Ich denke diese Diskussion über "vollständige" Entgiftung scheitert auch an einer Definition über was "effektiv" entgiftet bzw. "vollständig" überhaupt bedeutet.
Wenn man "vollständig" als 100% entgiftet, 99% entgiftet definiert kann es eine vollständige Entgiftung niemals geben. Jeder hat etwas Quecksilber im Gehirn, sogar vor dem Industriezeitalter hatten die Leute Quecksilber im Gehirn einfach weil es sich in Spuren überall befindet in der Luft, in der Nahrung etc.
Die Frage ist auch ob man überhaupt vollständig entgiften muss um beschwerdefrei zu werden. Warscheinlich nicht denke ich.
Ich denke man kann eine (Gehirn)Entgiftung schon als vollständig bezeichnen wenn so viel Quecksilber im Gehirn hat wie jemand der nie Amalgam hatte.
Also vielleicht könnte man sagen dass in den meisten Fällen eine Reduzierung des Quecksilbers im Gehirn um 80-90% ausreichen würde um wieder halbwegs normale (gesunde) Quecksilberspiegel zu haben.
Die Frage die bleibt ist natürlich wie viel DMSA, DMPS bzw. Liponsäure oder auch OSR bzw. Koriander maximal aus dem Gehirn entfernen können, da sind natürlich keine genauen Messungen möglich am Menschen.
Ich denke selbst wenn eine dieser Substanzen sehr effektiv wäre um das Gehirn zu entgiften würden m.E mindestens einige Prozent des Quecksilbers zurückbleiben oder noch etwas mehr.
Was auch bleibt ist die Tatsache dass Quecksilberamalgame giftig sind weil sie Quecksilberdampf freisetzen und niedrige chronische Dosen Hg-Dampf in erster Linie das ZNS
angreifen
Das Hauptzielorgan des Amalgams ist leider das menschliche Gehirn und die Halbwertszeit des Quecksilber das sich dort ablagert beträgt warscheinlich Jahrzehnte und das ist natürlich ein riesen Problem für jeden der das Pech hat sich damit zu vergiften.
Hier ist ein ganz gutes Beispiel über die Hartnäckigkeit von Quecksilber das sich in unserem Körper einnistet:
Zur Verdeutlichung der langen Halbwertszeit von Quecksilber im Gehirn berichtet Dr. Mutter über folgenden Fall: "Ein gesunder Arbeiter war im Alter von 41 Jahren (1974) einmalig akut Hg-Dampf ausgesetzt. Anfangs waren die Hg-Werte im Urin stark erhöht, sie fielen aber innerhalb von 4 Wochen durch die Therapie mit einem Chelatbildner (D-Penicillamin) stark ab. Der Arbeiter litt bis zu seinem Tod 16 Jahre später an starker Müdigkeit, innerer Unruhe, starken brennenden Bauchschmerzen, einem latenten Diabetes mellitus und einem 'organischen Psychosyndrom'. Verschiedene medizinische Gutachten bis 1986 erklärten, dass der Hg-Gehalt seiner Organe seit 1976 "normal" sei. Auch wurde durch Provokationstests mit Chelatbildnern keine Erhöhung der Hg-Werte im Urin erreicht. Er starb 1990 an einem Lungentumor, ohne jemals wieder arbeitsfähig gewesen zu sein."
"Die Autopsie erbrachte höchste Hg-Werte im Kleinhirn (2190 ng/g), Okzipitalhirn (1090 ng/g), Thalamus (1010 ng/g), in Niere (1650 ng/g), Lunge (600 ng/g) und Schilddrüse (250 ng/g). Das meiste Hg fand sich übrigens intrazellulär in der Nähe des Zellkerns. Auch die Basalganglien und Motoneuronen zeigten intrazelluläre Hg-Depots in großer Dichte, welche offensichtlich über 16 Jahre weder natürlicherweise, noch durch die mehrmalige Unterstützung von Chelatbildnern ausgeschieden wurden."
Grüsse