Literatur zu CFS
Mir ist aus Deinem Text noch nicht alles klar. Du hast ja geschrieben, dass die NO-Gasproduktion zur Eliminierung von Bakterien, Viren etc. - Beschreibung der Typ1-Reaktion! - dann zu Mitochondrienschädigungen führen kann, wenn sie nicht mehr abgestellt wird, wenn sie also heißläuft... also Th1-Dominanz. Das ist soweit logisch. Bei CFS liegt ja aber eine Th1-Schwäche vor, sprich die NO-Gasproduktion gegen Erreger ist herabgesetzt. Es liegt also gerade das Gegenteil vor, wodurch es eigentlich zu keiner mitochondrialen Schädigung durch die NO-Gaswolke kommen kann... ???
[Im Zusammenhang mit nitrosativem Stress und NO-Anstieg habe ich gelesen, dass dieser dafür verantwortlich ist, dass der Körper im antinitrosativen Gegenregulationsversuch die körpereigene NO-Gasproduktion heruntersetzt. Nitrosativer Stress ist daher eine der Ursachen für den Th2-Switch und die Th1-Abwehrschwäche gegen Viren und Bakterien!]
Hallo Gini!
Deine Überlegung war wieder einmal genial... und Du hast mit den zwei Sätzen zwischen den Klammern Dir eigentlich schon selber die Antwort auf Deine Frage gegeben! Das ist nämlich tatsächlich die alles entscheidende Frage schlechthin, die ich mir vor zwei, drei Monaten auch gestellt habe.
Wie soll ich das jetzt am besten erklären?
Die Nitrostress-Spezialisten hier im Forum werden ja nicht müde zu betonen, wie gefährlich das NO für die Mitochondrien ist... zurecht! Aber das ist nicht die ganze Wahrheit. Durch meine ausgiebigen Internetrecherchen ist mir nämlich schon längere Zeit bekannt, dass man ausgerechnet bei jenen CFS-Patienten mit der schlimmsten Symptomatik gerne verminderte NO-Level vorfindet und nicht umgekehrt! Wie aber das??? Unter all den unzähligen CFS-Forschern gibt es weltweit nur einen Mann, der das schlüssig erklären kann: Dr. Kremer!!! Obwohl mir seine Überlegungen schon längere Zeit bekannt sind, habe ich eigentlich lange gebraucht, um sie gänzlich zu verstehen. Zu Hilfe gekommen ist mir schließlich Dr. Rich Van Konynenburg mit seiner Hypothese vom Glutathionmangel aufgrund der von ihm vermuteten Methylierungszyklusblockierung. Das war der entscheidende Impuls!!!
Ich weiß jetzt nicht, ob Du Zauberpille 4 hast? Diese Frage mag jetzt vielleicht in Deinen Ohren recht lustig klingen und Dich an ein Wundermedikament denken lassen ... aber nichts dergleichen, sondern so heißt das geniale Buch von HP Ralf Meyer, in dem sehr ausführlich und anschaulich die Cellsymbiosistherapie erklärt wird. Kremer kann man eigentlich nur verstehen, wenn man dieses Buch von Ralf Meyer hat... das aber momentan leider nicht mehr erhältlich ist, aber bestimmt bald wieder neu aufgelegt wird.
Ich versuche mal, die Erkenntnisse daraus zusammenzufassen:
Bei der ATP-Bildung mittels Sauerstoff entstehen Sauerstoffradikale, die normalerweise durch das ebenfalls in den Mitochondrien produzierte Glutathion antioxidiert werden. Wenn das aber nicht mehr möglich ist, weil das Glutathion dazu nicht mehr ausreicht, ist die Zelle, um sich nicht selbst zu vergiften, gezwungen, die Energiebildung mittels Sauerstoff in den Mitochondrien herunterzufahren und auf die wenig effiziente ATP-Bildung mittels Glykolyse außerhalb der Mitochondrien umzuschalten, was in letzter Konsequenz zu beschleunigter Zellteilung und zur Krebsbildung führt. Diese alternative Form der Energiegewinnung ist zwar viel ineffizienter, aber dafür wesentlich ungiftiger... es entstehen als Abfallprodukte ja nur Laktat und M2-Pyruvatkinase, die die Zellen nicht schädigen.
Gesicherte Krebs verursachende Faktoren sind: Schwermetalle, Elektrosmog, Sauerstoffmangel, Glutathionmangel und chronische Infekte. Bei chronischen Infekten produzieren die befallenen Zellen und Immunzellen als erste Abwehrreaktion NO-Gas. Da auch das NO ein freies Radikal darstellt, wird bei seiner Entgiftung ebenfalls Glutathion verbraucht. Läuft dieser Prozess dauerhaft, kommt es zum dauerhaft ansteigenden Glutathionverbrauch, und wenn dieses dann in fortgeschrittenen Stadien immer mehr fehlt, schalten das Immunsystem sowie die betroffenen Körperzellen die NO-Gasproduktion zurück oder ab, was natürlich verheerende Auswirkungen auf das Immunsystem und die Krebs-, Viren-, Pilz-, Borrellien-Abwehr usw. hat. Es gibt also ähnlich wie bei der Zellatmung auch beim Immunsystem eine Schutzschaltung: Downregulation der NO-Gasproduktion und zum Ausgleich dafür das Hochschalten der Antikörperproduktion... der bekannte Th2-Switch! Und das ergibt dann die misslichen Umstände beim CFS-Kranken: keine Energie aufgrund der Umschaltung bei der Energiegewinnung, und aufgrund der Umschaltung im Immunsystem ausufernde Viren-, Pilz-, Borrellienprobleme usw. und alle Formen von Allergien und Lebensmittelunverträglichkeiten bis hin zu Autoimmunerkrankungen.
Ich kenne außer diesem genialen Zellsymbiose-Konzept von Kremer kein Modell, das alles ähnlich anschaulich und logisch erklären könnte.
Und seit 2007 gibt es für alles auch schon die entsprechenden Therapeutika.
Ich persönlich bin absolut davon überzeugt, dass das Rätsel CFS damit gelöst ist... die Lösung liegt auf dem Tisch - nur sehen das bisher nur sehr wenige.
... Nina hat absolut recht: Alles wird gut!!!
LG Energielos