Ärztin stempelt meine Symptome als psychisch ab
Hi Blaustern,
aus meiner Sicht neuem Arzt unbedingt sagen, wie es begonnen hat (6 Wochen lang Übelkeit, Dünnpfiff etc...)
Es ist möglich, dass Du Dir bei der Klassenfahrt eine Infektion geholt hast (Magen-/Darm - Bakterien oder auch Viren bzw. Parasiten wären auch eine Möglichkeit) und Dein Körper bis heute damit kämpft.
Niedriger Blutdruck, Deine Reaktion auf Propofol und generell "panikatackenartige" Symptome in Stressituationen (bzw. auf das Propofol) --> HISTAMIN?! (siehe:
https://flexikon.doccheck.com/de/Propofol) Daher wenn Histamin ein Problem ist, wäre Deine Reaktion auf Profol (Histamin schießt in die Höhe - Körper hat irren Stress, wahrscheinlich Luftröhre dazu verengt - würgen als natürliche Reaktion weil Du ja Luft bekommen wolltest usw..) gut erklärbar.
Histamin ist generell ein guter Stoff der im Körper produziert wird (der bei Infekten bzw. bei sonstigem Stress eine wichtige Rolle spielt), der aber im Übermass viele Symptome verursachen kann. Er ist an vielen Prozessen beteiligt, u.A. spielt er auch eine Rolle bei der Kontrolle von Appetit. Die Symptome sind sehr vielfältig, schau mal hier im Forum in die entsprechenden Rubriken rein (ins Wiki oder ins Unterforum).
Was mich stutzig macht, dass Du nach Käsebrot (bei der Kur) anscheinend keine Probleme hattest.
Es gibt Nahrungsmitteln, die bei Histaminproblematik Symptome verursachen können - Klassiker sind Käse (je älter desto...), generell alle konservierten/älteren Speisen (aufgewärmtes), Rotwein (wobei das mittlerweile keine Allgemeingültigkeit mehr hat - da kommt es auf die Lagerung an), bzw. Fisch (frischer Fisch ist ok, je älter er ist, bzw. je länger es gedauert hat bis er eingefroren worden ist --> desto höher ist der Histamingehalt), Sauerkraut, eingelegtes Gemüse aber auch Tomaten und Erdbeeren können Probleme verursachen.
Ad. Unverträglichkeiten: sehe ich persönlich nicht zwangsläufig als eigenständige Erkrankung sondern als Symptom. Wenn der Dünndarm/generell der Verdauungstrakt schwächelt (eben z.B. durch einen Infekt bzw. bakterielle Fehlbesiedlung), dann können manche Lebensmittel besser verdaut werden als andere. Die Klassiker wurden schon genannt (Lactose, Fructose, Gluten ...).
Es kann auch gut sein, dass Dein Körper - wie schon von anderen geschrieben - auf bestimmte Umweltbelastung mit Stress (also übermässiger Histaminausschüttung) reagiert. Ev. gibt es etwas im Haus Deiner Großmutter, dass Dich - neben der familiären Situation - stresst (Schimmelbelastung, Handymast in unmittelbarer Nähe, WLAN das in unmittelbarer Nähe permanent in Betrieb ist, Schadstoffe etc.). Interview mal Deine Familienmitglieder ob sie körperliche Änderungen spüren, seit dem sie bei Deiner Grossmutter wohnen (öfter Kopfweh, Müdigkeit etc.).
Das heißt es kann sein, dass bei Deiner Grossmutter eine permante (Umwelt-)Belastung da ist (und hier denk ich vorrangig nicht an familiäre Konflikte), die sich durch die zusätzliche Belastung durch histaminhaltige Lebensmittel durch körperliche Symptome äußern - und bei der Kur die gleichen Lebensmittel keinen Stress gemacht haben, da die "andere" Belastung weggefallen ist.
Ist natürlich nur ein möglicher Erklärungsansatz.
Hast Du öfter rinnende Nase/Augen? Musst Du öfter niessen? Bekommst Du rote Flecken im Gesicht oder an sonstigen Körperstellen - die nach einiger Zeit wieder von selbst vergehen? (muss bei Histaminproblematik nicht unbedingt auftreten, wäre aber ein weiterer Hinweis)
Bitte recherchier vor Deiner nächsten Spiegelung unbedingt welche Sedativa bei Histaminproblematik ok sind (ich finde die Liste leider auf die Schnelle nicht). Meine Erfahrung ist, dass Ärzte der Bitte nach verträglichen Beruhigungsmitteln bei HIT nicht nachkommen können, weil sich die wenigsten mit der Problematik beschäftigt haben. Ich denke mir: sicher ist sicher! (selbst wenn sich dann in weiterer Folge herausstellen sollte, dass HIT nicht Dein Problem ist - schaden kann ein Beruhigungsmittel ohne Einfluss auf Histamin auf keinen Fall). Du kannst das Thema ja beim Vorgespräch erwähnen und schauen wie Dein Gegenüber reagiert.
Allergietest: bitte Deine Ärztin um einen Allergietest (mit dem Hinweis, dass Nase/Augen manchmal rinnen) + der Bitte auch Histamin (also DAO+Histamin) draufzuschreiben. Selbst wenn sie Histamin nicht draufschreibt (da sie es ev. nicht kennt, hast Du mal auf dem Weg einen guten Überblick ob Du eine echte Allergie hast - wenn sie auch noch so leicht sein mag. Bei meinem Test hat sich herausgestellt, dass ich keine Allergie habe, jedoch ist der "Kontrollpunkt" auf den Histamin aufgetragen wurde dermassen angeschwollen, dass es dann im 2ten Schritt kein Problem war HIT testen zu lassen. (mir wurde gesagt das Jucken/die Schwellung vom Kontrollpunkt wird nach 30 Minuten aufhören - es hat dann fast 1nen Tag gedauert bis sich der Punkt beruhigt hat - damit war es auch schon sehr eindeutig).
Was Du selber noch tun kannst: wie schon von anderen vorgeschlagen, kannst Du versuchen eine Zeit lang auf verdächtige Nahrungsmittelgruppen zu verzichten. Nimm als Basis Kartoffeln oder Reis, viel Gemüse dazu. Bezügl. Eiweiß möglichst frisches Geflügel (Pute, Huhn), eventuell Eier. Soja wäre auch noch eine gute Eiweißquelle, ist leider aber auch für viele ein massives Allergen. Quinoa (Getreide) wird meist sehr gut vertragen, ist auch eine gute Eiweißquelle.
Wichtig fände ich persönlich, dass Du Zucker so gut es geht meidest (z.B. Stevia bzw. Birkenzucker als Alternative verwendest). Zucker füttert unerwünschte "Gäste". Wenn Du in dieser Zeit Heißhungerattacken auf Süßes hast, gibt Dir damit Dein Körper weitere Hinweise auf mögliche Baustellen.
Bezügl. Eigenmotivation: versuch nicht an das zu denken was Du nicht essen "darfst" sondern zu schauen ob Du für Dich neue schmackvolle Rezepte finden kannst. Und es geht ja nicht darum "für immer" bestimmte Nahrungsmittel zu meiden, sondern mal zumindest für 2 Wochen Deinem Körper die Chance zu geben dass er möglichst stressfrei sein kann und Dir damit auch zeigen kann wo das Problem liegt. Also quasi eine 2-wöchige Kur zu machen.
Ich persönlich würde vor Allergietest meine Ernährung nicht umstellen (speziell Histamin, Gluten... zeigt sich eher, wenn man gerade Symptome hat bzw. die Nahrungsmittel weiter im Programm hat).
Versuch so oft wie möglich die Wohnung zu verlassen - viel in der Sonne spazieren zu gehen. Wenn möglich übernachte ein paar Tage wo anders (bei Freunden, anderen Verwandten und schau ob sich da was ändert).
Symptomtagebuch: in kurzen Stichworten notieren welche Symptome wann auftreten. Daher in Stichworten was Du gegessen hast, ev. auch was Du an dem Tag gemacht hast (daher ob Du hauptsächlich zu Hause warst oder nicht) und wann Symptome auftreten. Oft sieht man erst anhand dieser Aufzeichnungen ein Muster. (z.B. 1x/Tag Histaminhaltiges ok, ab 3x/Tag deutliche Reaktion, bzw. einen Zusammenhang zwischen Symptomen und möglichen hormonellen Ursachen - daher gibt es ein Muster das sich jedes Monat wiederholt, bzw. ebenfalls wichtig: Zeitabstände: z.B. wenn es passiert, dann immer 2-3h nach dem Essen, bzw. erst 24h später ...)
lg und baldige Symptomfreiheit!
togi