Wo ist Gott in Fukushima?

Es ist wieder mal wie immer bei den Menschen.
Von Gott wollen sie nichts wissen, wenn's gut läuft, in ihrem Leben, schreiben sie es ihrem eigenen Können zu und wenn's schlecht läuft, dann war es Gott.
Gleichzeitig denken diese Menschen, dass Gott nur Liebe ist... eine etwas verquere Sicht der Dinge, wie ich meine.
 
Alles hat einen Sinn...so sehe ich das auch...

Hallo zusammen!
Der Sinn oder die Sinnlosigkeit mag mir nicht aus dem Kopf gehen.

Was hat es für einen Sinn, dass heute, so viele Jahre nach Tschernobyl
dort noch immer Kinder geboren werden, deren Schilddrüsenkrebs schon
mit in ihrer Wiege liegt?

Welchen Sinn hat es, dass nun anderen noch ungeborenen Kindern in und um Fukushima die
gleichen Torturen in den nächsten zwanzig, dreissig Jahren bevorstehen?
Welchen Sinn macht es, dass die Einsatzkräfte vor Ort verstrahlt werden
und elendiglich sterben werden?

Welchen Sinn macht ein Unfall, bei dem ein wenige Wochen altes
Baby bei einem Unfall auf der Autobahn im Auto seiner Eltern stirbt?
Welcher Sinn macht Mord, Vergewaltigung usw?
All die Scheusslichkeiten, die es gibt?
Je weiter wir weg sind vom Geschehen, desto mehr können wir uns ruhig zurückgelehnt Gedanken darum machen, welchen Sinn global gesehen
eine Katastrophe macht.

Je näher am Geschehen, je mehr davon betroffen ganz unmittelbar, desto mehr müssen sich die einzelnen Leidenden für sich
selbst zwangsweise damit auseinandersetzen.

Und oftmals ist es doch nur die völlige Sinnlosigkeit einer Katastrophe,
die wir
nicht aushalten und durch Sinngebung aushaltbar zu machen versuchen.

Also: Welchen geheimnisvollen Sinn sollen all diese Dinge haben?
Habt ihr Antworten?
Ich habe keine.

Felis
 
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Hallo Therakk,

danke für deine Worte und den Link. Ich denke auch sehr viel darüber nach. Also ist alles untrennbar miteinander verbunden. Das eine kann ohne das andere nicht existieren.

Aber was heißt dies in der Konsequenz? Das Gute existiert nicht ohne das Böse, es kann keinen Frieden geben ohne den Krieg.

Aber wo bleibt da die Hoffnung, auf ein Leben im guten und ohne Kriege?

Kann dies überhaupt jemals existieren?

Wenn ja, was ist dafür nötig?

Ich komme da irgendwie nicht so recht weiter…
 
hmm, ich denke das wichstigste ist zu wissen dass es nach unserem "Tot" weitergeht. Das wir hier sind um zu lernen und das wir uns genau dieses Leben ausgesucht haben. Ganz bewusst ausgesucht haben.

Ich weiss wie das für manchen klingt....

Liebe Grüsse
Therakk
 
hmm, ich denke das wichstigste ist zu wissen dass es nach unserem "Tot" weitergeht. Das wir hier sind um zu lernen und das wir uns genau dieses Leben ausgesucht haben. Ganz bewusst ausgesucht haben.

Ja, so ungefähr habe ich mir das auch gedacht. Dann würde es wirklich nur um das Lernen gehen und der Tod wäre überhaupt nichts Schlimmes. Aber wer muss leiden? Wenn unschuldige Kinder leiden, müsste es doch die Fortsetzung des Lernprozesses aus dem "Leben davor" sein. Vielleicht eine wichtige Erfahrung, die nötig ist, um das Leben (und sich selbst) als das zu erkennen, was es ist.

Vielleicht ist dies der Gedanke, vielleicht sogar der einzige Gedanke, der uns wirkliche Entspannung bringen kann. Ein Wissen, das unsere größte Angst auflöst. Die Angst vor dem Tod. Ein Wissen, das uns helfen kann ALLE Dinge, sogar das Leid anzunehmen.

Jedoch darf uns dies nicht von unserer Verantwortung entbinden. Stets müssen wir uns weiterentwickeln und alles dafür tun, damit sich alles "zum Guten" wendet. Damit so etwas wie (z.B.) in Fukushima nie wieder passiert.

Ich finde, das ist eine wahnsinns Philosophie…
 
Zuletzt bearbeitet:
ja eben: wenn jedem bewusst wäre dass er wieder auf diesen Planeten zurück kommt würde manch einer mehr sorge tragen zur Natur;)

Max Frisch war gerade Thema in Radio;-)
 
das finde ich auch...man sollte immer so leben, als wenn man nochmal geboren wird. ich glaube auch daran, dass wenn man ein guter mensch war...das man dann als eines seiner wunschwesen wieder geboren wird^^
brauche oft ein weniger länger auf meinen wegen (da krabbeln beispielsweise immer so viele ameisen und ich möchte keine treffen;) )...

und wenn man kinder hat/noch will...weis man eigentlich auch, warum man die atomkraftwerke abschaffen sollte...weil die nächsten generationen ja auch genauso ein recht auf eine natur hat bzw. weil so sachen wie endlagerung usw. immer größere probleme ergibt...

lg
nana
 
AW: Wo ist Gott in Fukushima?

Warum kommen diese Fragen immer nur nach großen Katastrophen?
Sicher weil es ein einschneidendes Ereignis war und mit besonders viel Beunruhigung einherging/-geht. Und doch wundere ich mich, daß Viele diese Frage so spät stellen. Als wäre die Geschichte der Menschheit nicht schon lange übervoll an Leid und Bosheit.

Hallo lephilosopholos,

Dein letztes Posting halte ich für Deine beste Schlußfolgerung bisher zu diesem (deinem) Thema/Frage.

Vielleicht ist dies der Gedanke, vielleicht sogar der einzige Gedanke, der uns wirkliche Entspannung bringen kann. Ein Wissen, das unsere größte Angst auflöst. Die Angst vor dem Tod. Ein Wissen, das uns helfen kann ALLE Dinge, sogar das Leid anzunehmen.
[...]
Ich finde, das ist eine wahnsinns Philosophie…

Wo ist Gott in Fukushima?

Dort wo er auch immer ist. Im "Himmel". Und überall dort, wo er sich in der Güte der Menschen zeigt, die noch leben und einander helfen, füreinander beten und ihr möglichstes tun. Natürlich sieht Gott was geschieht. Und er weiß genau, wie die Menschen leiden. Doch Gott wäre nicht erhaben, wenn er nicht auch in der Lage wäre, Leid aus gewichtigen Gründen gründlich zuzulassen.

Und nein, es geht nicht darum, daß Gott in erster Linie zeigen will, daß Kernkraft "böse" ist. Seine Sonne arbeitet mit Kernfusion und ist deswegen "gut"? Natürlich zeigt dieses Ereignis, daß dem Menschen enge Grenzen gesetzt sind und er Kernkraft nicht beherrschen kann.

Aber bei der Frage, warum Gott Leid zuläßt, geht es um viel viel mehr, als nur um Machtgier oder Geldgier allein, die vielleicht bei Einzelnen auch eine Rolle spielt. Diese Frage, an der sich geschulte Theologen die Zähne ausbeißen, kann man nicht nur auf ein oder zwei Faktoren eingrenzen.

Eine Antwort auf obige Frage kann nur vielschichtig sein. Aber kurzgesagt, es geht um wichtige Erfahrung, wie Du schon vermutest. Und es hat wenig mit Buddhismus zu tun.
 
Dort wo er auch immer ist. Im "Himmel". Und überall dort, wo er sich in der Güte der Menschen zeigt, die noch leben und einander helfen, füreinander beten und ihr möglichstes tun.

Eine Antwort auf obige Frage kann nur vielschichtig sein. Aber kurzgesagt, es geht um wichtige Erfahrung, wie Du schon vermutest. Und es hat wenig mit Buddhismus zu tun.


Könntest Du hier vielleicht ein wenig konkreter werden, warum die wichtige Erfahrung wenig mit Buddhismus zu tun hat? Meines "Wissens spiegelt sich alles christlich "Gute" im Buddhismus wieder. Das würde sich dann für mich absolut widersprechen.

ema.bonn.de/reli/welt/Homepage/Buddhismus%20-%20VmC.htm



Liebe Grüsse
Kayen
 
...man sollte immer so leben, als wenn man nochmal geboren wird.
Da man nach den verschiedenen Religionen zu denen der Glaube an Wiedergeburt gehört und der Esotherik nur wiedergeboren wird, wenn man noch nicht wirklich ein perfekter Mensch ist, ist das wohl eher kontraproduktiv.:D
Aber das scheint dem Zustand der Menschheit im Grossen und Ganzen zu entsprechen.
 
Da man nach den verschiedenen Religionen zu denen der Glaube an Wiedergeburt gehört und der Esotherik nur wiedergeboren wird, wenn man noch nicht wirklich ein perfekter Mensch ist, ist das wohl eher kontraproduktiv.:D
Aber das scheint dem Zustand der Menschheit im Grossen und Ganzen zu entsprechen.

diejenigen die nichtmehr wiedergeboren werden leben aber schon so dass sie im einklang mit der Natur sind;)
 
:) ... wer ist schon perfekt??Aber das scheint dem Zustand der Menschheit im Grossen und Ganzen zu entsprechen.
right...
nein, was ich damit sagen will, ist einfach das der mensch dazu neigt nur das zu schützen was ihn wirklich betrifft...sobald man überlegt eventuell nochmal hier zu landen würde vielleicht manchen klar...das es wichtig ist nicht nur im heute zu leben, sondern auch an morgen zu denken...
manche denken anscheinend eher, das ihnen die welt/ natur egal ist, weil sie eh nur eine begrenzte zeit da sind (nach dem motto "nach mir die sinnflut")....und wissen nicht was wirklich wichtig ist...
hin oder her....es ist unsere pflicht die welt für die nachfolgenden generationen zu schützen...ob wir nun nochmal da sind oder nicht...falls das mit der wiedergeburt so ist und der allmächtige wert auf solidarität legt...dann sitzen wir wohl hier noch eine lange zeit fest...
 
Zuletzt bearbeitet:
Könntest Du hier vielleicht ein wenig konkreter werden, warum die wichtige Erfahrung wenig mit Buddhismus zu tun hat? Meines "Wissens spiegelt sich alles christlich "Gute" im Buddhismus wieder.

Hallo Kayen,

sicher hat der Buddhismus viele Parallelen. Zum Beispiel einige Erklärungen für die Ursachen von Leid oder ein paar Methoden, dem menschlichen Versagen zu begegnen. Oder die Auffassung, daß mit dem Tod nicht alles vorbei ist. Doch der Buddhismus hat seine Schwächen. Sein Weltbild erscheint mir nicht schlüssig, spricht mich nicht an.

1. Im Buddhismus gibt es keinen persönlichen Gott. Aber wenn ich die Welt anschaue, sehe ich, daß sowas wie Persönlichkeit existiert. Und "Persönlichkeit" rangiert bei mir weit oben in der Hirarchie. Wenn zahllose Individuen Persönlichkeit haben, warum soll ausgerechnet ein Schöpfergott keine haben? Unpersönliches wird doch eher mit leblosem in Verbindung gebracht. Der Buddhismus besagt - Zitat aus deinem Link:
"Hier könnte Gott als Grundlage aller Existenz durch den Begriff Brahman ersetzt werden. Hierbei handelt es sich um das sogenannte ´ewige Absolute´, das alles durchwirkt, allerding nicht vom menschlichen Geist erfassbar ist"

Soweit gefällt mir der Gedanke im Buddhismus. Da er konsequenter gedacht wird. Aber der christliche Glaube sagt auch, daß Gott das ewige Absolute ist und unergründlich ist (geeignete Bibelzitate auf Anfrage). Trotzdem offenbart sich Gott im Christentum auch als Person und ist damit nicht nur etwas Abstraktes. Dieser unfassbare Schöpfer steht damit auch dem Menschen gegenüber. Das muß so sein, denn der Mensch ist eine mehr oder weniger geisterfüllte Person. Gerade das zeichnet ihn am meisten aus. Milliarden Menschen haben Persönlichkeit. Und weil seine Existenz kein Zufallsprodukt sein kann, muß Persönlichkeit schon vorher existiert haben. Damit ist der christliche Glaube die für mich überlegene Weltanschauung.

2. Der Buddhismus suggeriert mir, das meiste am heutigen Leben ist schlecht. Überall ist Leid und nichts Gutes existiert ("Das Glas ist halb leer..."). Das leuchtet mir nicht ganz ein. Ich sehe eine Welt, die eigentlich wunderbar ist. Schön erdacht und genial konstruiert. Es könnte das perfekte System sein/werden. Weil es an einigen Stellen happert, muß man doch das irdische Leben ansich nicht verleugnen (Genüssen möglichst entsagen), und zwangsweise überwinden - Zitat aus deinem Link:

Im Gegensatz zum Christentum reflektiert der Buddhismus die Faktoren wieder, die das Dasein mit sich bringt und versucht das Sein oder besser gesagt Nicht-Sein außerhalb der Existenz zu ergründen bzw. zu erreichen, anstatt auf die Bewältigung des Lebens zu plädieren, das im christlichen Sinne ein Geschenk Gottes an die Menschen ist.

3. Der Buddhismus besagt, der Mensch könne sich aus eigener Anstrengung (vielleicht) von allem Leid befreien, in derm er das Nirvana erreicht. Das stelle ich mir äußerst mühsam vor. Wie soll das denn gehen? Welche abstrakte Instanz ermöglicht mir das? Wenn ich in mich gehe, sehe ich einen begrenzten Menschen mit Schwächen. Ich sehe nicht, wie ich mich selbst aus diesem Kreislauf befreien kann. Das ist einfach unlogisch. Meine Möglichkeiten sind einfach zu begrenzt. Dass das Leid schon so lange besteht, läßt dann nur einen Schluß zu: Der Mensch wird es nie schaffen. Was für eine trostlose Lehre.

4. Schlußendlich steht der Buddhismus doch arg im Widerspruch zum Christlichen Glauben. Er suggeriert, jeder Mensch ist Gott und braucht keine Hilfe von außen. Obwohl er andeutungsweise in den Raum stellt, da ist eine Art Quelle allen Lebens, sei doch jeder selbst ganz sein eigener Herr. Das kann nicht sein, denn nichts was ich bin und was mich umgibt, existiert aus eigenem Entschluss. Da kann die Zukunft auch nicht vollends selbst gestaltet werden. Ich bin nicht aus eigenem Antrieb da und habe nicht die Fähigkeiten, jede meiner Entscheidungen bis ins Letzte zu überblicken. Wie soll Zukunft aus mir selbst erwachsen, wenn nicht etwas oder jemand mein Quell ist? Also kann auch mein Geschick nicht nur von mir abhängen. Es ist die Urlüge Satans, der Mensch könne doch wie Gott sein. Kein Wunder, daß es in tibetischen Klöstern so viel Okkultismus gibt.
 
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glauben hin oder her ich glaube das sollte hier nicht zur debatte stehen

warum sollte gott denn einschreiten wenn wir uns selbst zu grunde richten
das haben wir doch selbst in der hand

warum hat er denn die dinosaurier aussterben lassen auch ne gute frage oder

die erde ist 4,3 millarden jahre alt und wir befinden uns gerade mal 250000jahre auf der erde

wer glaubt das wir die krone der schöpfung sind ist es selber schuld

wenn wir uns auslöschen dann ist das halt so und in 1 millionen jahre ist von uns nichts mehr auf erden zu finden :bang:
 
Der letzte Gedanke ist nicht gerade aufmunternd...

Denke auch das der Gedanke von Krönung der Schöpfung vermessen ist...aber nehmen wir das Thema von Fukushima auf.....

Wo ist Gott, Buddha und wer auch immer in Fukushima? Die Frage galt ja wohl nicht nur dem katholischen oder evangelischem Gott...ok...ein Scherz..

Aber alle Götter sind vor der gleichen Fragestellung gestellt.

Fukushima ist vorhanden.


LG, Difi
 
Hallo Joh70,

zunächst einmal ganz ganz herzlichen Dank, für Deine Antwort!

Ich habe sie aufgesogen, wie ein trockener Schwamm einen Schluck Wasser.

Obgleich mich nach mehr dürstet, werde ich Deine Antworten doch erst eine Weile "in mir bewegen".

Danke!

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Leider sind meine Kenntnisse bezüglich Christentum oder Buddhismus zu begrenzt, um mich hier wirklich auf eine fundierte Diskussion einzulassen.

Ich denke aber, dass dies letztlich auch gar nicht unbedingt nötig ist. Letztlich sind sämtliche Religionen doch nur Erklärungsversuche der Wahrheit, die im Grunde jeder von uns in sich trägt.

Sicher können sie uns bei der Suche auch helfen, jedoch können sie uns auch genauso verwirren.

Die Wahrheit, die in sich schlüssig ist, gilt es m.E. zu ergründen. Wenn es uns gelingt, uns frei von allen Doktrinen zu machen, sollte es uns auch gelingen, der Wahrheit möglichst nahe zu kommen.

Liebe Grüße
 
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