Depression - Beziehungsprobleme - Midlifecrisis

Hallo Inga

Wie lange dauert für dich - "die nächste Zeit? -
Bis er abreist oder wieder kommt? Und dann, willst du warten und solange ausharren bis dass ER sich für eine Trennung entscheidet und einfach geht?
Klar, das ist eine Möglichkeit. Einfach abwarten und zuschauen wie er sich entscheidet! Damit aber gibst du ihm sehr viel Macht über dich!
Natürlich wird er nicht von sich aus eine Wohnung oder Zimmer suchen. Wieso auch, es ist doch so viel bequemer und du überlegst dir ja noch wie du es ihm weiterhin recht machen kannst!?
Inga, das ist Psychoterror!

Du schreibst:

Ja.... ich suche echt danach, was ich denn falsch gemacht habe. Ob ich denn möglicherweise übertrieben habe, dass er recht hat. Mein Gott... heute zerplatzt mir fast der Kopf vor lauter solcher Gedanken. Am liebsten würde ich ihn bitten, mal eine Liste zu machen, mit allen Punkten, die er zu bemängeln hat.

Mein Gott Inga, du nimmst ihn immer noch in Schutz! Willst du ihn dafür noch entschuldigen, was er dir angetan hat? Soll er dich mit einer solchen Liste noch kleiner machen dürfen? VOR WAS HAST DU ANGST WENN DU DICH WEHRST? Befürchtest du von Ihm Gewalttätigkeiten?

Ist dein Umfeld - Familie, Freunde, Bekannte und Nachbarn informiert? Gehe ich recht in der Annahme, dass noch nicht alle darüber Bescheid wissen? Dann sprich davon. Du musst nicht alles alleine tragen. Und wenn du Angst hast zuhause, dann bitte doch vielleicht eine Freundin oder jemanden mit dem du dich vertraut fühlst bei euch zu wohnen. Und wenn die Angst vor Repressalien sehr gross ist, dann gibt es Frauenhäuser! Schreibe dir die Nummer für den Fall auf.

Denke nicht, ich hätte nun kein Verständnis für dich. Im Gegenteil! ich spüre deine unbestimmte Angst und ich weiss dass du in einer Depression steckst. Deine Depression ist keine Schande! So aus der Ferne würde ich sagen, du hast Symptome die ich als solche erkenne. Kreisgedanken z.B. und eine affektive Minussymptomatik. Für mich in der Situation völlig nachvollziehbar. Ich denke, mit solchen Erlebnissen hätte jede/r eine Depression. Dir soll niemand mit einer Klinik drohen, das ist eine Frechheit! Wenn du dich dafür entscheidest, dann ist es dein freier Wille!

Entschuldige Inga, wenn ich so hart schreibe. Aber bitte, mach deine Augen auf! In dieser Ehe gibt es nichts mehr zu retten. Doch eines: Dein Seelenheil!!!

Ich denke an dich, sende dir ganz liebe Grüsse und eine liebevolle Umarmung.
Colette
 
Guten Morgen colette

Oh Mann..... ich spüre ganz fest deine Nàhe und deine Wut. Danke! Du hast mich echt durgerüttelt.

Nimm ich ihn echt in Schutz? Vielleicht ja! Vielleicht will ich die ganze Schuld auf mich nehmen. Ja!

Kann man einen solchen Menschen überhaupt zufriedenstellen? Wenn er sagt, er hätte sehr grossen Respekt vor mir, kann ich das Ernst nehmen? Wovor hat er überhaupt Respekt? Vor meiner Treue, meinem Willen, meiner Stärke, meinem Sinn für Familie usw? Wäre nicht eher Respekt vor der Seele mehr angebracht?

Was man mit Worten und Taten - wenn auch gut gemeint - alles anrichten kann, ist UNGEHEUERLICH!!!!!

Ich habe immer einen subtilen Druck verspürt - bis in die intimsten Bereiche! "Ich hab schon ganz Anderes erlebt! Ich bin mir besseres gewöhnt! Ich hab mal erlebt, dass eine Frau, allein durch mein Eindringen zum Höhepunkt kam!"

Na ja... da wird er einer der wenigen glücklichen Männer sein, die das erlebt haben! Ich gratuliere ihm dazu. Ein echter Glückspilz! Wenn er sich mal ernsthaft über dieses Thema informiert hätte, wäre er etwas gescheiter und nicht nur was Stellungen und Spielchen betrifft. Doch ich denke, das ist ein Wunschdenken jedes Mannes! Die Frau ist nur gut, wenn sie ALLES mitmacht. Man muss nicht auf sie eingehen. Spass soll es machen!

Sorry... weiss gar nicht, wieso ich auf dieses Thema komme. Vielleicht, weil er mich auch in diesem Bereich gedemütigt hat? So wie er sich äussert, müsste die ideale Frau für ihn folgendermassen aussehen:

Gewissenhaft - weil er sonst zu meckern hätte, dass sie zu wenig Respekt vor seinen Sachen hat!
Pünktlich - weil er nicht gerne wartet, im Gegenteil er lässt warten!
Gepflegt - man gönnt sich gerne einen angenehmen Anblick!
Sauber - sonst graust man sich vor ihr!
Nicht so perfekt - weil er ja perfekt ist!
Nicht ordentlich - weil er nicht in einem Museum leben will!
Nicht so viel Zeit in Hausarbeiten invenstieren - weil er ja der Mittelpunkt des Geschehens sein soll!
Nichts hinterfragen - weil er tun und lassen will was er möchte!
Keine Wünsche äussern - weil er sich dann herumkomandiert vorkommt!
Immer für ihn da sein - wann er will, wie er will, wie lange er will!
Mitgefühl haben - weil das Leben es mit ihm ja nicht so gut gemeint hat!
Verständis aufbringen - sonst fühlt er sich abgelehnt!
und zu guter letzt
Eine gute Geliebte sein - weil er es doch verdient hat!

Er hat mal gesagt: "Der grösste Ehetöter ist, wenn die Frau sich zu sehr um die Hausarbeiten kümmert!"

Nun .... ich bin der Meinung, dass der grösste Ehetöter die fehlende Kommunikation ist! Und übrigens... was hätte ich denn anders tun sollen? Er arbeitet den ganzen Tag und wenn er zu Hause ist, kommen erst ganz viele Dinge an die Reihe. Klar hab ich mich manchmal etwas reinziehen lassen, in der Pflege unseres Hauses. Doch... ich wollte Respekt haben. Na ja... was man nicht alles falsch machen kann!

Wäre er denn damit zufrieden gewesen, wenn ich das Haus einfach nicht geputzt hätte? Er innert kürzester Zeit das Bad nicht mehr hätte betreten können, weil es unappetitlich aussah? Sämtliche Teller und Gläser einfach rumstehen würden? Kleider nicht gebügelt? Wäsche nicht gewaschen? Ich hab dies alles aus Liebe gemacht. Nun darf ich diese Dinge weitermachen und eine andere kann sich mit ihm vergnügen. Toll!!!!!

Ich kann einfach nicht reagieren! Verstehst du?

Colette.... ich beneide dich!

Wünsche einen angenehmen Sonntag
Bis bald
 
Guten Abend Inga

Oh nein, du sollst mich nicht beneiden! Wieso eigentlich?

Alles braucht seine Zeit, so auch die Ablösung in der du mittendrin steckst. Du machst das schon sehr gut, du stellst dir nämlich wahrscheinlich heute Fragen die du dir vor ein paar Monaten oder Jahren nicht gestellt hättest. Sprich: Du hinterfragst nun einiges was euer Zusammenleben betrifft. Die Antworten weisst du selbst am besten. Du hast ein gutes Gefühl für Gerechtigkeit und dafür wie eine Beziehung sein sollte oder könnte. Das was jetzt passiert ist dir gegenüber alles andere als gerecht. Doch da wären wir wieder bei der Schuld. Ich weiss aus Erfahrung, diese Frage bringt dich nicht weiter sondern vielleicht ein Gedanke: Die Liebe ist gegangen! Wohin spielt keine Rolle.
Wenn du diesen Satz liest - die Liebe ist gegangen - verspürst du sicher eine grosse Trauer. Verständlich! So viele Träume und Hoffnungen die sich im nichts auflösen, das tut weh! Und trotzdem birgt dieser Satz eine Chance. Die Chance nämlich für einen Neuanfang.
Es ist wichtig zu trauern! Ich habe einmal gelesen, eine Trennung oder Scheidung ist vom Gefühl her wie der Tod des Partners. Nur mit dem Unterschied - man sieht ihn immer wieder.

Hattest du schon mal den Gedanken, dass du für deinen Mann eine zu starke Persönlichkeit hast? Einerseits spürt er das, respektiert dies manchmal und andererseits fühlt er sich dadurch eventuell unterlegen und minderwertig. Daher könntest du seine Aussage tatsächlich ernst nehmen. Männer mit einem solchen Defizit suchen sich dann zu ihrer Bestätigung in der Regel jüngere Frauen.
Das war so bei meinem Exmann. Sie war 21 Jahre jünger als er und gerade mal 4 Jahre älter wie mein ältester Sohn. Ich kam mir mit 40 Jahren vor wie meine eigene Grossmutter. Nämlich Uralt! Ich musste mir auch so manches anhören. Das verrückteste aber war, er wollte die Sexualität in derselben Art und dieselben Stellungen haben wie mit ihr und glaubte dabei noch ich merke es nicht. Und ich blöde Kuh, sorry, hab' das ne Zeit lang noch mitgemacht. So viel zum anpassen!:(
Siehst du, du brauchst mich nicht zu beneiden. Ich bin heute einfach in der Beziehung nur ein Stück "Arbeitsweg" weiter fortgeschritten.

Du hast in all den Jahren so vieles durchgelitten. Ich könnte mir vorstellen, dass du alleine mit den Kindern ohne diesen Druck besser zurecht kommst. Hast ja bis jetzt auch alles allein gemanagt. Mit der Zeit wird es dir psychisch viel besser gehen! Druck, Ungerechtigkeiten, allen alles recht machen wollen, sich ständig anpassen und eigene Bedürfnisse verdrängen kann eine Depression auslösen. Siehst du das auch so?
Gefühle der Wut wie der Ohnmacht und die Schuldfrage wechseln sich ab mit Existenzängsten und wie es weitergehen soll. Nebst all dem noch klar denken! Das braucht ganz viel Kraft und Energie.

Respekt für deine Seele? Ja, ganz genau! Gib ihn ihr zurück! Ich spüre du bist stark und wirst ihn dir wieder holen. Vielleicht noch nicht heute und morgen, aber du bist dran... auf dem Weg dazu. Den richtigen Zeitpunkt wirst du finden und dann... reagierst DU!

Lieber Gruss Co:)
 
Guten Morgen Ingrid

Ich will mich nur kurz mal nach deinem Befinden erkundigen und schauen ob's dir gut geht?

Liebe Grüsse Co :)
 
Guten Morgen,
ich lese gerade ein Buch über die "Aussöhnung mit dem inneren Kind" von Erika J. Chopich und Margaret Paul. Darin gibt es auch ein Kapitel über "Beziehungen in Co-Abhängigkeit", bei dem ich manchmal auch an Ingrid und ihren Mann (und natürlich auch an andere ;) ) denken muß:
Aus diesem Kapitel:
Wenn zwei Co-Abhängige zusammentreffen... dann schaffen sie eine co-abhängige Beziehung. Beide Partner in einer co-abhängigen Beziehung sind süchtig nach Bestätigung, und einige sind auch süchtig nach Sex, Arbeit oder Geld oder auch nach einer Droge. Sie brauchen beide die Liebe des anderen und seine Anerkennung, um sich gut zu fühlen, und beide geben dem anderen die Schuld für die eigenen schlechten Gefühle. Beide versuchen, den anderen offen und versteckt zu kontrollieren, um die Liebe und Bestätigung zu bekommen, die sie sich wünschen. ... Beide versuchen, den anderen durch Gereiztheit oder Nettigkeit und andere offene oder verdeckte STrategien zu kontrollieren, um ihre Wünsche erfüllt zu bekommen. Die Beziehung wird möglicherweise von Machtspielen beherrscht, vor allem, wenn beide sich dagegen sträuben, kontrolliert zu werden. Solche Machtspiele können nur durch Anpassungsbereitschaft - einer verdeckten Form der Kontrolle - vermieden werden

Ich finde die Gedanken in diesem Abschnitt sehr nachdenkenswert, weil sie die Rolle des "Opfers" in einem ganz anderen Licht darstellen. Demnach ist das "Opfer" genauso machtgierig wie der "Täter", nur weiß es das nicht...

Gruß,
Uta
 
Guten Abend!

Die letzten Tage ging es mir echt nicht gut!

Uta... dein Beitrag hat mich schockiert! Irgendwie hab ich das Gefühl, den Boden unter den Füssen zu verlieren. Soll das heissen, ich hab genauso grausam gehandelt? Bin ich echt daran schuld? Gewiss trage auch ich einen Teil der Schuld.

Ich muss erst mal darüber nachdenken, bevor ich objektiv reagieren kann.

Ich wünsche euch einen angenehmen Abend
Ich mag euch!
 
Hallo Inga,
es tut mir leid, daß es Dir nicht gut geht, aber ich bin sicher, das geht vorbei, und dann wird es Dir endlich besser gehen :) .

In dem Abschnitt, den ich zitiert habe, geht es nicht um Schuld, weder auf der "Opfer"- noch auf der "Täter"-Seite.
Es geht einfach nur darum, daß sich oft Co-Abhängige zusammenfinden, weil sie hoffen, im Partner die Person zu finden, die für sie in jeder Beziehung sorgt, weil sie es eben nicht gelernt haben, für sich selbst zu sorgen. Da sie auch zu den eigenen Gefühlen keinen wirklichen Zugang haben, überlassen sie auch das "Fühlen" dem Partner und machen ihn dafür verantwortlich, daß das nicht klappt...
Der Partner (der meistens die Rolle des Be-Dienenden) übernimmt, hofft ebenfalls durch den Beziehungspartner umsorgt zu werden, weil er auch nicht für sich sorgen kann. Um den Partner "gnädig zu stimmen" bedient er ihn in jeder Beziehung, rennt sofort los, wenn der einen Wunsch hat, wurstelt und macht und merkt gar nicht, daß er selbst dabei auf der Strecke bleibt in mindestens zweierlei Beziehung: je mehr er sich bemüht, desto weniger wird er anerkannt und dafür geliebt. Und seine eigenen GEfühle werden immer weniger sichtbar, bis sie sich wahrscheinlich letzten Endes in eine Depression verwandeln, die ihr Recht fordert...
Keiner dieser Co-Abhängigen handelt bewußt so. Er kann nur nicht anders. Und wenn dann alles Dienen, Fordern und Noch-einma-Dienen nichts mehr hilft und die Schwäche dieser Beziehung klar wird, geht es wohl darum, endlich zu lernen, für sich selbst zu sorgen, sich selbst zu mögen, sich selbst Gutes zu tun, für sich selbst und nicht für jemand anderen Verantwortung zu übernehmen.

So sehe ich das :).

Liebe Grüße,
Uta
 
Guten Abend Uta!

Danke für deine Erklärungen! Hat gut getan!

Heute Morgen hab ich zufällig in einer Wochenzeitung mein Horoskop durchgelesen. Ich mach es manchmal einfach so als Unterhaltung. Da stand:

Ihre Arroganz liess alle Ihre Freundschaften zerbrechen. Jetzt, wo Sie Hilfe brauchen, ist kein Mensch für Sie da. Sie sind ganz auf sich selber angeweisen!

Später las ich deinen Beitrag und es traf mich der Satz:

Demnach ist das "Opfer" genauso machtgierig wie der "Täter", nur weiß es das nicht...

Möchte nur mal sagen, was ich mir immer schon gewünscht habe: Ein zufriedenes Leben, Liebe geben können, Liebe empfangen, eine möglichst harmonische Ehe, zufriedene, gesunde Kinder, einen glücklichen Ehemann.

Machtgierig? Nein.... ich wollte keine Macht auf meinen Mann ausüben. Wieso denn? Das ist doch nicht nötig, in einer Partnerschaft! Beide sollten doch gleichwertig sein. Das einzige was ich gerne gehabt hätte, wäre etwas Beachtung gewesen. Hab versucht, immer alles so gut wie möglich zu erledigen. Hab Dinge übernommen, die ich nicht unbedingt hätte machen sollen. Zuletzt musste ich auch noch hören: "Es hat dich niemand danach gefragt!" Kein Danke oder wenigstens Beachtung.

Ich dachte, ich zeige ihm so all meine Liebe. Doch vielleicht hab ich genau das Falsche gemacht. Wer weiss? Nun bin ich an einen Punkt angelangt, wo ich keinen Sinn mehr in meinem Leben sehe. Ich habs versucht - ich habe versagt!

Ich hoffe nur, mir bleibt noch etwas Kraft für meine Kinder!

Wünsche euch allen eine schönen Abend.
 
Hallo Inga,
nein, Du hast nicht versagt, sondern Du hast alles so gemacht wie Du konntest. Mehr kann niemand tun.
Jetzt stellt sich heraus, daß dieser Weg zu Deiner Vorstellung von Glück mit diesem Mann nicht funktioniert hat. Das ist aber doch kein Grund zum Verzweifeln: im Gegenteil: jetzt weißt Du, daß Du mehr auf Dich achten mußt, damit es Dir gut geht. Jetzt lernst Du gerade, daß Du allein mit Deinem Leben fertig wirst, jetzt befreist Du Dich gerade von vielen Zwängen, die Du Dir auferlegt hast, weil Du geglaubt hast, daß so Deine Vorstellungen von Glück verwirklicht werden können.

Bitte sei nicht so traurig und fühle Dich nicht nutzlos. Deine Kinder brauchen Dich sicherlich, und Du brauchst Dich doch auch - und wie, gerade in so schweren Zeiten.
Ich wünsche Dir viel Kraft und Durchhaltevermögen und alles Gute,
Uta
 
Hallo Ingrid

Du bist nicht nutzlos! Du hast Kinder die dich brauchen! Gerade in dem Alter. Ich weiss das machts nicht einfacher. Trotzdem sind sie deine seelische Stütze und du ihre! Im übrigen bist du auch JEMAND! Unterschätze dich bitte nicht. Nimm dich nun ernst, gib dir die Beachtung die dir zusteht, nimm dich wahr!

Nochmals die Frage an dich: Wie sieht dein soziales Umfeld aus? Hast du Familie, Freunde und Bekannte die dich unterstützen? Nimm sie in Anspruch. Dafür sind Freunde doch da. Wann denn, wenn nicht in der Not!

Warum hast du versagt? Wo bleibt da der Part deines Mannes?
Im Leben haben wir alle bestimmte Rollen inne. Aktuell hast du die Opferrolle kassiert. Nicht sehr angenehm! Doch du bist nicht das Schaf, dass willenlos zur Schlachtbank geführt wird. Rein kognitiv hast du andere Möglichkeiten. ;) Und, Rollen lassen sich wie bei Schauspieler verändern. Die lassen sich auch nicht gerne auf eine Mögliche reduzieren. Nur Mut, hab' Geduld, ich traue dir zu in Zukunft einen Oskar zu erhalten! :D

Ab heute bin ich ferienhalber eine Woche weg. Ich bin gespannt ob du in der Zwischenzeit anfängst die Rollen neu zu verteilen. Dabei- und überhaupt wünsche ich dir viel Kraft.

Liebe Grüsse Colette :)
 
Liebe Inga

mich erschreckt dein Satz: "Ich habe versagt!" Du denkst das offenbar wirklich, sonst hättest du es nicht geschrieben.
Ich finde das sehr traurig, dass du das von dir denkst, bzw. glaubst, denn du wertest DICH damit ab, und das hast du nicht verdient.
Vielleicht glaubst du das so, weil du diese Meinung/Glauben von irgendwo, bei irgend wem "abgeschaut" und für dich "als Realität" übernommen hast. Das ist eine Vor-Stellung, wie du sein solltest, aber du bist MEHR als diese vor dich hingestellte Meinung anderer. Ich glaube zu erkennen, dass Colette und Inga dir das mit ihren Beiträgen auch mit_teilen wollen.

Betrachte einmal in einem ruhigen Moment mit geschlossenen Augen, was DU alles getan und erreicht hast und nähre diesen Teil in dir, denn DAS bist auch DU, liebe Inga. Spüre in dein Innerstes, in deine von aussen unbewertete Inga und du spürst etwas sehr grosses, starkes; DEIN SELBST, INGA! Wenn du aufmerksam bist, spürst du es gerade jetzt .... und versuche es anzunehmen...denn es ist wunderschön...

Ich wünsche dir viel Liebe für DICH selbst Inga, und wünsche dir alles Gute :) Pius
 
Guten Tag!

Ja... ich bin traurig! Das Gefühl, versagt zu haben, kommt daher, weil ich alles versucht habe, was ich konnte! Es hat nicht ausgereicht.

Danke Pius, für deine wunderschönen Worte. Die letzten Tage waren ziemlich schlimm für mich. Es kamen wieder Erinnerungen hoch, die sehr weh getan haben. Genau das, was ich für meinen Mann sein wollte, wird von meinem Mann als Mangel an mir bemerkt. Na ja... hat er es überhaupt wahrnehmen wollen? War er zu sehr mit sich selber beschäftigt?

Mir fällt aber auf, dass ein gewisses Gefühl der Ruhe in mir Einkehrt. Ich denke immer öfter: "Es wird gut werden... egal wie.... aber es wird gut!"

Heute wollte ich mal ein Mail-Programm was aufräumen. Hab somit auch alle meine Mail an meinen Mann wieder gelesen. Ich hab ihm immer versucht mitzuteilen, wie stark meine Gefühle für ihn sind. Ich hab nie eine Antwort darauf bekommen. Er hat auch nie auf eine andere Weise darauf reagiert. Ich weiss nicht mal, ob er sie gelesen hat.

In anderen Tread's ist die Rede von Gefühlsäusserungen und Liebesbeweisen. 21 Jahre lang hab ich mal grössere, mal kleinere Aufmerksamkeiten geschenkt. Mal eine Praline, mal eine hübsche Karte, ein Glücksbringer, einen liebevollen Brief, kleine Zettel mit drauf "Ich liebe dich", eine SMS, einfach spontan in den Arm nehmen und noch vieles mehr! Es wurde alles angenommen und versorgt. Punkt. Ich kam mir manchmal auch ziemlich lächerlich vor. Doch ich hab es immer wieder getan. Aus Liebe! Ich frag mich jetzt: "Kann er überhaupt so viel Liebe ertragen? Will er überhaupt so viel Liebe?"

Frustration hat sich deshalb auch bei mir breit gemacht. Hab vielleicht manchmal unschön reagiert. Ich bin auch nur ein Mensch. Ein Mensch der verdammt noch mal geliebt werden möchte. Sorry....

Nächsten Samstag haben wir einen Termin beim Mediator. Ich möchte die ganze Sache möglichst schnell hinter mich bringen. Das Alles zehrt unheimlich an den Nerven. Er liebt mich nicht mehr, will die Scheidung, hat sich in eine Andere verliebt, spricht kaum mit mir, akzeptiert, dass ich immer noch alles Daheim erledige. Im Vollen Bewusstsein, dass es mich überhaupt nichts mehr nützt! Ich kann nur darauf warten, dass er wieder nach Peru fliegt, zurück kommt und dann die Scheidung in Angriff nehmen will. Für mich ist es ein Riesenstress. Psychische Grausamkeit!

Ich hab bis jetzt mitgemacht und druchgehalten, weil ich ihm vertraut habe. Ich wollte nicht, dass unsere Beziehung endet.

Es wird alles gut! Ich klammere mich jetzt an diesen Gedanken!

Wünsche euch allen ein wunderschönes Wochenende!
 
Hallo Inga,
es wird nicht nur gut, es wird auf jeden Fall besser werden als es war und jetzt ist :) !.

Du hast getan, was Du konntest, und wahrscheinlich war das für Deinen Mann viel zu viel. Aber es ist doch schön, daß Du geben konntest. Von Deiner Seite aus hat Dir das doch sicher auch Freude gemacht. Wenn die Reaktion darauf nicht kam, dann ist das eine andere Geschichte, zwar traurig, aber mit der hast Du direkt nichts zu tun. Die gehört zu Deinem Mann, und der kann offensichtlich nicht danken, nicht reagieren. Schade, daß Du es so spät gemerkt hast. Aber wie schon gesagt: lieber ein Ende mit Schrecken als ...

Wenn es Dir möglich ist, würde ich an Deiner Stelle jetzt nicht in alten Wunden herumrühren. Das tut nur noch mehr weh. Schau voraus.

Warum willst Du übrigens warten mit dem Einreichen der Scheidung, bis Dein Mann aus Peru zurück ist? Warum reichst Du nicht gleich die Scheidung ein, damit das vorangeht? Es könnte ja alles mögliche dazwischenkommen, bis Dein Mann sich dazu entschließt... Es geht ihm doch prächtig: Du spielst die Ehefrau für ihn, er ist noch nicht einmal bereit, aus seinem Verhalten die Konsequenzen zu ziehen und auszuziehen. Das zeigt doch, daß ihm Deine Situation ziemlich egal ist. Meinst Du nicht, es wäre an der Zeit , von Dir aus aktiv zu werden und ihm nicht ständig alle Wege zu ebnen?

Für den Termin beim Mediator wünsche ich Dir alles Gute!
Liebe Grüße,
Uta
 
Hallo Uta

Danke! Stimmt... ich hab auch schon dran gedacht, einfach die Scheidung einzureichen. Doch... wir haben mal drüber gesprochen, dass die Sache "fair" über die Bühne gehen soll. Er hatte lange keine Ahnung, wie er sowas anpacken soll. Als er mir sagte, er habe während der Ferein eine Frau kennengelernt aber nicht genau wisse, ob seine Gefühle echt sind, schlug ich im vor, seine Gefühle mal zu überprüfen.

Dies hat er sofort in die Wege geleitet. Er hat einen Flug gebucht! Auf diese Tatsache hin hab ich ihn darauf aufmerksam gemacht, er hätte zuerst mal seine Situation zu Hause klären sollen. Wenigstens mal einen Termin bei einem Anwalt abmachen und nicht zuerst sich vergnügen gehen und dann mir einen Schuh in den Hintern zu geben. Irgendwie schien er mir in dem Moment ziemlich hilflos. Nahm das Infoblatt, welches ich mal für ihn mitgenommen hatte, hervor und sagte, er mache jetzt halt einen Termin bei diesem Mediator ab. Mir scheint, er weiss echt nicht, wie er sich verhalten soll.

Ich weiss, dass mir das Nachdenken über Vergangenes nicht gut tut. Es ändert auch nichts daran. Könnte man das Gehirn abstellen, würde ich es sofort tun! Ich hab ihn gestern gefragt, wie er sich an meiner Stelle fühlen würde. Mit (echtem?) leidenden Ausdruck antwortete er: "Verschissen"

Ob er es wirklich begreift, was er angestellt hat und immer noch anstellt, weiss ich nicht. Wenn er einen gesunden Menschenverstand hätte, müsste er doch selber auf die Idee kommen und hier ausziehen, bis nicht alles geregelt ist. Entweder ist er wirklich so hilflos oder ein grosser Egoist.

Aus dem Verhalten seiner Mutter hab ich schon gemerkt, dass sie sehr wenig Rücksicht auf ihre Mitmenschen nimmt. Wenn wir mal zusammen einen Ausflug unternahmen, war sie immer die Letzte. Sie liess immer alle mindestens eine halbe Stunde warten. Wenn ihr Mann sich mal beschwerte, fuhr sie ihm übers Maul und sagte: "Ich lass mich nicht hetzen. Ja und... dann müsst ihr halt warten!" Diese Haltung hat auch mein Mann. Ich kann mir gut vorstellen, dass er von zu Hause aus nicht viel mitbekommen hat. Die Anderen müssen Platz machen! Die Anderen müssen sich beeilen! Die Anderen müssen warten!

Wird so ein Mensch irgendwann eine normale Beziehung aufrecht erhalten können? Seine permanente Unsicherheit, ob ich nun wirklich den Kochherd abgestellt habe, die Festern geschlossen, die Türe verriegelt habe, hat mich manchmal nachdenklich gemacht und ehrlich gesagt, auch genervt. Hat er denn kein Vertrauen zu mir, dass er vor jedem Weggang mindestens drei Mal alles druchchecken muss? Hält er sich für unfehlbar und die Anderen für unfähig? Oder ist es eine Manie? Ich hab ihn darauf angesprochen, wieso er dies tut. Ob er denn kein Vertrauen zu mir hätte. Er fühlte sich gleich angegriffen. Ich solle ihm nicht einreden, er hätte eine Manie! Er sei halt ein sehr sorgfältiger, pflichtbewusster, genauer Mensch und müsse alles nachkontrollieren, weil ja Menschen immer wieder was vergessen. Na... ist er denn kein Mensch?

Ich möchte endlich wieder mal Ruhe im Kopf haben. Diese Ruhe wird aber erst möglich sein, wenn ich ihn nicht mehr tagtäglich vor mir habe.

Momentan kann ich mir auch nicht vorstellen, wie ich alles alleine schaffen kann. Ich denke, sowas in normal, macht einen aber ziemlich fertig.

Wie gesagt, ich klammere mich an meinen positiven Gedanken!

Viele viele liebe Grüsse
Eine feste Umarmung allen euch!
 
Hallo Inga,
bitte, bitte hör' auf damit, ständig daran zu denken, was Dein Mann tut, macht oder nicht macht(e). Das bringt Dich keinen Schritt weiter.

Wenn er davon gesprochen hat, daß eine Trennung "fair" über die Bühne gehen soll, finde ich das schon fast komisch. Wo ist denn die Fairness auf seiner Seite, bitte schön :? :( ?

Ich bin weiter der Meinung, daß er so schnell wie möglich ausziehen sollte (bitte sprich das beim Mediator an), und daß Du von Dir aus schnellstens die Scheidung einreichen solltest, ganz egal, ob nun Peru die große Liebe für Deinen Mann bringt oder nicht. Er zeigt doch durch sein Verhalten, daß er sich nicht ändern wird in dem Sinne, wie Du es Dir wünschst...
Bitte sprich auch das beim Mediator an...

Liebe Grüße,
Uta
 
Liebe Uta

Ich glaube, ich will damit das Ganze verarbeiten und mich selber überzeugen, dass es besser ist so einen Menschen zu verliehren, als zu gewinnen.

Aus jeder Erfahrung sollte man etwas lernen. Ich glaube, eine Menge gelernt zu haben und ich wünsche mir, sowas nie wieder durchzumachen. Auch mein Mann sagt, er habe was gelernt: "Wir können nicht miteinander kommunizieren!" Na ja.... ob dies eine Lehre oder einfach nur eine Erkenntnis ist :? ?????

Ich war immer für Kommunikation, weil ich überzeugt bin, dass sie sehr wichtig ist für eine Beziehung - sei es eine Eltern-Kind-Beziehung, Freundschaft oder eben Ehe. Wie kann man aber mit einem Menschen kommunizieren, der dir das Wort im Munde verdreht? Alles als Angriff auf seine Person auffasst? Dinge, die du ihm anvertraut hast, gegen dich verwendet?

Ich möchte sagen könnnen, dass es mit gut geht. Kann ich nicht! Solange er seine Anwesenheit aufzwingt, kann es mir nicht gut gehen! Dies werde ich beim Mediator auch erwähnen.

Liebe Grüsse
 
Hallo Inga,
Kommunikation, wenn sie denn wirklich stattfindet, ist wunderschön. - Ich habe allerdings die Erfahrung gemacht (auch bei mir selbst), daß man oft Kommunikation (also ein Geben und Nehmen an An- und Einsichten) verwechselt mit der Kundgebung einer festen Meinung in der Hoffnung und Absicht, den Partner davon zu überzeugen. Selbst überzeugen lassen will man sich nicht so gern... Es kommt dazu, daß Frauen argumentativ Männern oft überlegen sind, so daß diese sich in die Enge getrieben fühlen und aggressiv reagieren. Dann erreicht man mit dem Kommunikationsversuch genau das Gegenteil: Abbruch jeglicher Form von Kommunikation und stattdessen Aggression, Sich-hinter-der-Zeitung-verstecken, exzessives Fernsehen, Surfen, Sport machen ....

Wenn "Kommunikations-Versuche" häufig nach so einem Muster ablaufen, bringen sie nichts. Dann muß man vielleicht eine andere Form der Kommunikation ausprobieren, z.B. das Verhalten des Partners ganz nüchtern, wie von außen, anschauen und daraus Konsequenzen für das eigene Verhalten ziehen:
Ist er nett zu mir? - Dann bin ich das auch.
Ist er ekelhaft zu mir? - Dann sehe ich nicht ein, warum ich trotzdem nett zu ihm sein sollte. Dann teile ich ihm mit, daß ich so keine Lust habe, mit ihm zu leben und mich heruntermachen zu lassen. Also Streik!! Entweder bringt das was oder auch nicht. Dann wird langsam aber sicher klar , daß es eben nicht funktioniert zwischen den beiden.
Spätestens dann sollte man darüber nachdenken, ob man damit leben kann (es mag ja gute Gründe für eine Nicht-Trennung geben) oder ob man eben so nicht leben kann und krank darüber wird...

Alles Gute und liebe Grüße,
Uta
 
Liebe Inga

Du schreibst:
".....einfach spontan in den Arm nehmen und noch vieles mehr! Es wurde alles angenommen und versorgt. Punkt. Ich kam mir manchmal auch ziemlich lächerlich vor. Doch ich hab es immer wieder getan. Aus Liebe! Ich frag mich jetzt: "Kann er überhaupt so viel Liebe ertragen? Will er überhaupt so viel Liebe?"

Frustration hat sich deshalb auch bei mir breit gemacht. Hab vielleicht manchmal unschön reagiert. Ich bin auch nur ein Mensch. Ein Mensch der verdammt noch mal geliebt werden möchte. Sorry.... "

Dazu ein paar Gedanken: Menschen schenken einander oft das, was sie selber gerne haben oder hätten. Du schreibst ja oben eindrücklich: "Ich möchte auch geliebt werden" und du musst dich dafür nicht entschuldigen, denn es ist ein Bedürfniss jedes Menschen.
Es könnte auch darauf hinweisen, dass bei DIR selber das Gefühl eines Mankos an Liebe vorhanden ist, das möglicherweise aus einer anderen Zeit stammt....Darin würde durch die "ausseren Umstände" für dich die Chance bestehen, mit DEINER Geschichte ins Reine zu kommen.

Du schreibst:
Ich frag mich jetzt: "Kann er überhaupt so viel Liebe ertragen? Will er überhaupt so viel Liebe?"

Es gibt Menschen (das muss auf deinen Mann nicht unbedingt zutreffen), die so viel Liebe wirklich nicht ertragen, weil sie in sich ein "Programm", eine gefühlsmässige Erfahrung tragen: "Ich werde nicht geliebt". und das bildet dann eine beinahe unumstössliche "persönliche Wahrheit"; und die Partner geben und geben, bis sie "ausgebrannt" sind. (Trotzdem ein Danke an die Gebenden, denn sie geben Liebe!)
Da der "Empfangende" Partner nicht glauben kann, dass er geliebt wird, kann er die Liebe auch nicht annehmen. Manchmal führt das zum "alles oder nichts"-Spiel, um sich selber zu beweisen, dass der Partner mich NICHT liebt. Das beinhaltet den Leitsatz: Was muss ich noch alles (negatives) tun, bis der Partner mich NICHT mehr liebt....und da werden dann die "wildesten" Sachen gemacht, um sich selbst zu bestätigen, dass ich "Recht" habe. Das läuft natürlich UNBEWUSST ab und baut eben auf einer von mir sogenannten "emotionalen Altlast" auf. Diese Menschen leiden selber auch darunter....und wenn es ein Mann ist mit Sicherheit "unsichtbarer" denn ein Mann muss doch stark sein und alles "in Griff" haben (Gefühle erst recht).... #) aber auch dieser "Charakterzug" ist positiv veränderbar, aber nur durch den betroffenen Menschen selbst und nicht durch die Umgebung/ den Partner.

Eure Beziehung ist offensichtlich an einem Siedepunkt angelangt und in eurer HILFLOSIGKEIT SCHEINT die beste Lösung die Scheidung zu sein (ich bin da nicht Uta`s Meinung)
Schalte dein Gehirn nicht ab, Inga, denn darin ist auch deine grosse emotionale Intelligenz enthalten, die gut Gefühle wahrnehmen kann und aufmerksam ist, was geschieht. Verdrängen kann vorübergehend sehr nützlich sein, ist auf Dauer aber keine Hilfe...

Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und es gefällt mir, dass du deine positiven Gedanken "es wird alles Gut" nährst... :) Pius
 
Guten Morgen!

Seit ich den Gedanken in mir trage: "Es wird alles gut!", geht es mir besser. Es ist eine Ruhe in mich eingekehrt, die ich schon lange nicht mehr verspührt habe.

Ich sehe eine totale Unsicherheit im Verhalten meines Mannes. Meiner Meinung nach, hätte er schon lange die nötigen Schritte unternommen und eine Scheidung eingereicht. Normalerweise weiss er genau, wo er Informationen einholen kann, wie er vorgehen muss, um die eine oder andere Situation zu lösen, ist zielstrebig und konsequent. Doch.... in dieser Situation verhält er sich wie ein hilfloses Kind ohne jede Erfahrung. Will er wirklich eine Scheidung?

Wenn ihr euch noch an eines meiner Postings erinnern könnt, hab ich erwähnt, dass es mir sehr wichtig ist zu sehen, dass es ihm besser geht! Das ist es mir jetzt noch!

Bin gespannt, was die erste Sitzung beim Mediator bringen wird.

Ich freu mich momentan über meine Ruhe. Ich denke, das wirkt sich positiv auf alle aus. Es erstaunt mich nur, wieviel Kraft so ein Gedanke auslösen kann.

Es wird alles gut! Ja...
 
Einen schönen guten Morgen!

Bin ziemlich gestresst! Letzten Donnerstag hatte mein älterer Sohn Geburtstag. An und für sich ein schönes Ereignis. Doch.... ich glaube, in einer Phase, wo man über das Weiterführen einer Ehe noch nicht ganz Klarheit hat, fällt einem das Feiern ziemlich schwer.

Ausgerechnet dieses Jahr fühlt sich meine Schwester verpflichtet, meinem Sohn eine Freude zu machen. Sie ist extra von Venedig hierher gereist, um diesen Geburtstag zu feiern. Mir wäre lieber gewesen, sie wäre nicht gekommen.

Ausserdem waren mein Mann und ich am Samstagmorgen beim Mediator. Dies war die erste Sitzung, Er wollte einige Informationen sammeln. Mein Mann hat sich bereiterklärt, einmal alleine hin zu gehen, um ein unbefangenes Gespräch ohne meine Anwesenheit machen zu können. Das empfinde ich sehr positiv!

Ihr werdet euch nun fragen: "Wo liegt nun das Problem?"

Ok... Ich hatte eine Riesenangst davor, dass es zu einer unschönen Diskussion kommt. Wie schnell geschieht es, dass jemand eine Bermerkung fallen lässt und die Stimmung ist zerstört.

Auch das Gespräch beim Mediator hat mich etwas gestresst. Es ist einfach eine ungewöhnliche Situation vor einer dritten Person total ehrlich die eigenen Gefühle darzulegen. Ich wusste auch nicht, wie mein Mann darauf reagieren würde. Er lehnt ja jedes klärendes Gespräch ab. Das Analysieren, wieso eine Situation entstanden ist, ist für ihn überflüssige Zeitverschwendung.

Ich hab mich einfach zu sehr von meinen Gedanken stressen lassen, statt mal abzuwarten wie es kommt. Das
müsste ich an mir ändern! Vielleicht mach ich mir das Leben so schwer, weil ich eben solche Situationen bereits erlebt habe, dass eine Kleinigkeit ein Riesendrama verursacht hat.

Bis jetzt ist alles gut gelaufen. Ich bin froh darüber. Nun macht sich mein Körper mit Migräne bemerkbar! Das ist ein Zeichen, dass ich mich langsam entspanne. Irgendwie gut und auch schlecht.

Gut, weil ich mich entspanne. Schlecht, weil Migräne nicht ein Zuckerschlecken ist.

Bin dankbar, dass alles relativ ruhig gelaufen ist. Nun warte ich noch auf die Abreise von meinem Mann. Am 28. Oktober wird er nach Peru fliegen!

Na ja... mal sehen wie es wird!

Wünsche euch allen einen wunderschönen Sonntag!
 
Oben