Sinn des Lebens im Alter
Hallo Rota
Danke für deine lieben Zeilen. Ja, Schweigen ist sehr oft besser als Reden. Aber wenn man nie reden würde, dann wäre unsere schöne Wellt sehr still. Das wäre auch nicht schön.
Ich halte es ja immer mit meinem Wahlspruch: Es scheint Gegensätze zu geben, aber eigentlich sind das alles keine "Gegen"sätze, sondern Entsprechungen. Sie sind gar gegeneinander gerichtet, sondern gehören zusammen. Also Reden UND Schweigen. Oder umgekehrt ebenso: Schweigen und Reden. Egal, was man zuerst nennt. Es gibt in dieser Sichtweise kein vorher und nachher. Sondern ein "immer weitergehen".
Vermeintliche Gegensätze werden oft auch bei männlich und weiblich (oder Mann und Frau) gesehen. Aber in Wahrheit sind es Entsprechungen und gehören zusammen.
Sogar Tag und Nacht, die Finsternis und das Licht gehören zusammen und sind keine "Gegen"sätze.
Weil du nun auch vom Frieden sprichst, kommt ein interessanter Gedanke: Gäbe es überhaupt Frieden, wenn es nicht auch mal Krieg geben würde? Oder anders gesagt: Wüssten wir was Schönheit, Friede, Glück und so weiter ist, wenn wir nicht auch gelegentlich was Unschönes, ja sogar mal einen Krieg, Unglück und all das, was wir so sehr negativ empfinden, nicht auch gäbe? Wüssten wir, was Gesundheit ist, wenn wir nicht auch mal eine Krankheit erfahren hätten? Aus einer Krankheit kann man viel lernen. Es scheint fast so, dass Krankheiten gelegentlich sogar gut und wichtig für uns sind.
Ich wünsche dir, dass du deine Operation gut überstanden hast und es dir wieder besser geht!
In Bayern gibt es den Spruch: "Schön, wenn der Schmerz nachlässt". Das mag zwar auf den ersten Blick ein wenig blöd klingen, aber es ist schon was dran! Dann weiss man nämlich wieder, wie schön es ist, wenn man keinen Schmerz hat.
Hallo Gerd
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Also das System, ein System oder "unser System" hat mit Menschen, uns Menschen zu tun, es besteht aus Menschen, und besteht nur aus Menschen, deren Gedanken, Gefühlen, Hoffnungen . . . usw.
Selbstverständlich entsteht ein System aus den Menschen heraus. Es kann auch aus Gefühlen, aus Ängsten der Menschen entstehen und auch aus guten Gedanken. Es kann auch entstehen aus Fantasien (nicht immer aus guten), aus Ideen, die fehlgeleitet wurden.
Systeme sind z.B. der Kommunismus oder der Materialismus (Kapitalismus). Es gibt auch viele religiöse Systeme. Auch viele von diesen nennt man sogar -ismen. Aus Systemen können sich starke gesellschaftliche Entwicklungen ableiten. Manchmal gute, manchmal schlilmme. Wir leben in einem System, das man sicherlich als extrem materialistisch bezeichnen kann. Dass dieses System sehr einseitig ist (yang-orientiert, also ohne den Ausgleich von Yin) kann man wohl leicht erkennen. Weil es so sehr yang-orientiert ist, haben die Männer das Sagen. Oder anders gesagt: Sie werden bevorzugt und für wichtiger gehalten. Das sind ja alles keine Geheimnisse und wir alle wissen das. Aber weil es nun so ist, gibt es viele Kriege, denn diese sind ja auch Yang (Kampf, Aggression und so weiter sind alles Yang-Eigenschaften).
Aber nun kommt die Hauptsache: Yin und Yang wird zwar auch als weiblich und männlich betrachtet und deshalb denkt man immer an Frauen und Männer. Aber bei einem System wie dem unseren geht es nicht um Frauen und Männer, sondern um das System, das in diesem Falle falsch ist und den Ausgleich nicht finden kann. Der einzelne Mann oder die einzelne Frau sind deshalb nicht zu beschuldigen. Sie sind ein Ergebnis, besser gesagt das Opfer des Systems.
Ob du es nun glauben wilslt oder nicht: Die christliche Lehre ist auch Yang (nur männliche Priester, ein männlicher Gott, die Frau (Eva) wird als Verführerin hingestellt, ja, sie wird sogar bestraft indem sie unter Schmerzen ihre Kinder gebären muss und vieles mehr. Auch die Idee des so wichtig ICHs, das auch unter anderm R. Steiner so sehr betont, ist Yang.
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Sehr vermutlich wird es wirklich schwerfallen, e i n e Frau zu finden, die einen Krieg angezettelt oder auch nur angeführt hat. In den letzten hundert Jahren vielleicht?
Die bekannten Namen, berühmt-berüchtigte Namen?
Namen von Männern.
Die auch Systeme erdacht, aufgestellt, durchgesetzt oder bekämpft haben.
Angefangen haben sicher die Männer die Kriege. Aber unbeteiligt sind die Frauen nicht. Margaret Mead, die bekannte Anthropologin, hat dies sehr genau erforscht und beschrieben. Und zwar hat sie beschrieben, wie Frauen in den sehr aggressiven Gesellschaften die Männer herausfordern und anstacheln, in den Krieg zu ziehen, ihre Männlichkeit zu beweisen, zu Töten. Ohne die Beteilung der Frauen in der besagten Weise, würde es weniger, vielleicht sogar kaum Kriege geben bei diesen Völkern.
Und die berüchtigten Namen mögen zwar auch mehr die Namen von Männern sein, aber die Frauen arbeiten lieber im Hintergrund und schaffen es, sich sehr gut hinter den Taten der Männer zu verstecken. Oder auch, ihre Taten so geschickt zu tarnen, dass man sie nicht erkennt. Deshalb werden diese Namen nicht bekannt. Frauen arbeiten lieber vorsichtig und versteckt im Hintergrund und werden deshalb meisten gar nicht entlarvt.
Ob die männlichen Systeme immer nur von Männer erdacht werden, ist möglich. Aber es wird auch dort ähnlich sein, dass Männer oft von Frauen angestachelt oder angetrieben werden und somit indirekt auch die Schuld mittragen. Aber es mag schon sein, dass die Männer mehr diejenigen sind, welche System ausdenken. Das Erdenken und Erfinden ist ja auch eine Yang-Eigenschaft. Wenn jedoch der Ausgleich in einer Gesellschaft durch Yin nicht vorhanden ist, nehmen automatisch die Yang-Eigenschaften überhand. Das kommt dann vor, wenn sich die Frauen in der Mehrzahl nicht ihre Yin-Eigenschaften pflegen können oder auch gar nicht pflegen wollen. Diese Situation kann ich im Moment sehr deutlich in unser westlichen Welt erkennen. Obwohl ich langsam eine gewisse Änderung zu erkennen glaube und somit hoffe, dass sich doch irgendwann einmal etwas ändern wird. Das wird jedoch sicherlich nicht in einem Jahr und vielleicht nicht einmal in einigen Jahren geschehen. Ob ich das noch erleben kann, ist fraglich. Schön wäre es schon.
Du darfst mich jetzt aber nicht falsch verstehen. Es geht bei mir wahrlich nicht um Schuldzuweisungen. Vielmehr sind dies alles Tatsachen. Dass Yin und Yang das Grundmuster allen Sein ist, das zeigt uns die Welt, das Universum. Es gibt doch nichts, das nicht einmal entstanden ist und auch wieder zugrunde gehen wird. Das ist das Urmuster von Yin und Yang. Immer wenn das Gleichgewicht gestört wird, egal auf welche Seite sich der Schwerpunkt verschiebt, dann kommt es zu Katastrophen oder zumindest um viele schlimmer Geschehnisse Aber erstaunlicher Weise enden auch Katastrophen irgend wann einmal und die ewige Ordnung stellt sich wieder ein.
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Spirituell interessant und spannend in dem Zusammenhang finde ich aber, dass verschiedene esoterisch-spirituelle Welt- und Menschenbilder davon ausgehen oder wissen, dass Seelen nicht weiblich oder männlich sind, und dass Menschen nicht immer wieder als Frau oder Mann zur Welt kommen - von daher . . . wenn man's mal so sehen will . . . ?
Du übersiehst, dass auch " esoterisch-spirituelle Welt- und Menschenbilder" auch so etwas wie Systeme sind. Oder auch Glaubensangelegenheiten und somit gedankliche Konstrukte. Auch der Begriff der "Seele" ist nicht eindeutig definiert, sondern jeder Mensch stellt sich darunter etwas anderes vor. Also kann man auch nicht allgemein gültig davon sprechen, dass die Seelen weder Mann noch Frau sind. Das alles gehört in den Bereich des Glaubens.
Hallo Clematis:
Du hast geschrieben:
"Doch plötzliche Heilung ohne vorherige Bewältigung der zugrunde liegenden Probleme wird in manchen Kulturkreisen nicht als sinnvoll erachtet, weil der Leidensweg als Entwicklungsprozeß gesehen wird und uns zur Ganzheit führen soll bzw. zu weiteren Erkenntnissen. Jetzt, im Rückblick kann ich das erkennen - meine problematische Wirbelsäule führte mich auf Wege, die ich sonst nicht gegangen wäre".
Das sehe ich auch so und ich habe das ja weiter oben auch so ähnlich gesagt.
Freilich meinen wir, dass es schön wäre, so wie Jesus alle möglichen Menschen zu heilen. Aber zum Glück sind wir nicht Jesus. Die Beschreibungen der Wunder, die Jesus gewirkt hat, soll ja auch nicht zur Nachahmung sein. Man hat diese Wunder deshalb beschrieben, um zu beweisen, dass Jesus übernatürliche Kräfte hat teund somit göttlich ist. Aber eigentlich sind wir alle göttlich (im Sinne von Spirit). Aber natürlich nicht nur, denn dann hätten wir ja nicht den Ausgleich und wären sehr einseitig. Wie gut, dass wir auch den Körper haben (besser gesagt: dass wir auch Körper SIND).
Schöne Grüße
Werner