@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

:wave:liebe Darleen,
warum Therapieren lassen ect...wenn du doch selbst die Möglichkeit hast dein Verhalten ect..selbst zu überdenken , zu sehen was gerade nicht so gut läuft..

damals vor 15 Jahren konnte ich nicht mehr klar denken. War ständig nur am heulen. Dann gab es auch noch Medikamente, von denen ich abhängig wurde. Heute denke ich, dass ich damals schon Schilddrüsenkrank war. Es war aber in den Augen der Ärzte nur psychisch,bis ich es dann wohl selbst glaubte. Sogar mein Mann sagte ständig nur ich wäre nicht normal. Das war wohl am schlimmsten für mich.


muss dir ein Fremder sagen was nicht gut ist, oder wie du dich verhalten sollst?

So traurig das ist oder war. Ich wußte einfach nicht wie ich mich verhalten sollte. Ich sollte normal werden, wußte aber nicht was nun normal ist, wenn ich doch von mir glaubte ich wäre normal.Darum fragte ich immer wieder was ich tun soll. So denke ich das heute. Dann bin ich so aufgewachsen, das ich immer nur tun "mußte" was mir gesagt wurde. Ich tat es ohne viel zu fragen und unterdrückte aber gleichzeitig meine Wut, die dann irgendwann ausbricht.

oder würde das nur gehen mit fremer Hilfe ,das du nicht die Selbsterkenntnis hast..zu sehen was man ändern könnte??..ich meine bräuchtest du einen Schubs von Außen??

das ist das, woran ich im Moment arbeite, also nachdenke.Ich denke, das ich das in meinem Tread überlege. Auf jeden Fall erkenne ich mehr, als anderen lieb ist.

lieb von dir deine Überlegungen .:)

liebe Grüße
inchiostra
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

:wave:liebe Darleen,
warum Therapieren lassen ect...wenn du doch selbst die Möglichkeit hast dein Verhalten ect..selbst zu überdenken , zu sehen was gerade nicht so gut läuft..

damals vor 15 Jahren konnte ich nicht mehr klar denken. War ständig nur am heulen. Dann gab es auch noch Medikamente, von denen ich abhängig wurde. Heute denke ich, dass ich damals schon Schilddrüsenkrank war. Es war aber in den Augen der Ärzte nur psychisch,bis ich es dann wohl selbst glaubte. Sogar mein Mann sagte ständig nur ich wäre nicht normal. Das war wohl am schlimmsten für mich.
liebe inchiostra....achso..das es so weitgreifend war wusste ich nicht..

muss dir ein Fremder sagen was nicht gut ist, oder wie du dich verhalten sollst?

So traurig das ist oder war. Ich wußte einfach nicht wie ich mich verhalten sollte. Ich sollte normal werden, wußte aber nicht was nun normal ist, wenn ich doch von mir glaubte ich wäre normal.Darum fragte ich immer wieder was ich tun soll. So denke ich das heute. Dann bin ich so aufgewachsen, das ich immer nur tun "mußte" was mir gesagt wurde. Ich tat es ohne viel zu fragen und unterdrückte aber gleichzeitig meine Wut, die dann irgendwann ausbricht.

also Fremdbestimmt im Endefekt..nicht schön..

oder würde das nur gehen mit fremer Hilfe ,das du nicht die Selbsterkenntnis hast..zu sehen was man ändern könnte??..ich meine bräuchtest du einen Schubs von Außen??

das ist das, woran ich im Moment arbeite, also nachdenke.Ich denke, das ich das in meinem Tread überlege. Auf jeden Fall erkenne ich mehr, als anderen lieb ist.
freut mich für dich..und wüsnch dir ganz viel Kraft dafür..und viel Erfolg..:kiss:
lieb von dir deine Überlegungen .:)
:kiss:
liebe Grüße
inchiostra
liebe grüße darleen:wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

was passiert dann bei dir?was macht es in dir?
Ich fühle mich einsam und allein, weil ja jeder andere behauptet er wäre normal.

was ist daran schlimm, wenn man nicht normal ist?

Das , was ich schon geschrieben habe. Wer kann behaupten ich bin nicht normal? Oder meine Kinder sind nicht normal?Wie will er das überhaupt beweisen?
und was ist daran schlimm, wenn man normal ist?

Diese Frage überfordert mich.Also normal würde für mich heissen er hat keine Schwächen. Alles ist paletti. Ist immer gut nie böse.

eigentlich geht es mir hier ja nicht um normal oder nicht normal.

ich schrieb schon ein paar mal, dass es mir hier um gefühle geht.


Das habe ich verstanden. Doch man muß sich wirklich erst mit seinen Gefühlen auseinandersetzen.Normal oder unnormal. Asperger oder nicht Asperger. Wie ich schon gesagt habe. Wer weiß denn von den nichtaspergern, ob er nicht doch Asperger ist?
Du fühlst dich z.B. als nicht dazugehörig. Das ist eine Eigenschaft, die ich kenne. Mein Vater wollte mich nicht, weil ich kein Junge war. Ich fühlte mich jahrzehntelang nicht als Mitglied der Familie.
Erst hier im Forum, glaube ich zumindest, habe ich gelernt das ich dazugehöre.
Hier sind Menschen die auch erzählen das sie Probleme haben.
Ich lerne hier zu diskutieren, darum schrieb ich bei dir mit.
Fast jeder gab mir zu verstehen, dass er keine Probleme hat. NUr ich. Das grenzte mich eben aus.

als was fühlst du dich?

als Mensch. Als ein besonderer Mensch. Der vieles bewegt hat, was ein normaler nicht einmal gewagt hätte. Auch wenn meine damalige Ärztin mich zum erstenmal als Borderlinerin betitelt hat. Sie sagte aber ständig, ich wäre etwas besonderes und überall wo ich gewesen wäre hätte ich etwas positiver verändert. Nur sehen es die anderen nicht, weil sie es nicht sehen wollen und weil sie vielleicht manchmal so sein wollen wie ich. Das klingt jetzt vielleicht etwas überheblich. So denke ich auch noch nicht lange. Ich muß auch so denken, weil ich ja eben so bin wie ich bin.


[B]also jetzt mal abgesehen davon ob du dich normal fühlst oder nicht. ich denke, jeder mensch fühlt sich selbst normal, weil er für sich selbst normal ist, da er ja nicht weiss, wie sich andere fühlen und wie sie sind.[/B]

Ja, so habe ich es ja auch schon beschrieben. Ich lebe in meiner eigenen Welt und die ist für mich normal.

ich denke, du fühlst dich auch nicht in der referenz oder ausser referenz. das schreibe ich, weil du von so werten und referenzwerten geschrieben hast.

Ja, weil die Ärzte ja auch nur noch nach normalwerten (referenzwerte) schauen. Auch wenn meine Werte normal waren, fühlte ich mich nicht gut. Doch für den Arzt war ich normal (nicht Krank) also fühlte ich mich unverstanden als >Simulant eben.

wie fühlst du dich, wenn andere entscheiden, wie du dich fühlen sollst?

Du kannst echt Fragen stellen?:)aber ich denke nach. Pause ...
ich glaube ich fühle mich dann gar nicht. Dann nimmt der/diejenige mir das Gefühl. Ich fühle mich z.B. schlecht in einer Situation aber der/die andere sagt mir dass ich mich nicht schlecht fühle. fühlst du dich auch so, wie andere das entscheiden, oder fühlst du dann trotzdem noch wie du dich fühlst?Siehst du Shelley, wenn es um Gefühle geht kann man nicht sofort antworten. Man muß genau überlegen.Dazu fällt mir im Moment nur ein. Zum Beispiel wenn ich als Kind wütend war, durfte ich es nicht zeigen, sonst gab es Schläge. Geweint habe ich nicht als Kind. Noch heute weine ich, aber bin eigentlich wütend. Wenn man für Gefühle bestraft wird, wie soll man sie richtig kennenlernen. Weiß nicht, ob ich das so erklären kann.

deine frage kann ich nicht ganz richtig beantworten.

da ich keine nichtbetroffene bin, weil ich nicht, woher sie wissen, dass sie kein asperger, borderline oder ads haben.
Weiß jetzt auch nicht genau um was es geht. Vielleicht wer kann denn nun wirklich ganz genau sagen was ich jetzt habe. Kein Arzt oder Therapeut konnte mir bisher überhaupt eine Antwort darauf geben was z.B. Borderlin ist. Jeder hatte eine andere Defenition darüber wie er sein soll. Als jeder meine Geschichte nach Jahren kannte, hieß es plötzlich ob nicht mein Mann derjenige ist der Borderline hat. Man kann sich auch anpassen. Einer der es hat schiebt es auf den anderen, weil er dann nichts tun muß z.B. Bitte, das ist nur eine Überlegung.

ich kann nur sagen, wie ich als betroffene wusste, was ich nicht wusste (vielleicht ist es bei dir ja auch so):

Vielleicht.?

ich wusste immer, dass ich "anders" bin. mir fiel auf, dass die anderen eben anders sind. eigentlich wusste ich immer, was ich bin, doch es hatte noch keinen begriff. so dachte ich einfach, ich sei halt "durchgeknallt". für mich war das die definition für "autistisch".

Ich habe mir immer mehr abgewöhnt meinen Gefühlen und Symptomen einen Namen zu geben. Ich merke, das ich dann immer weniger fühle.Ich kann das nicht...weil ich eine Asperger bin z.B. und nicht weil es nicht meine Eigenschaft ist. Dafür habe ich dann aber andere gute Eigenschaften, die natürlich keiner sieht.

die definition "autistisch" kann vielleicht bei einer gewissen sorte menschen mehr verständnis aus ihnen heraus holen. doch andere menschen wiederum zeigen mehr verständnis, wenn man die definition "durchgeknallt" verwendet[
Wieder so ein Wort. Das höre ich auch oft in Verbindung mit meinem Sohn. Mich bringt das nur durcheinander. Ich fühle mich gezwungen nachzuschauen in einer Liste wie jetzt ein Autist ist. Wie ein Borderliner ist oder eben ein Asperger. Verstehst du was ich meine?

ich habe vor drei jahren hier im forum mal ein kapitel aufgemacht, wo ich noch nicht wusste, wie mein "sein" genannt wird. in dem kapitel fragte ich, ob andere auch so sind wie ich. weil ich eben "gleichgesinnte" suchte.

Genau, hier im Forum habe ich auch erst Asperger kennengelernt. Ich finde das auch gut, dass du dich damit so auseinandersetzt. Dich verstehen willst, warum du so bist. Magst du dich eigentlich selber?

das kapitel handelt um mr. monk. als ich ihn im tv sah, merkte ich eben, dass er wie ich ist. da sah ich, dass es anscheinend doch noch mehr von meiner sorte gibt.Ist doch schön. Auf jeden Fall nie die positiven Seiten von dir vergessen. Ich bin einmal zum Schuldirektor meines Sohnes. Jeder LeHrer/in beschwerte sich bei mir wie mein Sohn ist.Das machte mich oft sehr fertig. Dann sagte ich ihm mal, was mein Sohn alleine im Sport leistete. Er damals mit 8 Jahren 100 Kinder geschlagen hatte mit seiner Leistung. Er setzte alles langsamer, aber später dann besser als ide anderen um. Der Rektor ging dann indie Klasse und löbte meinen Sohn. Das meine ich. Die normalos sehen vieles nicht. Für die ist alles normal nicht immer was besonderes wie für uns. Verstehste?


Nochmal zum Grunzmonster. Als ich heute schrieb ich hätte mit einem Grunzmonster gekämpft meinte ich eine bestimmte Person. Ich habe hier zwei Morgenmuffel, auch so ein Wort, die grunzen nur. Reden nicht morgens.
Ich finde das Wort nicht negativ. Man kann dieses Wort ja auch liebevoll sagen : mein kleines süsses Grunzmonster du...

So, ich habe versucht das zu beantworten.Das tat ich auch für mich, weil ich auch oft nicht verstehe was ich schreibe::D

Liebe Grüße
inchiostra



hallo inchiostra,

ich habe das gefühl, dass du normal mit "das geht gegen vollkommen" gleichsetzen tust und nicht normal in richtung: "das ist unvollkommen, unperfekt, schlecht" zuordnest.

kann das sein?

also kann es sein, dass für dich supernormal das selbe wie perfekt und vollkommen ist?

ich selbst unterscheide zwischen normal, perfekt, vollkommen, gut, etc.

so gesehen finde ich es auch nicht schlimm, wenn jemand findet, ich sei nicht normal. ich weiss, dass ich nicht normal bin. was ist daran schlimm? was ist daran schlimm, wenn mir das jemand sagt?

ich fühle mich ja auch nicht normal.

vielleicht ist es dieses gefühl, welches mir erlaubt, nicht wütend zu werden, wenn mir jemand als tatsache hinstellt, ich sei nicht normal? weil es in meinem gefühl eben eine tatsache und nicht eine untatsache ist?

üblicherweise habe ich probleme damit, wenn jemand sagt: "du bist das, du bist jenes." weil das ist jedem seine ansicht. jemand kann sagen: "ich finde, dass du das bist. meiner meinung nach bist du jenes. ich fühle dich als dies. für mich bist du so und so." so finde ich es richtig. denn wer kann sich anmassen, zu wissen, was, wie jemand ist, wenn es seinen intentionen entspringt? wer sagt, dass seine intentionen der wahrheit entsprechen oder eine lüge sind?

wenn mir aber jemand sagt, ich bin das, was ich fühle, so gehe ich mit seiner meinung konform und habe auch kein problem damit, seine behauptung - unterstellung als bestehende ist-tatsache hinzunehmen.

kann es sein, dass du dich normal fühlst und deswegen austickst, wenn jemand findet, du seist nicht normal?

was würdest du empfinden, wenn jemand sagen würde: "ich finde dich nicht normal", statt: "du bist nicht normal"?

wäre das auch so schlimm für dich?

Weil keiner das Recht hat mich als normal oder unnormal zu bezeichnen. Dann kommt es immer darauf an, wie man es sagt.

ich habe nicht verstanden, was du damit meinst, es komme darauf an, wie "man" sagt, du seist normal oder nicht normal.

meinst du damit das selbe, was ich ein paar zeilen oben dran beschrieben habe, oder meinst du etwas anderes damit?

warum setzt du unnormalität mit einsam und alleine in verbindung?

ist nicht jeder mensch einsam und alleine?
egal ob er normal oder unnormal ist?

ich meine; auch wenn noch so viele leute um dich herum sind. am ende bist du doch alleine. es wird niemand mit dir mitgehen, wenn du vom leben in den tod wandelst. du wirst ganz alleine aus deinem körper gehen. auch wenn noch so viele leute um deine totenstätte herum sind; du gehst alleine aus dir heraus. du gehst alleine dahin, wo du hingehen wirst.

du - ich schreibe später weiter. ich hab grad andere probleme.
ich schicks jetzt nur schon mal ab, damit es nicht verloren geht und werde es dann bearbeiten.

:traurigwink:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Diese Frage überfordert mich.Also normal würde für mich heissen er hat keine Schwächen. Alles ist paletti. Ist immer gut nie böse.

Das ist definitiv nicht normal.

Ein Normalo/Grunzmonster hat gute und schlechte Seiten, hat einen IQ um die 100, hat Stärken und Schwächen, die sich halbwegs aufwiegen, hat einen durchschnittlichen Job, eine durchschnittliche Ausbildung, ein durchschnittliches Einkommen, ist durchschnittlich krank bzw. gesund, hat 1,4 Kinder .....

Jemand, der perfekt ist, ist nicht normal.

:)
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Guten Morgen,

das hast du sehr gut formuliert Handwerkprofi.:)Genau ,jeder Mensch hat Schwächen und Stärken. Da aber bei mir z.B. nur die Schwächen zuerst gesehen werden, kommen die Stärken erst gar nicht zum Einsatz.Und wenn ich noch so perfekt alles meistere, ist es vielen anderen nicht genug.Denke das überforderte mich bei der Antwort.Ich will ja icht perfekt sein!

Handwerkprofis finde ich gut den Namen. Kann man dich (euch Profis) mal ausleihen.:DWerde einfach nicht fertig alleine:D:D

Liebe Grüße
inchiostra
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Guten Morgen,

das hast du sehr gut formuliert Handwerkprofi.:)Genau ,jeder Mensch hat Schwächen und Stärken. Da aber bei mir z.B. nur die Schwächen zuerst gesehen werden, kommen die Stärken erst gar nicht zum Einsatz.Und wenn ich noch so perfekt alles meistere, ist es vielen anderen nicht genug.Denke das überforderte mich bei der Antwort.Ich will ja icht perfekt sein!

Handwerkprofis finde ich gut den Namen. Kann man dich (euch Profis) mal ausleihen.:DWerde einfach nicht fertig alleine:D:D

Liebe Grüße
inchiostra

Es wir immer und bei jedem immer das Auffällige sofort bemerkt.
Beim einen ist es der dicke Hintern, beim anderen die große Nase, beim nächsten, dass er stottert. Das ist normal für Menschen.

Wenn man von jemanden den Namen nicht kennt, sagt man gerne "Der mit der großen Nase, mit der Glatze, mit dem kürzeren Bein, mit den langen Haaren, mit der grünen Jacke ...."

Das ist aber bestimmt nicht jedes Mal abwertend gemeint. Wenn es ab- oder aufwertend gemeint ist, dann weiß man meist schon näheres über denjenigen (oder glaubt es zu wissen).
Meist dient es dazu, dass man vom selben spricht und nicht aneinander vorbei redet.

Und ob man eine Auffälligkeit negativ oder positiv bewertet, ist eine ganz individuelle Sache. Nämlich nicht von der Umwelt sondern von einem selbst.

:)
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?



hallo inchiostra,

ich habe das gefühl, dass du normal mit "das geht gegen vollkommen" gleichsetzen tust und nicht normal in richtung: "das ist unvollkommen, unperfekt, schlecht" zuordnest.

kann das sein?

also kann es sein, dass für dich supernormal das selbe wie perfekt und vollkommen ist?

ich selbst unterscheide zwischen normal, perfekt, vollkommen, gut, etc.

so gesehen finde ich es auch nicht schlimm, wenn jemand findet, ich sei nicht normal. ich weiss, dass ich nicht normal bin. was ist daran schlimm? was ist daran schlimm, wenn mir das jemand sagt?

ich fühle mich ja auch nicht normal.

vielleicht ist es dieses gefühl, welches mir erlaubt, nicht wütend zu werden, wenn mir jemand als tatsache hinstellt, ich sei nicht normal? weil es in meinem gefühl eben eine tatsache und nicht eine untatsache ist?

üblicherweise habe ich probleme damit, wenn jemand sagt: "du bist das, du bist jenes." weil das ist jedem seine ansicht. jemand kann sagen: "ich finde, dass du das bist. meiner meinung nach bist du jenes. ich fühle dich als dies. für mich bist du so und so." so finde ich es richtig. denn wer kann sich anmassen, zu wissen, was, wie jemand ist, wenn es seinen intentionen entspringt? wer sagt, dass seine intentionen der wahrheit entsprechen oder eine lüge sind?

wenn mir aber jemand sagt, ich bin das, was ich fühle, so gehe ich mit seiner meinung konform und habe auch kein problem damit, seine behauptung - unterstellung als bestehende ist-tatsache hinzunehmen.

kann es sein, dass du dich normal fühlst und deswegen austickst, wenn jemand findet, du seist nicht normal?

was würdest du empfinden, wenn jemand sagen würde: "ich finde dich nicht normal", statt: "du bist nicht normal"?

wäre das auch so schlimm für dich?

Weil keiner das Recht hat mich als normal oder unnormal zu bezeichnen. Dann kommt es immer darauf an, wie man es sagt.

ich habe nicht verstanden, was du damit meinst, es komme darauf an, wie "man" sagt, du seist normal oder nicht normal.

meinst du damit das selbe, was ich ein paar zeilen oben dran beschrieben habe, oder meinst du etwas anderes damit?

warum setzt du unnormalität mit einsam und alleine in verbindung?

ist nicht jeder mensch einsam und alleine?
egal ob er normal oder unnormal ist?

ich meine; auch wenn noch so viele leute um dich herum sind. am ende bist du doch alleine. es wird niemand mit dir mitgehen, wenn du vom leben in den tod wandelst. du wirst ganz alleine aus deinem körper gehen. auch wenn noch so viele leute um deine totenstätte herum sind; du gehst alleine aus dir heraus. du gehst alleine dahin, wo du hingehen wirst.

du - ich schreibe später weiter. ich hab grad andere probleme.
ich schicks jetzt nur schon mal ab, damit es nicht verloren geht und werde es dann bearbeiten.

:traurigwink:

hallo inchiostra,

jetzt kann ich weiter machen:

Wer kann behaupten ich bin nicht normal?
Oder meine Kinder sind nicht normal?
Wie will er das überhaupt beweisen?

behaupten kann jeder, du seist nicht normal.
auch kann jeder behaupten, deine kinder seien nicht normal.

behauptungen - unterstellungen - verleumdungen finde ich böse und ich verstehe, wenn du es nicht magst.

beweisen kann es niemand.
weil meinungen, denkarten, gefühle, findungen, etc. kann man nicht beweisen.
das sind subjektive ansichten ohne objektive feststehende beweisbarkeit.

Also normal würde für mich heissen er hat keine Schwächen. Alles ist paletti. Ist immer gut nie böse.

ich habe schon oben das geschrieben, mit perfekt = normal, unperfekt = unnormal, etc. blablabla.

dein zitat bekräftigt meine frage - mein gefühl, welches ich beschrieben habe.

Wer weiß denn von den nichtaspergern, ob er nicht doch Asperger ist?

diese deine frage habe ich schon beantwortet, bzw. geschrieben, dass ich sie nicht beantworten kann, weil ich nicht nichtaspergerbetroffen bin und also nicht weiss, was sie wissen oder nicht wissen.

Mein Vater wollte mich nicht, weil ich kein Junge war. Ich fühlte mich jahrzehntelang nicht als Mitglied der Familie.

ich habe das gefühl, dass dein gefühl, nicht ein mitglied der familie zu sein ein wenig anders war als meines, nicht dazu zu gehören (oder ich fühlte mich auch nicht als teil der familie.)

bei dir sind die gründe andere als bei mir.

deswegen denke ich, dass unsere gefühle doch auch verschieden sind.

denn gefühle, welche auf verschiedenen gründen basieren müssen doch verschieden sein. nicht?

bei mir war es nicht, dass ich mich nicht als teil der familie fühlte, weil ich unerwünscht war, sondern es war anders.

ich erinnere mich ja noch an meine ersten 10 lebenswochen zum beispiel.
ich weiss noch genau, wie ich mich da gefühlt habe.

ich weiss jetzt nicht, wie ich das alles beschreiben kann, ohne dann eine ganze geschichte zu erzählen.

aber glaub mir mal: es ist etwas anderes. ich werde es dir schion beschreiben können, wenn du das willst. ich habe es aber auch schon an anderem ort hier im asperger-ordner geschrieben. wo genau weiss ich jetzt auch nicht auswendig.

Fast jeder gab mir zu verstehen, dass er keine Probleme hat. NUr ich. Das grenzte mich eben aus.

menschen sollen so sein.
die spielen immer perfekte familie vor und dann hinter der geschlossenen türe ihres heimes hängt der hausfrieden oder -segen ziemlich schief. oder wie man dem sagt.

als was fühlst du dich?
als Mensch.

Als ein besonderer Mensch. Der vieles bewegt hat, was ein normaler nicht einmal gewagt hätte.

wenn ich jetzt mal ganz unbedacht wäre, so würde ich dir schreiben, dass ich bei dir asperger-syndrom eher nicht vermute. klar; ich mag falsch liegen. ich bin auch nicht so eine typische betroffene.

ich begründe meine unbedachter erster eindruck bezüglich eines möglichen asperger-seins bei dir damit, dass ich vermutet hätte, du würdest nicht sagen, dass du dich als mensch fühlst, hättest du ein aspergersyndrom.

vielleicht vertausche ich auch was und aspergerleute fühlen sich als menschen, solche, welche mehr in richtung autismus gehen, aber nicht.

ich habe aber auch schn von verschiedenen anderen asperger-leuten vernommen, dass sie sich als aliens oder so fühlen.
deswegen entstand ja auch das kapitel, weil ich es genauer wissen wollte.
findet aber ein betroffener, er würde sich als mensch fühlen, so lässt mich das aufhochen mit der frage: "warum tut er das? hat er gelernt, sich als mensch zu fühlen oder zeigt er lediglich asperger-verhalten, ohne tief im herzen, eine asperger-persönlichkeit zu sein?"

bei dir gibt es einen punkt, der mir sagt, dass du vielleicht asperger-verhalten hast, aber es nich tief in dirdrin bist. es ist der punkt, beidem du schreibst, du wärest als mädchen unerwünscht gewesen.

ich denke, diese tatsache hätte dich in ein asperger-verhalten treiben können, ohne dass du es schon vorder geburt warst.

vielleicht gab es noch mehr solche tatsachen?

bei mir gibt es vielleicht auch solche tatsachen.
doch bei mir kommt eben dazu, dass ich weiss, was ich als baby fühlte und dass ich schon als baby tief in mir drin "so" war. dass mein "so"-sein vielleicht durch äussere tatsachen bekräftigt wurde, oder dass dieses "so"-sein die äusseren tatsachen erst provozieren konnte. schliesslich ist es für eltern ja nicht einfach, mit einem autistischen kind "normal" umzugehen, als wäre nichts. das irritiert viele mütter, wenn ihre babys ihre nähe nicht wollen und zuneigung auf andere art suchen.

etwas von deiner aussage aus letztem zitat verstehe ich nicht:

du fühlst dich als mensch.

als besonderer mensch.

als besonderer mensch, welcher vieles bewegt hat, was ein normaler nicht einmal gewagt hätte.

ist dieses gefühl wirklich, wirklich von dir?

wie kannst du dich als wesen fühlen, was dinge wagt, die ein normales wesen nicht wagen würde?

heisst das, du fühlst dich als nicht normales wesen?

oder als nicht normaler mensch?

wie kannst du dich unnormal-mensch-fühlend wütend werden, wenn andere dich als nicht normal bezeichnen?

also ich meine; du fühlst selbst, als seist du nicht normal (weil du dinge wagst, die normale nicht wagen - so du also nicht normal sein kannst).
wie gesagt: du fühlst dich nicht normal, nimmst aber anstoss daran, wenn jemand sagt, du seist nicht normal?

wie bitte geht das?

ist das nicht ein widerspruch in dir selbst?

wirst du böse, wenn andere sagen, du seist nicht normal, weil du dich in so einer aussage deines nicht-normal-seins ertappt fühlst?

was ist schlimm, wenn jemand erkennt, was du bist?

wovor versteckst du deine gefühle? deine tiefen gefühle?
was ist schlimm an deinen gefühlen, welche aus deinem herzen kommen?

oder hat dir jemand gesagt, du sollst dich als besonderer mensch fühlen, welcher dinge wagt, die normale menschen nicht wagen und somit ein unnormaler mensch bist?

bist du deswegen böse, wenn jemand sagt, du seist nicht normal, weil dir jemand einredet, dich als solches zu fühlen und es zu viel wird, wenn du schon fühlen musst, was du nicht fühlst und dir dann auch noch viele andere menschen sagen, du seist so, wie du eigentlich nicht bist, aber eine person, welche grosse macht auf dich hat, das von dir will? weil das eben alles eine lüge ist und du zu viel der lügen nicht erträgst?

wo ist der widerspruch in deinen gefühlen?

ist er darin, dass du nicht "erkannt" werden willst oder darin, dass dir jemand befiehlt, zu sein - dich als etwas zu fühlen, was du nicht bist?

Auch wenn meine damalige Ärztin mich zum erstenmal als Borderlinerin betitelt hat. Sie sagte aber ständig, ich wäre etwas besonderes und überall wo ich gewesen wäre hätte ich etwas positiver verändert. Nur sehen es die anderen nicht, weil sie es nicht sehen wollen und weil sie vielleicht manchmal so sein wollen wie ich. Das klingt jetzt vielleicht etwas überheblich. So denke ich auch noch nicht lange. Ich muß auch so denken, weil ich ja eben so bin wie ich bin.

was du hier geschrieben hast, erschreckt mich.

"ich muss auch so denken, weil ich ja eben so bin, wie ich bin." ====> solch eine aussage erschreckt mich!

du musst so denken!

dir kann doch niemand befehlen, wie du zu denken hast!

woher weiss jemand anderes wie du bist?

bist du der andere?

bist du nicht dich selbst?

was ist passiert, dass du nicht mehr dich selbst sein kannst?

deine aussage erschreckt mich so fest, dass ich gar nicht viel mehr dazu sagen kann.

es würde aber dazu passen, was ich gerade vorher als zweite option in betracht gezoigen habe.

dass dir jemand sagt, wie du dich fühlen musst. (ich benutzte vorher andere worte, doch habe ich jetzt deine beiden aussagen zusammen getan, da sie zusammen gehören könnten.)

in was für einer eigenen welt lebst du?

wie verhälst du dich gegen aussen hin, wenn du gerade in deiner welt bist und dabei gestört wirst?

ich finde sehr schlimm, dass du als kind deine gefühle leben durftest!

ich mag jetzt gerade nicht genauer darüber nachdenken und nachlesen. doch das könnte so ein punkt sein wie der, des nicht erwünscht sein. aber ich muss das nioch genau in mich gehen lassen, um es genau sehen zu können.

moment. es kommt mir ohne nachdenken und nachlesen:

ich schrieb ja, dass ich denke, dass gewisse punkte dich in aspergerverhalten treiben könnteten (konjunktiv von der vergangenheit des wortes können).

die tatsache, dass du ein gefühl hattest, jedoch ein anderes hast zeigen müssen, könnte ein ursprung sein, dass du "gefühlswirrnis" aufgebaut hast.

es heisst ja, das asperger-betroffene anders fühlen oder ein typischer punkt sei ja, dass sie keine empathie haben. ich kenne mich zwar nicht damit aus.
doch wenn deine gefühle schon von kindheit an "verdreht" wurden. so kann das doch gewiss so asperger-züge hervorbringen. nicht?

wäre es so, so könntest du durch entwirren dieses gefühlsdurcheinanders dein gefühls-asperger-verhaltens-symptom ablegen.
wärest du aber schon vorbestimmt eine asperger-persönlichkeit und deine gefühle wären nicht durch ein chaos "anders", so würdest du vielleicht lernen können, wie "normalos" fühlen, es jedoch nicht wirklich nachvollziehen und je selbst so fühlen.
nicht?

ich denke, bei dir muss nicht ein borderline vorhanden sein. was ist das überhaupt? egal; das ist ein anderes thema.

ich denke, dass eigentlich egal ist, wie man das nennt, was du bist oder lebst oder hast oder was auch immer.
ich fände wichtiger, zuerkennen, wo bei dir gewisse knackpunkte sind und wie man die lösen kann.

ich denke, dass bei dir wirklich die punkte vom unerwünscht sein und von dieser gefühlsverwirrung unter vielleicht noch vielem anderen auslöser für ein bestimmtes verhalten sein konnten. wie man das verhalten nun bezeichnet ist dann nicht so wichtig, sofern du nicht eine diagnose für versicherungen brauchst oder so.

was ich bei dir als vielleicht sogar noch wichtiger ansehe, ist dieser widerspruch, welcher sich darin zeigt, dass du so, so böse wirst, wenn jemand sagt, du seist nicht normal, doch dich selbst als nicht normal fühlst. ich denke, das könnte ein bruchteil eines grossen themas von dir sein. denke ich. vielleicht denke ich falsch. - mehr dazu schrieb ich ja oben und ich denke, es könnte noch mehr gespräche brauchen, um das ganze besser zu entziffern und analysieren, was nötig ist, um das ganze richtig zu erkennen und nach dem erkennen zu ordnen.

Ich habe mir immer mehr abgewöhnt meinen Gefühlen und Symptomen einen Namen zu geben. Ich merke, das ich dann immer weniger fühle.Ich kann das nicht...weil ich eine Asperger bin z.B. und nicht weil es nicht meine Eigenschaft ist. Dafür habe ich dann aber andere gute Eigenschaften, die natürlich keiner sieht.

ich verstehe nicht ganz, was du da geschrieben hast.

ich finde aber nicht, dass asperger-leute wenig oder nicht fühlen. ich denke, sie fühlen einfach "anders". also ich weiss es ja nur von mir. ich habe durchaus gefühle. ich musste aber erfahren, dass sie eben "anders" sind. unüblich.

Ich fühle mich gezwungen nachzuschauen in einer Liste wie jetzt ein Autist ist. Wie ein Borderliner ist oder eben ein Asperger. Verstehst du was ich meine?

nein.

Magst du dich eigentlich selber?

manchmal oder früher habe ich mich vielleicht selbst gemocht. ja eine weile hatte ich mich ziemlich sehr gerne. momentan hasse ich mich aber sehr oft. immer dann, wenn dinge tue, welche man mit meinen resourcen nicht tut, ich sie aber trotzdem tue, auch wenn ich weiss, dass es falsch ist und vielleicht wird das alles kompliziert, wie ich das jetzt schreibe und es wäre ein neues thema, warum und wann ich mich hasse und so. die gründe sind aber auch nicht so wie sie "normalos" erwarten könnten... nur mal so viel dazu.

Für die ist alles normal nicht immer was besonderes wie für uns. Verstehste?

an hand von deinem beispiel verstehe ich es nicht.

auch sonst weiss ich es nicht so recht.
ich weiss nicht, was für "uns" besonders ist und was für "normalos" besonders ist.

aber ich sehe, dass leute schon besonderheiten in den himmel loben, zeitungteams hinschicken, damit die von den besonderheiten berichten und so.

ich denke, ich finde viele dinge besonders, welche alle leute besonders finden. aber ich weiss nicht. ich weiss ja nicht, was andere finden. ich weiss nur, was ich finde und sehe, wie andere sich verhalten und kann dann schlüsse ziehen. richtige oder falsche.

aber wirklich verstehen; nein. das tue ich nicht. und ich verstehe auch nicht ganz fest, was du meinst, was ich verstehe oder nicht - als frage.

viele liebe grüsse von deiner shelley :wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Ein Normalo/Grunzmonster hat...

hallo handwerkprofis,

ich weiss jetzt nicht, ob dir da beim lesen was unter gegangen ist.

es hat so angefangen, dass ich fand, man könne ja menschen als grunzmonster bezeichnen und im gegenzug gefragt habe, als was wir denn "normalos" bezeichnen wollen.

das heisst:

es gibt die menge von grunzmonstern.

diese menge hat zwei teilmengen.

die der normalos (bitte einen begriff dazu geben, damit wir es so machen, wie es planer vorgeschlagen hat!)

und die der aspergerbetroffenen.

verstehst du, was ich schreibe und ist das dir jetzt auch klar?

viele liebe grüsse von der shelley :wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Und wenn ich noch so perfekt alles meistere, ist es vielen anderen nicht genug.

Ich will ja icht perfekt sein!


hallo inchiostra,

warum wollen andere mehr von dir, als du bereit bist, zu geben?

warum willst du nicht perfekt sein?

strebst du nach perfektionismus, willst aber nicht perfekt sein?

bist du minimalist?

kann es sein, dass du minimalist bist, die anderen das erkennen und dir deswegen leise, heimlich auf den hintern patschen, weil sie mehr aus dir heraus holen wollen, da sie sehen, dass mehr potential in dir steckt, als du zeigst?

willst du dein vorhandenes potential ganz ausnutzen?

wenn nicht: warum nicht?

erkennst du dein potential überhaupt?

warum erkennst du es nicht?

wurde dir in der vergangenheit gesagt, du könnest ja nichts und deswegen hast du nicht erkannt, was in dir steckt?

warum wolltest oder willst du nie jemandem beweisen, dass du mehr kannst, als er von dir denkt?

was bewegt dich dazu, andere nicht damit zum staunen zu bringen, dass du mehr kannst, als sie sich nur vorstellen können?

ich hätte noch viele fragen, muss aber mal noch für mich schauen jetzt.

viele liebe grüsse von shelley :wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Es wir immer und bei jedem immer das Auffällige sofort bemerkt.
Beim einen ist es der dicke Hintern, beim anderen die große Nase, beim nächsten, dass er stottert. Das ist normal für Menschen.


bei mir ist so, dass ich immer so viele schöne und tolle menschen sehe und dann werde ich ganz neidisch.

deswegen schaue ich genau hin und überlege: "hat der eine grosse nase? - hm. nicht? oder doch. ja! wenn ich ganz genau hingucke, ist die nase riesengross! also ein grund, nicht neidisch zu sein, doch dieser eine grund ist zu wenig. also jetzt suche ich noch mehr gründe. usw."

und so versuche ich dann, zu sehen, dass meine nase gar nicht so gross ist, usw. und dass ich also auch eine hübsche sein könnte und so.

ich finde das nicht normal, dass man bei anderen immer gleich das schlechte sieht. weil ich ja eben das schlechte immer sehr lange suchen muss.

ich kenne fast nur schöne und liebe menschen. (die anderen schaue ich nicht an und dann werde ich sie auch nicht kennenlernen, sehe aber auch nicht die unschönen dinge an ihnen.)

:wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

diese menge hat zwei teilmengen.

die der normalos und die der aspergerbetroffenen.

verstehst du, was ich schreibe und ist das dir jetzt auch klar?

viele liebe grüsse von der shelley :wave:

Ja :)

Für Normalo fällt mir nur "die durschnittlich Verrückten" ein :D
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

hallo Shelley,
möchte versuchen dir so kurz es geht zu antworten. Das sind mir einfach zuviele Fragen auf einmal. Zweitens ist es ja dein Tread da geht es ja um dich.

OK. Nicht normal sein ist dann eine Tatsache. Ich fühle mich normal,darum rege ich mich auf, wenn jamand was anderes behauptet.
Dann ist es eben auch wichtig wie man es sagt. Wütend und laut oder einfach als Feststellung oder wie du sagst als Tatsache.

Unnormale also vielleicht psychisch Kranke sind einsam und allein. Ich rede ja nur von mir. Ob Nachbarn oder Familie, sie zogen sich zurück oder ich zog mich zurück. Ergebnis war alleine und traurig.

Nicht jeder darf behaupten meine Kinder sind nicht normal Shelley. Das fand ich immer so schlimm und gemein. Es verletzte mich sehr.

Bei mir gab es mehrere Gründe, weil ich mich nicht dazugehörig fühle. Das du aber die ersten 10 Lebenswochen in Erinnerung hast. Ich habe nicht einmal ein Babyfoto von mir. Kann mir einfach nicht vorstellen, wie man das fühlen kann.Jeder hat ja auch ein anderes Gefühl, auch wenn er die gleiche Situation erlebt.

Ich fühle mich alsMensch. Als was denn sonst. An was anderes könnte ich nicht denken. Ich fand das schon komisch, als der Standesbeamte sagte. Von jetzt ab sind sie Mann und Frau. Ja, was waren wir denn vorher.:)))
Als besonderer Mensch sagten mir nur die anderen, damit ich nicht immer so traurig war anders zu sein glaube ich. Ich war und bin keine die nur meckert, sondern setzte mich in Schulen und Vereine z.B. ein, damit etwas passiert.
Meine eigene Welt in der ich lebe. Ja wie sieht die aus. Schon als Kind lebte ich sehr viel mit einer Decke um den Tisch unter dem Tisch. Meine Höhle. Jetzt bin ich viel in meinem Zimmer. Ich habe mich zurückgezogen, oder die anderen. Ist eben so passiert. Jetzt versuche ich damit klarzukommen.
Doch durch dieses Forum hier komme ich ja wieder mehr unter die Leute. Die eigene Welt ändert sich glaube ich öfter als man mitbekommt.

Es ist vieles so schwierig zu beschreiben finde ich.Du meinst, mein Gefühlsdurcheinander. Ja Borderline soll ja eigentlich emotionale Gefühlsregulationsstörung sein. Man kann seine Gefühle nicht immer so ordnen. Ich habe es ja auch nie gelernt. Nicht einmal auf der Beerdigung meines Vaters durfte geweint werden.

Wie jetzt aber ein Asperger, Autist oder ADSler fühlt und denkt steht ja in den Listen der Therapeuten und Ärzte. Das meinte ich. .
Ich bin mit einem bestimmten Temperament auf die Welt gekommen. War nie ruhig. Ich weiß ja noch nicht einmal, ob ich es nicht mochte, wenn meine Eltern mich z.B. in den Arm nahmen. Ob ich vielleicht autistische Züge hatte. Sie machten es ja nie. Man lernt ein Gefühl von Anfang an nie kennen. Klar das man dann irgendwann an sich zweifelt.

Was mir mehr Sorgen macht, erlebte ich heute. Ich war wieder ziemlich lange sehr traurig. Weil es eben schon über 15 Jahre so geht.
Mein Sohn könnte diese Gefühle hier viel besser beschreiben.
Schon öfter sagte er mal, dass er sich wie ein Alien fühlt.
Heute suchte er im Internet als er wieder mal zerschlagen aus der Schule kam unter Psychosen, schiziphrenie und komm jetzt nicht drauf.
Ich sah kurz unter dr Überschrift, das diese Menschen normale als verrückte ansehen.

Genau das sagt mein Sohn heute. Die anderen sind Ungeziefer. Ich wollte und konnte das Wort erst nicht schreiben. Es schockierte mich schon heftig, als er es so erklärte. Doch er konnte es wohl nicht anders ausdrücken.
Er macht oft verletzende Bemerkungen mit denen er nichts Böses will. Versteht oft die Regeln nicht und verhält sich auch dementsprechend.
Er würde sehr viel Kraft brauchen seine Aggressionen zu unterdrücken. Damit ist er auch das Opfer in der Klasse, denke ich. Er setzt ja nicht seine Kraft ein, sondern unterdrückt sie. Also nicht unbedingt die körperliche. Habe ihm jetzt einen Fitnessgutschein geschenkt. Er soll sich die Aggressionen mal abtrainieren.

er fragt mich auch immer, was er tun soll. Ob er nun ADSler ist, Asperger hat er auch schonmal gelesen.Er weiß wieder nicht, wie er die Schulzeit schaffen soll. Die Menschen machen ihn Krank sagt er.

Mein Sohn lebt auch sehr isoliert und hat kaum Kontakte. Will er auch nicht. Immer öfter sagt er, er will alleine sein.Glaube ich aber nicht.
Ich fand es gut mal über deine vielen Fragen nachzudenken liebe Shelley. Nur so kommt ja mal vielleicht Licht ins dunkel. Ich habe nie gekannt, das mich mal jemand gefragt hat warum ich z.B. weine. Es wurde nur kritisiert überhaupt Gefühle zu zeigen. Das können nämlich viele nicht. Das ist das Problem. Ich konnte weinen, durfte es aber nicht, weil die anderen es nicht konnten. Kann doch sein.Als Mutter war ich immer zu überfordert mit den Sorgen meines Sohnes. Besonders wenn es hieß er wäre nicht normal.Wir Eltern hätten ihn falsch erzogen. Da könnte man dann schon wieder reden was ich eine richtige Erziehung oder eine falsche.

Liebe Shelley ich wünsche dir alles Gute und vielen Dank für deine Mühe :)
liebe Grüße inchiostra
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?



hallo inchiostra,

eigentlich mag ich nicht so und wollte später genau antworten.

aber mal vielleicht so:

ja es ist ein von mir gestartetes kapitel. mal angenommen, es gehört deswegen mir. da bin ich also der boss und darf sagen, dass es mir hier nicht um mich geht, sondern um die gefühle von anderen und somit auch um dich.

also: ich befehle jetzt, dass es um dich geht, dann lass es um dich gehen.

:)

ich darf das befehlen, weil ich ja anscheinend hier der boss bin.

ja?

was mir beim ersten, schnellen, überfliegenden lesen auffällt:

ich habe das gefühl, dass du meine fragen eigentlich gar nicht beantwortest, sondern nochmals das gleiche wie in deinem letzten beitrag, einfach in anderen worten schreibst.

ich muss dann aber nochmals genauer hinlesen.

mir fällt nur auf, dass du wieder schreibst, dass nicht jeder schreiben darf, deine kinder seien nicht normal, aber warum sie das nicht dürfen, schreibst du nicht konkret.

ach weisst du; ich werde wirklich später antworten.

aber etwas: du sagst, es soll hier um mich gehen.

dann schreibe ich etwas von mir:

ich mag es, wenn man konkrete fragen konkret beantwortet.

wenn man unkonkrete texte auf konkrete fragen geschickt bekommt, so ist das anstrengend, man muss fest denken, um es alles zu entziffern und seine offenen fragen zu füllen versuchen, oft findet man die antworten dann gar nicht und ich finde einfach alles viel komplizierter dann.

nur so als anstoss für dich...

die konkreten fragen habe ich gestellt, weil sie mir wirklich wichtig sind, da ich denke, dass wenn du die konkrete antwort suchst und auch gefunden hast, dass du dann viel lernen kannst.

ich habe mit absicht viele fragen gestellt, damit du ganz konkret weisst, über was du nachdenken darfst und dann genau weisst, was schreiben, statt dass du dann dich in einem langen, unkonkreten text, welcher nicht in die tiefe, wie sie mir lieb wäre, geht.

ach ich weiss nicht. ich bin grad nicht so fit im kopf.

versuch mal über meine fragen nachzudenken. ganz lange. indem du in dich hineingehst und dort antworten suchst.

für mich wäre es schön, wenn du das machst.

klar; ich kann/darf dich nicht zwingen dazu.

du tätest mir aber einen gefallen damit. einen gefallen, der dir zu gute kommt.

du hast wieder geschrieben, dass du dich normal fühlst.

lies nochmals genau, was ich dazu geschrieben habe und denke lange darüber nach.

bei dem thema, du würdest dich normal fühlen, fand ich doch den widerspruch.

magst du dich erinnern?

meine fragen bezogen sich auf diesen widerspruch.

statt darüber nachzudenken und mir dann eine konkrete antwort zu geben, schreibst du wieder, du fühlest dich normal, was ja aber eben ein widerspruch dazu wird, was du an früherer stelle geschrieben hast.

ich denke, dass du mit dem nachdenken über diese sache, einen grossen schritt machen kannst. sonst hätte ich es dich nicht gefragt und darüber geschrieben.

ich gehe nicht konform mit dir, wenn du schreibst, dass unnormale sich einsam und alleine fühlen.

jeder mensch ist einsam und alleine.

ob sich ein mensch einsam und alleine fühlt, hängt nicht von seinem normalitätsgrad ab.

so meine meinung.

findest du, aspergerleute sind einsam und alleine?

auch dann, wenn sie eine zucht von 200 ameisen haben und keinen bock auf menschen haben?

findest du, normalos (welche nicht normal sind), fühlen sich einsam und alleine?

auch dann, wenn sie gerade in einer disco eine party feiern?

okay; ein depressionskranker oder ein angstkranker, welcher sein haus nicht mehr verlässt, fühlt sich vielleicht einsam und alleine.

wer aber sagt, dass ein depressions- oder angstbetroffener nicht normal ist?

ich denke, es gibt viele normale leute, welche depressionen haben oder sich aus anderen gründen einsam und alleine fühlen.

warum ich behaupte, dass jeder mensch einsam und alleine ist, egal, wie er fühlt und egal, wie sein normalitätsgrad ist, habe ich schon im letzten beitrag geschrieben.

denkst du, wenn sich menschen zurück ziehen, fühlen sie sich immer einsam und alleine?

bei mir ist das nicht so. ich ziehe mich zurück, wenn ich vom informationsfluss von anderen leuten meine ruhe haben will. ich gehe da in eine welt hinein, in der ich absolut nicht einsam und alleine bin. in dieser welt gibt es meinen schutzengel, da gibt es andere wesen, da gibt es farben-formen-klänge, etc. von menschen, welche mir körperlich ferne sind; ja im mich zurück ziehen, kann ich anderen menschen oft noch näher gehen, als wenn sie mir gegenüber sitzen.

eigentlich kann ich meine fragen wirklich wiederholen, weil du sie nicht beantwortet hast, sondern nochmals schreibst, was oberflächlich ist.

beispiel:

warum findest du es schlimm und gemein, wenn jemand dir sagt, deine kinder seien nicht normal?

warum verletzt dich das?

also ich muss echt aufhören. bin so kaputt.

aber schau dir nochmals das mit dem, wo du findest, du fühlst dich normal, wo du aber auch findest, du fühlst dich als mensch, der nich normal sein kann. (du hast den satz verlängert gehabt und deswegen war diese kernaussage nicht so deutlich. vielleicht wollte nur dein unterbewusstsein, dass sie gesehen wird, nicht aber du.)

es wäre mir wichtig, dass du wenigstens darüber nochmals nachdenkst, auch wenn du die anderen fragen nicht magst beantworten.

liebe grüsse; deine shelley :wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Liebe Shelley,

es wäre mir wichtig, dass du wenigstens darüber nochmals nachdenkst, auch wenn du die anderen fragen nicht magst beantworten.

mach ich! Melde mich dann.

Ich mag die anderen Fragen beantworten. Es sind nur immer soviele, und dann wird das immer so lang.Bei einigen muß ich auch wirklich länger drüber nachdenken.
Habe mal wieder viel Stress, da bin ich dann auch von den Gefühlen und Gedanken durcheinander.

Erstmal ganz liebe Grüße
inchiostra
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

hallo inchiostra,

kein problem!

du hast zeit. viel zeit.

du kannst ja jeden tag eine frage nehmen und über den tag darüber nachdenken.

mit der zeit merkst du, dass viele fragen so fest zusammenhängen und es deswegen eigentlich gar nicht mehr so vieler antworten bedarf.

viele liebe grüsse von deiner shelley :wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

hallo inchiostra,

ich habe gerade viele tippfehler in meinem viel-frage-beitrag an dich gefunden.
ich hoffe, du verstehst alles trotzem,weil ich den beitrag nicht mehr korrigieren kann, was ich eigentlich tun würde.

liebe grüsse;shelley :wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

:wave:Shelley,

ich achte nicht auf die Fehler. Wenn ich was nicht verstehe, melde ich mich. Ja.

Ich beschäftige mich schon mit deinen Fragen. Auch, das du das Gefühl hast, ich würde deine Fragen eigentlich gar nicht beantworten, sondern das Gleiche nochmals im Beitrag schreibe.

Das kann ganz gut bei mir sein. Finde ich toll, das du da drauf achtest. Ich denke, das ich das selber bei mir so nicht erkenne. Ich habe einfach zuviel im Kopf denke ich.

Wie du sagst, werden viele Fragen von dir fest zusammenhängen.
Dazu werde ich mir dann die Zeit nach und nach nehmen.Bin mal gespannt, ob ich das hinbekomme.

Ich unterhalte mich jetzt auch manchmal mit meinem Sohn darüber was er normal findet. Er findet sich zum Beispiel nicht normal. Was denn an mir unnormal wäre. Er findet mich ja auch nicht normal. Das ich mich immer so aufregen würde findet er nicht normal .Meine Menschlichkeit wäre normal.

Ich beobachte auch mal am Tag, wie oft das Wort eigentlich normal fällt. Öfter als man denkt und ich habe es auch schon angewandt. Es ist wie eine Floskel,wo derjenige sich nicht viel dabei denkt.Mache ich z.B. was den anderen nicht passt, höre ich gleich "das ist aber nicht normal", bei den anderen ist das aber so.

So, ich habe im Moment leider wieder zuviel im Kopf. Dann springen meine Gedanken zu schnell und ich schreibe wieder nichts zusammenhängendes.

Liebe Grüße von
inchiostra
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

hallo inchiostra,

ich freue mich, dass du nun selbst über die dinge nachdenkst, statt dich von deiner psychiaterin bestimmen zu lassen.

Ich muß auch so denken, weil ich ja eben so bin wie ich bin.

aus dem zitat:

als was fühlst du dich?

als Mensch. Als ein besonderer Mensch. Der vieles bewegt hat, was ein normaler nicht einmal gewagt hätte. Auch wenn meine damalige Ärztin mich zum erstenmal als Borderlinerin betitelt hat. Sie sagte aber ständig, ich wäre etwas besonderes und überall wo ich gewesen wäre hätte ich etwas positiver verändert. Nur sehen es die anderen nicht, weil sie es nicht sehen wollen und weil sie vielleicht manchmal so sein wollen wie ich. Das klingt jetzt vielleicht etwas überheblich. So denke ich auch noch nicht lange. Ich muß auch so denken, weil ich ja eben so bin wie ich bin.

bitte pass auf, dass auch wenn du andere (deinen sohn) befragst, seine ansichten nur als denkanstoss benutzt, aber nicht danach meinst, du musst so denken, weil es ja so sei. schliesslich hat dein sohn das so gefunden.

ich denke, dass passiert dir schon nicht, aber du musst aufpassen. vielleicht sehe ich das aber auch falsch bei dir. ich meine nur, dass es bei dir passieren könnte, dass du wieder nicht denkst, was tief in deinem herzen ist, weil dir das schon in anderen situationen passiert ist.

Ich muß auch so denken, weil ich ja eben so bin wie ich bin.

ich persönlich muss nicht so denken, weil ich ja eben so bin, wie ich bin.

sondern ich denke einfach. so bin ich. dass ich denke, was ich denke und nichts denken muss. egal, was andere sagen.

kennst du das bilderwitzchen aus dem mathematikbuch noch?

"ich denke, also bin ich."
"aber ich denke doch gar nicht, also bin ich nicht!"

:idee:

"wenn ich aber denke, dass ich nicht denke."

:idee:

"so denke ich doch!"

:idee:

"also bin ich!"

:)

du musst nichts denken. mach es einfach.

viele liebe grüsse; deine shelley :wave:
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

Hi Shelley,


das Alien-Gefühl kenne ich auch. Vermutlich empfinden alle
Aspi/Autis so oder so ähnlich.
Dafür verantwortlich sind viele Dinge.

Was ich interessant fand, war die Aussage einer Mutter
von zwei autistischen Kindern, die meinte, Autisten würden
immer denken, alle anderen wüßten, was in ihnen vorgeht.

Das kann ich zumindest in Bezug auf mein erstes Lebens-
jahrzehnt bestätigen. Da die Befriedigung rudimentärer Bedürfnisse
geklappt hat - das Essen stand gewöhnlich auf dem Tisch -
dachte ich wohl, die 'Anderen' wüßten, was ich brauche und
auch was ich denke und fühle- na es hat nicht so lange gedauert,
bis sich das als Mythos herausstellte. Aber die Zeit war reich
an schmerzhaften Erfahrungen.
Wenn die 'Anderen' dann nicht so reagierten, wie man es ja
eigentlich von ihnen erwarten durfte, empfand ich das immer
als ganz bewußte Verletzung meiner Person.
Z.B. habe ich mich im Alter von 2 - 3 Jahren ganz ernsthaft
gefragt, was damit bezweckt wird, wenn man mir Märchen
vorlas. Ich war ein derartiges Sensibelchen, dass ich im
Anschluss stundenlang heulte. Die bei den Grimms häufig
auftretenden Grausamkeiten waren einfach zuviel für
mein Gemüt. Ich habe mich immer gefragt, was ich daraus
lernen soll und ob man versucht, mich darauf einzustimmen,
wie es in dieser Welt so zugeht.
Auf den Gedanken, das dies alles nur meinem
Amüsement diente, wäre ich nie gekommen.

Also lange Jahre über hatte ich das Gefühl, auf einem
Planeten mit s e h r b ö s e n Menschen gelandet zu sein.

Angeblich fehlt uns auch jeglicher Sinn für Humor!
Keine Ahnung! Über Loriot kann ich mich schief und
scheckig lachen - über Mario Barth eher nicht.
Womit ich nie klar kam (als Kind) waren
- auch nett gemeinte - Hänselein.
Neckereien habe ich immer als
Bedrohung meiner selbst empfunden.
Und auch heute fehlt mir jeglicher
Sinn für Schadenfreude - ein wesentlicher Bestandteil
menschlichen Humors!
Ich kann nach wie vor einfach nichts lustiges
daran finden, wenn andere sich vielleicht gerade ernsthaft
weh tun und Menschen, die das amüsiert, machen mir
selbst heute noch ein ganz klein wenig Angst.

Früher fühlte ich mich schuldig, weil ich 'anders' war -
was sich darin zeigte, dass ich lieber las, als in die
Disco ging. Viel schneller lernte und vieles besser behielt.
Mich dann meist anderen Kindern anzupassen versuchte,
indem ich 'unter meinen Möglichkeiten' blieb.
Was vielleicht das ist, was du in deinem Motto beschreibst.

Im Jokers-Verlag gibt es eine DVD-Reihe zum Thema Asperger-
Autismus.
Da wird u.a. Temple Grandin vorgestellt - mit ihr verbindet
mich, dass ich mich in Gesellschaft von Tieren
wesentlich wohler (sicherer) fühle, als in der von
Menschen. Letztere empfinde ich doch häufig
als sehr verletztend. Oder kränkend - in des Wortes
ursprünglichster Bedeutung.
Der Grundtenor der Doku ist eher positiv. D.h. es werden
die Stärken der Asperger hervorgehoben.
(Einer liest, wenn er ein Buch vor sich hat, mit dem linken
Auge eine Seite und zeitgleich mit
dem rechten die andere. Sehr effizient!)

Ach ja - angeblich ist es ein Indiz für Autismus, wenn man
sich an seine frühe Kindheit erinnern kann.
(Die Phase vor dem 3. Lebensjahr, die anderen angeblich
nicht zugänglich ist.)
Ich erinnere mich sogar noch an Träume aus meinem zweiten
Lebensjahr. Geht dir das auch so?

Ach und nochmal zu 'Alien': Als in den 80er Jahren die 'Enterprise -
next generation'-Folgen starteten, war ich einmal ganz angetan
von einer Folge, in der die Schiffspsychologin Diana Troy mit
einem jungen Empathen zu tun hat, der seine Fähigkeiten
noch nicht kontrollieren kann. Er wird ständig von allen möglichen
Einflüssen 'geflutet' und ist deshalb fast irre.
So habe ich Asperger-Autismus auch immer gesehen.
Man wird ständig von viel zu viel Eindrücken überschwemmt,
die man einfach nicht filtern kann. Was 'normale' Menschen
scheinbar können...

Noch was. Nicht, dass ich dächte, dass du solche Art
Aufbau nötig hast. Aber vielleicht amüsiert es dich ja.

Ich persönlich halte sowohl Einstein, als auch Goethe und
Prinz Charles für Asperger.

Einstein hat die ersten Lebensjahre nicht gesprochen -
obwohl er ja später so einiges zu sagen hatte.
Wahrscheinlich hatte er damals schon den Verdacht,
dass ihn niemand versteht. Bei seiner kleinen Schwester
soll er nach einem Rädchen gesucht haben, das sie 'am laufen' hält
(mechanistisches Weltbild).
Was aus der Tochter wurde, die er zusammen mit seiner ersten
Frau Mileva hatte, weiß kein Mensch (verkauft, verscharrt?)
und im Ehevertrag, den er mit seiner zweiten abschloß, wurde ver-
einbart, dass diese ihn nicht von sich aus ansprechen durfte!

(Wenn ich jemanden fände, der mit solchen Bedingungen
einverstanden wäre, hätte ich auch schon längst geheiratet!)

Kannst Du alles nachlesen, bei Highfield/Carter - Die geheimen
Leben des Albert Einstein, Byblos Vlg.


Goethe hatte - nach Aussage einschlägiger Biografen -
vor seinem 30. Lebensjahr keinen Sex.
Zumindest nicht mit anderen Menschen. Was wenigstens den
Verdacht aufkommen läßt, dass er so seine Probleme
mit 'Nähe' hatte. Mit Frau v. Stein lief angeblich auch nichts.

Er hatte Zeit seines Lebens Angst vor starken Gefühlen
und sich davor gehütet, wo er nur konnte. Was darin gipfelte,
dass er sich seiner sterbenden Frau gegenüber verleugnen
ließ. Diese dachte, er sei noch auf Reisen, während er -
schon lange zurück - sich in den entferntesten Räumlichkeiten
versteckte, um ihre Schmerzensschreie nicht zu hören.
Er war auch sehr 'selbstbezogen' und wenn er was
haben wollte, hat ers geklaut. (Schillers Kopf, Mineralien, die
der russ. Zar an einen Berliner Prof schickte... und sicher
noch mehr. Konnte er als Geheimrat, da das Öffnen der Post
zu seinen Aufgaben gehörte).
Auch seine Besessenheit von einer 18jährigen,
Henriette v. Lewetzow, als über 80jähriger, läßt
nicht unbedingt einen kühlen Kopf und logischen Geist vermuten.

Andererseits hat er sich für sehr viele und unterschiedliche
Dinge interessiert. Hat versucht, im Rahmen seiner botanischen
Studien, Strukturen zu schaffen, zu katalogisieren
und einzuordnen. Angeblich auch eine typisch
autistische Qualität - wohl weil wir so vieles als verwirrend
empfinden und Ordnung schaffen wollen - am besten unsere eigene!

Selbst seine eher intuitive
Herangehensweise an die Farbenlehre ist mir
eigentlich recht sympathisch.

Prinz Charles ist nur bedingt 'beziehungsfähig'.
Camilla ist kein Beweis fürs Gegenteil, da sie wohl sehr
viel mehr als andere wegzustecken in der Lage ist.
Ihre Schmerzgrenze ist ziemlich hoch.
Bei seiner 'emotional vernachlässigten' Kindheit könnte
man wieder die früher häufig im Zusammenhang mit
Autismus auftauchende biologistische These, von der Mutter, die
unfähig ist, eine Beziehung zu ihrem Kind herzustellen,
ins Gespräch bringen.
Einerseits ist er ein Mensch, der sehr unter den bestehenden
Verhältnissen leidet und versucht, diese zu verändern.
Krankt an der Welt - versucht sie zu verbessern (Ökobauer,
Interesse für Architektur, will den Genuß von Hanf legalisieren.
Na okay, das zählt nicht. Da im Buckingham Palace ja wohl schon
mehr als eine Plantage ausgehoben wurde, ist das wohl reiner
Selbstschutz.)

Andererseits kommuniziert er gern mittels Zettelchen,
die er überall im Palast für die Dienerschaft hinterläßt -
er kann Menschen also auch nur bedingt ertragen.

(Meine Mutter sagte, als sie das - von einem Butler im Fern-
sehen vorgetragen hörte, leicht angeekelt: "Der ist wie du!"

Na, und Leonardo da Vinci verhielt sich doch zum Rest der
Menschheit wie ... Na, wie ein Außerirdischer eben.
Er war bei seinen Zeitgenossen nicht grad beliebt.
("Fängt alles an, führt nichts zuende. Ungebildeter Prolet."
- Weil er kein Latein sprach.)

Wahrscheinlich gibt es viel mehr Asperger, als man denkt
und davon unabhängig auch fließende Übergänge
zwischen 'normal' und schon nicht mehr...


Na wie dem auch sei.

Egal, wie DU dich fühlst, eines ist doch wohl klar:

Ohne UNS hätte es die planetenbeherrschende
Spezies niemals auch nur vom Baum runter geschafft.
Da würden sie heute noch hocken, sich von Ast zu Ast hangeln
und mit faulem Obst beschmeißen!

Also, in diesem Sinne
- Lebe lang und in Frieden!

BiMi
 
@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?

hallo liebe bimi,

ein normaler mensch würde jetzt schreiben (nö, nö! er würde nicht schreiben, sondern sagen - hehehe - ich finde das immer so komisch, wenn normale leute schreiben, sie würden einem was sagen - ) wie erwähnt: ein normaler mensch würde jetzt schreiben:

"du schreibst mir aus meiner seele." (wie auch immer das funktionieren soll...)

ich denke, du weisst was ich meine?

ich mag gar nicht auf alles einzeln eingehen, weil ich zu praktisch allem sagen könnte: "ja genau! oh ja! genau bei mir ist das auch so. ja - hehe - das war früher bei mir ebenfalls. usw."

also schreibe ich jetzt mal nicht mehr, zumal ich grad nicht so mag.

aber etwas möchte ich dir mitteilen:

meine mutti sagt immer: "du schimpfst immer nur!"
und ich: "ja wenn alles stimmt, muss ich ja nichts sagen!"

ich finde, das passt zu dem, was du davon erwähnst, dass du auch gemeint hast, menschen könnten gedanken lesen, weil immer die rudimentären bedürfnisse befriedigt wurden.

wenn sie das wirklich werden, ist die welt in ordnung und man ist dankbar, befriedigt in sich drin und sagt leise in sich: "danke!"
aber wenn sie eben nicht befriedigt werden, diese bedürfnisse. da muss man das doch mitteilen, weil die reaktion nicht einfach ein "danke" ist, von dem der andere wissen sollte, dass man das in sich hat.

hm.

vielleicht passen die zwei beispiele doch nicht ganz zusammen. doch ich habe das ja auch schon oft geschrieben, dass ich immer gemeint habe, grosse menschen könnten hellsehen.

was mich irritiert: ich nervte mich schon in meiner wiege, weil mich die grossen menschen nie in ruhe liessen, wenn ich aber schrie, nie wussten, was ich will.
wären sie doch hellseher, hätten sie das doch eigentlich wissen müssen.
so logisch denken konnte ich anscheinend noch nicht.

deine frage: "Ich erinnere mich sogar noch an Träume aus meinem zweiten
Lebensjahr. Geht dir das auch so?"

meine antwort: "ja." aber ich habe gemeint, das sei normal, dass man spezielle träume ein leben lang noch bis ins letzte detail weiss.

da gibt es einen traum, von dem mir meine mutti noch heute erzählt, ich hätte von "dieser" person geträumt.
schon als ich klein war, musste ich ihr sagen, dass es die "andere" person in meinem traum war.
aber nein! sie glaubt es mir nicht!
ich sage ihr immer: "ich weiss ja noch ganz genau, was ich geträumt habe!"
das scheint sie zu überhören.
warum?
nachdem du das erwähnt hast, frage ich mich, ob sich normale menschen nicht vorstellen können, dass man seine kinderträume noch bildlich in seinem kopf hat?

also ich muss mal wieder!

dankeschön für deinen beitrag!

er hilft mir sehr, zu sehen, wie konkret sich andere fühlen.

hast du auch ein geschichtlein bereit, wenn dich jemand nach deinem sein befrägt?

mir passierte gestern doch folgendes:

als wir quartett spielten und ich hustete, sagte mein lehrer vor allen anderen:
(ich weiss es nicht mehr wortwörtlich:)
"der hirsch hustet."
ich ganz böse: "ich bin kein hirsch!"
alle schauen so komisch. mein lehrer: "ja dann eben das reh."
und ich: "ich bin auch kein reh. ich bin ein jupitermännlein." (das wenn schon, habe ich nicht ausgesprochen."
da begannen sie zu diskutieren, ob ausserirdische auch im wald landen. (anscheinend nannte mein lehrer mich hirsch und reh, weil die im wald wohnen. komisch. das versteh ich nicht. die shelley kann ja auch in den wald gehen...)
auf alle fälle sagte ich zu der überlegung, ob ausserirdische sich auch in wältern verirren: "auf dem jupiter gibt es auch einen wald!"
na, ja.
ich find echt komisch und nicht nett, wenn ich da als hirsch oder reh benannt werde. ich verstehe nicht, warum das menschen tun. eigentlich echt böse, dabei ist mein lehrer ein wunderbarer und wahnsinnig lieber mensch.

als welches ausserirdische fühlst du dich?
mehr ein sternenmännlein, ein planetenkind oder was?

viele liebe grüsse; deine shelley :wave:
 
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