Wie sinnvoll ist Mitochondrienmedizin und die derzeit übliche Diagnostik?

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Bin auf dieses Video gestoßen:



Mich hat vor allem die Diagnostik interessiert, die - da ich zuvor einige Videos gesehen hatte, in denen über notwendige Blutwerte, Protonenleck und Indexe etc. gesprochen wurde- insgesamt dann doch recht teuer wird.

Wenn es kein universelles Mitochondrium im Körper gibt - in jedem Gewebe sehen sie anders aus, bzw. ein gesundes M. aus einer Leberzelle bedeutet automatisch nicht, dass es auch in der Herzzelle gesund ist - und diese Werte im Blut gemessen werden, wobei die Erys keine Mitochondrien enthalten und die Leukozyten sehr variabel in ihrer Lebenszeit sind - wie sinnvoll ist dann so eine Diagnostik?

Sie sagt dann eigentlich nichts über den Mitochondriengesamtstatus im Körper aus?

Eine bestimmte Krankheit kann man dann ergo nicht so einfach einer Dysfunktion der Mitochondrien zuschreiben, da müsste man doch dann im entsprechenden Gewebe untersuchen?

Und die Schlußfolgerungen daraus, Nems zu substituieren, auf Bewegung, gesunde Ernährung und genügend Schlaf zu achten, rechtfertigt die ganzen Kosten für solche Analysen?

Was meint ihr dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Laurianna,

... Ein Konzept mit vielen Ansatzpunkten: die Mitochondrienmedizin eröffnet neue Behandlungschancen
Eine Medizin für Mitochondrien – diese neue Ausrichtung des therapeutischen Handelns hat den großen Vorteil, dass sie die wirklichen Ursachen der Erkrankungen angeht. Natürlich steht an erster Stelle das Auffinden und Ausschalten der auslösenden Belastungen. Doch die Mitochondrienmedizin kann mehr: Durch den Einsatz von:

  • orthomolekularer Medizin
  • gezielten Ernährungsveränderungen
  • Darmbehandlungen
  • Entgiftungen und
  • speziell entwickelten Diagnose- und Therapietechniken
kann die Mitochondrienmedizin der Zerstörung weiterer Mitochondrien Einhalt gebieten und:
  • geschädigte Zellen und Zellorganellen bei der Regeneration unterstützen
  • sowie die Beseitigung von bereits irreversibel zerstörten Mitochondrien fördern.
Langfristig ist so eine auch außen sichtbare gute Erholung des Patienten erkennbar. Je nach vorherigem Krankheitsstadium und Zerstörungsgrad der Gewebe kann eine deutliche Verbesserungder Symptome erreicht werden.

Die Mitochondrienmedizin ist also eine junge und sehr beachtenswerte Medizin, die die Zukunft des therapeutischen Handelns in vielfacher Hinsicht bereichern und verbessern kann. ...

Wenn man die Möglichkeit hat, sich in einer entsprechenden Praxis behandeln zu lassen, finde ich das hervorragend. Leider sind die Praxen dieser Art meistens Privatpraxen, die entsprechend kosten. Das finde ich übel!

Was vielleicht auch noch ein wichtiger Punkt ist: eine solche Behandlung erfordert außer Geld unbedingt auch die Mitarbeit des PatientIn in punkto Ernährung, Lebensstil usw. Das ist nicht immer möglich oder erwünscht ...

Ich denke, Dr. Kuklinski war einer der ersten Ärzte, der sich mit der Mitochondrienmedizin beschäftigt hat. Er mag nicht immer richtig gelegen haben, aber er war auf jeden Fall ein Wegbereiter, und seine Bücher sind immer noch sehr wichtige Bücher, die auch von Laien gelesen und angewandt werden können.


Grüsse,
Oregano
 
Ich bin auch für eine sinnvolle Substitution und Ausgleich von Mängeln. Ich weiß nicht, welche Meßmethoden Kuklinski dabei angewandt hat, aber ich denke, dass diese "moderneren" Meßmethoden einfach nur kostspielige Spielereien und Abzocke sind.

Der Zustand der Mitochondrien lässt sich nun mal nicht alleine an den Blutwerten abmessen. Jedes Organ besitzt spezielle Mitochondrien, deren Funktion sich nicht dadurch überprüfen lassen kann, sondern nur durch Gewebeproben. Ich finde das etwas zu vereinfacht gesehen.

Es geht mir vor allem um die heutigen Diagnosemethoden und da finde ich, dass man da schon einiges hinterfragen sollte und vielleicht ist "Mitochondrienmedzin" (das zwar gut klingt) einfach nur eine falsch gewählte Definition/Begriff.
 
seine Bücher sind immer noch sehr wichtige Bücher, die auch von Laien gelesen und angewandt werden können
Siehe auch:

ich denke, dass diese "moderneren" Meßmethoden einfach nur kostspielige Spielereien und Abzocke sind.
Die Labordiagnostik der Mitochondrienfunktion ist sicherlich komplex und noch in der (Weiter-)Entwicklung, am umfangreichsten betreibt das womöglich Dr. Brigitte König in Madgeburg. Wie aussagekräftig die einzelnen Untersuchungen sind, ist hier schon mal Thema gewesen:


Siehe insbesondere den Beitrag #99 von @PeterSchmitt.

Sowie auch hier:

Der Zustand der Mitochondrien lässt sich nun mal nicht alleine an den Blutwerten abmessen.
Das gilt für andere Blutwerte, z.B. Mineralstoffe, auch. Man versucht, durch Spiegel in bestimmten Blutzellen die Versorgung des Körpers abzuschätzen. Nur sind diese wohl schon etablierter und auch preiswerter.

Deswegen ist der Ansatz an sich aber in meinen Augen trotzdem vielversprechend. Für Herrn Kuklinski stand (und steht vermutlich immer noch) die Symptomatik im Vordergrund. Auch diese ist natürlich alles andere als eine präzise Messmethode, aber durch Zusammensetzen aller verfügbaren Mosaiksteinchen und nicht zuletzt auch "Trial and Error" bei der Behandlung kann letztlich doch eine positive Entwicklung bei chronischer Krankheit möglich sein. - Ich selbst beiße mich oftmals nicht so sehr an blumigen Bezeichnungen von Therapieansätzen fest, sondern schaue eher "was drin ist" und überlege, welche Diagnostik ich dazu machen möchte.

sondern nur durch Gewebeproben
Vielleicht ist dazu auch dieser Artikel aus unserem Wiki interessant:


Es gibt übrigens auch Kuklinski-Patienten mit so schwerer Symptomatik, dass auch die konventionelle Mitochondropathie-Diagnostik (also z.B. Gewebeproben) durchgeführt wurde - ich meine, durch ihn angeregt/veranlasst.
 
Danke für die Links. - Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, aber einiges überflogen. Ich meinte vor allem so "exotische" Marker wie Protonenleck und dergleichen.

Ich möchte nur zum kritischen Hinterfragen anregen. Auch beim Messen von den ATP-Spiegeln bin ich mir über die Aussagekraft unsicher, habe ich doch in verschiedenen CFS Foren gelesen, dass sich trotz gestiegener Level (auch von Q10) keine Veränderung im persönlichen Empfinden ergab.

Ich meine, dass das Ganze sehr viel komplexer ist und eine "echte" Mitochondriopathie eher seltener und auch anders zu diagnostizieren ist.

Der Begriff Mitochondrienmedizin muss für vieles herhalten und scheint mir einfach ein gehypter Begriff in Bezug auf einfache Nährstoffmängel zu sein, die man kostengünstiger messen lassen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
beim Messen von den ATP-Spiegeln bin ich mir über die Aussagekraft unsicher,...
eine "echte" Mitochondriopathie eher seltener und auch anders zu diagnostizieren ist
Genau diese beiden Dinge werden u.a. in den Links behandelt und auch, dass es unterschiedliche Arten von ATP-Messung gibt (@PeterSchmitt ist Labormediziner, wenn ich das richtig verstanden habe).

Das
scheint mir einfach ein gehypter Begriff in Bezug auf einfache Nährstoffmängel zu sein
denke ich eher nicht. Dagegen sehe ich Schnittstellen zur sog. "funktionellen Medizin" (wohl aus dem englischsprachigen Raum hierher gekommen, dort "functional medicine", siehe z.B. https://www.egfm.eu/funktionelle-medizin/ ; hier vor Ort gibt es auch einen Orthopäden, der den Begriff enger, nur auf den Bewegungsapparat bezogen, interpretiert).

Für ein "Urteil" ist es denke ich schon wichtig, sich genauer mit etwas zu befassen.
 
dass es eben unterschiedliche Arten von ATP-Messung gibt
Und da fehlt es eben auch allgemein an Aufklärung - Labore listen solche Marker ohne dass Patienten wissen, wenn sie sich testen lassen wollen, welche Bedingungen teilweise notwendig sind. Auch Heilpraktiker oder Ärzte informieren ihre Patienten normalerweise nicht, in welche Labore sie das Blut schicken und wie lange die Transportwege sind.

Hätte ich das vorher mit dem ATP gewusst, bzgl. Transportwege etc., dann hätte ich mir das überlegt, bevor ich dafür Geld ausgebe. Das obläge in erster Linie den Laboren/Mitarbeitern darauf aufmerksam zu machen. Wir waren direkt im Labor bei der Blutabgabe und uns wurde gesagt, Transfer per Flugzeug nach Deutschland, aber nicht welche Werte da eigentlich sensibler sind.

denke ich eher nicht.

Doch ich denke schon, dass sehr viele darauf aufspringen und den Leuten alles Mögliche an Diagnostik und Therapie unterjubeln. Viele werben explizit mit mitochondrialer Medizin - ich finde es nur ein neuer Name für Nährstoffmängel beseitigen und Lebensführung ändern - denn letzten Endes sieht die Therapie doch genauso aus. Mikronährstoffe zuführen, dann noch Leben entstressen, Bewegung/Sport, gesunde Ernährung.

Was bin ich über Jahre von Heilpraktiker und von Arzt zu Arzt gerannt, Unmengen an Geld für alternative Therapien, Geräte und Diagnostik ausgegeben, habe auch lange Anfahrtswege in Kauf genommen- und am Ende waren es doch vor allem fehlende Nährstoffe, durch deren Ergänzung sich vieles positiv änderte. Zu vieles hat einfach nix gebracht und war unnötige Geldverschwendung.

Ich war auch Mitglied im EBV-Forum, das leider nicht mehr existiert und habe intensiv darin gelesen. Es gab sehr viele Cracks, die wirklich bis ins kleinste Detail über Zusammenhänge informiert waren, bzw. diese auseinander nahmen. Viele unternahmen lange Reisen zu gehypten Ärzten und Heilpraktikerin u.a. auch nicht wenige zu Kuklinski. Darunter auch ein prominenter Fußballspieler, dem es nicht an Geld mangelte und trotzdem gelang keinem den Durchbruch einer Heilung. Im Gegenteil, manche hatten sogar danach erst recht wieder einen Crash. Das war sehr ernüchternd.
 
Zuletzt bearbeitet:
Einerseits hast Du Recht, weil die jeweilige Untersuchungsmethode u.a. auch immer vom technischen Fortschritt abhängt. Andererseits haben natürlich Labore und auch Heilpraktiker den Wunsch, mit Ihrer Praxis oder Ihrem Labor Geld zu verdienen. Manche mehr, manche weniger. Der Kunde wird oft abgezockt, da hast Du schon recht.

Umso wichtiger ist es aber gerade deshalb, auch Grundlagen der menschlichen Immunabwehr und was Immunzellen z.B. bei einer Entzündung machen, zu verstehen. Wer sich darum nicht kümmern möchte, geht zum Arzt, der verschreibt ihm bei Sodbrennen und Magenschmerzen gerne mal Protonenhemmer, bei Schmerzen allgemein rät er zu Ibuprofen/Naproxen oder verschreibt rezeptpflichtige NASIDs. Findet der Arzt nichts, wird die Ursache schnell auf die Psychoschiene geschoben, ohne weiteres zu veranlassen (auch keine Psychotherapie).

Für Krankheit oder Gesundheit sind insbesondere Signalproteine oder -moleküle von Bedeutung. 1998 wurden der amerikanische Mediziner Murad und die amerikanischen Pharmakologen Ignarro und Furchgott für Ihre bahnbrechenden Erkenntnisse auf dem Gebiet der Stickstoffmonoxid (NO) - Forschung mit dem Nobelpreis ausgezeichnet.

Die stille Revolution der Krebs- und AIDs-Medizin, Dr. med. Heinrich Kremer

Diese Erkenntnisse sind die Basis der mitochondrialen Medizin und vergleichsweise noch nicht besonders alt. Also nicht irgendwas alternativ Abstruses, was sich irgendwer ausgedacht hat, um damit zu verdienen. Auch wenn es natürlich Trittbrettfahrer gibt, die den Menschen mitochondriale Medizin verkaufen, sich aber wenig Gedanken um die Zusammenhänge machen oder die trotz Bemühen, keinen Erfolg haben oder zumindest bei Manchem keinen Erfolg haben.

Aber, so lese ich aktuell in einem Artikel, es gibt auch sog. Lipidmediatoren. Diese werden wie z.B. Prostaglandin D2 bei einer aktuellen Infektion vermehrt gebildet und wirken proinflammatorisch. Irgendwann müssen jedoch die Trümmer, die dabei entstehen, wieder aufgeräumt werden.

Dafür sind, so hat man herausgefunden, die Abbauprodukte des PGD2 da. So ein Abbauprodukt ist das Prostaglandin PGJ2. Es wirkt antiinflammatorisch. Man spricht dabei auch von einer sogenannten Entzündungsauflösung. Findet die nicht statt, wird eine Entzündung chronisch und auch autoimmune Vorgänge werden getriggert.

Für mich selbst ist dieser Artikel interessant, u.a. deshalb, da in dem Artikel steht, dass man z.B. Ibuprofen eher meiden sollte, da Ibuprofen und die NASIDs die Cyclooxygenase hemmen. Aber die Cyclooxygenase ist eben nicht nur für die Bildung der proinflammatorischen PGD2 da, da deren Abbauprodukte wiederum antiinflammatorische Wirkung haben. Das ist alles ziemlich kompliziert, aber im Endeffekt braucht man demnach Substanzen oder Behandlungen, mit denen man z.B. die PGJ2 unterstützen kann (wie auch immer). Ich habe da jetzt keine Antwort drauf und in dem Artikel wird darauf zwar eingegangen, aber die Wirkung der vorgeschlagenen Lebensmittel ganz am Ende des Artikel ist möglicherweise begrenzt.

In der Medizin wird das alles größtenteils nicht berücksichtigt und es werden wahrscheinlich noch Jahrzehnte vergehen, bis neuere Erkenntnisse dort einfliessen. Finde ich auch schade. Aber ich denke dennoch positiv über diese kleinen Puzzelstücke, die irgendwann auch helfen werden, die (Schul-)medizin zu verbessern.

Steht alles hier:

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC7122452/

Findet die Entzündungsauflösung wegen gehemmter Lipoxin-, Resolvin- und Maresinsynthese nicht statt, ist die Ausbildung von eosinophilen und neutrophilen Entzündungen vorprogrammiert und kann den Körper anfällig für Allergien, chronisch-rezidivierende Infekte und Autoimmunerkrankungen machen.

Bis dahin muss man versuchen, den hemmenden Einfluss auf Enzyme, die die Bildung von SPMs triggern, z. B. Verabreichung von COX-Hemmern so restriktiv wie möglich zu halten.

Im Grunde geht es doch darum, dass man nicht mit dem großen Hammer alles Schlechte vernichtet, sondern dass versucht wird, ein Gleichgewicht zwischen inflammatorischen und antiinflammatorischen Stoffwechselprozessen zu erreichen.

Das kann ja auch z.B. durch Intervallfasten durch Autophagie geschehen. Heute wird auch viel Angst verbreitet, habe ich gelernt (vor allem vor Krebs und vor Infektionen). Hab ich auch, aber diese neuen Erkenntnisse machen mir Hoffung, das doch nicht alles nur schlimm oder so schlimm ist. :eek:

viele Grüsse
 
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Die MMedizin und deren Diagnostik zu hinterfragen bedeutet nicht, dass man gleichzeitig unkritisch zur Schulmedizin steht.

Ich bevorzuge auch lieber einen Schulmediziner, der sich noch mit Komplementärmedizin befasst. Und davon gibt es mittlerweile doch einige.

Ich habe aber auch mit " normalen" Schulmedizinern gute Erfahrungen gemacht, die offen für Gespräche über alternative Methoden sind.

Bei Heilpraktikern und sonstigen Therapeuten bin ich vorsichtiger geworden. Da habe ich einige schlechte Erfahrungen hinter mir bzw. ne Menge Geld weg für nichts oder einfach auch nicht versiert bzw. keine wirkliche Ahnung über Folgen und Zusammenhänge.
 
Labore listen solche Marker ohne dass Patienten wissen, ... welche Bedingungen teilweise notwendig sind. Auch Heilpraktiker oder Ärzte informieren ihre Patienten normalerweise nicht, in welche Labore sie das Blut schicken und wie lange die Transportwege sind. (...) Das obläge in erster Linie den Laboren/Mitarbeitern darauf aufmerksam zu machen.
Labore informieren oft auf ihren Seiten zur Präanalytik, beim jeweiligen Wert selbst und/oder auf extra Seiten bzw. Dokumenten zum Download. Ich sehe es als Aufgabe der Behandler und/oder "Blutabnehmer", dafür Sorge zu tragen. Dass da oft etwas schief geht, sehe ich auch so, ist aber ein allgemeines Problem. Man tut als Patient gut daran, sich selbst zu informieren und sich nochmal abzstimmen bei/vor dem Blutabnehmen.
habe ich einige schlechte Erfahrungen hinter mir bzw. ne Menge Geld weg für nichts
Auch dies betrifft nicht spezifisch die Mitochondrienmedizin.

Viele werben explizit mit mitochondrialer Medizin - ich finde es nur ein neuer Name für Nährstoffmängel beseitigen und Lebensführung ändern - denn letzten Endes sieht die Therapie doch genauso aus.
Mir gefällt an dieser Bezeichnung, dass sie andeutet, dass hier auf einer sehr grundlegenden Ebene angesetzt wird, den "Energiekraftwerken" der Zellen.

Und ob das werbewirksam ist, hängt sehr weitgehend von der Struktur des Hilfesuchenden ab: Lässt er sich beeindrucken durch einen nicht gerade allgemeinverständlichen Begriff, obwohl (oder gerade weil) er ihn nicht versteht? Wie gründlich schaut er, was damit jeweils gemeint ist? Fragt er falls etwas offen bleibt beim Anbieter/Behandler nach? Ich finde, diese Verantwortung lässt sich - gerade auch abseits der Mainstreammedizin - nicht einfach abwälzen.
 
Mir gefällt an dieser Bezeichnung, dass sie andeutet, dass hier auf einer sehr grundlegenden Ebene angesetzt wird, den "Energiekraftwerken" der Zellen.
Unter diesem Begriff lässt sich halt sehr vieles unterbringen, was es teilweise auch schon früher an Untersuchungen gab und teilweise neue modernere Marker, über die gar nicht nachgewiesen ist, wie aussagekräftig sie überhaupt sind.

Jeder kann natürlich so viele Tests machen, wie er möchte - wer einen dicken Geldbeutel hat, fehlt es nachher weniger, wie jemandem, der schon Mitte des Monats nach Groschen sucht. Es geht darum, das Bewusstsein zu schärfen, was wirklich notwendig ist und was nicht, und sich nicht alles aufschwatzen zu lassen.

Gerade, weil der Begriff neuartiger ist, und man sich nur am Rande damit auskennt, aber fast jede Naturheilpraxis damit wirbt und arbeitet, hinterfragen die wenigsten, dann muss ja etwas dran sein und die werden schon wissen, was alles notwendig ist.
 
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Die Labordiagnostik der Mitochondrienfunktion ist sicherlich komplex und noch in der (Weiter-)Entwicklung, am umfangreichsten betreibt das womöglich Dr. Brigitte König in Madgeburg.

Dazu aktuell hier:

Ein Nutzerkommentar dort nannte 2000 Euro als Preis für diese Diagnostik. Weiß nur nicht, ob das so stimmt, denn in dem Interview hatte ich entweder den Preis überhört oder aber er wurde nicht genannt.
 
Ich kenne im Umfeld zwei Personen die solche Mitochondiendiagnostiken gemacht haben. Eine bekam Infusionen usw. usw. Diese hatte sie überhaupt nicht vertragen und ist zusammen geklappt. Eine renommierte Privatpraxis. Die andere hat eine komplizierte Nervenkrankheit und andere Probleme. Sie hat weit über 10.000€ ausgegeben. Erfolg 0.

Und unseren „normalen“ Ärzte? Wenn man in 5 min. durch gewunken wird, wie will da ein Arzt eine richtige Diagnose und eine richtige Therapie stellen!

Ein Hoch auf die alten Haudegen die noch Ahnung von Diagnostik haben und keine Fachidioten sind. Habe mal gelesen, dass Ärzte aus Richtung Balkan gut sind Die haben noch andere Therapien und Mittelchen die es bei uns nicht mehr gibt, weil unrentabel.

Ich habe ne PNP plus Adie-Syndrom ( lichtstarre Pupillen, fehlende Beinreflexe) geholfen habe ich mir weitesgehend selbst. In Anlehnung an Kuklinski.
Nur meine Neurologin (aus Rumänien) empfahl Vit B 12 ab einem Wert von 250 zu spritzen. Alle anderen machten nichts.
Unser Gesundheitssystem ist ein Trauerspiel.

Ein Hoch auf Dr. House 😂

Liebe Grüße
Wolfwoman
 
Habe mal gelesen, dass Ärzte aus Richtung Balkan gut sind
Ich habe ähnliches über die (traditionelle?) russische Medizin gehört - ich meine sogar hier im Forum. Dort soll z.B. Glycin routinemäßig bei MS genutzt werden (oder worden sein, es kann sich ja auch verändert haben).

Unser Gesundheitssystem ist ein Trauerspiel.
Das ist leider - zunehmend in den letzten Jahren - auch mein Eindruck.

Danke jedenfalls für Deine Erfahrungsschilderung. Ich habe bisher intuitiv diese HighTec-Diagnostik auch gemieden, zumal nach kritischen Diskussionen hier im Forum zur ATP-Bestimmung. Da ist mir Kuklinskis vorrangig an der Symptomatik orientiertes vorsichtiges Trial-and-Error-Vorgehen lieber. Und ich habe dabei niemals auf einmal viel Geld in den Sand gesetzt, auch wenn ich etwas nicht vertragen habe.
 
@Kate
Genau.
Da fließt oft soviel Geld und Hoffnung den Bach runter.
Und manchmal ist das Ein oder Andere einfach nicht veränderbar.

Und manchmal, wenn man los läßt, sich sagt, dann ist es halt so, dann wirds besser.

Viele Störungen (auch zB neurol.oder psych. ) verlaufen oft in Schüben.
Das merke ich momentan. Etwas mehr Streß und schon melden sich ein paar Baustellen. Leider.
 
Kann einer von Euch (@Laurianna612 oder @minon) die Inhalte des Videos kurz skizzieren (nicht Eure Gefühle dazu)? Damit der Leser entscheiden kann, ob er die gute halbe Stunde investiert? Zumal Dr. H. laut meiner kurzen Recherche einen üblen Ruf hat. Oder ging es in Deinem Beitrag um die Inhalte des Videos, Laurianna?
 
Hallo Kate, einiges aus dem Video hatte ich in den Beiträgen schon angeschnitten, aber hier eine Zusammenfassung:

Es wird in dem Video über die ATP-Synthese, Citratzyklus/Atmungskette/Protonengradienten etc. und verschiedene Eigenschaften der Mitochondrien gesprochen.

Vorkommen der Mitochondrien: in allen Körperzellen, außer in den roten Blutkörperchen. Sie sind sehr anpassungsfähig und können in den einzelnen Organen verschieden aussehen.

Viel zu oft würden Krankheiten einer Dysfunktion der Mitochondrien zugeschrieben - quasi jede Krankheit würde sich damit erklären lassen. Der Laie hat zwar schon vieles über die Wichtigkeit der Mitochondrien gehört, aber mit seinem oberflächlichen Wissen kann er nicht viel anfangen, wenn ein Therapeut mit wissenschaftlichen Fachbegriffen aufwartet und über entsprechende Diagnostik spricht. Auf diese Art ließe sich viel Geld aus den Taschen der Patienten ziehen.

Eine Dysfunktion der Mitochondrien gäbe es zwar, aber diese sind schwer erkennbar und oft genetisch bedingt und seien noch nicht heilbar. Hegedüs spricht über die verschiedene Ursachen und Auslöser der Dysfunktion. Die Ursachen, die in der Alternativmedizin genannt werden, könnten teilweise stimmen, sind aber nicht belegt und eher Spekulationen. Es bedarf weiterer gründlicher Erforschung.

Einiges ist aber bereits erforscht und er nennt Fakten aus der Mitochondrienforschung.

Leitssymptome angeblicher Mitochondriopathien seitens der Alternativen Medizin werden genannt, die sich aber bei jedem finden lassen, und die Diagnostik (BHI) erklärt, die aber jeder Grundlagenforschung entbehren würde. Die Diagnostik ließe sich sehr stark ausweiten - nach dem Motto, je nachdem wieviel Geld der Patient zur Verfügung hat.

Es werden die Parameter aufgezählt, die man bei biovis und imd zur Diagnostik zum Beispiel finden kann.

Als Quintessenz einer Therapie stehen dann bei biovis Nems, Sport und weniger KH - Ernährungsumstellung - und dieses Ergebnis rechtfertige nicht den vorherigen Einsatz so teurer Untersuchungsparameter.

Die Meßmethoden im Blut seien auch fragwürdig - in den Erys gibt es keine Mitochondrien, nur in den weissen Blutk. und Thrombozyten. Die WBC variieren stark von Tag zu Tag und ergeben damit auch keine verlässlichen Aussagen.

Mitochondrien müssen ganz frisch untersucht werden, denn z. Bsp. verlieren Mitochondrien aus der Leber bereits nach 2 Stunden ihre Form und Funktionalität. Ein längerer Bluttransport verfälscht bereits Ergebnisse.

Auch reagieren Mitochondrien aus verschiedenen Zellen unterschiedlich auf äußere Einwirkungen (Laborbedingungen). Bei Bluttests von ein und denselben Probanden (aber unter verschiedenen Namen eingereicht) unterschieden sich die Ergebnisse diametral voneinander.

Einige Studien werden noch genannt und was sinnvoll für die Gesunderhaltung der Mitochondrien wäre.
 
Einiges ist aber bereits erforscht und er nennt Fakten aus der Mitochondrienforschung.
Zumal Dr. H. laut meiner kurzen Recherche einen üblen Ruf hat.

Hegedüs setzt Mito-Stärkung bei gesunden & bei Krebszellen gleich und warnt vor letzterem - er konzentriert sich dabei nur auf die Energiebereitstellung durch Mitos und blendet andere Funktionen explizit aus. Ich meine aber anderenorts eine prinzipielle Unterscheidung gerade in diesem Punkt aufgeschnappt zu haben, kann nur grad nicht mit der Belegstelle dienen.

(Ich finde eine Investition von 1/2 h in B. König deutlich sinnvoller als in Hegedüs.)
 
Es ging mir jetzt mehr um Inhalte, als auf irgendwelchen üblen Ruf zu gucken...

Und einiges in dem Video finde ich gut erklärt - vor allem aber, habe ich selbst bei verschiedenen Recherchen gemerkt, dass vieles, was dann unterm Strich an (Mitochondrien)Therapien quasi geschlußfolgert wird, auf andere kostengünstigere Weise untersucht und ermittelt werden kann.

Vor allem aber auch das Problem der verfälschten/ungenauen Werte bei Blutabnahme und Labor etc...

Bei der Recherche über Mitochondrien standen den Hegedüs (seine Frau war auch involviert) Professor Zischka zur Seite, der 20 Jahre Erfahrung in der Mitochondrienforschung hat.

Brigitte König sehe ich eher kritisch. Einiges ihrer Therapien und Teilhabe an verschiedenen Projekten erscheint mir fragwürdig und ihre Preise sowieso.
 
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