Magenspiegelung ein Problem für HWS und/oder Mitochondrien?

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Hallo,

ich will eine Magenspiegelung machen lassen. Mir fiel dabei ein, dass Kuklinski ja narkosen bei Operationen für schlecht für die Genickstabilität hält. Weiß jemand, ob das bei einer Magenspiegelung auch ein Problem ist? Muss man da den kopf sehr ins Genick legen? (hab sowas noch nie gemacht)

Vielen Dank
 
AW: Magenspiegelung ein Problem für HWS?

Hallo damdam,

ich hatte erst eine, in einem Krankenhaus (genauer war es eine Zwölffingerdarmspiegelung mit Biopsien, um Zöliakie/Sprue auszuschließen). Ich lag dabei auf der Seite, der Kopf war - soweit ich es erinnere - nicht überstreckt. Die "Narkose" ist wohl zumeist eine Mischung aus Propofol (bei Sojaallergie wird etwas anderes genommen) und Midazolam. Danach empfinde ich mich als mehr oder minder "dement" - man merkt es in der Situation nicht so sehr (da war mir nur torkelig und schwindelig), erinnert sich aber später nur schlecht.

Wie Kuklinski zu dieser Art "Betäubung" steht, weiß nicht. Eine "richtige" Narkose ist es nicht, kann aber bei Fehldosierung wohl dazu (bzw. im Extremfall zum Koma) führen.

Ich würde an Deiner Stelle aber wegen beidem(!) vorher die Praxis fragen. So manches, wo die HWS normalerweise überstreckt wird, kann auch ohne durchgeführt werden. Und bezüglich "Narkose" wäre die Frage, ob Du diese überhaupt brauchst, sofern es "nur" eine Magenspiegelung ist. Soweit ich weiß, tut diese nicht weh, es entsteht nur kurz ein Würgereiz (und hinterher kann man etwas Halsschmerzen haben).

Lb. Gruß
Kate
 
AW: Magenspiegelung ein Problem für HWS?

Liebe Kate,

ich danke Dir. Geht bei mir auch um Zöliakie und Helicobacter (daher mehrfach Biopsien).

Ja, ich werde da wg. Überstreckung nochmal nachfragen, war mir aber lieber, erst mal hier zu fragen, da ihr ja die Problematik mit HWS kennt (und ich kann mir vorstellen, dass die Ärzte sowas nicht so ernst nehmen)

Man kann es wohl auch nur mit Rachenbetäubung bekommen (ich hoffe, das geht auch bei Biopsien). Das werde ich mal versuchen, notfalls kann man ja immer noch eine Sedierung spritzen (vielleicht geht es auch ohne alles, aber ich will nicht ausschließen, dass es bei mir mit Würgereiz ein Problem gibt). Mir ist es lieber, wenn ich das alles mitkriege, dann hab ich es ein bisschen unter Kontrolle (wobei man da vermutlich ähnlich wie beim Zahnarzt etwas ausgeliefert ist...)

Meinst Du mit "beides" nachfragen wg. Betäubung/Sedierung? Also klar, wie das wirkt, möchte ich schon fragen, aber inwieweit da ein Zusammenhang zu Nitrostress besteht, werden die mir dort sicher nicht sagen können. Oder was meintest Du?

Ging das bei Dir nur in den Zwölffingerdarm? Weil ich gelesen habe, es sollten am besten auch Proben aus dem oberen Dünndarmbereich genommen werden...

Viele Grüße
 
Magenspiegelung ein Problem für HWS?

Hallo damdam
Ja, ich werde da wg. Überstreckung nochmal nachfragen, war mir aber lieber, erst mal hier zu fragen, da ihr ja die Problematik mit HWS kennt (und ich kann mir vorstellen, dass die Ärzte sowas nicht so ernst nehmen)
Nach meiner Erfahrung muss man manchmal etwas massiver werden, um ernstgenommen zu werden, und ob es dann (wenn man keine Kontrolle mehr hat, z.B. in Narkose/Betäubung) tatsächlich so gemacht wird? (Bei einer OP würde ich das wohl schriftlich fixieren lassen.) Ich habe mal bei einer klärenden Nachfrage Symptome von Blockierung bis Kollaps genannt (stimmt auch), das beeindruckte dann zumindest laut Mailantwort. Mein Zahnarzt hat es nach ca. 4-5 Äußerungen meinerseits auch ernst genommen, wobei wir da teils Kompromisse eingehen mussten.
Meinst Du mit "beides" nachfragen wg. Betäubung/Sedierung? Also klar, wie das wirkt, möchte ich schon fragen, aber inwieweit da ein Zusammenhang zu Nitrostress besteht, werden die mir dort sicher nicht sagen können. Oder was meintest Du?
Ja. Aber nicht unbedingt mit Erwähnung des Wortes "Nitrostress". Das ist m.E. aussichtslos, da könntest Du allenfalls Ku. selbst fragen (oder aber mal eine Suchmaschine mit den Stichworten "Propofol Mitochondrienschädigung" o.ä.). Im Übrigen denke ich, dass man nicht vergessen sollte, dass es hier um eine Einmalgabe geht und nicht um eine Dauermedikation. Wichtig wäre ggf. noch, ob Du Allergikerin bist und/oder eine Histaminintoleranz hast. Ich weise die Ärzte auf sowas zumindest hin (mit einem anaphylaktischen Schock müssten sie eigentlich sowieso alle umgehen können, aber so können sie schonmal die Mittel bereitlegen ;)).

Ging das bei Dir nur in den Zwölffingerdarm? Weil ich gelesen habe, es sollten am besten auch Proben aus dem oberen Dünndarmbereich genommen werden...
Ja, das wurde seinerzeit als ausreichend angesehen - kombiniert natürlich mit allen relevanten Laborparametern (die Gewebe-Transglutaminase-AK gab's da auch schon).

Viele Grüße
Kate
 
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AW: Magenspiegelung ein Problem für HWS?

Hallo Kate,

lieben Dank. Das sind gute Infos für mich, auch das mit dem massiv werden (ich bin da auch nicht so geschickt, das zu umschreiben).

Mit dem Propofol hattest Du wohl den richtigen Riecher. Hab mal schnell geschaut und unter dem Stichwort "Propofol-Infusionssyndrom" folgendes gefunden:
https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/fileadmin/Anaesthesie/fortbildung/pdf/40531009.pdf
Das Propofol-Infusionssyndrom ist sowohl bei Langzeitsedierung als auch bei einer Propofolanästhesie von 5 h Dauer beobachtet worden. Pathophysiologisch vermutet man, dass eine durch Propofol induzierte Hemmung der Fettsäureoxidation und eine Störung der oxidativen Phosphorylierung in den Mitochondrien durch Entkoppelung der Atmungskette zu einem intrazellulären Energiedefizit mit einer Laktatazidose und Muskelnekrose führt.
[...]
Als Ursache für die Entstehung eines Propofol-Infusionssyndroms werden propofolinduzierte komplexe Störungen der mitochondrialen Atmungskette postuliert mit der Folge einer insuffizienten Energiebereitstellung und einem konsekutiven Zelluntergang bei einem erhöhten Energiebedarf (Entkoppelung der Atmungskette)
Die Dauer ist zwar nicht so lange, aber wenn man schon vorgeschädigt ist?
Muss ich mal sehen, wenn es soweit ist, momentan hab ich nicht viel Energie...

Viele Grüße
 
Hallo damdam,

da hast Du ja einen Volltreffer recherchiert. Wundern tut es mich nicht, da sehr viele (vielleicht die meisten - wer weiß?) Medikamente mitochondrientoxisch sind.

Wir hatten das Thema hier mal - ich meine im Zusammenhang mit einem GANZIMMUN-Online-Vortrag -, ich finde das allerdings gerade nicht. Hier: Videoangebot der GANZIMMUN-Akademie gibt es zwar Vorträge zum Thema, aber als Nicht-Heilberufler ist man da soweit ich weiß - leider! - ausgesperrt (das war früher anders und mind. ein Labor handhabt das nach wie vor anders).

Gefunden habe ich noch folgende Threads, wo es allerdings (vorrangig) um andere Medikamente ging:
Mitotoxizität von Antibiotika
Gibt es ein Antibiotikum welches nicht so schädigend auf die Mitochondrien wirkt?
Mitochondropathie und Antibiotikum Doxycyclin
Mitochondriale Energiegewinnung und Protonenpumpenhemmer

Grüße und Dir alles Gute
Kate
 
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Hallo Kate,

ist das dann mitochondrientoxisch? Ich hab das so interpretiert, dass die Energieversorgung durch die Mitos während der Dauer und vielleicht noch kurz danach nicht richtig funktioniert, aber die Mitos selbst davon keinen Schaden nehmen.
Analog wie wenn ein bestimmter Mikronährstoff für die KH-Verwertung fehlt (Z.B. im Citratzyklus). Aber davon gehen die Mitos selber ja nicht kaputt und wenn der Nährstoff wieder da ist, klappt auch die KH-Verwertung. Oder hab ich das falsch verstanden? (ist schon ein bisschen her, dass ich die Grundlagen der Mitochondrien gelesen habe)

Viele Grüße
 
Hallo damdam, hallo zusammen,

sorry, dass ich nicht mehr geantwortet habe. Es ging irgendwie unter und ich müsste mich auch erst rein vertiefen.

Kürzlich lief mir ein interessantes Dokument zur Mitochondrialen Toxizität von Arzneimitteln von Uwe Gröber über den Weg, das ich eben hier verlinkt habe: Wiki-Artikel, Zusammenhänge, Bücher, Links - Beitrag #3 "Links"

Ich habe es nicht durchgelesen, sondern nur zu einzelnen Punkten was nachgelesen. Ich gehe aber davon aus, dass da fundierte Infos drinstehen, Gröber ist ja kein "Unbekannter". Vielleicht findest Du auch etwas zu Deinen Fragen darin, damdam, auch wenn Deine Magenspiegelung inzwischen überstanden ist.

Gruß
Kate
 
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