Was "geben" die Haustiere dem Menschen und was geben die Menschen den Haustieren?
Hallo
Ich kenne eine Frau. Sie leitet eine ärztliche Beratungsstelle gegen Vernachlässigung und Misshandlung von Kindern.
Da sie eine große Katzenliebhaberin ist und auch mit mehreren Katzen zusammenlebt, hat es sich so ergeben, dass eine der Katzendamen inzwischen in der Beratungsstelle als Therapeutin beschäftigt ist, wogegen sie sich noch nie gesträubt hat. Ich habe erfahren, dass die Katzentherapeutin immer wieder wirklich erfolgreich eingesetzt werden kann.
und schon oft zu Heilerfolgen betragen konnte.
Leider habe ich den Bericht nicht mehr, ich wüsste auch nicht, ob meine Bekannte einverstanden gewesen wär, ihn hier zu veröffentlichen, aber es gab wohl immer wieder Artikel in den Zeitungen darüber.
Wir selber haben seit ca. 8 Jahren 2 Katzen in der Familie. Sie leben draußen und drinnen, haben also ein großes Revier. Leider sind sie kastriert und sterilisiert. Das musste einfach sein.
Es sind ein Kater und eine Katze.
Interessant fand ich, dass, noch bis vor einigen Jahren, als die Kinder immer zur gleichen Zeit ins Bett geschickt wurden, die Katzen dann hinterhertrottelten, um es sich ebenfalls im Kinderzimmer gemütlich zu machen. Also ordneten sie sich in der Rangordnung etwas unterhalb der Erwachsenen ein.
Inzwischen werden die Kinder erwachsen, haben ihre eigenen Zimmer und es entsteht eine "Unruhe" und Neuorientierung unter den Tieren.
Der Kater hat vor einigen Monaten (1 mal) auf`s neue Sofa gekackt.
Er ist ein etwas Wilder und lässt sich nur unter"Anspannung" anfassen u. schon gar nicht überall - obwohl er sehr einladend aussieht, er hat sehr dickes Fell.
Die Katze ist eine Dünne, sanfte, die noch nie gekratzt hat, sie ist sehr schlau und anschmiegsam - aber draußen ist sie der größere Jäger. Wendig und schnell.
Wenn die Katzen das Gefühl haben, dass sie Zuschauer haben, dann fangen sie an, im Garten regelrecht akrobatische Übungen vorzuführen. Das ist immer sehr lustig.
Kürzlich habe ich festgestellt, dass Beide, aber eher der Kater, sich sehr wachsam und vorsichtig verhält, wenn ein Mann im Haus ist, der an unserem "Geruch" teilnimmt. Dann ordnet er sich sofort unter oder verzieht sich. Der Katze ist das eigentlich egal. Sie kloppt sich höchstens mal spielerisch mit dem Kater - da fliegen schon mal die Fetzen, um Rangstreitigkeiten auszugleichen.
Ich möchte in meinem Bett keine Tiere. Das wollen die Beiden immer wieder nicht einsehen. Kaum, dass sie das Gefühl haben, ich vernachlässige meine Grundsätze, probieren sie es von Neuem. Auch auf dem Sofa sollen sie nicht sitzen. (Wegen den dreckigen Schuhen). Trotzdem passiert es immer wieder, dass sie es trotzdem tun. Wenn ich dann hereinkomme, springen sie im hohen Bogen runter u. flitzen wie ein Pfeil um`s Eck.
Also, sie wissen genau, was sie zu tun haben, wollen sich aber immer wieder durchsetzen und die Vorschriften verletzen.
Die Kinder haben sich irgendwann jeder für eines der Beiden Tiere entschieden und ich sehe auch, dass sie sich so entschieden haben, wie es dem Charakter entspricht. Die Tiere fühlen das, dass da eine Zugehörigkeit entstanden ist.
Der Eine, ein offener, impulsiver sensibler Typ, der nahm sich der Sanften an, der Andere, ein eher introvertierter, stiller, schlauer und berechnender Typ, hat sich den Unantastbaren auserkoren.
Mein Lebensgefährte hatte einen Hund, der war ebenfalls psychisch völlig verstört... er ist im Alter von 15 Jahren an einer Alterskrankheit verstorben.
Das war seeeehr traurig, aber für mich auch eine Entlastung.
Ich denke nun, dass z.Bsp. Hunde, die sich in der Regel unterordnen, eher an einen Menschen angleichen und Verhalten übernehmen, als bei Katzen, da Die selbsttändiger sind. Ich frage mich eben, ob es nicht so gewesen ist, dass die Katzen sich die Kinder ausgesucht haben, als andersherum...
Kaba