Hallo Sascha,
Minocyclin ist 40% hirn bzw. liquorgängig, was die Reaktion auf die Neuro/Kopfsymptome zutrifft. Ich merke das auch immer wieder, habe derzeit auch mit massivem Schwindel zu kämpfen. Das Mino soll auch schon in kleinen Dosen gut wirksam sein, was ich auch schon bei mir festgestellt habe. Mir geht es darunter auch noch schlechter, aber erfahrungsgemäß hinter her wieder umso besser, daher nehme ich das ganze auch in Kauf grad wieder.
Eine Option, die mir mal gesagt wurde, war, erstmal mit dem verträglicheren Doxy anzufangen, um die gröbste Erregerlast abzufangen. Dann könnte die Verträglichkeit von Mino zu einem späteren Zeitpunkt besser sein. Das habe ich habe es aber nie ausprobiert.
Ob das bei jedem so sei ist nicht gesagt denke ich, und eine Pröbelei wie bei allem, was die Borreliosetherapie betrifft. Wenn die größte Erregerlast auch mit dem Doxy abgefangen werden sollte, dann gäbe es dabei auch sicherlich Herxheimer-Reaktionen und Verschlimmerungen. Es kommt ja auch darauf an, wo sich die Borrelien zum größten Teil befinden und wenn ein AB nicht gut dort ankommt, dann wird folgedessen auch die Erregerlast nicht viel kleiner.
Ich bekam damals auch Doxy als erstes und bemerkte ein paar leichte Besserungen, aber danach dann mit anderen AB (kein Mino) bekam ich heftigste herxartige Reaktionen, da diese wirksamer waren in meinem Fall. Solange die Erregerlast noch hoch ist, werden auch die Reaktionen im allgemeinen vermehrt und heftiger sein, welche dann aber mit der Zeit abnehmen sollten, wenn die Erreger dezimiert wurden.
Mein Arzt sagte mir damals, als es mir so schlecht unterm AB ging, je schlimmer die Reaktionen, desto besser die Trefferquote.
Die Borreliosetherapie im späterem Stadium ist kein leichter Spaziergang und man sollte dennoch viel Geduld und Zuversicht haben, denn dieser "Spaziergang" ist allem in allem dennoch lohnenswert.
Wichtig ist, dass man einen guten Arzt in der Beziehung an seiner Seite hat.
Das Mino scheint sich sehr auf die Psyche auszuwirken
Ob es das Mino an sich ist, weiß ich nicht, aber das Gehirn reagiert auch sehr auf Erreger und Toxine( abgetötete Erreger sind auch Toxine bzw. werden aus Borrelien auch dazu noch sog. Endotoxine frei) mit psychischen Auffälligkeiten wie Gereiztheit, Weinerlichkeit usw. ebenso Kopfschmerzen.
Ich bemerke es auch immer wieder, wenn ich einen Schub habe, das ich dann psychisch auch labiler bin bin und unter Antibiose sich das verstärkt bzw. erst auftritt. Ich kann dann manchmal richtig unausstehlich werden....eine Ärztin kannte die Problematik und sagte mir, da hilft dann am besten sich solang einsperren haha. Ich versuchs dann mich möglichgst abzulenken, am besten gelingt es mir bei der Gartenarbeit.
Das mit der Übelkeit habe und kenne ich auch. Es ist bei mir jedoch keine Übelkeit vom Magen her, sondern sie kommt vom Kopf. Ich habe dies aber nicht nur unter dem Mino, sondern auch oft bei einem Schub und auch anderen AB. Ich vermute, es kommt bei mir zumindest, auch dadurch, dass das Gehirn schnell auf Erreger und Toxine reagiert.
Viele Grüße Quittie