.h. die Iris bewegte sich nur noch von aussen bis zur Augenmitte, aber nicht mehr auf die Nasenseite zu. Das hatte zur Folge, dass wenn ich mit beiden Augen schauen wollte, ich Doppelbilder hatte. Diese Doppelbilder habe ich bei bestimmten Blickwinkel immer noch und ich muss solche Blickwinkel einfach versuchen zu umgehen, da es nicht mehr besser werden wird. Unmittelbar nach der TIA war die Sicht so stark eingeschränkt, dass auf der rechten Seite des Objektes das gesehene Bild nicht mit dem tatsächlichen übereinstimmte. Also wenn ich z.B. den Kleiderkasten angeschaut habe, dann war die linke Aussenseite des Schrankes im rechten Winkel zum Boden (oder Decke). Die rechte Aussenseite aber war schräg, wie wenn der Kasten zusammenbrechen würde. Ich konnte daher nur noch auf dem einen Auge einigermassen sehen. Die Einschränkung dabei ist aber, dass man dann Distanzen nicht mehr einschätzen kann und auch das eine Auge sehr schnell ermüdet.
Es ist schwer das in Worte zu fassen. Aber Du kannst ja mal versuchen mit einem Auge geschlossen Deinen Alltag zu meistern. Dann kannst Du eher nachvollziehen, was es bedeutet, wenn ein Auge plötzlich ausfällt.
Liebe Grüsse, FataMorgana