Literatur zu CFS / CFS-Ursachen und -Therapien

Literatur zu CFS

Dann bleibt aber die Frage offen, warum die Reaktionslage des Immunsystems offensichtlich aber auch vom Glutathiongehalt in den Abwehrzellen abhängt:
Cystein und Glutathion
In einem Artikel von Dr. Heinrich Krämer ist sehr interessant beschrieben, dass ein intrazellulärer Glutathionmangel bei AIDS-Patienten zu einer massiven Dominanz der TH2-Reaktionslage mit der Folge einer mangelnden Immunantwort auf bakterielle und virale Infektionen führt. Eine Substitution von Glutathion oder der wesentlich limitierenden Aminosäure der Glutathionsynthese, Cystein, kann diesen Mangel beseitigen und somit eine TH2-lastige Reaktionslage wider zurück zu einer ausgeglichenen TH1-TH2-Balance führen. Es ist daher nahe liegend Glutathion bei allen TH2-lastigen Reaktionslagen als Therapeutikum einzusetzen, zumal bei vielen kritisch kranken Patienten, etwa Tumorpatienten nicht selten ebenfalls eine solche Kombination aus Glutathionmangel und TH2 Reaktionslage zu finden ist.

Quelle: Bedeutung der Zytokindiagnostik

Also warum anscheinend nur bei entsprechend hohen Glutathionspiegeln in den entsprechenden TH-Zellen eine TH1-Immunantwort (also mittels NO) erfolgt.

Mittlerweile habe ich eine andere Theorie für das Sinken des NO-Stresses durch die Gabe von bspw. Hydroxycobalamin: Hydroxycobalamin führt ja dazu, dass für die Umwandlung in Methylcobalamin, die eigentlich für die Zelle verwertbare B12-Form, Glutathion verbraucht wird, was aber dazu führt, dass der Glutathionspiegel in den Zellen sinkt, und somit (nach obiger Theorie) das Immunsystem verstärkt TH2-Immunantworten ausführt (also mittels Antikörpern) und daher das NO sinkt... Was meint Ihr ?

Die Zusammenhänge zwischen den einzelnen B12-Formen wurden hier schon einmal erläutert: https://www.symptome.ch/threads/vitamin-b12-und-nitrosativer-stress.2935/page-26#post-300729
 
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Hydroxycobalamin führt ja dazu, dass für die Umwandlung in Methylcobalamin, die eigentlich für die Zelle verwertbare B12-Form, Glutathion verbraucht wird, was aber dazu führt, dass der Glutathionspiegel in den Zellen sinkt, und somit (nach obiger Theorie) das Immunsystem verstärkt TH2-Immunantworten ausführt (also mittels Antikörpern) und daher das NO sinkt... Was meint Ihr ?
Dann dürfte Methylcobalamin aber keine Wirkung gegen NO haben ,was es aber hat.
Ich glaube nicht dass Nitrostress irgend was mit Glutathion oder irgend welchen Imunantworten zu tun hat.
 
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Hallo zusammen,

Zitat von Tobi:
Ich glaube nicht dass Nitrostress irgend was mit Glutathion oder irgend welchen Imunantworten zu tun hat.

Tobi, bezüglich des Zusammenhangs zwischen Nitrostress und Immunsystem waren wir eigentlich schon einmal weiter. Ich fasse es noch einmal zusammen:

1. „Massive Infektionen und Impfungen“ erzeugen nitrosativen Stress. Das ist bei Dr. Ku. zu lesen. www.dr-kuklinski.info/publika...r-stress_1.pdf

2. Bei Dr. Kremer ist zu lesen, dass nitrosativer (und oxidativer) Stress auch durch die Biosynthese der Zytokin-Eiweiße vom Typ2 gegenreguliert wird, welche die Synthese von NO (und Superoxid und der Peroxide) hemmen und weitere komplexe Kaskaden von Gegenregulationen auslösen (zusammengefasst in meinem Beitrag #109/Kremer-Buch Seite 217). Der folgende Th2-Switch ist dann verbunden mit einer Unterdrückung der cytotoxischen NO-Gasbildung mangels Typ1-Cytokine (S 47).

Das ganze Kremer-Buch (genauer gesagt die erste Hälfte, die ich bis jetzt gelesen habe) geht eigentlich nur um dieses Thema: Th2-Switch durch oxidativen und nitrosativen Stress!

Und jetzt habe ich gerade beim Durchsuchen dieses Buches den entscheidenden Knackpunkt gefunden: Er macht den unter oxidativem und nitrosativem Stress sich erschöpfenden Thiolpool für den Th2-Switch verantwortlich!!! (S. 47)

Die wichtigsten Thiole sind ja Methionin und Cystein! Sowohl zuwenig Methionin als auch zuwenig Cystein führen zum Abfall von Glutathion. Aus Cystein wird das Glutathion synthetisiert, und aus Methionin wird SAMe gebildet, das zur Glutathion-Synthese ebenfalls benötigt wird. In der Erschöpfung des Thiol-Pools bei oxidativem und nitrosativem Stress liegt der Grund für den sich irgendwann entwickelnden Glutathion-Mangel.. Sowohl Th2-Switch als auch Glutathion-Mangel sind die Folge des sich erschöpfenden Thiolpools.

Und dann gibt es noch eine negative Rückkoppelung des Glutathionmangels auf das Immunsystem, die deiner Frage, Binnie, eine erste Antwort gibt (warum die Reaktionslage des Immunsystems offensichtlich auch vom Glutathiongehalt in den Abwehrzellen abhängt). Aus meinem Beitrag #149: „Ein fortgesetzter Glutathionmangel führt dazu, dass der Sauerstoff beim Transport in die Zelle nicht mehr schrittweise reduziert werden kann, dass die Energiebildung in den Mitochondrien gestört wird, und dass sich Killerzellen durch NO-Gas selber zerstören, wenn sie Zellen, die Pilze, Viren und Mycobakterien beherbergen, angreifen.“ Und nachfolgende Mitochondrienschäden sind auch noch erklärt.

Ausgangspunkt dieses hier beschriebenen Wirkmechanismus ist, nicht zu vergessen, oxidativer und nitrosativer Stress!

CFS ist und bleibt, was es ist: Eine Multisystem-Erkrankung, die ein System des Organismus nach dem anderen in Mitleidenschaft zieht. Wahrscheinlich ist es ziemlich egal, mit was die Erkrankung beginnt, die anderen, damit zusammenhängenden Systeme werden einfach der Reihe nach über viele Jahre hinweg in mehr oder weniger große Mitleidenschaft gezogen.
Wichtig für uns ist es, das Ganze unter dem Blickwinkel der Therapierelevanz zu sehen, wo entscheidende Diagnostik- und Therapieansätze sind, die uns weiterbringen. Dazu gehören nicht nur die antinitrosative und oxidative Gegenregulationen, dazu kann auch gehören, den Glutathion-Pool zu füllen, Substanzen für die ATP-Gewinnung zu nehmen, den Darm und den Th2-Switch zu therapieren etc.

Ich bin gespannt, was wir sonst noch alles finden!

LG
Gini
 
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Hallo Binnie,

Dann bleibt aber die Frage offen, warum die Reaktionslage des Immunsystems offensichtlich aber auch vom Glutathiongehalt in den Abwehrzellen abhängt.

Ich habe dazu im Beitrag 99 geschrieben:

Der Glutathion-Spiegel ist einer der wichtigsten Prognosemarker für fast alle Immunerkrankungen

Glutathion hilft dem Immunsystem durch die Reproduktion und Aktivierung von Lymphozyten. Zudem geht ein niedriger GSH-Wert immer auch mit einer geringeren Anzahl der CD4-Zellen einhergeht, wie es bei AIDS der Fall ist. Eine Zufuhr von Glutathion läßt die Zahl der CD4-Zellen ansteigen.

Desweiteren ist Glutathion beteiligt an der Produktion von Leukotrienen, die als chemische Mittler bei der Abwehr gegen Entzündungen wirken, dadurch dass sie die weißen Blutkörperchen lenken und ihre Funktion verstärken.

Auch in einem weiteren Link ist der Bezug Glutathion - Immunsystem mehrfach erwähnt.

So langsam wird es schwierig, über alles Geschriebene noch den Überblick zu behalten. Mit geht es nicht anderes. Es ist so viel in so kurzer Zeit zusammengekommen, man hat kaum die Möglichkeit, alles sich absetzen zu lassen und es sich zu merken. Wir sollten öfters mal in die früheren Beiträge hineinlesen. Wir haben wirklich schon ziemlich viel Relevantes zusammengetragen!

LG
Gini
 
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Hallo Zusammen,

ich habe hier immer wieder mitgelesen und versucht zu verstehen, aber ich verstehe ehrlich gesagt immer weniger.
Leider ist mein Kopf in den letzten Wochen auch noch extrem eingeschränkt in der Denkleistung, was es nicht einfacher macht.

Die Frage, die sich mir immer wieder stellt:
Wie kann ich hier noch einen Überblick behalten, was nun eine Folge von was ist und vor allem, was ich gegen was tun kann? Und was zuerst?

Mit anderen Worten: Wo fange ich an in dieser großen Ansammlung von Störungen, damit sich nach und nach wieder etwas auflösen kann??

Ich sehe nicht, dass ich das mit meinem vernebelten Hirn selbst auf die Reihe bringen kann.
Ich sehe aber auch keinen Behandler, der das für mich tun würde und der auch noch bezahlbar wäre!

Wie macht Ihr das? Wie geht Ihr die Dinge an?

Grüße

gyver
 
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Hallo gyver,sehr gute Frage.Selbst mir,der sich ein wenig in der Materie auskennt wird das alles zu kompliziert und frage mich wer kann das alles in der Praxis ,und vor allem wie umsetzten.Auch frage ich mich wer soll das bezahlen können,da man ja eigentlich mittlerweile gar nicht mehr weis welche Präparate anzuwenden sind?
Viele Grüße
Heiler1
 
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Hallo gyver,

ich glaube, auf die Frage, was zuerst da war, und was alles in der Folge danach kam, gibt es so viele Antworten, wie es CFS-Schicksale gibt. Die Erkrankung kann in vielen Organsystem anfangen, und alle anderen Systeme nach und nach in Mitleidenschaft ziehen. CFS ist und bleibt eine Multisystemerkrankung, also eine Erkrankung, die mehrere Organsysteme in Mitleidenschaft zieht.

Ohne das nötige Geld für Untersuchungen, die die spezifischen Schieflagen ans Licht zu bringen, tut man sich natürlich schwer, bei sich selber auf den Grund zu kommen. Aber ich denke da an Energielos, der sich Untersuchungen auch nicht leisten kann, und sich durch zähes Recherchieren das mitochondriale Problem erarbeitet hat, Produkte gefunden hat, die helfen, und dadurch 60 % seiner Kraft wieder erlangt hat. Das kann jedem von uns Beispiel sein.

Am hilfreichsten ist es wahrscheinlich, sich seine eigenen Beschwerden ziemlich genau anzuschauen, und versuchen zu analysieren, welches Organsystem dahinter stehen könnte, bzw. welche schon bekannten Erkrankungen bei einem selber im Vordergrund stehen. Was weißt du schon über deine Erkrankung? Mit was hat sie begonnen? Beispiele:

- Liegen chronische Infektionen vor wie EBV, Borreliose… diese Tests bezahlen bei uns in Deutschland die gesetzlichen Krankenkassen…, dann wäre evtl eine Darmsanierung, Behandlung mit Glutathion und Beta-Glucan hilfreich

- Liegt die für CFS maßgebliche „überwältigende, lähmende“ Kraftlosigkeit vor, die sich durch Belastung verschlimmert, und in Crashs enden kann? Dann ist das das mitochondriale Problem mit der mangelnden ATP-Bildung… . Energielos hat uns seine Mikronährstoffe mitgeteilt, mit denen er dieses Problem beheben konnte. Ich selbst komme dank der LEF-Produkte auch gerade aus diesem Loch heraus. Das ist eigentlich der Kernpunkt des CFS!!!

- Liegt dieses mitochondriale Problem vor, wäre es gut, untersuchen zu lassen, ob Nitrostress vorliegt. Das Citrullin im Urin, der Marker dafür, wird auch von den Krankenkassen bezahlt. Hier braucht es zur Therapie die spezifischen B 12-Formen, die in der Rubrik nitrosativer Stress ausführlich besprochen sind. Nitrostress löst auch oxidativen Stress aus, darum sind Mikronährstoff-Programme angesagt. Nitrostress kann immerhin zu nicht weniger als 200 verschiedenen Erkrankungen führen! Bei Nitrostress müsste man auch an die Halswirbelsäule denken.

- Weißt du etwas über Toxin-Belastungen? Wie sieht es mit Amalgam-Füllungen aus? –Glutathion ist hier die Mittel der Wahl.

- Leberwerte, die auch von der Krankenkasse bezahlt werden, können bei Schieflagen den Rückschluß zulassen, dass dann Glutathion benötigt wird, oder der Darm therapiert werden sollte. Mit Lebererkrankungen geht eine große Müdigkeit und Schlappheit einher. Auch Mariendistel-Präparate sind hier gut.

- Eine Darmflora-Untersuchung, die auch von den KK bezahlt wird (allerdings im Ergebnis nicht optimal ist), erfordert eine Darmsanierung. Beta-Glucan, Milchsäurepräparate und Darmreinigungen sind hier angesagt (und die Leber im Auge behalten)

- Steht Schlaflosigkeit, schlechte nervliche Belastung, schlechte kognitive Leistungen oder Depressivität im Vordergrund, an die Neurotransmitter und Stresshormone denken. Mit kooperablen Ärzten kann man die Untersuchungen auch über die gesetzl. Kasse abwickeln. Halswirbelsäule!

- Gehirnnebel, Kopfschmerzen, Schlafprobleme, kognitive Einbußen, Depressivität, einen zu hohen Muskeltonus ... - Atlaswirbel

Also ich würde sagen, versuche einmal Ärzte zu finden, die mit dir diese Tests machen, die für dich in Frage kommen könnten, um Anhaltspunkte für eine Therapie zu bekommen. Das ist das Wichtigste. Und studiere ganz genau deine Symptome. Also wo "tuts weh"? Was genau sind die Beschwerden? Allein mit dem Symptom-Studium kann man schon erheblich weiterkommen.

Ich weiß, das ist ein mühsamer Prozess. Ich lebe seit 15 Jahren mit dem CFS und ich bin all die vielen Jahre (ohne das Internet) auch nur in kleinen und kleinsten Schritten vorangekommen. Wichtig war mir in diesen Jahren, eine gute Beziehung zu meinen Kassenärzten aufzubauen, ihre „Neins“ zu Untersuchungen zu akzeptieren, dann sind sie ein anderes mal eher gewillt, auch mal wieder eine besondere Untersuchungen zu machen.
Erst seit ich noch den Zugang zum Internet habe, sehe ich wirklich Land, aber man muß wirklich recherchieren, und zu verstehen versuchen, was da los ist. Man muß nicht zwingend alle biochemischen Hintergründe bis ins Detail kennen (das ist im Letzten Arztwissen), aber die logischen, kausalen Zusammenhänge zu verstehen, wie es die Heilpraktiker in ihrer Ausbildung lernen, was mit was zusammenhängt, und wissen oder zu erfahren suchen, wie man es therapiert, ist schon wichtig für uns. Dafür ist das Forum ja Gold wert!

In welcher Reihenfolge die Erkrankungen entstanden sind, ist, wenn der Erkrankungsprozess schon länger zurückliegt, nicht sooo wichtig, weil dann wahrscheinlich sowieso schon mehrere Systeme inzwischen betroffen sind. Im Prinzip kannst du in jedem System anfangen zu therapieren, nur wenn du dann nicht mehr weiter kommst, dann heißt es nach den Ursachen und anderen Therapieansätzen zu fragen. Eigentlich sind es bei CFS gar nicht so viele Themenbereiche. Einfach schrittweise sie sich erarbeiten. Das bleibt keinem erspart..., im eigenen Tempo natürlich - das muß man bei uns CFSlern immer dazu sagen...

Wir haben hier insgesamt alles etwas schnell überflogen und Vieles von einer Warte des groben Überblicks aus zusammengestellt. Ein Literatur-Thread birgt das einfach in sich. Aber das Forum bietet ja ausreichend Möglichkeiten, sich in die einzelnen Themenbereiche einzuarbeiten oder neue Threads zur ergiebigeren Themenerörterung zu eröffnen. Auch ich bin mit meinen Recherchen zu meinen eigenen Beschwerden noch nicht am Ende, und werde zu gegebener Zeit neue Threads dazu eröffnen müssen, weil es zu spezifisch ist und hier nicht hereinpaßt. Das Ergebnis unserer Recherchen können wir dann aber, wenn es CFS-relevant ist, durchaus wieder hier hereinstellen.

Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen!

LG
 
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Mit anderen Worten: Wo fange ich an in dieser großen Ansammlung von Störungen, damit sich nach und nach wieder etwas auflösen kann??

Da könnte Dir evtl. das SHINE-Protokoll von Dr. Jacob Teitelbaum "From Fatigued to Fantastic" oder folgende Homepage weiter helfen: CFS & Fibromyalgia Solutions for Patients and Their Doctors

Das ist ein logisch aufgebautes Konzept zur Selbsthilfe.

Alles andere ist nur verwirrende Theorie.

Versuche Deinen Körper

- zu entgiften
- zu entsäuern
- evtl. Blockaden zu lösen (mittels Resonanztherapien)
- evtl. Impfungen auszuleiten (dito oder mit Homöopathie)
- evtl. Amalgam und Schwermetalle auszuleiten
- und alle sinnvollen NEMs, insbes. Antioxidantien zu substituieren

- zu guter Letzt: Nicht zu viel an die Krankheit denken, sondern ganz viele schöne Dinge tun. :)
 
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Hallo zusammen

also, ich habe fast alles durchprobiert und bin ein Vermögen losgeworden. Andere kaufen sich dafür einen Mittelklassewagen oder reisen drei Jahre lang um die ganze Welt.

Ich bin fast ganz am Ziel, aber nur fast.

Vor kurzem habe ich folgende Therapieoption entdeckt, die schlappe 140 € kostet und die schon viele geheilt hat. Ich bin fast vom Stuhl gefallen, als ich die Beiträge in einem deutschen CFS-Forum dazu gelesen habe. Die englisch sprachigen Foren sind von ähnlich begeisterten Kommentaren durchzogen.

Wenn die Theorie stimmt und die Therapie funktioniert, dann können wir das ganze Gerede um oxidativen Stress, Ursachen, etc. in die Tonne treten und die ganzen Theoretiker mit dazu.

Ein Enländer behauptet, dass CFS nichts anderes ist als eine Störung der Amygdala, die entweder durch einen schweren Infekt oder durch schlimmen seelischen oder körperlichen Stress ausgelöst werden kann.

Er hat sich selbst mit Hilfe seines selbst entwickelten Programms geheilt und erziehlt ausgezeichnete Erfolge in seiner Londoner Klinik.

Versteht mich bitte nicht falsch: Ich möchte die Diskussion über mögliche Entstehungstheorien nicht in Frage stellen oder gering schätzen - ich finde es toll, was Ihr da alles zusammengetragen habt, aber ich bin der Meinung, dass wir alle immer nur an den Folgen und Symptomen herumdoktern und dass bislang noch keiner der vielen sogenannten Gelehrten und klugen Köpfe den Stier bei den Hörnern gepackt hat und ich denke, es wird Zeit dafür.

Schaut Euch doch mal folgenden Link an und berichtet doch bitte, was Ihr davon haltet:

CFS Recovery: AMYGDALA RETRAINING: The Advanced ME/CFS Recovery Programme With Ashok Gupta

In der PDF-Datei gleich auf der ersten Seite sind die ersten Kapitel aus dem Buch enthalten sowie eine Erklärung der Auswirkungen einer gestörten Amygdala auf den Körper.

Mir ist nun klar, warum bei mir persönlich bestimmte Organe absolut therapieresistent sind und mir ist auch bewusst geworden, dass eine rein körperliche Therapie nicht genügt: Ohne gründliche Aufräumarbeiten im Bereich der Seele und des Unterbewusstseins ist meiner Meinung nach eine vollständige und irreversible Heilung nur schwer möglich.

Viele Grüße

Snorri
 
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Hallo Gini, hallo Snorri,

herzlichen Dank für Eure Antworten.

Ich möchte hier nicht detailiert darauf eingehen, was ich bisher alles gemacht habe. Es ist ein Thread zur Literatur und nicht zu meinen Therapieversuchen.
Nur soviel, ich habe schon einiges hinter mir, sowohl an Untersuchungen, als auch an Therapieversuchen und bisher war es leider nur minder erfolgreich. Ich habe auch einige Monate Mittel nach dem Vorschlag von Teitelbaum eingenommen, Darmaufbaukuren gemacht, Leberreinigungen, andere Entgiftungen,....

Ich habe in meiner hirn-klaren Zeit einige Bücher gelesen, von Pall, Teitelbaum, Runow, aber wirklich weitergebracht hat mich das nicht.

Wenn ich nach meinen Beschwerden gehe, so sind es so viele, dass ich darüber keine Abgrenzung auf bestimmte Ursachen machen kann. Ich glaube, ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht nur mittellos bin (nach all den Behandlern und Behandlungsversuchen), sondern auch ratlos, wie ich weitermachen soll.

Ich denke, ich brauche mal eine Auszeit von all den Versuchen und Überlegungen. Die Materie ist so komplex, dass ich manchmal denke, ich müßte durchdrehen.

Ich danke Euch für Euren Input.

Viele Grüße

gyver
 
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Hallo Snorri,

ein Super-Link! Daß CFS auch durch traumatische Erfahrungen ausgelöst werden kann, steht ja auch in vielen CFS-Dokumenten und -Definitionen! Darauf sind wir bisher noch gar nicht eingegangen.

Ich selbst habe mir in den ersten Jahren meiner Erkrankung oft selbst die Diagnose „Posttraumatische Belastungsstörung“ gegeben. Die Zeit in der Wohnung, in der ich mir diese Pestizid-Vergiftung zugezogen hatte, war hochtraumatisch, weil ich 4 Monate am Stück nicht mehr geschlafen hatte! Hat von euch jemand eine Vorstellung davon, wie es einem Gehirn ergeht, das sich 4 Monate am Stück nicht mehr regenerieren und abschalten kann, krankhaft übermüdet ist, dabei vergiftet wird und wegen des Nervengiftes nervlich permanent überstimuliert wird…? – Es war einfach nur noch traumatisch! „Stress disorder“ ist der Fachbegriff dafür. Ich dachte damals wirklich, ich überlebe das alles nicht!

Eine Trauma führt dann zur posttraumatischen Belastungsstörung, wenn es nach 3 Monaten noch nicht verarbeitet ist. Bei mir hatte das Trauma 4 Monate am Stück angehalten – ich hatte gar keine Chance zur Verarbeitung! Nach ca. 2 Jahren schien dieses Trauma überwunden, der Schlaf stellte sich wieder ein…. Dann kam Jahre später ein Stromschlag, und wieder begann die totale Schlaflosigkeit von vorne, wieder traumatisierend. Bis heute ist mir der Schlaf zerstört. Dieses „Ich schaff das nicht (mehr)“ kenne ich aus diesen Zeiten nur zu gut! Daß ich überhaupt noch lebe, ist eigentlich ein mehrfaches Wunder!

Ich bin schon vor Jahren auf die Amygdala gestoßen. Ich hatte mir damals Vortragskassetten von einer Ärztin gekauft, die im Rahmen von Traumaarbeit über die Amygdala referiert hatte. Wenn ich mich recht erinnere, sind in der Amygdala alle unsere emotionalen Erlebnisse abgespeichert, v.a. die frühkindlichen. Als Kind lebt man ja noch ganz emotional und unbewusst. Das ist alles in der Amygdala abgespeichert und prägt unsere unbewussten Reaktionsmuster fürs ganze Leben! Daß die Amygdala aber dem Hypothalamus übergeordnet ist, und so das ganze Hormonsystem und damit verbundene Organsysteme (Nervensystem, Immunsystem..) beeinflusst, habe ich jetzt zum ersten mal gelesen. Das ist ja enorm!

Mir fällt noch ein Arzt ein, der auch Traumaarbeit (eine bestimmte Technik) macht, die auf die Amygdala bezogen ist, und er sagte mir, dass dann die Heilungschancen gut sind, wenn nicht zu viele Traumatas im Leben passiert sind. Also nur 1 Trauma, und wenn die Traumaarbeit möglichst rasch nach dem auslösenden Ereignis gemacht wird, dann gibt es die besten Heilungschancen.
Aber dieses "Gupta Amygdala Retraining-Programm" ist wahrscheinlich sehr viel durchdachter, umfangreicher und weiter entwickelt. Es scheint sich ja nicht um eine einzelne Technik zu handeln, sondern ein ausgeklügeltes Therapie-Programm aus mehreren Bereichen, das schon vielen geholfen hat.
Allerdings muß man auch sehen, dass nicht alle darauf ansprechen. Der Arzt spricht davon, dass „bei denjenigen, die keine Besserung zeigten, es meist andere, erschwerende Faktoren waren, die eine Besserung verhinderten“ – wie sahen diese erschwerenden Faktoren aus? Das wäre eigentlich noch interessant. Was gibt es außer den schon genannten „klinischen Depressionen“ noch für Krankheitsbilder, die schlecht oder gar nicht darauf reagieren?
Der Preis von 140 engl. Pfund wäre aber wirklich lächerlich, wenn man zu den Glücklichen gehört, die zu ihrer Gesundheit zurückfinden!

Im Moment kommt für mich dieses Programm wegen eines anstehenden Wohnungswechsels nicht in Frage, zu einem späteren Zeitpunkt ist es denkbar! Vielleicht berichtet bis dahin schon von euch jemand darüber? Grundsätzlich stehe ich aber als ganzheitlich denkender Mensch dieser Sache sehr nahe; Seele und Geist stehen für mich in engster Wechselbeziehung mit dem Körper, mit gegenseitiger Beeinflussung.

Durch die LEF-Produkte habe ich gerade die CFS-typische „überwältigende“ Kraftlosigkeit mit ihrer wegbrechenden Kraft unter Belastung und den Crashs überwunden. Jede Fahrt nach Oberstdorf zur Atlastherapie habe ich bisher mit 2 Tagen völligem Erschöpft-Sein bezahlt: Ich war danach nicht mehr fähig, mich hinters Steuer zu setzen, die Arbeit zu Hause ging schleppend, höchstens noch zur Hälfte. Ich dachte schon daran, diese Fahrten ganz aufzugeben, weil die Nachwehen kaum noch zu ertragen waren.
Seit August nehme ich nun die LEF-Produkte, die Heinz uns vorgestellt hat. Im Oktober war ich nur noch einen Tag erschöpft, und auch nicht mehr allzu schlimm, seit November ertrage ich die Fahrten ohne jede Nachwehen – ich komme heim und arbeite weiter, als hätte ich gerade einen Spaziergang gemacht… lediglich das Gehirn ist minimal erschöpft, was aber nach einer fünfstündigen Tour vielleicht auch normal ist. Die Ferientage nach Weihnachten sind der eigentliche Härtetest…- ich bin wirklich gespannt, wie ich sie verkrafte!

LG
Gini
 
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Tobi, bezüglich des Zusammenhangs zwischen Nitrostress und Immunsystem waren wir eigentlich schon einmal weiter. Ich fasse es noch einmal zusammen:
Ich weiß dass es Wechselwirkungen zwischen Immunsystem und NO gibt. Bei starken Infektionen wird z.B. NO gebildet um Krankheitserreger zu bekämpfen. Es gibt aber auch andere Ursachen für NO Stress wie z.B. Giftbelastungen, was vermuten lässt, dass es sich eher um unspezifische Entzündungsreaktionen handelt die den NO Stress auslösen.
 
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Hallo Binnie,

ich möchte dir noch kurz auf deine Theorie zur NO-Regulation aus Beitrag #161 antworten. Ich habe erst jetzt allmählich deinen Gedankengang verstanden.

Zunächst eine allgemeine Antwort: NO ist eine derart komplexe Substanz mit derart vielen verschiedenen Funktionen, dass ich mich wundere, wie das überhaupt alles zu einer einzigen Substanz gehören kann. NO ist Neurotransmitter, es ist Gas, es ist Freies Radikal, es ist Immunregulator, es ist cytotoxischer Effektor, es ist Regulator und kann seine eigene Synthese hemmen, es ist, es ist… - das allein sieht schon fast nach einem Widerspruch in sich selber aus.
Darüber hinaus hat es derart viele verschiedene Funktionen in so vielen körperlichen Bereichen mit entsprechend vielen Gegenregulations-Möglichkeiten in der Mikroumgebung, dass es äußerst schwierig sein dürfte, alle gegenregulatorischen Effekte in die Gedankengänge mit einzubeziehen. (Ich denke, in dieser Vielschichtigkeit liegt auch die Wurzel dafür, dass es so viele unterschiedliche Erkrankungen durch Nitrostress gibt). Dr. Kremer streift dieses Thema in seinem Buch und spricht von einer Flut von NO-Studien. Ich konnte für mich nur den Schluß daraus ziehen, dass mir die Ergründung dieses komplexen Themas einfach zu kompliziert ist, und es mir genügen muß, mich mit den Resultaten, die uns in den Fachbüchern geboten wird, zu begnügen.

Zu deiner Theorie, dass das sinkende Glutathion bei Hydroxocobalamin-Gaben für den Th2-Switch verantwortlich ist: da kann ich keinen Zusammenhang sehen. Nitrostress geht ja a priori schon mit einer Th2-Dominanz einher. Die Th2-Dominanz entsteht ja nicht erst bei der Herunterregelung des Nitrostresses, sondern war vorher schon da. Beim Herunterregeln besteht eher die Chance einer Aufhebung der Th2-Dominanz. Darum kann der Glutathion-Verbrauch bei Herunterregelung des NO-Stresses durch Hydroxocobalamin keinen Th2-Switch verursachen.
Zudem ist da noch die Frage, ob der Glutathion-Verbrauch durch Hydroxocobalamin überhaupt so relevant ist, dass von einer deutlichen Reduzierung des Glutathion-Gehaltes gesprochen werden kann. Vielleicht reduziert er sich auch nur minimal, so daß er gar nicht ins Gewicht fällt (?).

LG Gini
 
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Hallo gyver, hallo Heiler,

ihr habt ja das finanzielle Thema angesprochen, das ein großer Hemmschuh bei CFS ist, weil man sich keine Therapeuten oder Medikamente leisten kann.
Ich hätte eigentlich mehrere Ideen, wie man sein Budget auch mit CFS noch aufbessern könnte, will aber das Thema nicht hier im Literatur-Thread erörtern, wo es nur unter geht. Es ist einfach ein zu wichtiges Thema, darum wäre es kein Fehler, dazu einen eigenen Thread zu eröffnen, wo wir dann sammeln können. Ich bin im Moment aber mit eigenen Threads ausgelastet, darum die Frage an euch, ob das von euch jemand übernehmen will (oder jemand anderer, der mitliest) – meine Ideen steuere ich dann gerne bei.

LG
Gini
 
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Hallo Gini,

eine gute Idee, aber für mich derzeit überhaupt kein Thema.

Ich habe nur sehr wenig Energien, um überhaupt etwas Schönes zu erleben. Da müßte sich noch einiges verbessern, bevor ich wieder an eine Art von Arbeit denken kann. Ich schaffe nicht mal meine eigene Hausarbeit selbst.

Momentan geht meine Rest-Energie fast völlig für Behördenkämpfe und Gutachtertermine drauf. Da bleibt für anderes kein Raum.

Mich würde auch viel mehr eine Sammlung von wichtigen Untersuchungen, davon abgeleiteten Defiziten und entsprechenden Therapien interessieren.

Vielleicht mache ich einen entsprechenden Thread mal nach Weihnachten auf. Ich habe nächste Woche noch einen Gutachtertermin (mein Weihnachtsgeschenk!!) und danach muß ich erst mal wieder durchatmen.

LG

gyver
 
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Hallo Gini,irgendwie kann ich dir jetzt nicht so ganz folgen.Also Zeit und Muße hätte ich,aber was meint du denn genau mit dem eigenen Thread,und was soll er bezwecken?
Viele Grüße
Heiler1
 
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@ Hallo Heiler,

es ist ja schon mehrfach hier die Frage laut geworden, wie man das alles bezahlen soll. Ja wie, wenn man nur eine geringe Rente oder ein geringes Krankengeld hat. Und wie soll man sich Geld dazu verdienen, wenn man zu wenig Kraft hat, in eine Anstellung zu gehen? Das ist doch die Ausgangssituation.
Bezwecken soll der Thread, daß man Ideen sammelt, wie man auch mit der CFS-Symptomatik zu etwas mehr Geld kommen kann. Jeder muß dann für sich selber sehen, ob er etwas davon umsetzen kann.

War nur eine Idee aufgrund eurer Fragestellung. Wenn sie dich nicht interessiert, lass sie einfach links liegen, dann ist es auch nicht dein Thema. Wem die Idee wichtig genug ist, wird sie schon aufgreifen....

@ Hallo Snorri,

hast du denn auf dem anderen Forum, auf dem du von der "Amygdala-Therapie" erfahren hast, schon jemanden angetroffen, der sie gemacht hat? Es gibt sie ja immerhin schon seit ca. 10 Jahren. Da dürfte es doch einige geben, die damit Erfahrungen gemacht haben?
Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr Chancen gebe ich dieser Therapie!

LG
Gini
 
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@ Hallo Heiler,

es ist ja schon mehrfach hier die Frage laut geworden, wie man das alles bezahlen soll. Ja wie, wenn man nur eine geringe Rente oder ein geringes Krankengeld hat. Und wie soll man sich Geld dazu verdienen, wenn man zu wenig Kraft hat, in eine Anstellung zu gehen? Das ist doch die Ausgangssituation.
Bezwecken soll der Thread, daß man Ideen sammelt, wie man auch mit der CFS-Symptomatik zu etwas mehr Geld kommen kann. Jeder muß dann für sich selber sehen, ob er etwas davon umsetzen kann.

Hallo Gini,

also mich würde das Thema brennend interessieren. Berichte doch bitte davon!!
 
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