@ Asperger-Betroffene: als was fühlt ihr euch / kommt ihr euch vor?
hallo inchiostra,
ich habe das gefühl, dass du normal mit "das geht gegen vollkommen" gleichsetzen tust und nicht normal in richtung: "das ist unvollkommen, unperfekt, schlecht" zuordnest.
kann das sein?
also kann es sein, dass für dich supernormal das selbe wie perfekt und vollkommen ist?
ich selbst unterscheide zwischen normal, perfekt, vollkommen, gut, etc.
so gesehen finde ich es auch nicht schlimm, wenn jemand findet, ich sei nicht normal. ich weiss, dass ich nicht normal bin. was ist daran schlimm? was ist daran schlimm, wenn mir das jemand sagt?
ich fühle mich ja auch nicht normal.
vielleicht ist es dieses gefühl, welches mir erlaubt, nicht wütend zu werden, wenn mir jemand als tatsache hinstellt, ich sei nicht normal? weil es in meinem gefühl eben eine tatsache und nicht eine untatsache ist?
üblicherweise habe ich probleme damit, wenn jemand sagt: "du bist das, du bist jenes." weil das ist jedem seine ansicht. jemand kann sagen: "ich finde, dass du das bist. meiner meinung nach bist du jenes. ich fühle dich als dies. für mich bist du so und so." so finde ich es richtig. denn wer kann sich anmassen, zu wissen, was, wie jemand ist, wenn es seinen intentionen entspringt? wer sagt, dass seine intentionen der wahrheit entsprechen oder eine lüge sind?
wenn mir aber jemand sagt, ich bin das, was ich fühle, so gehe ich mit seiner meinung konform und habe auch kein problem damit, seine behauptung - unterstellung als bestehende ist-tatsache hinzunehmen.
kann es sein, dass du dich normal fühlst und deswegen austickst, wenn jemand findet, du seist nicht normal?
was würdest du empfinden, wenn jemand sagen würde: "ich finde dich nicht normal", statt: "du bist nicht normal"?
wäre das auch so schlimm für dich?
Weil keiner das Recht hat mich als normal oder unnormal zu bezeichnen. Dann kommt es immer darauf an, wie man es sagt.
ich habe nicht verstanden, was du damit meinst, es komme darauf an, wie "man" sagt, du seist normal oder nicht normal.
meinst du damit das selbe, was ich ein paar zeilen oben dran beschrieben habe, oder meinst du etwas anderes damit?
warum setzt du unnormalität mit einsam und alleine in verbindung?
ist nicht jeder mensch einsam und alleine?
egal ob er normal oder unnormal ist?
ich meine; auch wenn noch so viele leute um dich herum sind. am ende bist du doch alleine. es wird niemand mit dir mitgehen, wenn du vom leben in den tod wandelst. du wirst ganz alleine aus deinem körper gehen. auch wenn noch so viele leute um deine totenstätte herum sind; du gehst alleine aus dir heraus. du gehst alleine dahin, wo du hingehen wirst.
du - ich schreibe später weiter. ich hab grad andere probleme.
ich schicks jetzt nur schon mal ab, damit es nicht verloren geht und werde es dann bearbeiten.
:traurigwink:
hallo inchiostra,
jetzt kann ich weiter machen:
Wer kann behaupten ich bin nicht normal?
Oder meine Kinder sind nicht normal?
Wie will er das überhaupt beweisen?
behaupten kann jeder, du seist nicht normal.
auch kann jeder behaupten, deine kinder seien nicht normal.
behauptungen - unterstellungen - verleumdungen finde ich böse und ich verstehe, wenn du es nicht magst.
beweisen kann es niemand.
weil meinungen, denkarten, gefühle, findungen, etc. kann man nicht beweisen.
das sind subjektive ansichten ohne objektive feststehende beweisbarkeit.
Also normal würde für mich heissen er hat keine Schwächen. Alles ist paletti. Ist immer gut nie böse.
ich habe schon oben das geschrieben, mit perfekt = normal, unperfekt = unnormal, etc. blablabla.
dein zitat bekräftigt meine frage - mein gefühl, welches ich beschrieben habe.
Wer weiß denn von den nichtaspergern, ob er nicht doch Asperger ist?
diese deine frage habe ich schon beantwortet, bzw. geschrieben, dass ich sie nicht beantworten kann, weil ich nicht nichtaspergerbetroffen bin und also nicht weiss, was sie wissen oder nicht wissen.
Mein Vater wollte mich nicht, weil ich kein Junge war. Ich fühlte mich jahrzehntelang nicht als Mitglied der Familie.
ich habe das gefühl, dass dein gefühl, nicht ein mitglied der familie zu sein ein wenig anders war als meines, nicht dazu zu gehören (oder ich fühlte mich auch nicht als teil der familie.)
bei dir sind die gründe andere als bei mir.
deswegen denke ich, dass unsere gefühle doch auch verschieden sind.
denn gefühle, welche auf verschiedenen gründen basieren müssen doch verschieden sein. nicht?
bei mir war es nicht, dass ich mich nicht als teil der familie fühlte, weil ich unerwünscht war, sondern es war anders.
ich erinnere mich ja noch an meine ersten 10 lebenswochen zum beispiel.
ich weiss noch genau, wie ich mich da gefühlt habe.
ich weiss jetzt nicht, wie ich das alles beschreiben kann, ohne dann eine ganze geschichte zu erzählen.
aber glaub mir mal: es ist etwas anderes. ich werde es dir schion beschreiben können, wenn du das willst. ich habe es aber auch schon an anderem ort hier im asperger-ordner geschrieben. wo genau weiss ich jetzt auch nicht auswendig.
Fast jeder gab mir zu verstehen, dass er keine Probleme hat. NUr ich. Das grenzte mich eben aus.
menschen sollen so sein.
die spielen immer perfekte familie vor und dann hinter der geschlossenen türe ihres heimes hängt der hausfrieden oder -segen ziemlich schief. oder wie man dem sagt.
als was fühlst du dich?
als Mensch.
Als ein besonderer Mensch. Der vieles bewegt hat, was ein normaler nicht einmal gewagt hätte.
wenn ich jetzt mal ganz unbedacht wäre, so würde ich dir schreiben, dass ich bei dir asperger-syndrom eher nicht vermute. klar; ich mag falsch liegen. ich bin auch nicht so eine typische betroffene.
ich begründe meine unbedachter erster eindruck bezüglich eines möglichen asperger-seins bei dir damit, dass ich vermutet hätte, du würdest nicht sagen, dass du dich als mensch fühlst, hättest du ein aspergersyndrom.
vielleicht vertausche ich auch was und aspergerleute fühlen sich als menschen, solche, welche mehr in richtung autismus gehen, aber nicht.
ich habe aber auch schn von verschiedenen anderen asperger-leuten vernommen, dass sie sich als aliens oder so fühlen.
deswegen entstand ja auch das kapitel, weil ich es genauer wissen wollte.
findet aber ein betroffener, er würde sich als mensch fühlen, so lässt mich das aufhochen mit der frage: "warum tut er das? hat er gelernt, sich als mensch zu fühlen oder zeigt er lediglich asperger-verhalten, ohne tief im herzen, eine asperger-persönlichkeit zu sein?"
bei dir gibt es einen punkt, der mir sagt, dass du vielleicht asperger-verhalten hast, aber es nich tief in dirdrin bist. es ist der punkt, beidem du schreibst, du wärest als mädchen unerwünscht gewesen.
ich denke, diese tatsache hätte dich in ein asperger-verhalten treiben können, ohne dass du es schon vorder geburt warst.
vielleicht gab es noch mehr solche tatsachen?
bei mir gibt es vielleicht auch solche tatsachen.
doch bei mir kommt eben dazu, dass ich weiss, was ich als baby fühlte und dass ich schon als baby tief in mir drin "so" war. dass mein "so"-sein vielleicht durch äussere tatsachen bekräftigt wurde, oder dass dieses "so"-sein die äusseren tatsachen erst provozieren konnte. schliesslich ist es für eltern ja nicht einfach, mit einem autistischen kind "normal" umzugehen, als wäre nichts. das irritiert viele mütter, wenn ihre babys ihre nähe nicht wollen und zuneigung auf andere art suchen.
etwas von deiner aussage aus letztem zitat verstehe ich nicht:
du fühlst dich als mensch.
als besonderer mensch.
als besonderer mensch, welcher vieles bewegt hat, was ein normaler nicht einmal gewagt hätte.
ist dieses gefühl wirklich, wirklich von dir?
wie kannst du dich als wesen fühlen, was dinge wagt, die ein normales wesen nicht wagen würde?
heisst das, du fühlst dich als nicht normales wesen?
oder als nicht normaler mensch?
wie kannst du dich unnormal-mensch-fühlend wütend werden, wenn andere dich als nicht normal bezeichnen?
also ich meine; du fühlst selbst, als seist du nicht normal (weil du dinge wagst, die normale nicht wagen - so du also nicht normal sein kannst).
wie gesagt: du fühlst dich nicht normal, nimmst aber anstoss daran, wenn jemand sagt, du seist nicht normal?
wie bitte geht das?
ist das nicht ein widerspruch in dir selbst?
wirst du böse, wenn andere sagen, du seist nicht normal, weil du dich in so einer aussage deines nicht-normal-seins ertappt fühlst?
was ist schlimm, wenn jemand erkennt, was du bist?
wovor versteckst du deine gefühle? deine tiefen gefühle?
was ist schlimm an deinen gefühlen, welche aus deinem herzen kommen?
oder hat dir jemand gesagt, du sollst dich als besonderer mensch fühlen, welcher dinge wagt, die normale menschen nicht wagen und somit ein unnormaler mensch bist?
bist du deswegen böse, wenn jemand sagt, du seist nicht normal, weil dir jemand einredet, dich als solches zu fühlen und es zu viel wird, wenn du schon fühlen musst, was du nicht fühlst und dir dann auch noch viele andere menschen sagen, du seist so, wie du eigentlich nicht bist, aber eine person, welche grosse macht auf dich hat, das von dir will? weil das eben alles eine lüge ist und du zu viel der lügen nicht erträgst?
wo ist der widerspruch in deinen gefühlen?
ist er darin, dass du nicht "erkannt" werden willst oder darin, dass dir jemand befiehlt, zu sein - dich als etwas zu fühlen, was du nicht bist?
Auch wenn meine damalige Ärztin mich zum erstenmal als Borderlinerin betitelt hat. Sie sagte aber ständig, ich wäre etwas besonderes und überall wo ich gewesen wäre hätte ich etwas positiver verändert. Nur sehen es die anderen nicht, weil sie es nicht sehen wollen und weil sie vielleicht manchmal so sein wollen wie ich. Das klingt jetzt vielleicht etwas überheblich. So denke ich auch noch nicht lange. Ich muß auch so denken, weil ich ja eben so bin wie ich bin.
was du hier geschrieben hast, erschreckt mich.
"ich muss auch so denken, weil ich ja eben so bin, wie ich bin." ====> solch eine aussage erschreckt mich!
du musst so denken!
dir kann doch niemand befehlen, wie du zu denken hast!
woher weiss jemand anderes wie du bist?
bist du der andere?
bist du nicht dich selbst?
was ist passiert, dass du nicht mehr dich selbst sein kannst?
deine aussage erschreckt mich so fest, dass ich gar nicht viel mehr dazu sagen kann.
es würde aber dazu passen, was ich gerade vorher als zweite option in betracht gezoigen habe.
dass dir jemand sagt, wie du dich fühlen musst. (ich benutzte vorher andere worte, doch habe ich jetzt deine beiden aussagen zusammen getan, da sie zusammen gehören könnten.)
in was für einer eigenen welt lebst du?
wie verhälst du dich gegen aussen hin, wenn du gerade in deiner welt bist und dabei gestört wirst?
ich finde sehr schlimm, dass du als kind deine gefühle leben durftest!
ich mag jetzt gerade nicht genauer darüber nachdenken und nachlesen. doch das könnte so ein punkt sein wie der, des nicht erwünscht sein. aber ich muss das nioch genau in mich gehen lassen, um es genau sehen zu können.
moment. es kommt mir ohne nachdenken und nachlesen:
ich schrieb ja, dass ich denke, dass gewisse punkte dich in aspergerverhalten treiben könnteten (konjunktiv von der vergangenheit des wortes können).
die tatsache, dass du ein gefühl hattest, jedoch ein anderes hast zeigen müssen, könnte ein ursprung sein, dass du "gefühlswirrnis" aufgebaut hast.
es heisst ja, das asperger-betroffene anders fühlen oder ein typischer punkt sei ja, dass sie keine empathie haben. ich kenne mich zwar nicht damit aus.
doch wenn deine gefühle schon von kindheit an "verdreht" wurden. so kann das doch gewiss so asperger-züge hervorbringen. nicht?
wäre es so, so könntest du durch entwirren dieses gefühlsdurcheinanders dein gefühls-asperger-verhaltens-symptom ablegen.
wärest du aber schon vorbestimmt eine asperger-persönlichkeit und deine gefühle wären nicht durch ein chaos "anders", so würdest du vielleicht lernen können, wie "normalos" fühlen, es jedoch nicht wirklich nachvollziehen und je selbst so fühlen.
nicht?
ich denke, bei dir muss nicht ein borderline vorhanden sein. was ist das überhaupt? egal; das ist ein anderes thema.
ich denke, dass eigentlich egal ist, wie man das nennt, was du bist oder lebst oder hast oder was auch immer.
ich fände wichtiger, zuerkennen, wo bei dir gewisse knackpunkte sind und wie man die lösen kann.
ich denke, dass bei dir wirklich die punkte vom unerwünscht sein und von dieser gefühlsverwirrung unter vielleicht noch vielem anderen auslöser für ein bestimmtes verhalten sein konnten. wie man das verhalten nun bezeichnet ist dann nicht so wichtig, sofern du nicht eine diagnose für versicherungen brauchst oder so.
was ich bei dir als vielleicht sogar noch wichtiger ansehe, ist dieser widerspruch, welcher sich darin zeigt, dass du so, so böse wirst, wenn jemand sagt, du seist nicht normal, doch dich selbst als nicht normal fühlst. ich denke, das könnte ein bruchteil eines grossen themas von dir sein. denke ich. vielleicht denke ich falsch. - mehr dazu schrieb ich ja oben und ich denke, es könnte noch mehr gespräche brauchen, um das ganze besser zu entziffern und analysieren, was nötig ist, um das ganze richtig zu erkennen und nach dem erkennen zu ordnen.
Ich habe mir immer mehr abgewöhnt meinen Gefühlen und Symptomen einen Namen zu geben. Ich merke, das ich dann immer weniger fühle.Ich kann das nicht...weil ich eine Asperger bin z.B. und nicht weil es nicht meine Eigenschaft ist. Dafür habe ich dann aber andere gute Eigenschaften, die natürlich keiner sieht.
ich verstehe nicht ganz, was du da geschrieben hast.
ich finde aber nicht, dass asperger-leute wenig oder nicht fühlen. ich denke, sie fühlen einfach "anders". also ich weiss es ja nur von mir. ich habe durchaus gefühle. ich musste aber erfahren, dass sie eben "anders" sind. unüblich.
Ich fühle mich gezwungen nachzuschauen in einer Liste wie jetzt ein Autist ist. Wie ein Borderliner ist oder eben ein Asperger. Verstehst du was ich meine?
nein.
Magst du dich eigentlich selber?
manchmal oder früher habe ich mich vielleicht selbst gemocht. ja eine weile hatte ich mich ziemlich sehr gerne. momentan hasse ich mich aber sehr oft. immer dann, wenn dinge tue, welche man mit meinen resourcen nicht tut, ich sie aber trotzdem tue, auch wenn ich weiss, dass es falsch ist und vielleicht wird das alles kompliziert, wie ich das jetzt schreibe und es wäre ein neues thema, warum und wann ich mich hasse und so. die gründe sind aber auch nicht so wie sie "normalos" erwarten könnten... nur mal so viel dazu.
Für die ist alles normal nicht immer was besonderes wie für uns. Verstehste?
an hand von deinem beispiel verstehe ich es nicht.
auch sonst weiss ich es nicht so recht.
ich weiss nicht, was für "uns" besonders ist und was für "normalos" besonders ist.
aber ich sehe, dass leute schon besonderheiten in den himmel loben, zeitungteams hinschicken, damit die von den besonderheiten berichten und so.
ich denke, ich finde viele dinge besonders, welche alle leute besonders finden. aber ich weiss nicht. ich weiss ja nicht, was andere finden. ich weiss nur, was ich finde und sehe, wie andere sich verhalten und kann dann schlüsse ziehen. richtige oder falsche.
aber wirklich verstehen; nein. das tue ich nicht. und ich verstehe auch nicht ganz fest, was du meinst, was ich verstehe oder nicht - als frage.
viele liebe grüsse von deiner shelley :wave: