dedizione
zu 1. hat Juliette einige Quellen genannt, muss man halt auch lesen.
Ich habe Juliettes Text gelesen und da sind keine wissenschaftlichen Quellen.
[/quote]Zu 2. möchtest Du (und andere) _über_ Leute, die Braco besuchen, diskutieren und nicht MIT ihnen.
Diese Leute wollen nicht diskutieren. Bzw. sie können es nicht, weil sie keine Argumente haben.
Ich bekomme den Eindruck, dass hier gar keine Diskussion erwünscht ist, sondern eher nur ein Erfahrungsaustausch unter BracomanierInnen stattfinden soll.
Den Eindruck habe ich auch.
Denke, dass es aber auch etwas schwierig ist darüber zu diskutieren, denn im Grund genommen kann es praktisch nur Befürworter oder Gegner geben.
Ja klar. Nur: Warum gibt es so viele unkritische Befürworter? Gibt es wirklich so wenig unkritische Menschen, die nicht nachdenken?
Schwer krank zu sein, Alt zu werden mit einigen Gebrechen, Arm zu sein, Verletzt zu sein durch das Leben, all das ist nichts schönes und nicht leicht. Jeder Mensch sucht hin und wieder Hilfe und sei es nur in einem Gespräch.
Da gibt es aber gar keine Gespräche. Ich meine, wenn es die noch geben würde, würde ich das ja noch eher verstehen. Ich verstehe zb., dass es Stellen wie Telefonseelsorge gibt.
Ich meine ich bin auch krank und verletzt durch das Leben, ich bin aber noch nie auch nur ansatzweise auf die Idee gekommen, zu so einem "Heiler" oder ähnlichem zu gehen. Weil mir mein Verstand sagt, dass das unsinnig ist.
Was also wollen die Menschen bei solch einem "Heiler"? Und noch dazu in riesigen Massen?
Echte Hilfe macht nicht abhängig.
ich bezweifele, dass es 1. echte Hilfe ist und 2. dass das Pilgern zu einem Heiler förderlich ist für die autonome Entwicklung eines Menschen. Solche Menschen werden unfähig, selbst Probleme zu lösen, selbst Lösungen zu suchen, sie sind schlicht und einfach unselbstständig, unkritisch und manipulierbar. Unter solchen Menschen fühle ich mich unvohl und ich möchte nicht unter ihnen leben.
Nachdem unsere Zeit wirklich sehr lieblos und gefühlsarm geworden ist, ist eine Suche verständlich. Nur finde ich, man sollte die Liebe nicht suchen, sondern sie zuerst selber geben. Nur dann kann der Austausch erfolgen. Es muss ein Hin- und Her sein. Und zwar in Taten und Handlungen, nicht nur indem man zu Braco läuft und ihn anhimmelt. Das ist kein echter Austausch.
Mir stellt sich die Frage, ob sich diese Menschen überhaupt austauschen wollen. Das wäre nämlich Arbeit. Nein, sie wollen anscheinend passiv jemanden anhimmeln. Das ist natürlich sehr bequem und kommt gut an in unserer Zeit.
Esoteriker sind allerdings keine schlechteren Menschen als alles anderen, aber auch nicht besser, nur weil sie Esoteriker sind.
Allerdings setzen sie sich oft trotzdem aufs hohe Ross udn meinen, die anderen wären "noch nicht so weit". Eine kleine Tendenz hiervon meine ich auch hier in diesem Thread heraus zu lesen. Mein meint also, weil man etwas glaubt, sei man weiter. Damit sind doch alle, die das nicht glauben, automatisch noch nicht so weit.
Ja, die die nachdenken, die den vermeintlichen "Glauben" nicht sofort und kritiklos annehmen, werden als schlechtere Menschen dargestellt.
Eine weitere Gefahr sehe ich in der Meinung von Esoterikern, dass Materie unwichtig ist und nur der sogenannte "Geist" zählt oder das wahre Leben ist. Denn selbst wenn man eine spirituelle Seinsform (wie auch immer diese sein könnte) annimmt, dann ist die Materie ebenso real und wichtig für uns - und für alles andere auch. Wir würden ein Paradies auf Erden errichten, wenn wir auch die Materie achten und ehren würden und besser auf unsere alte gute Erde aufpassen würden.
Genau. Und auf unseren eigenen Körper. Auf den zuerst. Wenn jeder auf sich selbst zuerst aufpassen würde, und nicht Raubbau an sich selbst betreiben würde, käme es gar nicht dazu, dass es so viele kranke und bedürftige Menschen gibt, die zu solchen "Heilern" pilgern. Dieser "Raubbau an sich selbst" aber entsteht durch Überbetonung des "Geistigen", welches hier "Glaube" genannt wird.
Glaube ist aber ein Totschlagargument: Man kann etwas glauben, oder auch nicht. Darüber lässt sich nicht diskutieren. Das ist in dem Sinne, eine recht einfache Art, alle Kritiker eines vermeintlichen Glaubens zum Schweigen zu bringen.
Das führt dann dazu, dass der Glaube extrem stark vertreten wird (es gab und gibt sogar Glaubenskriege), und spätestens an dem Punkt sollte doch der Verstand einsetzen und das alles überprüfen. Glauben ist nicht Wissen.
Es mag sein, dass Glaube wichtig ist, es kommt aber wohl darauf an, wie der Glaube vom Einzelnen vertreten wird. Jedwede Belehrung und Herabsetzung vermeintlich "Ungläubiger" sollte man dabei vermeiden.
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