Erziehungscamps und Wilhelm Busch

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Hallo Mister X,

die 68er Generation führte ihren Kampf auch gegen Autorität , insbesondere in Bildung und Erziehung. Das meinte ich eigentlich. Manche von damals führen diesen Kampf eben heute noch weiter...:)

Die Gesetze des Jugendstrafrechts reichen vollkommen aus, nur die Richter, die dort eingesetzt sind, sind oft, na ja, wie soll man sagen, wohl nicht so autoritär...Jetzt mal zurückgerechnet, wann geboren...Also ich sehe da manchmal Parallelen ;).

Viele Grüße, Anne

Naja, der Sprung war ja jetzt ganz schön groß ... ;)

Aber auch wenn in „deinem“ Bereich eher schwache Autoritäten etabliert sein sollten (was allgemein bekannt ist) ... ist es in vielen anderen Bereichen in der Bundesrepublik völlig anders.
Solange sich Leute gegenseitig die Köpfe einschlagen, interessiert es diesen System wohl relativ wenig. Genaugenommen existiert es ja auch zum großen Teil dadurch, dass sich die Leute gegenseitig unterdrücken usw. ... :schock:

Wenn Du aber in Bereiche kommst, bei denen es um die Macht, das Geld - also den Einfluss/die Stärke der herrschenden Klasse alias Staat geht, dann wird schon brutalst durchgegriffen - ohne Gnade! Recht oder Unrecht spielt dabei keine große Rolle. "Normalo" verliert im Prinzip immer! :mad:

Lieben Gruß :wave:
 
Flower hat Recht.

Der ideologisch motivierte "Marsch durch die Institutionen" war Geburt und Grabstein zugleich.

Es waren Rotzlöffel. Geboren und legitimiert durch die Verbrechen ihrer Väter.

Bodo
 
Ähm Bodo, so hab' ich es aber nicht gemeint...so wie du das siehst.

Liebe Grüße, Anne
 
Wie denn dann?

Ich habe nen ellenlangen Text im Antwortposting gelöscht, weil schlicht ünerflüssig.

Dann las ich noch mal beim Revidieren den ersten und den letzten Satz:

Es passte.


LG, Bodo
 
Du sprichst große Worte gelassen aus, Bodo. Damit werden sie aber auch nicht richtiger. Vor allem: es ist eine Verallgemeinerung, und die sind immer fraglich.

Gruss,
Uta
 
Genau Leon, das ist so gewollt und führt bei den ermittelnden Behörden sowie den Anklagebehörden sowie in der Bevölkerung zu starkem Frust. Ich weiß z. B. dass ein staatsanwaltschaftliches Dezernat in Jugendsachen mal wegen Laschheit der Richter komplett zurückgetreten ist und in die "Erwachsenenkriminalität" wechselte. Denn die Schwere der Straftaten einiger Jugendlicher und die Folgen für die Opfer und die Strafe dazu, stehen in keinem Verhältnis. Und die Jugendlichen lachen sich über die Richter kaputt und schließen vor jeder Verhandlung Wetten ab und sind sogar traurig, wenn sie nur eine Auflage bekommen... Viele wollen endlich mal in den Knast! Für viele krimenelle Jugendliche ist das nämlich ein Abenteuer.

Viele Grüße, Anne

Hallo Flower-Anne,

ich denke, hier hast Du wohl für die meisten Fälle genau den Nagel auf den Kopf getroffen! Die Leute kennen die Schwächen des hiesigen Rechtssystems und wissen genau, dass die Richter oft gar nicht hart durchgreifen wollen oder können. Gerade wohl auch wenn es um die Rechte von Frauen geht. Ich erinnere mich noch an den Fall vor 2 Jahren, als eine Türkin von ihren Brüdern hinterhältig ermordet wurde, weil sie einen zu westlichen Lebensstil pflegte und sich nicht den üblichen Traditionen fügen wollte. Hier wurde auch nur der jüngste Bruder, der noch nicht voll straffähig war (wie geschickt geplant von der Familie!) für schuldig gesprochen. Angeblich, weil man den anderen nichts nachweisen konnte... Dabei liegt es doch auf der Hand, dass die ganze Familie daran beteiligt war! Zumindest an der Planung! In so einem Fall bin ich auch für das gnadenlose Ausweisen! Und zwar der ganzen Familie! Wenn sie nicht nach hiesigen Werten und Regeln leben wollen, dann tschüss!

Aber an dieser milden Rechtssprechung wird auch die derzeitig groß aufgebauschte Diskussion nichts ändern. Das sind alles nur wieder Lippenbekenntnisse, Stimmungsmache und Ablenkungsmanöver vor irgendwelchen Wahlen. Danach, wenn die Wahlen gewonnen sind und weitere Überwachungsmaßnahmen der Bevölkerung, schizophrenerweise noch mit Zustimmung des Volkes dieser Überwachungshysterie beschlossen sind, dann werden sich die entsprechenden Politiker nur noch sagen "was interessiert mich mein Geschwätz von gestern..." und die eigentlichen Anlässe für die Diskussion werden vergessen sein...

So sehe ich das. Mal sehen, ob ich recht behalte... Hoffentlich nicht, aber ich fürchte ja.

Viele Grüße
Sabine
 
Uta, schau dir die verworrenen Biographien dieser Möchtegernerneuerer an.

Schilly, Maler, Fischer, Cohn-Bendikt, usw.

Sie haben entweder durch aktives Handeln in der Politik ihr einstiges Ideal komplett
umgedreht oder pervertiert.

Sie waren keine Weltverbesserer, sondern machtgeile Ideologen.


Gruß, Bodo
 
Die "geistige Wende", die in den sechziger Jahren eintrat war notwendig. Dass diese "Wende" sich langsam in allen Institutionen der (alten) Bundesrepublik durchsetzte ist gut so. Ihr wollt doch nicht ernsthaft die braunen Brüder wieder haben, die bis in die siebziger Jahre hinein in westdeutschen Gerichten und Verwaltungen saßen, oder?

www.braunbuch.de/8-05.shtml

www.braunbuch.de/8-06.shtml

www.braunbuch.de/8-07.shtml

Herzliche Grüße von
Leòn
 
denk ich auch Leòn ...

Man kann immerwiederkehrende Ereignisse (Kriege) nur durch Neues Denken und handeln verhindern.
Insofern hatten sowohl die 68er als auch manche „Kommunisten“ ursprünglich durchaus recht.

Die Kommunisten haben aber dann kein wirklich Neues Denken mehr gebracht - sondern sind eher zum erstarrten Denken zurückgekehrt. Denkverbot statt Ideen, nur um ihre Macht möglichst stabil zu halten.

Die 68er hingegen haben neue Ideen, Neues Denken ins Land gebracht und somit auch die Verkrustung verhindert!
Sie haben die BRD zu diesem Zeitpunkt wahrscheinlich gerettet!

Ob sie es wirklich auch geschafft haben eine neue Periode von Mord und Totschlag - also Krieg - zu verhindern, ist fraglich.
Leider gab es die 68er ja nicht überall auf der Welt ;)
Und das ist wohl dann auch ein momentanes Problem in DE ...
Eigentlich will (fast) kein Deutscher wieder zurück zur Keule - aber irgendwie spielt der Rest der Welt da nicht mit ;)

Lieben Gruß
 
:D Ixie, Ixie,

also wie frei die Justiz in unserem System ist, darüber kann man streiten. Ich bin jedenfalls heilfroh, wenn ich hier und da mal wieder mitkriege, wie sich ein Richter oder eine Richterin gegen die Versuche von direkter Einflussnahme aus der Politik zur Wehr setzt.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Die "geistige Wende", die in den sechziger Jahren eintrat war notwendig.

Ja.

Absolut notwendig und berechtigt.

Nur die egozentrischen Trittbrettfahrer, die ihr eigenes Ego als Maßstab nahmen,
lassen wir bitte außen vor. Danke.




Bodo
 
Ihr wollt doch nicht ernsthaft die braunen Brüder wieder haben, die bis in die siebziger Jahre hinein in westdeutschen Gerichten und Verwaltungen saßen, oder?

Und was hat das mit der lauen Jugendgerichtsbarkeit zu tun, León?

Es wird nicht friedlicher, weil die Bevölkerung irgendwann zur Selbstjustiz greift...Viele Jugendliche tun das ja bereits in Cliquen, weil die Erwachsenen nicht in der Lage sind, sie voreinander zu beschützen, sondern immer nur reden und reden...

Grüße, Anne
 
Hallo Flowerpower,
die Gesetze sind da, sie müssen angewendet werden. Und wenn in der Justiz, wie auch bei der Polizei, usw. permanent Stellen abgebaut werden, ist das kaum möglich. Ein Blick nach Hessen genügt.

Herzliche Grüße von
Leòn
 
laut dem BKA - Bericht für 2006 liegt die Quote von "nichtdeutschen Tatverdächtigen" insgesamt bei 22 %, bei Mord/ Todschlag bei 28 %, bei Vergewaltigung und sexueller Nötigung bei 29 %, Raub bei 29 %, Gefährliche und schwere Körperverletzung 24 %, Körperverletzung 20 % .

Und was willst du damit jetzt sagen? Der Anteil der Ausländer an der Gesamtbveölkerung liegt aber unter 10%, und nicht bei 29%. Außerdem hast du die inzwischen eingebürgerten Ausländer vergessen (oder war das Absicht?). Die werden in der Statistik als Deutsche geführt. Ebenso die Russlanddeutschen.


Auch nicht über die drastische Zunahme von rechtsextremistischen Gewalttaten.

Die übliche Nazikeule. Aber durch wiederholen wird es auch nicht richtiger.

Zahl rechtsextremistischer Straftaten nimmt wieder ab
 
:D Ixie, Ixie,

also wie frei die Justiz in unserem System ist, darüber kann man streiten. Ich bin jedenfalls heilfroh, wenn ich hier und da mal wieder mitkriege, wie sich ein Richter oder eine Richterin gegen die Versuche von direkter Einflussnahme aus der Politik zur Wehr setzt.

Herzliche Grüße von
Leòn

Die Justiz dient in erster Linie dem "Staat". Sie vertritt "seine" Interessen.
So war es wohl schon immer - und so wird es wohl auch bleiben. Nur die Methoden erscheinen evtl. nach außen hin humaner ...

Wie ein Mitglied der UNO vor kurzem im TV sagte: Die Verbrechen spielen sich heutzutage immer mehr im Verborgenen ab ... :mad:

Lieben Gruß
 
Hallo Flowerpower,
die Gesetze sind da, sie müssen angewendet werden. Und wenn in der Justiz, wie auch bei der Polizei, usw. permanent Stellen abgebaut werden, ist das kaum möglich. Ein Blick nach Hessen genügt.
Hallo León,

das Argument ist falsch: es urteilen noch immer die Richter und davon gibt es genug! An den Jugendrichtern liegt es, an ihrer Einstellung. Und die ist politisch gewollt.

Die Polizei und die Mitarbeiter in den Staatsanwaltschaften sind einfach frustiert, weil ihnen immer dieselben Jugendlichen Arbeit machen. Da hilft nichts anderes als einsperren oder ausweisen - zugunsten der anderen Verfahren.

Grüße, Anne
 
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