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Literatur zu CFS
Hallo zusammen,
es ist kein Fehler, bei CFS wegen der Rückvergiftungsgefahr das leaky gut syndrome anzusprechen. Ich versuche einmal, die Thematik kurz zu beschreiben, verbunden mit meinem eigenen Erfahrungsbericht.
Die Darmschleimhaut im Dickdarm hat normalerweise zu verhindern, dass Substanzen, die dort zur Eindickung und Ausscheidung angelangt sind, zurück ins Blut wandern. Die Darmschleimhaut hat also Barrierefunktion. Wird sie durchlässig, wandern zu viele Stoffwechselendprodukte (darunter entzündungsfördernde, allergisierende und toxische) zurück ins Blut, wo sie über die Pfortader zur Leber transportiert werden, und von der Leber entgiftet werden müssen. Bei durchlässiger Darmschleimhaut kann es deshalb dazu kommen, dass von der Leber bereits abgebaute und ausgesonderte Gifte, die über den Darm hätten ausgeschieden werden sollen, wieder zurück zur Leber wandern und erneut ausgesondert werden müssen.
Die Leber ist bei einer durchlässigen Darmschleimhaut also das am meisten geforderte und belastete Organ. Sie kann ihren eigentlichen Aufgaben, der Entgiftung von Umweltgiften und toxischen Stoffwechselendprodukten, die aus dem Organismus kommen, mit der Zeit nicht mehr genügend nachkommen: Es kann zu einem Toxinstau kommen. Der Organismus muß die sich anhäufenden Toxine gegebenenfalls irgendwo im Körper zwischenlagern, wo sie Beschwerden und Krankheiten verursachen können.
Eine der häufigsten Ursachen für den leaky gut ist die Überwucherung des Dickdarmes mit dem Hefepilz Candida albicans, der auch in den Dünndarm hochwandern kann, und dort Beschwerden machen kann (Overgrowth Syndrom). Ich selbst habe seit Jahrzehnten schon Probleme mit diesem Hefepilz. Nach einer 10-jährigen therapieresistenten Verstopfung in jungen Jahren wurde dieser Pilz in meiner Darmflora nachgewiesen. Er macht Verstopfung, oder Durchfall, oder beides im Wechsel (neben vielen anderen Symptomen). Nach einer Antipilz-Diät zeigte mein Verstopfungsproblem eine erste Besserung, ich fühlte mich weniger müde und schlapp, war vitaler, und Ekzeme an den Händen waren verschwunden.
Den Pilz kann man leider nicht so therapieren, dass er ganz aus der Darmflora verschwindet (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, wobei ich dann sehr an der Therapiemaßnahme interessiert wäre!). Wer ihn einmal hat, wird wahrscheinlich zeitlebens mit Rezidiven rechnen müssen, v.a. wenn man wieder anfängt, die Dinge zu essen, die man bei der Antipilz-Diät weglassen muß. Mit den Ekzemen an den Händen habe ich selbst einen sicheren Indikator für erneutes Pilzwachstum.
Der Pilz ist auch für sekundäre Nahrungsmittelallergien zuständig. Dadurch dass zu viele Nahrungsmittelbestandteile durch die durchlässige Schleimhaut ins Blut zurückwandern, und das Blut damit überfrachtet ist, entwickeln sich Lebensmittelallergien. Schließt sich durch die Antipilz-Diät die Darmbarriere, klingen die Allergien wieder von selber ab.
Der Pilz ist so sehr unter der Bevölkerung verbreitet, dass es inzwischen Ärzte gibt, die sagen, der Pilz sei ‚physiologisch’, würde also zur natürlichen Darmflora dazu gehören. Diese Ansicht ist fraglich, denn dadurch dass der Pilz bei starker Vermehrung pathologisch werden kann, zeigt eigentlich schon auf, dass er schwerlich physiologisch sein kann. Die physiologischen Milchsäurebakterien richten keinen Schaden an, wenn sie sich stark vermehren, der Pilz aber schon. Auch die Stoffwechselendprodukte der Pilze und anderer pathologischen Keime sind toxisch und stellen eine weitere Belastung für die Leber dar (bei Candida sind es z.B. Fuselalkohole - auch von dieser Seite her kann Benommenheit kommen).
Die Pilzbesiedelung beginnt meist nach einer Antibiotika-Therapie, die auch die Milchsäurebakterien im Darm abtötet, wodurch die natürliche Darmflora zerstört wird. Die Milchsäurebakterien sind reduziert und können den pathologischen Keimen, die ja auch mit der Nahrung aufgenommen werden, nicht mehr richtig entgegenwirken, sodaß diese sich ausbreiten können. Deshalb ist nach jeder Antibiotika-Einnahme der Aufbau der Darmflora mit Milchsäurebakterien so wichtig (Präparate oder viel Naturjoghurt).
Es gibt sicher noch mehr Ursachen für eine durchlässige Darmschleimhaut (Salmonellen, Viren, andere Pilze, entzündliche Darmerkrankungen), aber Candida ist sicher eine der am meisten verbreiteten Ursachen, vor allem weil er sich von Süßem ernährt: Zucker, Honig, Obst, Auszugsmehle… . Mit strenger Diät ist der Pilz gut zu behandeln, wenn auch etwas langwierig.
Auch wenn die Antipilz-Diät meine Verstopfung gebessert hatte, hatte ich erst mit der Colon-Hydro-Therapie einen durchschlagenden Erfolg. Bei dieser Therapie wird der Darm mit großen Mengen von Wasser in einer Reihe von Behandlungen gespült. Es werden alte Schlacken, die sich im Darm und den Darmausbuchtungen festgesetzt haben, herausgespült. Hier kann man buchstäblich jahrzehntelange Altlasten, die vor sich hin giften (u.U. kiloweise), oder Darmparasiten wie Würmer oder verschluckte Gegenstände loswerden. Gerade für Pilze sind diese abgestorbenen Schlacken ein willkommener Nährboden.
Durch das Entfernen der Schlacken fallen mechanische Behinderungen für die Darmperistaltik weg, sie verbessert sich, der Darm wird vitaler und kann besser arbeiten. Bei hartnäckigen Darm-Problemen (auch chronischen Durchfällen) ist diese Therapie eventuell angezeigt. Colon-Hydro-Therapie: Chronische Krankheiten durch Darmsanierung heilen: Amazon.de: Manfred A. Ullrich: Bücher
Seit dieser Colon-Hydro-Therapie vor 20 Jahren habe ich (bis auf die Candida-Rezidive) einen ziemlich gesunden Darm. Eine Darmflora-Untersuchung vor 1 Jahr brachte dies an den Tag. Ich habe lediglich auf eine vernünftige Ernährung geachtet (überwiegend vegetarisch, mit Rohkost, oft Naturjoghurt), und ab und zu ein Milchsäurebakterien-Präparat eingenommen. Starker Fleisch- und Eierverzehr würde die Darmflora z.B. hin zu Fäulnisbakterien verschieben, was nicht gut ist.
Ich kann mir vorstellen, dass das Immunsystem, das zu 80 % im Darm sitzt, je besser funktioniert, mit je weniger pathologischen Keimen und Toxinen es sich im Dickdarm auseinandersetzen muß. Sonst läuft es möglicherweise hier schon ‚heiß’ und bringt die Immunbalance zum Kippen. Candida albicans geht bereits einher mit einer Th2-Dominanz/Th1-Schwäche, bewirkt also eine Immunschwäche.
Wegen der ständigen Rückvergiftung über den Pfortader-Kreislauf und der enormen Belastung für die Leber kann jede eingeleitete Entgiftungsmaßnahme (z.B. von Umweltgiften bei toxisch bedingtem CFS) an einer zuverlässigen Ausscheidung über den Darm scheitern. Die Toxine werden im Kreis herumgeschickt und bei Stau gezwungen, sich erneut im Körper abzulagern. Die Leber entgiftet zwar auch über die Niere, aber eben auch über den Darm, so dass es hier zu einer Rückvergiftung kommt. Wer bei der Entgiftung nicht weiter kommt, tut gut daran, nach seinem Darm zu sehen.
In den letzten Jahrzehnten war der durchlässige Darm und dessen Behandlungen die Domäne der Heilpraktiker, es gibt aber auch mehr und mehr naturheilkundlich orientierte Ärzte, die sich diesem Thema widmen. Einer überlasteten Leber helfen Mariendistel-Präparate, Glutathion, und z.B. das phytotherapeutische Komplexmittel Phönix Phönohepan.
Es gibt ein deutschsprachiges E-Buch zum leaky gut.
Buchbeschreibung: Große Nachfrage nach erstem deutschsprachigen Buch über Leaky Gut - der durchlässige Darm
Kaufadresse (die exakte Verlinkung ist nicht zu bewerkstelligen: "Naturheilkunde" und "leaky gut" noch anklicken): Gesundheits-Ebooks
LG
Gini
Hallo zusammen,
es ist kein Fehler, bei CFS wegen der Rückvergiftungsgefahr das leaky gut syndrome anzusprechen. Ich versuche einmal, die Thematik kurz zu beschreiben, verbunden mit meinem eigenen Erfahrungsbericht.
Die Darmschleimhaut im Dickdarm hat normalerweise zu verhindern, dass Substanzen, die dort zur Eindickung und Ausscheidung angelangt sind, zurück ins Blut wandern. Die Darmschleimhaut hat also Barrierefunktion. Wird sie durchlässig, wandern zu viele Stoffwechselendprodukte (darunter entzündungsfördernde, allergisierende und toxische) zurück ins Blut, wo sie über die Pfortader zur Leber transportiert werden, und von der Leber entgiftet werden müssen. Bei durchlässiger Darmschleimhaut kann es deshalb dazu kommen, dass von der Leber bereits abgebaute und ausgesonderte Gifte, die über den Darm hätten ausgeschieden werden sollen, wieder zurück zur Leber wandern und erneut ausgesondert werden müssen.
Die Leber ist bei einer durchlässigen Darmschleimhaut also das am meisten geforderte und belastete Organ. Sie kann ihren eigentlichen Aufgaben, der Entgiftung von Umweltgiften und toxischen Stoffwechselendprodukten, die aus dem Organismus kommen, mit der Zeit nicht mehr genügend nachkommen: Es kann zu einem Toxinstau kommen. Der Organismus muß die sich anhäufenden Toxine gegebenenfalls irgendwo im Körper zwischenlagern, wo sie Beschwerden und Krankheiten verursachen können.
Eine der häufigsten Ursachen für den leaky gut ist die Überwucherung des Dickdarmes mit dem Hefepilz Candida albicans, der auch in den Dünndarm hochwandern kann, und dort Beschwerden machen kann (Overgrowth Syndrom). Ich selbst habe seit Jahrzehnten schon Probleme mit diesem Hefepilz. Nach einer 10-jährigen therapieresistenten Verstopfung in jungen Jahren wurde dieser Pilz in meiner Darmflora nachgewiesen. Er macht Verstopfung, oder Durchfall, oder beides im Wechsel (neben vielen anderen Symptomen). Nach einer Antipilz-Diät zeigte mein Verstopfungsproblem eine erste Besserung, ich fühlte mich weniger müde und schlapp, war vitaler, und Ekzeme an den Händen waren verschwunden.
Den Pilz kann man leider nicht so therapieren, dass er ganz aus der Darmflora verschwindet (Ausnahmen mögen die Regel bestätigen, wobei ich dann sehr an der Therapiemaßnahme interessiert wäre!). Wer ihn einmal hat, wird wahrscheinlich zeitlebens mit Rezidiven rechnen müssen, v.a. wenn man wieder anfängt, die Dinge zu essen, die man bei der Antipilz-Diät weglassen muß. Mit den Ekzemen an den Händen habe ich selbst einen sicheren Indikator für erneutes Pilzwachstum.
Der Pilz ist auch für sekundäre Nahrungsmittelallergien zuständig. Dadurch dass zu viele Nahrungsmittelbestandteile durch die durchlässige Schleimhaut ins Blut zurückwandern, und das Blut damit überfrachtet ist, entwickeln sich Lebensmittelallergien. Schließt sich durch die Antipilz-Diät die Darmbarriere, klingen die Allergien wieder von selber ab.
Der Pilz ist so sehr unter der Bevölkerung verbreitet, dass es inzwischen Ärzte gibt, die sagen, der Pilz sei ‚physiologisch’, würde also zur natürlichen Darmflora dazu gehören. Diese Ansicht ist fraglich, denn dadurch dass der Pilz bei starker Vermehrung pathologisch werden kann, zeigt eigentlich schon auf, dass er schwerlich physiologisch sein kann. Die physiologischen Milchsäurebakterien richten keinen Schaden an, wenn sie sich stark vermehren, der Pilz aber schon. Auch die Stoffwechselendprodukte der Pilze und anderer pathologischen Keime sind toxisch und stellen eine weitere Belastung für die Leber dar (bei Candida sind es z.B. Fuselalkohole - auch von dieser Seite her kann Benommenheit kommen).
Die Pilzbesiedelung beginnt meist nach einer Antibiotika-Therapie, die auch die Milchsäurebakterien im Darm abtötet, wodurch die natürliche Darmflora zerstört wird. Die Milchsäurebakterien sind reduziert und können den pathologischen Keimen, die ja auch mit der Nahrung aufgenommen werden, nicht mehr richtig entgegenwirken, sodaß diese sich ausbreiten können. Deshalb ist nach jeder Antibiotika-Einnahme der Aufbau der Darmflora mit Milchsäurebakterien so wichtig (Präparate oder viel Naturjoghurt).
Es gibt sicher noch mehr Ursachen für eine durchlässige Darmschleimhaut (Salmonellen, Viren, andere Pilze, entzündliche Darmerkrankungen), aber Candida ist sicher eine der am meisten verbreiteten Ursachen, vor allem weil er sich von Süßem ernährt: Zucker, Honig, Obst, Auszugsmehle… . Mit strenger Diät ist der Pilz gut zu behandeln, wenn auch etwas langwierig.
Auch wenn die Antipilz-Diät meine Verstopfung gebessert hatte, hatte ich erst mit der Colon-Hydro-Therapie einen durchschlagenden Erfolg. Bei dieser Therapie wird der Darm mit großen Mengen von Wasser in einer Reihe von Behandlungen gespült. Es werden alte Schlacken, die sich im Darm und den Darmausbuchtungen festgesetzt haben, herausgespült. Hier kann man buchstäblich jahrzehntelange Altlasten, die vor sich hin giften (u.U. kiloweise), oder Darmparasiten wie Würmer oder verschluckte Gegenstände loswerden. Gerade für Pilze sind diese abgestorbenen Schlacken ein willkommener Nährboden.
Durch das Entfernen der Schlacken fallen mechanische Behinderungen für die Darmperistaltik weg, sie verbessert sich, der Darm wird vitaler und kann besser arbeiten. Bei hartnäckigen Darm-Problemen (auch chronischen Durchfällen) ist diese Therapie eventuell angezeigt. Colon-Hydro-Therapie: Chronische Krankheiten durch Darmsanierung heilen: Amazon.de: Manfred A. Ullrich: Bücher
Seit dieser Colon-Hydro-Therapie vor 20 Jahren habe ich (bis auf die Candida-Rezidive) einen ziemlich gesunden Darm. Eine Darmflora-Untersuchung vor 1 Jahr brachte dies an den Tag. Ich habe lediglich auf eine vernünftige Ernährung geachtet (überwiegend vegetarisch, mit Rohkost, oft Naturjoghurt), und ab und zu ein Milchsäurebakterien-Präparat eingenommen. Starker Fleisch- und Eierverzehr würde die Darmflora z.B. hin zu Fäulnisbakterien verschieben, was nicht gut ist.
Ich kann mir vorstellen, dass das Immunsystem, das zu 80 % im Darm sitzt, je besser funktioniert, mit je weniger pathologischen Keimen und Toxinen es sich im Dickdarm auseinandersetzen muß. Sonst läuft es möglicherweise hier schon ‚heiß’ und bringt die Immunbalance zum Kippen. Candida albicans geht bereits einher mit einer Th2-Dominanz/Th1-Schwäche, bewirkt also eine Immunschwäche.
Wegen der ständigen Rückvergiftung über den Pfortader-Kreislauf und der enormen Belastung für die Leber kann jede eingeleitete Entgiftungsmaßnahme (z.B. von Umweltgiften bei toxisch bedingtem CFS) an einer zuverlässigen Ausscheidung über den Darm scheitern. Die Toxine werden im Kreis herumgeschickt und bei Stau gezwungen, sich erneut im Körper abzulagern. Die Leber entgiftet zwar auch über die Niere, aber eben auch über den Darm, so dass es hier zu einer Rückvergiftung kommt. Wer bei der Entgiftung nicht weiter kommt, tut gut daran, nach seinem Darm zu sehen.
In den letzten Jahrzehnten war der durchlässige Darm und dessen Behandlungen die Domäne der Heilpraktiker, es gibt aber auch mehr und mehr naturheilkundlich orientierte Ärzte, die sich diesem Thema widmen. Einer überlasteten Leber helfen Mariendistel-Präparate, Glutathion, und z.B. das phytotherapeutische Komplexmittel Phönix Phönohepan.
Es gibt ein deutschsprachiges E-Buch zum leaky gut.
Buchbeschreibung: Große Nachfrage nach erstem deutschsprachigen Buch über Leaky Gut - der durchlässige Darm
Kaufadresse (die exakte Verlinkung ist nicht zu bewerkstelligen: "Naturheilkunde" und "leaky gut" noch anklicken): Gesundheits-Ebooks
LG
Gini
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