Negatives über Ritalin

Hallo Erika

Finde nicht das wir uns im Kreis drehen, eher in einer Spirale.
Ele hat die Vorzüge des Ritalins genannt, eins zu eins in der Praxis. Du die Gefahren und die möglichen Gefahren. Es ist auch gut ersichtlich, das Ritalin Aggressivität vermindern kannn (mehrfach bestätigt) inkl Suizidgedanken, während es bei einigen dazu führen kann. Schon daraus ist ersichtlich, das eine generelle Aussage schlicht nicht richtig ist. Es ist eine schlichte Nutzens / Schadensabwägung, wobei der Nutzen meist sofort klar überprüft werden kann, während der Schaden eher ein mehr oder weniger erhöhtes Risiko (das eintreffen kann, oder auch nicht) darstellt. Bei Elkes Sohn scheint mir unbestritten der Nutzen zu überwiegen. Ziel sollte es sein, ursächlicher zu behandlen und so auch das erhöhte Risiko zuminest zu minimieren wenn möglich auf Null zu setzen.
Elke macht dies und hat ja auch schon Erfolge (Reduktion der Dosis) und wird weitere Erfolge haben glaube ich.

Andere Eltern setzen sich nicht oder kaum damit auseinander, Dein Bsp zeigt dies leider schön. Aber auch da muss man bedenken was Elke schrieb: In all dem Leid ist es auch verständlich, dass sich die meisten Eltern/Mütter einfach völlig überfordert fühlen mit der Ernährungsfrage etc., vorallem wenn sie dann auch noch mehrere Kinder haben und sich nicht täglich von morgens bis abends mit diesen Themen auseinandersetzen können. Oft sind die Eltern auch selbst noch teilweise oder ganz ADS betroffen, meist unbehandelt. Sie sind dann überfordert, können dann plakativ gesagt wegen dem ADS die Ernährung nicht durchziehen. Das ist schade, aber ein gewisses Verständnis müssen wir da aufbringen.

und nochwas...wenn man sich an all das halten würde was du hier so schreibst frage ich mich was schlimmer ist für ein kind....verzicht auf alles was auch lecker ist oder lernen mit einem handycap zu leben". Die Mutter hat auch ADS, reagierte ziemlich aggressiv, Für mich sind das Selbsttäuschende Reaktionen. Mann will gar nicht wissen das man etwas nicht richtig macht was schwierig umzusetzen wäre. Denn wenn man es wissen würde, würde man sich ja schuldig machen und müsste sein weltbild ändern etc. Das kannst du auch bei anderen Diskussionen feststellen, wo es um andfere Themen geht. enn jemand plötzlich aggresiv und vieleicht sogar persönlich wird, liegt es oft an dem.
 
halli, hallo,

zunächst mal 1000 dank für euer interesse und die vielen anregungen !!!

elfe:

dank dir für deinen zuspruch- wenn du mitten drin steckst , geht es wirklich an die substanz- jetzt fühlt es sich an, als ob wir den mount everest überwunden haben und auf dem heimweg sind.
(und ich kann auch gut verstehen, dass ihr mit dem ritalin momentan die einzige möglich habt- euch selber zu schützen und dann auch kräfte zu reservieren für den weiteren weg.)

erika:
deine gedankengänge zu diesem thema stimmen völlig mit meinen überein.


vielen dank für den link- ich werde mir das gleich ansehen.


glg gina
 
Hallo :)

Beat - danke fürs Verständnis! :kiss:

und Gina: Mount Everest, ein guter Vergleich. :kraft:
 
Hallo allerseits,

Beat schrieb:

Es ist eine schlichte Nutzens / Schadensabwägung, wobei der Nutzen meist sofort klar überprüft werden kann, während der Schaden eher ein mehr oder weniger erhöhtes Risiko (das eintreffen kann, oder auch nicht) darstellt. Bei Elkes Sohn scheint mir unbestritten der Nutzen zu überwiegen.

Kurzfristig gesehen kann es so sein - langfristig sehe ich das sehr kritisch. Ich möchte aber niemanden verurteilen - wenn dann eher die Ärzte bzw. die Verantwortlichen für die Ärzteausbildung, die unbedingt viel mehr wissen sollten. Ich kann verstehen, dass die meisten Mütter überfordert sind, sich selber schlau zu machen und/oder auch schnelle Lösungen brauchen.

Oft sind die Eltern auch selbst noch teilweise oder ganz ADS betroffen, meist unbehandelt. Sie sind dann überfordert, können dann plakativ gesagt wegen dem ADS die Ernährung nicht durchziehen. Das ist schade, aber ein gewisses Verständnis müssen wir da aufbringen.
Nicht nur die ADS-Eltern sind in Ernährungsfragen überfordert, sondern fast 95 % der Bevölkerung. Und warum? Weil nicht genug aufgeklärt wird und Pharma- und Ernährungsindustrie scheinbar dagegen arbeiten.

Mann will gar nicht wissen das man etwas nicht richtig macht was schwierig umzusetzen wäre. Denn wenn man es wissen würde, würde man sich ja schuldig machen und müsste sein weltbild ändern etc. Das kannst du auch bei anderen Diskussionen feststellen, wo es um andfere Themen geht. enn jemand plötzlich aggresiv und vieleicht sogar persönlich wird, liegt es oft an dem.

Ja, so ist es. Die Verantwortung wird gern bei den Ärzten abgegeben. Das wird der Menschheit ja auch so eingetrichtert - Essen ist zum Sattwerden und Medikamente sind zum Heilen.

Viele Grüße
Erika
 
Hallo Erika

Kurzfristig gesehen kann es so sein - langfristig sehe ich das sehr kritisch.
Sehe ich auch so. Aber auch langfriostig möchte ich es nicht in jedem Falle ausschliessen, da ich nicht sicher bin, ob allen biomedizinisch (Ernährung, Vitalstoffe, Darm, Entgiftung) geholfen werden kann. Prof Egger, derjenige der am meisten Erfahtrung mit Ernährung (aber ohne die anderen Sachen) und ADS hat, spricht von einer Rate von grob 80%, bei denen es sehr oder ganz geholfen hat.

Ich möchte aber niemanden verurteilen - wenn dann die Verantwortlichen für die Ärzteausbildung, die unbedingt viel mehr wissen sollten.EXAKT!!

Nicht nur die ADS-Eltern sind in Ernährungsfragen überfordert, sondern fast 95 % der Bevölkerung.
Ja, aber bei ADS ist nicht nur die Fragen (Theorie) das Problem, sondern die Umsetzung!
Konsequente strickte Einhaltung (die bei der ernährung bei ADS nötig sein kann) ist gerade bei ADS ein Problem.

Mit allen anderen ohne Ergänzung mit dir übreinstimme
 
Hallo,

ich finde, das die Diagnose ADS und die Gabe von Ritalin bzw. MPH zu schnell durch die Ärzte erfolgt. Viele Psychotherapeuten und Neurologen stellen die Diagnose ohne Stoffwechselursachen geprüft zu haben.
Ich kann hier (leider) aus eigener Erfahrung berichten. Ein einfacher Magnesiummangel wurde als ADS falsch diagnostiziert und dann mit MPH behandelt. Das ich hier kein Einzelfall bin, zeigen mittlerweile viele medizinische Forschungsberichte. Ich habe auch in vielen ADS Foren dies bereits diskutiert, aber irgendwie habe ich den Eindruck, das die Pharmaindustrie Ihre Kunden als Lobby nutzt...
Ich habe damit begonnen, hier mal meine Erfahrungen zu sammeln:
www.Mg-Mangel.de - Forum anzeigen - Magnesiummangel und ADS

Insgesamt ein sehr heisses Thema. Der gesunde Menschenverstand lässt ja eigentlich vermuten, das jede mögliche Alternative zu Ritalin und MPH sicherlich der bessere Weg für eine ADS Behandlung ist. Natürlich ist die Anzahl der Alternativen sehr gering, aber Ärzte die eine Diagnose ohne Ausschluss von Stoffwechselproblematiken stellen und darauf hin MPH verschreiben halte ich für sehr unseriös.

Grüße

Björn
 
@erniecie. Die Geld-macherei. Ich habe gedacht, wenn ich diese Pille bekomme, ich würde die Ausbildung schaffen. Aber das Wunder ist, leider, nicht passiert. Mehr als 3 Jahren ich nehme Ritalin ein, aber mein gedächtnis ist im Eimer, ich kann mit so grosser Mühe lesen, und die Erhöhung des Dosis bringt nur die Verschlimmerung. Der teufelkreis.
LG.
Oleg.
 
wie wär's mit sinnstiftender Tätigkeit und dadurch umwandeln von gestauter Über-Energie in sinnvolle Bewegungs-Energie?

Passt nicht in die heutigen Anforderungen... aber vielleicht stimmen diese auch nicht?

Im Übrigen weiss ich von guten Erfolgen einer Kinesiologien, gepaart mit konsequenter Kontrolle der Lebensmittel (Süssstoffe, Farbstoffe, Industriesalz, usw.).

Das finde ich sehr gut mit der sinnstiftenden Tätigkeit bzw. dem Umkanalisieren der überschießenden Energie. Als ich die noch hatte, war auch Sport meine Nummer eins, mit dem Bewegungsdrang und der inneren Unruhe klarzukommen. Ob Darmsanierung und co. soviel bei wirklich starkem ADS im Sinne einer Reizfilterschwäche bewirkt glaube ich nicht. Yoga und Akupunktur vielleicht schon eher. Und Verhaltenstherapie.
 
@erniecie. Die Geld-macherei. Ich habe gedacht, wenn ich diese Pille bekomme, ich würde die Ausbildung schaffen. Aber das Wunder ist, leider, nicht passiert. Mehr als 3 Jahren ich nehme Ritalin ein, aber mein gedächtnis ist im Eimer, ich kann mit so grosser Mühe lesen, und die Erhöhung des Dosis bringt nur die Verschlimmerung. Der teufelkreis.
LG.
Oleg.

Hallo Oleg,

hast Du den Eindruck, dass Dein Gedächtnis durch das Ritalin langfristig in Mitleidenschaft gezogen wurde?
 
janinka30, ohne zweifel, das teuflische Zeug, ich dachte, mit seiner Hilfe ich schaffe Ausbildung... Selig, wer glaubt, wie die russen es sagen.
LG.
Oleg.
 
Was genau glaubst Du ist durch das Ritalin passiert im negativen Sinne? Wie äußern sich diese Gedächtnisstörungen? Bei mir sind sie nämlich auch extrem geworden, nachdem ich 10 Monate Ritalin genommen habe, um mich für die Arbeit als sozialpädagogische Familienhilfe in sozialen Brennpunkten strukturiert zu bekommen (hatte mehr als acht Fälle gleichzeitig). Dann kam das CFS (Chronique Fatigue Syndrom) mit allen Symptomen, die dazu gehören und ich habe noch immer Spaß damit. Durch das Ritalin hatte ich nicht gemerkt, wie mein körperlicher Zustand durch den massiven Arbeitsbedingten Stress immer mehr den Bach runtergeht, die Muskelschmerzen, die Erschöpfung erst immer am Wochenende (ohne R..) gespürt, am Sonntagabend wieder "nachgeworfen", um ab Montag wieder zu funktioniert. Irgendwann bin ich dann komplett zusammengebrochen. Und mein Kurzzeitgedächtnis ist quasi nicht mehr vorhanden. Allerdings wird das auch als CFS-Symptom beschrieben.
 
Janinka, genau das, ohne Zeug geht es nicht, mit dem Zeug sowieso allmaählich bergab. Die sackgasse.
LG.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@nicht der papa. das die Pille ist hochgefährlich, das ist klar.
Und du hast es prima geschildert. Aber die Alternnativen ich habe auch ausprobiert: Homeopatie, Bach-blüten, 5 Tibeter, die Lebensmittelergänzungen, wie Zink. Was meinst du konkret?
Lg.
 
ADHS bedeutet nicht einfach "unruhig oder zappelig" zu sein, das ist viel zu flach, darüber hinaus gibt es viele, viele ADSler, die nicht hyperaktiv sind, ebenso viele Hyperaktive, die kein ADHS haben. ADS gibt es seit Jahrhunderten, ist es eine Disposition, eine REIZFILTERSCHWÄCHE aufgrund eines andersartigen Hirnstoffwechsels, die zu einer (gerade in der heutigen Gesellschaft) massiven Reizüberflutung führt. Diese Reizfilterschwäche betrifft äußere Reize (Geräusche, Bilder, Veränderungen in der Umwelt, Gegenstände usw.usw.) wie innere Reize (Gedanken, Gefühle)! Jemand mit ADS wacht morgens auf und das Rattern beginnt, es rattert..und rattert und rattert. Und rattert und rattert. Gedanken werden nicht zu Ende gedacht, schon kommt der nächste Strom reingerast, dann ein anderer, wieder der nächste usw. Das Denken findet nicht linear, sondern STARK VERNETZT, ASSOZIATIV statt. All die Bezeichnungen und Reduzierung auf "Zappelphilippe" können einer wahren ADS-Disposition in keinster Weise gerecht werden. ADSler denken und fühlen anders, sie nehmen ungefiltert Reize auf und ordnen sie viel unstrukturierter in die "inneren Schubladen", Gefühle und Gedanken sind oft vermischt, schwer zu trennen. Dazu kommt eine starke Impulsivität und massive Stimmunsschwankungen. Mit Magnesium ist es da leichter nicht getan!!!!! Dass gute Ernährung, vor allem Omega 3, Zink, Magnesium usw. Symptome bestenfalls etwas abmildern können, keine Frage. Aber wirklich hilfreich ist es, sich das zu suchen im Leben, privat und beruflich, was zu dieser Disposition PASST, wo sie als Stärke auszuleben möglcih ist, wo sie Stärke und nicht Schwäche bedeutet. Außerdem Sport wie bspw. Reiten, aber auch Yoga (sofern man sich drauf einlassen kann) und gute Freunde, schöne Erlebnisse. ADHS als Modekrankheit und nicht existent zu verschreien ist fatal, die Medien tuen hier ihr übriges. Nicht erkannte ADSler laufen Gefahr durch Selbstmedikation in Sucht abzudriften, versuchen ihre innere Unruhe mit Alkohol, Haschisch usw. zu betäuben. Oder entwickeln andere psychische Erkrankungen, Depressionen, Zwang, Angststörungen.

Ein unruhiges Kind ist nicht gleich ein ADHS Kind. Auch ein aggressives Kind ist das nicht automatisch. Viele Diagnostiker haben leider wenig Ahnung von der Thematik, es kommt zu Fehldiagnosen, umgekehrt werden gerade ADS Kinder, die wenig hyperaktiv, vielmehr verträumt sind (was wiederum nicht heisst, jedes verträumte Kind = ADS), nicht erkannt. Häufig bei Mädchen der Fall. Das kann dann ab der Pubertät fatale Folgen haben und das Leben nachhaltig negativ beeinträchtigen, einen langen, langen Leidensweg schaffen. Ritalin an der richtigen Stelle (falls wirklich ADS betroffen und mittel bis schwer, so dass jemand dadruch be-hindert ist im Alltag) kann sogar ein Leben retten, erst lebenswert machen und vor Sucht schützen, nicht Sucht hervorrufen. Ich bin NIE von MPH (Methylphenidat) süchtig geworden, ganz im Gegenteil. Mein ständiges Verlangen, mich abends mit Wein zu beruhigen, ließ nach. Leider nützt auch kein MPH, wenn der Job einerseits überfordert, anderereseits unterfordert mit zu viel Anforderungen an Struktur!! Und kann somit helfen, erfolgreich ins Burnout zu schlittern. Befindet man sich dagegen an der richtigen Stelle, kann das Medikament ein Segen sein. Man braucht weniger Energie für "kleine Alltagsaufgaben", die einen sonst übermäßig Kraft und Nerven kosten. Lässt nicht 150 mal am Tag seine Sachen irgendwo liegen. Die Gedanken sind geordnet, rasen nicht ständig umher, ratterratter..Die Gefühle sind nicht derart überschießend, überschäumend, so dass jeder Blick in den Fernseher, der Anblick einer toten Taube auf der STraße schon zerreisst und quält. Was Kinder betrifft: Kinder mit starkem ADS machen ausnahmslos in der Schule schlechte Erfahrungen. Sie sind frustriert, können sich durch die Reizüberflutung nicht konzntrieren, die anderen Kinder, den Lärm. Generell können sich ADSler sehr gut konzentrieren, wenn sie nicht ständig durch die nicht filterbaren Reize ihrer Umwelt abgelenkt würden. Diese Kinder leiden Tag für Tag, werden diskriminiert, finden keinen Anschluss und verlieren sämtliches Selbstwertgefühl. Wer einmal ein Kind mit starkem ADHS in Alltag und Schule betreut und begleitet hat, weiss, wovon ich spreche. Mit gut strukturierten Regeln, Grenzen, liebevolleem Umgang, Verständnis, guten Mineralstoffen und Nachhilfe ist es da leider nicht getan. Sie können in einer normalen Schule mit der Anzahl von Mitschülern nicht bestehen und landen spätestens ab der Pubertät in der Kriminalität und oder einer Drogenkarriere.

In diesen Videos (youtube: ADS - das kreative Chaos Teil I bis IV) beschreiben erwachsene Betroffene sehr gut, wie es sich anfühlt, ADSler zu sein. Insbesondere die Erfahrungen von L. in dem Café wo er seine Freundin trifft, seine Wahrnehmung, die Unfähigkeit, die Geräusche zu filtern, die zur absoluten Qual werden, kann ich 100% als selber Betroffene nachvollziehen. Und nein, es war kein Erziehungsfehler, es liegt in der Familie. Meine Mutter, mein Vater, meine (leider an Alkoholismus aufgrund unerkanntem ADS) mit 27 verstorbene Cousine, mein Onkel, meine Oma usw. haben alle diese Dispostiion, natürlich jeder anders, mit anderen Facetten, Komponenten! Häufig können Menschen sich auch gut damit einrichten, früher wurde es einfach als Disposition gesehen (zerstreuter Professor, Choleriker usw....), die, wenn man genauer hinschaute, bestimmte Kriterien immer gebündelt aufwies. Es gibt hochintelligente ADSler, die eine Doktorarbeit mit Bravour verfassen, es aber nicht schaffen, Ordnung in ihr heimisches Messiechaos zu bringen. Es nicht schaffen, pünktlich zu sein, Termine einzuhalten, Struktur in ihre Leben zu bringen. DAS ist ADS. Nicht einfach "ein Zappelphilipp", der Magnesium und gute Erziehung braucht.

Sorry Leute, das Thema regt mich immer ziemlich auf. Niemand soll sich angegriffen fühlen. ich stelle nur immer wieder fest, dass zu viele über ADS reden, hier mitreden, die leider keine, aber auch überhaupt keine wirkliche Ahnung davon haben, sondern sich lediglich auf Vorurteile stützen, die sie wieder von anderen Ahnungslosen übernehmen. Und das Leiden der Betroffenen ist groß. Und die Medien verbreiten ganz viel Bullshit. Journalisten schreiben teilweise über Dinge, von denen sie keinerlei ahnung haben. Deshalb: Die, die nicht betroffen sind, eine Bitte: Redet doch einfach mal mit einem ADSler, lasst euch erklären, was es bedeutet, mit dieser Reizfilterschwäche zu leben, was das Gute daran ist, das Andersartige und was die Nachteile sind, die gerade zur Grenzwertigkeit zwischen Gesundheit und Krankheit führen. Bitte , bitte.

Sehr empfehlen kann ich auch das Buch von Cordula Neuhaus, die die Problematik, gerade im gesellschaftlichen Kontext, SEHR GUT beschreibt.
 
Janinka, hast du recht, bei mir ist sehr verzwickter fall, die Depression und Ängste kommen dazu, dass man kein klarer Bild bekommen kann. Jede Situation ist einzigartig und man sollte die verallgemeinerungen vermeiden.
LG.
 
Hallo,

die Definition von ADS in allen Ehren.

Aber eine als ADS fehldiagnostizierten Magnesiummangel mit MPH zu behandeln ist leider keine Seltenheit.

Ich habe bereits in vielen anderen Foren gelesen, das natürlich die Diagnose vom Arzt immer gewissenhaft gestellt wird und überhaupt nichts anderes in Betracht kommen kann! Eine Nachfrage, ob ein Blutbild gemacht wurde, wird aber verneint.

Es gibt verschiedene Studien, die zu dem Ergebnis kommen, das 80%(!) der ADS Patienten unter Magnesiummangel leiden (Hermelin und Kozielec,1997,Mousain-Bosc et al. 2006, Nogovitsina und Livitina 2005, Schimatschek et al. 1998].

Hinzu kommen zwei große Probleme (und das kann jeder Arzt bestätigen):
- Magnesium ist "schwierig" zu messen (daher nicht im Standardblutbild)
- Die Messwerte sind durchaus nicht eindeutig (je nach Messmethode)

Weitere Probleme sind die zur Zeit falsch definierten Normbereiche für Magnesium und die Annahme, das 350mg Mg am Tag für jeden ausreichend sind.

Grüße

Erniecie
 
Magnesiummangel mag vielleicht zu Konzentrationsstörungen ect. führen, aber das ist nicht gleichbedeutend mit einer ADS-Disposition, die mit einer mangelhaften Reizfilterung einhergeht. ADSler können sich, sofern sie etwas interessiert, ganz hervorragend konzentrieren, sie haben dann sogar die Fähigkeit zur Hyperfokussierung! Auch die Verarbeitung der Informationen weicht von der Norm ab, Stichpunkte vernetztes, assoziatives Denken, vom Stöckchen aufs Hölzchen, neverendingstory. Es bedeutet aber auch (oder gerade deshalb) viel Kreativität, Phantasie, viele Ideen und Pläne (jeden Tag am besten 250 Stück, die natürlich im Chaos versinken...), große Offenheit, Neugier, Flexibilität, Empathie und Sensibilität, Hilfsbereitschaft, Authentizität, weniger Strategie, mehr aus dem Impuls. Nicht zu vergessen die stark ausgeprägte Intuition. Und diese spezielle, andersartige Disposition entsteht durch einen Magnesiummangel. Das hat was Absurdes. Aber liegt einfach daran, dass die meisten nicht wissen, was ADS bedeutet. Diese Namensgebung ist aber nicht zuletzt Schuld daran, sie ist einfach unglücklich. Komplexe, stark reizoffene, hochsensible Persönlichkeitsdispositionen werden hier auf irgendwelche Konzentrationsmängel reduziert und nicht Betroffene werden verwirrt. Ich werde mich jetzt einfach wieder raushalten, weil ich merke, dass mich das immer wieder maßlos aufregt.


Ich wollte auch gar keine "Definition" liefern, sondern einfach erklären, wie es ist. Wie ich es erlebe.
Ich glaube wirklich das Hauptproblem liegt darin, dass zu viele in Diagnosen rumwurschteln, die vom Thema ADS keine Ahnung haben, die nicht wissen, was es bedeutet. Die ein temperamentvolles, unruhiges Kind mit einem Kind verwechseln, das eine Reizfilterschäche hat. Da ist dann Ritalin sicherlich absolut deplatziert. Und hat überdies auch eine andere Wirkung, weniger ausgleichend, vielmehr aufputschend.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

Ich glaube wirklich das Hauptproblem liegt darin, dass zu viele in Diagnosen rumwurschteln, die vom Thema ADS keine Ahnung haben, die nicht wissen, was es bedeutet.
Das ist der springende Punkt. Ein Arzt, der selbst ADS hat ist ja auch selten, so das dieser sich auf seine medizinische Leitlinie verlässt. Leider ist in dieser keine Differentialdiagnose zu Magnesiummangel hinterlegt. Hinzu kommt diese Denke "Ist doch NUR Magnesium!". Ein großes Problem ist auch die Tatsache, das viele ADS diagnostizierenden Ärzte keine Infrastruktur für Blutabnahmen besitzen...wie soll dann die Diagnose richtig werden, wenn noch nicht mal die Schilddrüse geprüft wird. Man könnte die Patienten natürlich dafür auch zu einem Facharzt schicken, der die Blutanalyse macht...aber warum wird dies nicht getan?

Gruß

Björn
 
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