Fragen nach dem Sinn des Lebens

Sinn des Lebens im Alter

Schöne Gedanken, Wildaster

Leben im Alter ist für mich eine Möglichkeit sich zu entwickeln, gerade in der heutigen Zeit, wo man mehr Möglichkeiten hat, durch Computer, Bücher usw.
Aber vor allem hat man evt. nach einem Leben voller Arbeit auch mal die Zeit bei sich selbst zu schauen. Manch einem fällt das vielleicht schwer, weil es ihn/sie zu sehr schmerzt oder weil man es einfach nicht will oder man einfach so weitermachen möchte wie bisher. Das alles sind Entscheidungen, die man für sich selbst trifft.
Es gibt viele Menschen, die durch das Leben krank wurden, die Hilfe brauchen körperliche und geistige. Manchmal wäre es schön es gäbe jemanden, der so weit wäre wie Jesus und heilen und helfen könnte. Was das bedeuten würde, darüber kann sich jeder selbst Gedanken machen. Ich sehe das nicht im christlich/kirchlichen Sinne, sondern eher, dass er den Geist voll und ganz gekannt und benutzt hat. Ich denke da wieder an Baird Spaldings Buch. Es gibt viel zu wenige, die das bisher erreicht haben und das sehe ich als die Ursache für den Materialismus und für eine Welt an, so wie sie jetzt ist und die sich in diesem Sinne auch noch weiterentwickelt, mit großen Schritten in die negative Richtung, aber auch mit langsam größer werdenden Schritten in die andere Richtung.
Man selbst steht an irgendeinem Punkt und muss diese Gegensätze unter einen Hut bekommen und seinen persönlichen Weg einschlagen, mit eigenen Gedanken und Handlungen.
Mehr möchte ich auch gar nicht dazu sagen, es würde an anderer Stelle in ähnlicher Form schon wiedergegeben.

Und da Musik etwas Schönes sein kann und Gerd hier etwas von Reinhard Mey eingestellt hat, mache ich das auch mal.

Es war von Männern und Frauen die Rede und wie es früher einmal war, was noch gar nicht so lange her ist.



Und dann, wie ich finde, ein Lied, dass man eigentlich nicht nur auf eine bestimmte Person beziehen kann und was vielleicht auch eher unpersönlich sein könnte.



Grüsse von Juliette
 
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Die ganz alte, "klassische" Wahrheit dazu ist, dass der Mensch Körper, Seele und (spiritueller) Geist ist.

Hallo Gerd,

m.E. eine wichtige Wahrheit, die auch zur Sinnsuche gehört...
Wenn wir sie bewußter wahrnehmen könnten, würden, statt sie in unserer materialistischen Welt untergehen zu lassen, sähe wohl so manches besser aus und das Leben würde um vieles bereichert werden, was uns ohne diese Wahrheit entgeht. Graben wir tief genug, stellen wir fest, daß wir alle, ausnahmslos, spirituelle Wesen sind. Noch gelingt es uns wohl nicht so recht auf dieser Ebene zu kommunizieren, doch die Zeit wird kommen...

Hoffnungsfrohe und liebe Grüße,
Clematis
 
Sinn des Lebens im Alter

Hallo Wildaster,

Vielen Dank für das schöne Gedicht, das wunderbar hierher paßt. Könnten wir die enthaltenen Ratschläge allesamt befolgen, wär's schön, doch da wir nur Menschen sind, rutschen wir manchmal auf diesem glatten Parkett aus, auch ich... Stööööhn ;) Warum ist das alles nur so schwer und kompliziert ?

Zitat von Juliette
Manch einem fällt das vielleicht schwer, weil es ihn/sie zu sehr schmerzt oder weil man es einfach nicht will oder man einfach so weitermachen möchte wie bisher. Das alles sind Entscheidungen, die man für sich selbst trifft.
Es gibt viele Menschen, die durch das Leben krank wurden, die Hilfe brauchen körperliche und geistige. Manchmal wäre es schön es gäbe jemanden, der so weit wäre wie Jesus und heilen und helfen könnte.

Hallo Juliette,

alte Wunden aufzureißen birgt besonders dann Risiken, wenn das von außen erzwungen wird, weil man dann noch nicht den Punkt erreicht hat, damit auch klar kommen zu können. Bei manchem kommt dieser Punkt recht früh, manchmal erst im hohen Alter und manchmal gar nicht. Dann überträgt man diese Aufgabe ins nächste Leben, sofern man daran glaubt.

Erfolgt diese Rückschau jedoch aus eigenem Antrieb, hat die Seele/spiritueller Geist einen Reifungspunkt erreicht, gibt sozusagen die Erinnerung frei, weil der Mensch nun stark genug ist, sich das anzuschauen und es dann auch gefahrlos verarbeiten kann. Ein wahres Beispiel: ein 4-jähriger Junge fiel vom Bürgersteig mit ausgestreckten Armen auf die Fahrbahn und mußte hilflos zusehen wie ein Auto ihm über die Hände fuhr. Danach wußte er von nichts, nur die Behandlung blieb in der Erinnerung. Erst als er ca. 40 Jahre alt war, konnte er sich wieder an den gesamten Ablauf erinnern.

Bei Psychotherapien wird dies oft nicht beachtet. Die Erinnerung wird hervorgeholt und der Patient danach allein gelassen, statt ihm bei der Verarbeitung der Erinnerung zu helfen und ihn erst gehen zu lassen, wenn dies vollzogen wurde. So etwas kann sehr böse Folgen haben.

Und ja, es wäre wunderbar, wenn viele Menschen so weit wären, um wie Jesus helfen zu können... :) Doch plötzliche Heilung ohne vorherige Bewältigung der zugrunde liegenden Probleme wird in manchen Kulturkreisen nicht als sinnvoll erachtet, weil der Leidensweg als Entwicklungsprozeß gesehen wird und uns zur Ganzheit führen soll bzw. zu weiteren Erkenntnissen. Jetzt, im Rückblick kann ich das erkennen - meine problematische Wirbelsäule führte mich auf Wege, die ich sonst nicht gegangen wäre. Hätte mir damals aber jemand diese Probleme als Lernprozeß erklärt, hätte ich sehr kratzbürstig darauf reagiert. Ob man das so sehen kann und will ist natürlich ebenfalls eine individuelle Entscheidung.

Danke Dir für die schönen Lieder. Die Tradition der Gesellenwanderung ist ebenfalls sehr schön, einerseits erlernen sie dadurch viele verschiedene berufliche Fähigkeiten, und andererseits, treffen sie auf viele verschiedene Menschen und kulturelle Gegebenheiten, erweitern so ihren Horizont auf beiden Ebenen oder anders ausgedrückt, sie entdecken die Ungleichheit in der Gleichheit.

Liebe Grüße,
Clematis
 
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Hallo @ an Datura und an den Fremden.
Als Aufgabe für Menschen im Alter sehe ich auch Frieden zu schaffen.
bezugnehmend auf Daturas #241

Ich habe gerade die Jubiläumsausgabe vom Gedichteband "der Ewigen Brunnen" (Beck-Verlag) vor mir liegen und ein Gedicht gefunden, das so denke ich gut für Euch beiden paßt.

Ausbrechen

aus den Wortzäunen,
den Satzketten,
den Punktsystemen,
den Einklammerungen,
den Rahmen der Selbstbespiegelungen,
den Beistrichen, den Gedankenstrichen-
um die ausweichenden,
aufweichenden Gedankenlosigkeiten gesetzt-
Ausbrechen
in die Freiheit des Schweigens.
Wolfgang Bächler​

Heute Mittag war ich nach meinem Ausflug auf den OP-Tisch wieder zu Hause.
Ich erinnere mich gerad an mein Aufwachen aus der Narkose und da arbeitete ich gerade an einer mail an Euch Beide.

Das zeigt, daß die Gedanken nicht aufhören, auch in einer solchen Situation.
In meiner mail an Euch wünschte ich Euch, daß Ihr zum Frieden finden solltet. Was ich genau verfaßt hatte, ist mir aber entfallen.
Eben ein Narkosetraum. ;)

Liebe Grüße
Rota
 
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Noch ein Nachtrag.

Es fällt mir - als Mann - tatsächlich etwas schwer, da innerlich und geistig ruhig und sachlich zu bleiben:
Männer haben k e i n e K r i e g e angefangen, sondern u n s e r S y s t e m hat das.

Welches - neutrale, weil 'das' - System, ob nun Gesellschafts-, Weltanschauungs-, Glaubens- oder auch Herrschafts-, Macht-System hat wohl je einen Krieg begonnen, o h n e dass Menschen diese Systeme erdacht, aufgestellt, ver-fochten, durchgesetzt, verteidigt und auch gegenseitig bekämpft hätten?

Also das System, ein System oder "unser System" hat mit Menschen, uns Menschen zu tun, es besteht aus Menschen, und besteht nur aus Menschen, deren Gedanken, Gefühlen, Hoffnungen . . . usw.

Sehr vermutlich wird es wirklich schwerfallen, e i n e Frau zu finden, die einen Krieg angezettelt oder auch nur angeführt hat. In den letzten hundert Jahren vielleicht?

Die bekannten Namen, berühmt-berüchtigte Namen?

Namen von Männern.

Die auch Systeme erdacht, aufgestellt, durchgesetzt oder bekämpft haben.
Männer haben sich über die Jahrhunderte mit all ihren Kriegen zerstörerisch wichtig genommen und es hört nicht auf, dass sie unsere schöne Erde an den Rand des Abgrunds fahren.



Spirituell interessant und spannend in dem Zusammenhang finde ich aber, dass verschiedene esoterisch-spirituelle Welt- und Menschenbilder davon ausgehen oder wissen, dass Seelen nicht weiblich oder männlich sind, und dass Menschen nicht immer wieder als Frau oder Mann zur Welt kommen - von daher . . . wenn man's mal so sehen will . . . ?



. . . oder auch so




Gerd
 
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Hallo Rota

Danke für deine lieben Zeilen. Ja, Schweigen ist sehr oft besser als Reden. Aber wenn man nie reden würde, dann wäre unsere schöne Wellt sehr still. Das wäre auch nicht schön.
Ich halte es ja immer mit meinem Wahlspruch: Es scheint Gegensätze zu geben, aber eigentlich sind das alles keine "Gegen"sätze, sondern Entsprechungen. Sie sind gar gegeneinander gerichtet, sondern gehören zusammen. Also Reden UND Schweigen. Oder umgekehrt ebenso: Schweigen und Reden. Egal, was man zuerst nennt. Es gibt in dieser Sichtweise kein vorher und nachher. Sondern ein "immer weitergehen".
Vermeintliche Gegensätze werden oft auch bei männlich und weiblich (oder Mann und Frau) gesehen. Aber in Wahrheit sind es Entsprechungen und gehören zusammen.
Sogar Tag und Nacht, die Finsternis und das Licht gehören zusammen und sind keine "Gegen"sätze.

Weil du nun auch vom Frieden sprichst, kommt ein interessanter Gedanke: Gäbe es überhaupt Frieden, wenn es nicht auch mal Krieg geben würde? Oder anders gesagt: Wüssten wir was Schönheit, Friede, Glück und so weiter ist, wenn wir nicht auch gelegentlich was Unschönes, ja sogar mal einen Krieg, Unglück und all das, was wir so sehr negativ empfinden, nicht auch gäbe? Wüssten wir, was Gesundheit ist, wenn wir nicht auch mal eine Krankheit erfahren hätten? Aus einer Krankheit kann man viel lernen. Es scheint fast so, dass Krankheiten gelegentlich sogar gut und wichtig für uns sind.

Ich wünsche dir, dass du deine Operation gut überstanden hast und es dir wieder besser geht!
In Bayern gibt es den Spruch: "Schön, wenn der Schmerz nachlässt". Das mag zwar auf den ersten Blick ein wenig blöd klingen, aber es ist schon was dran! Dann weiss man nämlich wieder, wie schön es ist, wenn man keinen Schmerz hat.

Hallo Gerd

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Also das System, ein System oder "unser System" hat mit Menschen, uns Menschen zu tun, es besteht aus Menschen, und besteht nur aus Menschen, deren Gedanken, Gefühlen, Hoffnungen . . . usw.
Selbstverständlich entsteht ein System aus den Menschen heraus. Es kann auch aus Gefühlen, aus Ängsten der Menschen entstehen und auch aus guten Gedanken. Es kann auch entstehen aus Fantasien (nicht immer aus guten), aus Ideen, die fehlgeleitet wurden.

Systeme sind z.B. der Kommunismus oder der Materialismus (Kapitalismus). Es gibt auch viele religiöse Systeme. Auch viele von diesen nennt man sogar -ismen. Aus Systemen können sich starke gesellschaftliche Entwicklungen ableiten. Manchmal gute, manchmal schlilmme. Wir leben in einem System, das man sicherlich als extrem materialistisch bezeichnen kann. Dass dieses System sehr einseitig ist (yang-orientiert, also ohne den Ausgleich von Yin) kann man wohl leicht erkennen. Weil es so sehr yang-orientiert ist, haben die Männer das Sagen. Oder anders gesagt: Sie werden bevorzugt und für wichtiger gehalten. Das sind ja alles keine Geheimnisse und wir alle wissen das. Aber weil es nun so ist, gibt es viele Kriege, denn diese sind ja auch Yang (Kampf, Aggression und so weiter sind alles Yang-Eigenschaften).
Aber nun kommt die Hauptsache: Yin und Yang wird zwar auch als weiblich und männlich betrachtet und deshalb denkt man immer an Frauen und Männer. Aber bei einem System wie dem unseren geht es nicht um Frauen und Männer, sondern um das System, das in diesem Falle falsch ist und den Ausgleich nicht finden kann. Der einzelne Mann oder die einzelne Frau sind deshalb nicht zu beschuldigen. Sie sind ein Ergebnis, besser gesagt das Opfer des Systems.
Ob du es nun glauben wilslt oder nicht: Die christliche Lehre ist auch Yang (nur männliche Priester, ein männlicher Gott, die Frau (Eva) wird als Verführerin hingestellt, ja, sie wird sogar bestraft indem sie unter Schmerzen ihre Kinder gebären muss und vieles mehr. Auch die Idee des so wichtig ICHs, das auch unter anderm R. Steiner so sehr betont, ist Yang.

HTML:
Sehr vermutlich wird es wirklich schwerfallen, e i n e Frau zu finden, die einen Krieg angezettelt oder auch nur angeführt hat. In den letzten hundert Jahren vielleicht?

Die bekannten Namen, berühmt-berüchtigte Namen?
Namen von Männern.
Die auch Systeme erdacht, aufgestellt, durchgesetzt oder bekämpft haben.

Angefangen haben sicher die Männer die Kriege. Aber unbeteiligt sind die Frauen nicht. Margaret Mead, die bekannte Anthropologin, hat dies sehr genau erforscht und beschrieben. Und zwar hat sie beschrieben, wie Frauen in den sehr aggressiven Gesellschaften die Männer herausfordern und anstacheln, in den Krieg zu ziehen, ihre Männlichkeit zu beweisen, zu Töten. Ohne die Beteilung der Frauen in der besagten Weise, würde es weniger, vielleicht sogar kaum Kriege geben bei diesen Völkern.

Und die berüchtigten Namen mögen zwar auch mehr die Namen von Männern sein, aber die Frauen arbeiten lieber im Hintergrund und schaffen es, sich sehr gut hinter den Taten der Männer zu verstecken. Oder auch, ihre Taten so geschickt zu tarnen, dass man sie nicht erkennt. Deshalb werden diese Namen nicht bekannt. Frauen arbeiten lieber vorsichtig und versteckt im Hintergrund und werden deshalb meisten gar nicht entlarvt.

Ob die männlichen Systeme immer nur von Männer erdacht werden, ist möglich. Aber es wird auch dort ähnlich sein, dass Männer oft von Frauen angestachelt oder angetrieben werden und somit indirekt auch die Schuld mittragen. Aber es mag schon sein, dass die Männer mehr diejenigen sind, welche System ausdenken. Das Erdenken und Erfinden ist ja auch eine Yang-Eigenschaft. Wenn jedoch der Ausgleich in einer Gesellschaft durch Yin nicht vorhanden ist, nehmen automatisch die Yang-Eigenschaften überhand. Das kommt dann vor, wenn sich die Frauen in der Mehrzahl nicht ihre Yin-Eigenschaften pflegen können oder auch gar nicht pflegen wollen. Diese Situation kann ich im Moment sehr deutlich in unser westlichen Welt erkennen. Obwohl ich langsam eine gewisse Änderung zu erkennen glaube und somit hoffe, dass sich doch irgendwann einmal etwas ändern wird. Das wird jedoch sicherlich nicht in einem Jahr und vielleicht nicht einmal in einigen Jahren geschehen. Ob ich das noch erleben kann, ist fraglich. Schön wäre es schon.

Du darfst mich jetzt aber nicht falsch verstehen. Es geht bei mir wahrlich nicht um Schuldzuweisungen. Vielmehr sind dies alles Tatsachen. Dass Yin und Yang das Grundmuster allen Sein ist, das zeigt uns die Welt, das Universum. Es gibt doch nichts, das nicht einmal entstanden ist und auch wieder zugrunde gehen wird. Das ist das Urmuster von Yin und Yang. Immer wenn das Gleichgewicht gestört wird, egal auf welche Seite sich der Schwerpunkt verschiebt, dann kommt es zu Katastrophen oder zumindest um viele schlimmer Geschehnisse Aber erstaunlicher Weise enden auch Katastrophen irgend wann einmal und die ewige Ordnung stellt sich wieder ein.

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Spirituell interessant und spannend in dem Zusammenhang finde ich aber, dass verschiedene esoterisch-spirituelle Welt- und Menschenbilder davon ausgehen oder wissen, dass Seelen nicht weiblich oder männlich sind, und dass Menschen nicht immer wieder als Frau oder Mann zur Welt kommen - von daher . . . wenn man's mal so sehen will . . . ?

Du übersiehst, dass auch " esoterisch-spirituelle Welt- und Menschenbilder" auch so etwas wie Systeme sind. Oder auch Glaubensangelegenheiten und somit gedankliche Konstrukte. Auch der Begriff der "Seele" ist nicht eindeutig definiert, sondern jeder Mensch stellt sich darunter etwas anderes vor. Also kann man auch nicht allgemein gültig davon sprechen, dass die Seelen weder Mann noch Frau sind. Das alles gehört in den Bereich des Glaubens.


Hallo Clematis:
Du hast geschrieben: "Doch plötzliche Heilung ohne vorherige Bewältigung der zugrunde liegenden Probleme wird in manchen Kulturkreisen nicht als sinnvoll erachtet, weil der Leidensweg als Entwicklungsprozeß gesehen wird und uns zur Ganzheit führen soll bzw. zu weiteren Erkenntnissen. Jetzt, im Rückblick kann ich das erkennen - meine problematische Wirbelsäule führte mich auf Wege, die ich sonst nicht gegangen wäre".
Das sehe ich auch so und ich habe das ja weiter oben auch so ähnlich gesagt.
Freilich meinen wir, dass es schön wäre, so wie Jesus alle möglichen Menschen zu heilen. Aber zum Glück sind wir nicht Jesus. Die Beschreibungen der Wunder, die Jesus gewirkt hat, soll ja auch nicht zur Nachahmung sein. Man hat diese Wunder deshalb beschrieben, um zu beweisen, dass Jesus übernatürliche Kräfte hat teund somit göttlich ist. Aber eigentlich sind wir alle göttlich (im Sinne von Spirit). Aber natürlich nicht nur, denn dann hätten wir ja nicht den Ausgleich und wären sehr einseitig. Wie gut, dass wir auch den Körper haben (besser gesagt: dass wir auch Körper SIND).
Schöne Grüße
Werner
 
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... dass " esoterisch-spirituelle Welt- und Menschenbilder" auch so etwas wie Systeme sind. Oder auch Glaubensangelegenheiten und somit gedankliche Konstrukte. Auch der Begriff der "Seele" ist nicht eindeutig definiert, sondern jeder Mensch stellt sich darunter etwas anderes vor. Also kann man auch nicht allgemein gültig davon sprechen, dass die Seelen weder Mann noch Frau sind. Das alles gehört in den Bereich des Glaubens.

. . . und Du bist sicher, dass die z.B. von Dir verwendeten Begriffe Yin, Yang, Dao, Spirit, Vision, Eingebung alle eindeutig definiert sind?


Hier:
Seele ist ein Teil von uns. Wir selbst sind Seele oder zumindest "auch" Seele. Sie gehört in den Bereich des Spirit, von dem ich schon ein anderes Mal gesprochen habe.
sprichst Du ebenso von Seele, in Deinem Sinne also auch von "Glaubensangelegenheiten".


Dass allgemein esoterisch-spirituelle Welt- und Menschenbilder gedankliche Konstrukte wären oder auf "Glauben" beruhten, ist Deine I n t e r p r e t a t i o n, und beachtet nicht uralte Menschheitserfahrungen und Weisheiten, die sich zu verschiedensten Zeiten in unterschiedlichen Kulturen immer wieder gezeigt und manifestiert haben.


Gerd
 
Sinn des Lebens im Alter

Ob du es nun g l a u b e n willst oder nicht: Die christliche Lehre ist auch Yang (nur männliche Priester, ein männlicher Gott, die Frau (Eva) wird als Verführerin hingestellt, ja, sie wird sogar bestraft indem sie unter Schmerzen ihre Kinder gebären muss und vieles mehr.

Und die berüchtigten Namen mögen zwar auch mehr die Namen von Männern sein, aber die Frauen arbeiten lieber im Hintergrund und schaffen es, sich sehr gut hinter den Taten der Männer zu verstecken. Oder auch, ihre Taten so geschickt zu tarnen, dass man sie nicht erkennt. Deshalb werden diese Namen nicht bekannt. Frauen arbeiten lieber vorsichtig und versteckt im Hintergrund und werden deshalb meisten gar nicht entlarvt.

... dass Männer oft von Frauen angestachelt oder angetrieben werden und somit indirekt auch die Schuld mittragen. ... Wenn jedoch der Ausgleich in einer Gesellschaft durch Yin nicht vorhanden ist, nehmen automatisch die Yang-Eigenschaften überhand. Das kommt dann vor, wenn sich die Frauen in der Mehrzahl nicht ihre Yin-Eigenschaften pflegen können oder auch gar nicht pflegen w o l l e n.

Nein, möchte ich nicht glauben, Du selber sprichst Dich immer wieder sehr direkt g e g e n das Glauben aus.

Für meine Begriffe stellst Du die Frau ä h n l i c h als "Verführerin" dar wie in der christlichen Lehre - als Mann.

Zwischen "nicht pflegen können" - warum? - und "nicht pflegen wollen" - wirklich? - ist sicher noch ein gewalt-iger Unterschied.


Gerd
 
Sinn des Lebens im Alter

Hallo Gerd
Einige sehr Interessante Fragen. Abe leider etwas zu viel, dazu weiter unten noch mehr.
Eins nach dem anderen:

Die Begriffe Yin, Yang, Dao, Vision, Eingebung sind definiert. Du brauchst nur im Lexikon oder Wikipedia nachlesen. Den Begriff "Spirit" habe ich für meine Philosophie so definiert, wie ich das nun schon mehrmals beschrieben habe. Diese Definition kann man übernehmen, wenn man es will oder auch nicht. Aber wenn jemand mit mir diskutieren will, dann sage ich immer, was ich unter Spirit verstehe. Das heisst nicht, dass andere Menschen das auch so sehen müssen. Aber wenn wir diskutieren wollen, dann müssen wir uns wohl oder über eine Definition einig sein für die Zeit dieser Diskussion. Sollte man sich über die Definition des Wortes "Spirit" nicht einigen können, weil man verschiedener Meinung ist, dann ist eine Diskussion sicher nicht nur schwierig, sondern vielleicht sogar unmöglich. Denn dan würde man ja aneinander vorbei reden.
Ich meine, dass ich über die Seele in diesem Thread schon was gesagt habe. Nach meiner Meinung hat Seele mit Glaubensangelegenheiten nichts zu tun. Seele ist in meiner Sichtweise das Instrument, mit dem wir Spirit erfahren oder wenigstens vage wahrnehmen können. Unsere Gesellschaft ist seelenlos geworden. Ich habe darüber sehr ausführlich in meinem Buch geschrieben. Kürzlich habe ich bei einem Vortrag von Viktor Frankl gehört, dass auch er von einer seelenlosen Gesellschaft sprach. Das hat mich sehr gefreut, dass ein so hoch angesehnener Wissenschaftler (und auch Philosoph) diese Meinung vertritt. Ich habe auch noch viele andere Übereinstimmungen bei ihm gefunden. Habe früher und bevor ich mein Buch schrieb, noch nicht von Frankl gehört. Ist also nicht abgeschrieben.

Über Menschheitserfahrungen - ob neu oder uralt - spricht der bekannte Theologe und Neurologe J. Drewermann sehr deutlich davon, dass dies vom Gehirn produzierte Halluzinationen sind,die man neurologisch beweisen kann. Du kannst ja mal bei YouTube nach diesem Vortrag suchen. Interessant ist, dass ein Theologe (!) diese Feststellung trifft. Er war urprünglich katholisch, ist aber nach seinem Studium ausgetreten. Wahrscheinlich, weil sich solche Aussagen nicht mit der Kirche vereinbaren lassen und ein künstlich aufgebautes Gebäude sehr zum wackeln bringen könnte.

HTML:
Nein, möchte ich nicht glauben, Du selber sprichst Dich immer wieder sehr direkt g e g e n das Glauben aus.
Du kannst doch glauben oder auch nicht. Das liegt doch ganz bei dir. Ich Ich bin gegen den Glauben. Du nicht. Ist doch in Ordnung.

HTML:
Für meine Begriffe stellst Du die Frau ä h n l i c h als "Verführerin" dar wie in der christlichen Lehre - als Mann.

Das verstehe ich nun wirklich nicht, was du damit sagen willst. Wo habe ich jemals in meinem ganzen Leben die Frauen als Verführerin wie in der Bibel dargestellt. Du drehst mir ja alles um, wenn du das ehrlich so meinst.

HTML:
Zwischen "nicht pflegen können" - warum? - und "nicht pflegen wollen" - wirklich? - ist sicher noch ein gewalt-iger Unterschied.

Natürlich ist ein Unterschied. Aber beides kann gleichzeitig in einer Gesellschaft geschehen. Manche Frauen können nicht, manche wollen nicht. Diejenigen die nicht wollen, nehmen auch, so wie die Gesellschaft in der Gesamtheit, die Yang-Energien wichtiger. Solche die nicht können, sind von dieser Gesellschaft natürlich auch geprägt, auch wenn sie es noch nicht warhgenommen haben. Aber infolge der Prägung können sie nicht. Die Männer sind natürlich auch geprägt und deshalb haben wir so unendlich viele Probleme im Umgang der Geschlechter.

Wenn du weiterhin bei mir alles zerlegst, dann müsste ich mein ganzes Buch Stück für Stück hier rein kopieren. Das ist aber unmöglich. Deshalb würde ich mal vorschlagen, wir zerpflücken nicht eine in sich geschlossene Philosophie in lauter kleine Stückchen, denn dann geht logischer Weise der Zusammenhang und die Geschlossenheit verloren. Ich weiss, dass ich durch deine Aussagen dazu veranlasst wurde, darauf zu antworten und ich habe damit meine Philisophie teilweise angeführt, weil man ja hier in einem Forum das gar nicht anders kann. Aber nun gehen diese Diskussionen meines Erachtens zu weit. Falls dich meine Philosophie und auch möglicherweise der philosoplhische Taoismus interessiert, dann lies bitte das Buch. Eine ganz in sich geschlossene Philosophie kann man in einem Forum nicht ausreichend erörtern. Das wird für mich mühsam und auch langweilig und für dich wahrscheinlich auf Dauer auch unbefreidigend. Über philsophischen und religiösen Daoismus und den wichtigen Untersdchied kannst du auch bei Google einiges erfahren.

Schöne Grüße
Werner
 
Sinn des Lebens im Alter

Guten Morgen und da sage noch einer,wir Frauen reden,reden reden.:D

Ich bin hier in diesem Thread,weil mich ganz irdisch gewisse Ängste nicht loslassen und ich mir die die Frage nach dem Sinn des Lebens im Alter,immer und immer wieder stelle.
Nun aber fällt mir sogar das Lesen hier schwer,was ein Austausch für mich noch schwieriger gestaltet.
Es muss immer ein gesundes Verhältnis herrschen zwischen Theorie und Praxis,dann kann man viele mitreißen und rege Gespräche entstehen,aber so erreicht man nicht viel,jedenfalls nicht mich.

Was Datura betrifft ,ich fand ihre Beiträge sehr gut und verstehe ihre Beweggründe,sich hier zurückzuziehen.

Liebe Grüße von Wildaster
 
Sinn des Lebens im Alter

. . . meine Idee und mein Vorschlag dazu wäre, antworte doch auf das, was Dich vor allem interessiert, denn es kann, wie ich meine, in so einem Gespräch, in so einer Runde, nicht jeder auf alles von jedem anderen antworten.

Wenn zeitweise nicht unbedingt viele von allen angesprochenen Aspekten eines Themas mitgerissen werden, muss das ja noch nicht heißen, dass das grundsätzlich uninteressant ist.

Meine ich.

Gerd
 
Sinn des Lebens im Alter

Hallo,

ich schließe mich Wildaster an :eek:).
Mein Eindruck ist, daß viele Männer im Alter eher gesprächig werden, man könnte es auch geschwätzig nennen. Sie gestehen sich unbedingt das Recht zu, andere mit ihren Mitteilungen zu erfreuen, während sie mit diesem Recht bei anderen (egal, ob alt oder jung) eher knauserig umgehen bzw. auf die Gelegenheit warten, sich wieder zu äußern - ausführlich :rolleyes:.

Ich fände es schön, wenn Alt und Jung sich ausgewogen - im Hin und Her - unterhalten würden. Denn jede Erfahrung ist wichtig und zuhörenswert.

Vielleicht trifft eine gewisse Mitteilsamkeit ja auch auf Frauen zu? - Eines scheint mir sicher: es ist auch im Alter wichtig, Kontakt zu haben und zu pflegen. Das kann im Rahmen der Familie geschehen, was ich eher für schwierig halte. Es kann aber auch im Rahmen der von ory genannten Aktivitäten geschehen oder wie auch immer.
Hauptsache: der Mensch ist nicht alleine und vereinsamt nicht.

Bei Werners wiederholten Hinweisen auf sein Buch muss ich immer an die "Feuerzangenbowle" denken, in der die Schüler im Chor mitsprechen, wenn der Lehrer "In dem von mir verfassten Buche, ,Die Gerechtigkeit des Lehrers unter besonderer Berücksichtigung der höheren Lehranstalten..." , sagt :D.

Mehr aus der "Feuerzangenbowle": Filmzitate Datenbank

Was mir dabei gerade auffällt: dieser Thread zeigt herzlich wenig Humor, und der sollte doch im Alter mit einer Portion Gelassenheit vermischt, viel Gutes tun :bier:. Eine gewisse Selbstironie kann nie schaden, und zu viel (Bierernst) macht das Zusammenleben oft schwierig. Lächeln dagegen erleichtert es.

Grüsse,
Oregano
 
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Sinn des Lebens im Alter

Hallo,

Ein Einwurf: ist es nicht so, daß bestimmte Begriffe geprägt wurden, damit man einen komplexen Zusammenhang in einem Wort zusammenfassen kann, ohne jedes Mal den Inhalt von zehn Büchern wiedergeben zu müssen? Will man darüber diskutieren, muß man dennoch wissen, was etwa Yin und Yang bedeutet, oder auch ADHS oder... Die Details muß man vor der Diskussion also erkundet und verinnerlicht haben.

Bei ADHS oder anderen medizinischen Definitionen wurden erst einmal eine Reihe Symptome bzw. Gesetzmäßigkeiten gefunden, die überwiegend gemeinsam auftreten und dieser Komplex wurde dann ADHS genannt, oder Grippe, oder Leukämie usw. Bei philosophischen, religiösen, esoterischen Begriffen verhält es sich nicht anders.

Diese Begriffe sind also ein Ersatz für eine andernfalls ellenlange Beschreibung, man könnte sie auch als Analogie, Metapher, Allegorie bezeichnen - für ein Krankheitsbild, philosophische Sichtweisen, wissenschaftliche Erkenntnisse usw.

Will man über den Sinn oder Unsinn von deren Inhalten diskutieren, muß man die Inhalte genau kennen. Doch selbst das wird bei komplizierten Konstrukten nicht reichen, weil jeder dieses Konstrukt etwas anders versteht oder auslegt. Alle scheinen das Gleiche zu meinen, doch letztlich stellt sich jeder etwas anderes darunter vor. Und darüber kann man dann jahrzehntelang diskutieren, ohne zu einem für jeden akzeptablen Ergebnis oder eine Übereinstimmung zu kommen.

So genau Sprache zu sein scheint - letztlich ist sie es nicht, sonst gäbe es nicht so viele Worte, die nur scheinbar das Gleiche ausdrücken.

Bei nicht sonderlich genauen oder umstrittenen oder schwammigen "Erkenntnissen", wird man sich auch in tausend Jahren noch nicht einigen können... Schlägt man im Brockhaus Philosophie, Volkswirtschaft oder anderes nach, erscheint jeweils eine lange Liste von grundverschiedenen Definitionen diverser Vertreter dieser Kategorie. Da kann man dann würfeln wessen Sichtweise nun stimmen mag.

Da das Leben leider immer noch recht kurz ist, abzusehen ist, daß wir die Frage letztlich in dieser Zeitspanne nicht beantworten können, wäre vielleicht eine Lösung, einfach anzuerkennen, daß es diese unterschiedlichen Aspekte/Auslegungen gibt, ob man sie nun für sich selbst übernimmt oder nicht.

Denn wie Wildaster und Oregano andeuten, derartige "Definitions-Diskussionen" haben nicht unbedingt mehr etwas mit dem Sinn des Lebens im Alter zu tun ;):)

Hier mag dann die Frage wichtig sein: wie betreffen mich die volkswirtschaftlichen Entscheidungen der Politik? Werden deshalb die Renten gekürzt? Darf ich bald am Hungertuch nagen? Was kann ich tun, um mich einigermaßen abzusichern? :confused:

Volkswirtschaftliche Theorien, der Streit der sogenannten Experten ... :rolleyes:

Dann kann wiederum die Frage wichtig werden: was brauche ich wirklich zu einem menschenwürdigen Leben im Alter? Nur Stuhl, Tisch und Bett, oder doch etwas mehr? ;) Und das kann wieder etwas mit Lebensphilosophie zu tun haben oder auch nicht, etwa Anspruchsdenken, Genügsamkeit usw. Was ist für mich in dieser Phase wichtig?

Liebe Grüße,
Clematis
 
Sinn des Lebens im Alter

Hallo Oregano,
meinst Du nach dem Muster
"Ist er der Ruf erst ruiniert
lebt man gänzlich ungeniert" ? Wilh. Busch

Was mir dabei gerade auffällt: dieser Thread zeigt herzlich wenig Humor, und der sollte doch im Alter mit einer Portion Gelassenheit vermischt, viel Gutes tun :bier:. Eine gewisse Selbstironie kann nie schaden, und zu viel (Bierernst) macht das Zusammenleben oft schwierig. Lächeln dagegen erleichtert es.
 
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Hallo Rota,

nein, an WIlhelm Busch habe ich dabei nicht gedacht.

Aber ich finde ganz allgemein, daß ein Lächeln und ein Zwinkern das Zusammensein von Menschen erfreulich gestalten kann. - Oft mehr als große Diskussionen, über die dann "kleine" praktische Probleme in Vergessenheit geraten.

Vorhin überlegte ich z.B., daß mir manche Denkarbeiten schwer fallen, wenn ich körperlich ziemlich erschöpft bin. - Wo kann man sich dann z.B. Hilfe suchen und welche? Sollte man körperlich nicht mehr viel tun, weil es anstrengt? Oder sollte man da Hilfe haben? Sollte man Denkarbeiten/Schreibtischarbeiten abgeben und sich da Hilfe suchen? - Wer könnte da wie helfen?

Grüsse,
Oregano
 
Sinn des Lebens im Alter

Vorhin überlegte ich z.B., daß mir manche Denkarbeiten schwer fallen, wenn ich körperlich ziemlich erschöpft bin. - Wo kann man sich dann z.B. Hilfe suchen und welche? Sollte man körperlich nicht mehr viel tun, weil es anstrengt? Oder sollte man da Hilfe haben? Sollte man Denkarbeiten/Schreibtischarbeiten abgeben und sich da Hilfe suchen? - Wer könnte da wie helfen?

Hallo Oregano,

körperlich/geistige Erschöpfung: schau mal hier
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Gestern stieß ich beim Stöbern auf den Thread - ob mich ein guter Geist dort hingeführt hat, vorausahnend, daß eine Frage in dieser Richtung kommen würde ;):) ?

Denkarbeit kann man schwerlich delegieren, doch je nach Problem kennst Du vielleicht jemand der darin bewandert ist, oder einfach jemanden, der Dir zuhört, wenn vielleicht auch nur telefonisch? Manchmal ist schon das eigene in Worte fassen klärend...

Mir ist in letzter Zeit aufgefallen, daß ich bei einem Problem länger nach einer Lösung suche als früher, ich lasse das dann "ruhen", doch unbewußt arbeitet das wohl weiter und ein oder zwei Tage später kommt die Lösung wie aus heiterem Himmel! :) Dann denke ich, Mist, das hätte mir auch gleich einfallen können ;). Aber was soll's, die Lösung kam... Über diese verlängerte Zeitzündung grüble ich aber nicht, würde das Problem nicht beheben, eher verschärfen.

Schreibarbeiten könnte man einem Schreibbüro übergeben, wie es vielfach von Geschäftsleuten genutzt wird, die gibt es in den meisten Städten, doch diktieren muß man die Texte wohl selbst.

Bei körperlich schweren Arbeiten mal die Kleinanzeigen durchsuchen, da wird vieles angeboten. Oder eine Studentenvereinigung ansprechen, diese freuen sich, wenn sie etwas nebenher verdienen können. Es gibt auch einzelne oder organisierte Gruppen bzw. jüngere Frauen die Ältere betreuen, etwa Putzarbeiten, Einkaufen usw. Viele tun dies für ein geringes "Anerkennungsentgelt", so daß es nicht zu teuer wird.

Wenn körperliche Arbeit nur zu Müdigkeit führt, würde ich das nicht aufgeben, aber Zeit für die Erholung danach einplanen. Bewegung und körperliche Arbeit bleibt auch im Alter wichtig. Da stimmt das Motto: "Wer rastet, der rostet" ebenfalls noch.

Liebe Grüße,
Clematis
 
Sinn des Lebens im Alter

Hallo Oregano,

vor einigen Jahren gab es einmal eine Anregung zu diesem Thema.
Es gibt ja eine Menge Menschen, die zwar alt geworden sind, aber immer noch sehr gut helfen können Briefe zu schreiben oder einen Artikel zu verfassen. Man schaue sich so manchen Leserbrief an auf brisante Themen in den Zeitungen.

In unserer Pfarrei gibt es eine Liste von Leuten, die ihr Wissen und ihre Fähigkeiten anbieten für Menschen, die diese Hilfe brauchen. So hat mein Mann eine damals 104jährige wundervolle Dame 2x die Woche über 2 Jahre besucht um mit ihr wunderbare Briefe zu schreiben, von denen er einige aufgehoben hat, weil sie sooo interessant und schön waren.

Es kann auch jemand gefunden werden, der sich mit Behörden auskennt oder mit unverschämten Vermietern in großen Wohnanlagen. Auch für Vorgespräche zu gerichtlichen Vorhaben, finden sich Menschen, die früher eine RA-Kanzlei hatten, oder Richter waren.

Es wäre zu empfehlen einmal bei der Pfarrei anzufragen ob so eine Liste nicht angelegt werden könnte. Die Anregung könnte vom Pfarrer nach der Messe/Gottesdienst aus auf den Weg gebracht werden.

Es muß nur mal einer anfangen damit das andere ergibt sich von selbst.

Wenn die Sache für die Pfarreischwester zu viel wird kann sich auch einer aus der Runde zur Verfügung halten, der die Sache verwaltet und in Betrieb hält.

Auch ich werde manchmal gebraucht, obwohl ich nicht auf der Liste stehe. Ich komme einfach mal, wenn es wo brennt.

So machen wir das um den Sinn im Leben alter Menschen etwas besser zu finden, oder anderen zu helfen darauf zu kommen, daß altsein auch schön sein kann.

Schöne Grüße
Rota
 
Sinn des Lebens im Alter

Danke für die Anregungen. Doch irgendwie passen sie alle nicht so recht auf meine
Überlegungen.

Beispiele:
Zu machen ist:
- die persönliche Ablage von Rechnungen, Briefen, Konto-Auszügen usw.
- die Unterlagen für die Steuererklärung zusammen stellen (alle Jahre wieder mit gleichem "Vergnügen")
- z.B. die Patientenverfügung schreiben und auch für den Ehepartner vorbereiten
- ältere Unterlagen aussortieren und weg werfen
- Bücher, Zeitung, andere LIteratur lesen
- Emails beantworten
- Handwerkertermine festlegen und besprechen
- Kontakte pflegen
- Fotos machen, bearbeiten, verschicken usw.

Da sehe ich nicht wirklich, wie ich das abgeben sollte? Und eigentlich möchte ich das auch nicht abgeben.

- Kochen mit allem, was dazu gehört
- Putzen bzw. die Putzfrau informieren, was zu tun ist und kontrollieren
- im Garten werkeln
- mit einem "Hilfsgärtner" zusammen Gartenarbeiten besprechen, erledigen
- immer mal Dinge aussortieren, evtl. verkaufen, die nicht mehr gebraucht werden
usw.

Auch hier sehe ich nicht wirklich, wie ich mir da Hilfe holen sollte?
Oft ist es ja auch so, daß das Anleiten und Erklären mühsamer ist als das selbst Tun. Und dazu kommt, daß weder mein Mann noch ich so gerne fremde Leute im Hause haben, über die man wenig weiß.

Eine Hilfe habe ich allerdings in letzter Zeit gefunden (hoffentlich bleibt sie erhalten):
Ein Student kommt möglichst schnell, wenn am PC Probleme auftreten. Er ist effektiv und zuverlässig, und das ist eine wirkliche Freude. Allerdings gegen Bezahlung. Es ist gut, wenn ein bißchen Geld zur Verfügung steht, um solche Helfer zu bezahlen.

Die Sache mit der Pfarrei: da ich an keine Pfarrei angebunden bin, sehe ich da keine Möglichkeit. Allerdings weiß ich von meiner Schwester, die eine gute Verbindung zu ihrer Pfarrei hat, daß sie da keine Hilfe finden kann. Teilweise deshalb, weil die hilfsbereiten Helfer selbst alt sind und die jungen Helfer keine Zeit haben.

Es gibt in unserem Ort eine Nachbarschaftshilfe, die bei Notfällen Hilfe anbietet, was auch gut klappt. Aber eben nur in Notfällen.

Es ist - finde ich - gar nicht so einfach, da einen guten Weg zu finden, aber es wird für mich immer klarer: irgendwie muß man Aufgaben abgeben oder reduzieren. "Outsourcen" ist angesagt ! Nur wie, wenn es um persönliche Angelegenheiten geht, die niemanden etwas angehen?

Grüsse,
Oregano
 
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Sinn des Lebens im Alter

Meine Antworten in Blau!

Liebe Oregano,

vieles kann man nicht an andere geben, es sei denn man hat einen ganzen Stab Angestellte ;)

- die Unterlagen für die Steuererklärung zusammen stellen (alle Jahre wieder mit gleichem "Vergnügen")

die Sucherei kannst Du Dir ersparen, wenn Du nach Erledigung alles gleich in einen Ordner "Steuern" steckst - einen Steuerberater scheinst Du ja zu haben und ihm dann nur noch den Ordner übergeben mußt.

- z.B. die Patientenverfügung schreiben und auch für den Ehepartner vorbereiten

Vorlagen aus dem Internet ausdrucken, ausfüllen und fertig. Ist in einer halben Stunde erledigt.

- ältere Unterlagen aussortieren und weg werfen

Bei der Ablage gleich alles was älter als 10 Jahre alt ist, aussortieren, dann ist das ein Arbeitsgang.

- Bücher, Zeitung, andere LIteratur lesen
- Emails beantworten
- Handwerkertermine festlegen und besprechen
- Kontakte pflegen
- Fotos machen, bearbeiten, verschicken usw.

Das kannst nur Du selbst machen...

- Kochen mit allem, was dazu gehört

Auch das bleibt Dir wohl erhalten, doch die Putzhilfe könnte einige Vorarbeiten übernehmen, wie Kartoffeln schälen, Karotten raspeln usw.

- Putzen bzw. die Putzfrau informieren, was zu tun ist und kontrollieren
- im Garten werkeln
- mit einem "Hilfsgärtner" zusammen Gartenarbeiten besprechen, erledigen

Bleibt Dir erhalten. Allerdings könntest du dem Gärtner die ganze Arbeit überlassen. Diese Zeit steht Dir dann für anderes, wie Bücher lesen zur Verfügung.


- immer mal Dinge aussortieren, evtl. verkaufen, die nicht mehr gebraucht werden usw.

Aussortieren kannst nur Du selbst, den Verkauf aber etwa von einem Second-Hand-Shop machen lassen. Du machst das z.B. nur einmal im Jahr gründlich. Erspart viele Einzelgänge.

Oft ist es ja auch so, daß das Anleiten und Erklären mühsamer ist als das selbst Tun.

Wenn Gärtner, Putzhilfe gute Leute sind, ist weit weniger Anleitung notwendig als man meint. Versuche mal sie ohne detaillierte Anleitung wirken zu lassen. Das macht den beiden auch mehr Spaß, als wenn dauernd jemand hinter ihnen her ist. Das Ergebnis könnte Dich angenehm überraschen. Etwa einfach sagen, heute Fenster unten putzen. Dann verziehst Du Dich zum Lesen
;) Als ich noch Lehrlinge ausgebildet habe, habe ich ihnen Neues einmal gründlich erklärt und sie dann in Ruhe gelassen und die Lehrlinge waren mit Spaß bei der Sache, übernahmen die ihnen übergebene Verantwortung und haben nur in Zweifelsfällen noch mal gefragt. Obwohl sie erst 16 waren, konnte ich mich 100% auf sie verlassen.

Und dazu kommt, daß weder mein Mann noch ich so gerne fremde Leute im Hause haben, über die man wenig weiß.

Da mußt Du Dich entscheiden, Putzhilfe ja oder nein? Der Gärtner ist eh draußen. Handwerker müssen nun mal rein, auch Dein Computerspezi. Brauchst sie ja nicht gleich ins Schlafzimmer zu führen ;)

Es gibt in unserem Ort eine Nachbarschaftshilfe, die bei Notfällen Hilfe anbietet, was auch gut klappt. Aber eben nur in Notfällen.

Was man nicht unterschätzen sollte :)

Was geht auslagern oder anders organisieren, damit schaffst Du Dir Freiraum für das, was Du nicht auslagern kannst, die Belastung wird reduziert.


Es gibt immer eine Lösung, man muß nur drauf kommen...

Liebe Grüße,
Clematis
 
Sinn des Lebens im Alter

Hallo Clematis,

das klingt alles ganz einfach. Und Du hast offensichtlich solche Dinge gut im Griff. Glückwunsch :).

Meine Erfahrung mit dem Überlassen nach gründlichem Erklären ist etwas anders: es klappt ein- oder zweimal, dann wieder nicht mehr bei Arbeiten, die z.B. die Putzperle nicht mag.

Die Steuerunterlagen ordne ich nach genau Deinem Prinzip ein, allerdings muß ich z.T. auch Unterlagen erst anfordern bzw. abgleichen. Es ist nicht viel Arbeit, aber trotzdem etwas aufwendiger.

Im übrigen: mir scheinen die Arbeiten mehr zu werden. Dafür werde ich langsamer und bin schneller ermüdet. Irgendwie eine blöde Steigerung nach oben und unten.

Die Patientenverfügung aus dem Internet kommt mir zu einfach vor, und ich habe mit etlichen Leuten, die sich gut auskennen, gesprochen. Die sagen, man müsse das schon individuell gestalten und sehr genau festlegen, was man da drin stehen haben möchte und was nicht. So ruckzuck geht es wohl doch nicht. Nachdem ich einige Erfahrungen mit Krankenhäusern und letzten Tagen dort gesammelt habe, ist mir das wirklich wichtig.
Gleiches gilt auch für Papiere wie ein Testament und ähnliche Papiere.



Grüsse,
Oregano
 
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