Was ist ein "versteckter Diabetes"?

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Hallo liebe Forumsgemeinde

Ich bin seit ca. 6 Jahren auf der Suche nach einer Diagnose.

Kurz zu mir: Weiblich, 52, 165cm, 65kg, Mutter von 2 Kindern, verheiratet, Hausfrau

Meine wichtigsten Symptome sind Gefühlsstörungen, Taubheitsgefühle in Füssen und Fingern, die Zehen und Fingerkuppen fühlen sich pelzig an ... Eine Polyneurpathie ist bestätigt, also die Nerven sind geschädigt. Das wurde auch jährlich beim Neurologen kontrolliert, die Werte sind weitgehend stabil.

Bei der Ursachensuche wurde unter anderem öfter Blutzucker und B12 bestimmt und die Werte waren immer in der Norm. B12 wurde auf meinen Wunsch hin auch mal mit Spritzen aufgesättigt. Auch der Langzeitzucker war in den vergangenen Jahren mehrfach kontrolliert worden und immer gut. Kürzlich war der Lanzeitzucker sogar knapp unter dem unteren Normwert, der Arzt meinte, ein Wert unter Norm wäre nicht pathologisch sondern würde nur aussagen, dass ich mich gesund ernähre.

Ich war lange Zeit stark übergewichtig, habe das Gewicht aber vor ca. 2 Jahren in den Normalbereich reduzieren können. BMI ca. 24. Aber auch in der Phase starken Übergewichts war mein Blutzucker immer normal.

Jetzt bin ich bei einem anderen Neurologen in Abklärung und der nimmt das ganze etwas ernster als mein bisheriger Neurologe. Er meinte, man müsste noch die kleinen Nerven testen, um festzustellen, ob diese mitbetroffen sind, und dann auch eine Nervenbiopsie machen. Wenn die kleinen Nerven betroffen sind, müsste man insbesondere abklären, ob ein "versteckter Diabetes" vorliegen könnte, oder eine andere autoimmune Erkrankung, Vaskulitis wurde auch mal kurz erwähnt.

Jetzt meine Frage: Was ist bitte ein "versteckter Diabetes"??? Ich finde im Netz nix darüber. Meine BZ-Werte waren wirklich immer normal, nicht mal annähernd grenzwertig. Wie soll es also zu einer Nervenschädigung kommen, wenn der BZ normal ist?

Ich habe allerdings noch nie einen Zucker-Belastungstest gemacht ... Nicht mal in meinen Schwangerschaften, der war halt auch nicht angezeigt, weil eben der Nüchtern-BZ und auch der Nicht-Nüchtern-BZ immer normal war ...

Kann es tatsächlich sein, dass ich trotz allem eine Diabetes habe??? Und zwar keine beginnende Diabetes, denn die Nerven sind ja bereits geschädigt! Ich check's nicht ...

*ratlos* in Seattle ...

Wer weiss was dazu?

Liebe Grüsse
Mooney
 
Wenn dein Langzeit-Zucker in Ordnung war, dann hast Du auch kein Diabetes.
Polyneuropathien bei Diabetes gibts bei massivem Über-Zucker über Jahre hinweg und hauptsächlich bei sehr alten Menschen. Das ist alles bei dir nicht der Fall.
 
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Hallo moonbeam,

was ein versteckter Diabetes ist, kann ich Dir nicht sagen.

Allerdings hatte ich auch mal eine Polyneuropathie. Da hatte ich im Blut niedrig-normales B12, erniedrigtes B1 und stark erhöhtes B6.
Das B1 und und B6 könnte man also vielleicht auch mal messen lassen.

Der B12-Mangel erzeugte bei mir Magenprobleme, der B1-Mangel starkes Hautstechen und Kribbeln, erst in Händen und Füßen, dann in Arm und Bein.
Das erhöhte B6 war in Wahrheit ein funktionaler B6-Mangel, der für leichtes Kribbeln und Hautstechen und zu leichten Taubheitsgefühlen in einigen Fingerspitzen führte.
Der funktionale B6-Mangel wurde vom Neurologen völlig übersehen, vermutlich, weil er im Zuge einer Stoffwechselstörung auftrat, von der der Neurologe nichts wusste. Dieser funktionale B6-Mangel ist schwer zu erkennen, da die B6-Blutwerte dabei auch völlig normal aussehen können. Funktional nennt man diesen Mangel deshalb, weil eigentlich im Blut genug B6 ist, dieses jedoch nicht im ausreichendem Maße weiter verstoffwechselt werden kann. Dadurch kommt es dann in den Zellen zu Mängeln.

Gruß
Hans
 
Hallo Moonbeam,

hier habe ich etwas zum "versteckten Diabetes" gefunden:
...
Ein versteckter Diabetes bedeutet lediglich: Diabetes Typ 2 im Anfangsstadium! Das bedeutet dass die Zuckerwerte leicht erhöht sind, aber noch nicht wirklich schädlich sind! Deswegen braucht er auch noch kein Insulin oder Medikamente, und das ist wirklich sehr gut, dass Ihr den Diabetes so gut im Griff habt!
Bitte was ist eine versteckte Diabetes und wie sollte dabei die Ernährung aussehen? (Diabetiker)

Allerdings sieht es bei Dir ja offensichtlich anders aus, nämlich ohne leicht erhöhte Zuckerwerte...
Evtl. hat der Neurologe einfach einen veralteten Begriff verwendet, so wie manche Leute immer noch von "Alterszucker" für Diabetes Typ 2 reden, obwohl Typ2 längst nicht mehr auf das Alter beschränkt ist?

Grüsse,
Oregano
 
Das ging ja schnell, danke euch für eure Antworten!!!

@Flummi
Das denke ich mir eben auch, aber die Neurologin weiss ja, dass meine BZ-Werte normal sind, und ich denke, für den Nachweis einer Diabetes müsste man ja nicht unbedingt ne Nervenbiopsie haben ... Naja, vielleicht hat sie die Diabetes ja auch nur als Beispiel genannt und grad mal kurz vergessen, dass die bei mir schon ausgeschlossen wurde.

@Hans
Das klingt interessant. B6 wurde auf mein Drängen hin auch mal abgenommen, und der Wert war in der Norm, ich hab aber trotzdem drauf bestanden, Tabletten zu kriegen, einen Monat lang hab ich hochdosiert B6 geschluckt. Ob B1 mal bestimmt wurde, daran kann ich mich nicht erinnern, ganz alle Unterlagen hab ich auch nicht da. Ich muss der Sache mal nachgehen. B12 bzw. Holo-TC war bei mir zu Beginn der Symptome auch normtief, HOLO-TC lag knapp über 50 ... Und ich hab viel dazu gelesen. Ich hab mir B12 selber gespritzt und auch beim Hausarzt ein paar Spritzen bekommen. Seither war der Holo-TC immer weit über 100.

Wie hast du denn die B-Vitamine wieder hochgekriegt? Und kannst du die Werte jetzt oben behalten?

Wie lange hattest du die Polyneuropathie und in welcher Zeitspanne ist sie wieder verschwunden? Ich denke, meine Nervenschäden sind schon irreversibel, ich hab die PNP schon seit bald 6 Jahren.

@Oregano
Danke für den Link ... Hm, wenn meine Ärztin eine beginnende Diabetes gemeint hat, dann dürften die Symptome ja noch nicht so ausgeprägt sein wie bei mir, und die Symptome habe ich ja schon seit bald 6 Jahren. Ich stelle mir unter "versteckt" eben eher eine Diabetes mit Normwerten vor, aber wie soll das gehen, bzw. wo wäre dann das Problem? Naja, ich muss mich bis zum nächsten Termin gedulden und sie fragen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie hast du denn die B-Vitamine wieder hochgekriegt?
B12 mit Metyhlcobalamin-Lutschtabletten (je 5 mg über 2 Monate), B1 erst mit Thiaminchloridhydrochlorid (200mg, tgl über 2 Monate), später auch mit Benfotiamin.
Beim B6 war es schwierig, weil ich da ja einen funktionalen Mangel hatte. Hier hat sich bei mir dann, nach Jahren des Herumprobierens, eine Vitamin B2:B6-Einnahme im Verhältnis von ca. 2:1 erfolgreich gezeigt. Die Dosierung wechselte, meist lag sie im niedrigen zweistelligen Milligrammbereich. Ich habe dabei sowohl inaktives Pyridoxin und Riboflavin, als auch aktives P5P und R5P genommen. Bei mir funktioniert beides.
Und kannst du die Werte jetzt oben behalten?
Mit Vitamin-Präparaten, ja.

Beim B1 musste ich ständig supplemetieren. Beim B12 gelang es (mit niedrig dosierten B12) etwa 1 bis 2 Jahre. Vor einigen Monaten bekam ich dann aber wieder etwas, was ich als B12-Mangelbeschwerden auslegte. Da nahm ich dann auch wieder hochdosiertes B12 (Methylcobalamin). Beim B6 und B2 supplementiere ich auch ständig.

Ich erwäge als Grund für mein schlechtes B12 und B1 (und Magnesium und Vitamin D) das schlechte B6 (das im Blut aber auch ohne NEMs schon sehr hoch war). B6-Mangelsymptome bekomme ich, wie gesagt, wenn mein B2 nicht ideal zum B6 austariert ist. Dann sinkt die AP bei mir unter ca 53 U/l ab. Die AP ist an der Aktivierung/Verstoffwechselung verschiedener B-Vitamine beteilgt!

B2 war, ohne NEMs, übrigens auch sehr hoch. Mein Körper schien es hoch reguliert zu haben. Aber so richtig genug scheint er erst zu haben, wenn ich zum B6 noch entsprechend austarierte B2-Dosen nehme. Dazu kannst Du hier mehr nachlesen: #post1138794 und #post1141537

Wie lange hattest du die Polyneuropathie und in welcher Zeitspanne ist sie wieder verschwunden?
Die Beschwerden begannen vor knapp 6 Jahren. Sie kamen und gingen in der Zeit immer wieder, da zunächst nur der B1-Mangel gezielt angegangen wurde (der sich dann immer wieder mal sanft anmeldete. Ich habe da mit den Dosierungen aber auch experimentiert...). Später kamen dann auch die B6-Mängel hinzu, die ich in Eigenregie diagnostizieren und beheben musste.

Wenn die Dosis stimmte, verschwanden diese Beschwerden innerhalb von vielleicht 4 bis 8 Wochen. Wenn ich Pyridoxin-Dosen mit mehr als 25 mg nahm, bekam ich ebenfalls leichtes Hautstechen, bei P5P jedoch nicht.

Gruß
Hans
 
Hallo Moonbeam,
ich bin auf der Suche nach Antworten auf deinen Beitrag gestoßen. der hätte von mir sein können. Ich bin weibl. 52 Jahre alt und habe - neben einigen anderen Erkrankungen aus dem Autoimmunbereich ständig eine Neuropathie die ich besonders in den Füßen und Beinen merke. Meine Neurologin ist auf der Suche und bisher ist nichts richtiges rumgekommen. ein B12 Mangel wurde behoben, aber die Symptome haben sich nicht verändert.
die kleinen Fußmuskeln sind schwächlich, Achillessehnenreflexe fehlen, ich habe Krämpfe, und Faszikulationen, die wirklich belastend sind.
Ich kann , das habe ich festgestellt, die Krämpfe provozieren wenn ich viel Süßes esse. Abends eine Tüte gummibären und ich kann in der Wanne schlafen, weil die Krämpfe dann nur mir warmem Wasser weggehen.
ich nehme Magnesium, B12, Vitamin D regelmäßig.

jetzt bin ich auf einer Seite auf einen Artikel gestoßen, wo stand , dass man einen Glukosebelastungstest machen soll, weil in 10 % der Fälle daher der Wind weht.
Ich habe aber nie erhöhte BZ Werte und frage mich also: wie kann das sein - und: gibt es einen versteckten Diabetes?
Da dein Beitrag ja schon drei Jahre alt ist, hoffe ich, dass du vielleicht schon mehr weißt über die Ursache deiner PNP?
herzliche Grüße aus Norddeutschland
Ypsel
 
Hallo Ypsel,

sind denn auch andere mögliche Ursachen für PNP außer dem Diabetes untersucht worden?:
Die 16 wichtigsten Ursachen von Neuropathie

Je nach Ursache kann die Neuropathie einen einzelnen (Mononeuropathie), oder mehrere Nerven auf einmal betreffen (Polyneuropathie).

A) Lokal Begrenzte Schädigung: Mononeuropathie
Spürst du die Symptome nur an einer Stelle, so ist vermutlich nur ein einzelner Nerv betroffen. Die Ursachen für die Neuropathie sind in der Regel gleichermaßen lokal begrenzt.
...
1) Schädigungen durch Infektionen
Infektionen können Nerven schädigen. Egal ob ein Virus, oder ein Bakterium die Infektion ausgelöst hat.

2) Operationsschäden
...
3) Verletzungen
...
4) Haltungsschäden, Überanspruchung und Entzündung
...
B)Polyneuropathie: mehrere Nerven sind betroffen

Bei einer Polyneuropathie hat es nicht einen, sondern gleich mehrere Nerven erwischt.
In der Regel entsteht eine Polyneuropathie, wenn eine Schadensquelle auf den gesamten Körper wirkt.

5) Diabetische Neuropathie
...
6) Prädiabetes
Nur 5-10% der Diabetiker haben die Erkrankung von Geburt an (Typ 1 Diabetes).

Die überwiegende Mehrheit hat Diabetes Typ 2, die sich im Laufe des Lebens entwickelt.

Diabetes vom Typ 2 bekommt man nicht von jetzt auf gleich, so wie z. B. einen Schlaganfall. Vielmehr bauen sich die Symptome über Jahre und Jahrzehnte hinweg auf.

Das ist der Grund, warum Neuropathie bereits entstehen kann, bevor man offiziell Diabetes hat. Selbst unterhalb der offiziellen Diabetes-Grenzwerte kann der Blutzucker bereits Neuropathie auslösen.
...
7) Mangel an Vitaminen
...
8) Vitamin B12 Mangel
Die meisten Fälle von vitaminbedingten Neuropathien werden durch einen Mangel an Vitamin B12 verursacht.
...
9) Vitamin B1 Mangel
...
10) Vitamin B6 Mangel oder Vergiftung
Das Paradoxe an Vitamin B6 ist, dass es sowohl bei übermäßiger Aufnahme als auch bei einem Mangel Neuropathie verursacht.

...
11) Vitamin E Mangel
Vitamin E ist fettlöslich.
...
10) Vitamin B6 Mangel oder Vergiftung
Das Paradoxe an Vitamin B6 ist, dass es sowohl bei übermäßiger Aufnahme als auch bei einem Mangel Neuropathie verursacht.
...
11) Vitamin E Mangel
Vitamin E ist fettlöslich.
Ein Mangel entsteht typischerweise, wenn mit der Fettaufnahme irgendwas nicht stimmt. Das kann zum Beispiel bei verschiedenen Darmerkrankungen der Fall sein.
...
12) Schlechte Aufnahme von Vitaminen

13) Alkohol
Alkohol wirkt toxisch auf die Nerven.

14) Autoimmunkrankheiten
...
15) Medikamentenverursachte Neuropathie
Es gibt viele Medikamente, die potentiell Neuropathie verursachen können.

16) Vergiftung mit Schwermetallen
Schwermetalle wie Blei und Quecksilber schädigen die Nerven.

17) Idiopathische Neuropathie
...
Für viele Fälle von Neuropathie wird jedoch kein Auslöser gefunden. Man spricht dann von idiopathischer Neuropathie.
...
Was macht man dann?

Zunächst mal ist die Frage, ob sich deine Symptome weiterhin verschlimmern. Falls ja, musst du unbedingt weiter nach der Ursache suchen und diese beseitigen.

Verschlimmern sich die Symptome dagegen nicht, so ist die Ursache vermutlich nicht mehr da. In diesem Fall macht die Behandlung der Symptome Sinn.
...
https://www.neuroklar.net/blog/ursachen-neuropathie/

Daß man bei der Einnahme von B12 gleichzeitig einen B-Komplex einnehmen soll, weißt Du?

Grüsse,
Oregano

PS: Wie wäre es mit einer Titeländerung in "Was ist ein "versteckter Diabetes"? / Polyneuropathie." Das könnte die Moderation machen, und man kann das mitteilen, indem man auf "Melden" klickt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Oregano,
ich danke dir für deine Nachricht. D stecken viele Infos drin.
Es ist etliches Untersucht worden. Ja, ich habe mehrere Autoimmunerkrankungen. Es ist eine Polyneuropathie. Leider findet keiner meiner Ärzte den roten Faden und es wird tendenziell schlimmer bei mir.

Kannst du mir erklären, warum man einen B-Komplex nehmen soll, wenn B12 aufgesättigt wird? ich hab das vorher nie gehört.

Das mit dem B6 - dass es weder zu hoch noch zu niedrig sein sollte, habe ich gelesen, aber meine Frage ist: wie kann man bei seinen Werten so up to date bleiben ?
Ich wüsste leider keinen Arzt, der bereit wäre das so engmaschig zu kontrollieren.

Viele Grüße
Andrea
 
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