Leben im Diesseits

Hallo Beat

:) danke, dass du mit deinem posting # 118 für mich mit geantwortet hast. Ich hatte nicht die Energie dafür. Mit deiner Antwort bin ich allerdings ganz einverstanden. Für mich gibt es nichts hinzuzufügen. :idee:

Schönen Abend ! :wave:

Kathy
 
Hallo Kathy

Schön und interessant, dass unsere zuweilen differenten Ansichten auch immer weider deckungsgleich sind.
Auf weiterhin interessanten Meinungsaustausch.

Liebe grüsse
beat
 
Hallo Puistola

Ja vielleicht, jedenfalls aber die Lösung für viele Probleme der Vergangenheit.
Das sehe ich nicht so. Welche denn?

Navigieren ist nun mal sicherer als Beten in der Seefahrt.
Wie und wohin man navigiert, DAS ist die Frage
 
Hallo Beat

:) danke, dass du mit deinem posting # 118 für mich mit geantwortet hast. Ich hatte nicht die Energie dafür. Mit deiner Antwort bin ich allerdings ganz einverstanden. Für mich gibt es nichts hinzuzufügen. :idee:

Kathy

Puistola: Die höchste Würde des Menschen ist die Freiheit,

Beat: die hört aber da auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränkt...
Aufgrund welcher FAKTEN ETC bestimmst Du was ein hohler pATHOS IST UND WAS NICHT?

Liebe Kathy
Da Du Dir die Antwort von Beat zu Eigen gemacht hast, antworte ich Dir darauf:

Die Würde des Menschen höre also da auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränke. OK, das kann auch ich mir zu Eigen machen.

Drei Beispiele dazu:

Die paschtunischen Männer sehen nicht gerne Frauengesichter und Körperkonturen von Frauen. Sie fühlen sich dann in ihrer Würde verletzt. Also zwingen sie die Frauen zur vollständigen Verhüllung in der Öffentlichkeit mittels Tschador.

Es ist unter der Würde vieler ägyptischer Männer, eine unbeschnittene Frau zu schwängern. Zur Wahrung dieser Würde werden daher viele ägyptische Mädchen beschnitten.

Es verletze die Würde Deiner Kinder, einen nackten Menschen zu sehen, also müssen sich alle Menschen in CH bekleiden.


Nun wirst Du einwenden, ein Höschen zu tragen sei nicht gleich einschränkend wie einen Tschador herumschleppen zu müssen oder eine Genitalverstümmelung. Und damit hast Du vollkommen recht. Auch ist as Tragen eines Tschadors nicht zu vergleichen mit der Verstümmelung, denn er Tschador wird zuhause abgelegt, die Verstümmelung quält lebenslang.

So haben wir nun drei untereinander nur schwer vergleichbare Beispiele von Verletzung von Würde und/oder Freiheit, und alle drei haben den gleichen Fehler: Sie sehen die Sache verkehrt herum, sind aus einem Blickwinkel von Konvention und Herkömmlichkeit gesehen.

Es ist die paschtunische Frau, deren Freiheit massiv eingeschränkt wird. Objektiv kann es einem Mann niemals schaden, ein Frauengesicht zu sehen.
Sie wollen einfach nicht.

Es ist das ägyptische Mädchen, dessen Körper verstümmelt wird. Männer können weltweit, also auch in Ägypten, unbeschnittene Frauen schwängern, sie wollen einfach nicht.

Es bin ich, der gezwungen werden soll, Kleider zu tragen. Es kann keinem Menschen schaden, einen anderen so zu sehen, wie er geboren wurde: Nackt.
Du willst einfach nicht, dass Deine Kinder nackte Menschen sehen.

"Nicht wollen" ist nicht "Würde" sondern Trotz. Weil Du und Beat (und viele andere Menschen auch) sich vorstellen, Nacktheit sei etwas "Schlimmes", weil ihr vielleicht aufgrund Eurer schlechten Phantasie damt etwas schmutziges verbindet, soll ich Kleider tragen müssen?

Wo bleibt da die Freiheit?

Warum denn hat die ausgerechnet Appenzell-Innerrhodische Landsgemeinde 2006 den dümmlichen Artikel, aufgrund dem jeweils Kleiderzwang gegen Nackte an der Sitter und am Weissbach ausgesprochen wurde, aus dem Gesetz gestrichen?

Weil es die Freiheit des Einzelnen verletzt, weil es unter der Würde einer Gesellschaft ist, ihren Mitgliedern vorzuschreiben, was sie wo zu tragen habe.

Freiheit und Würde ist ein grundsätzlicher Begriff, der verdammt viel weiter geht, als diese spiessigen "values" oder "Werte", mit denen Frau Palin grad so deutlich nach Alaska heimgeschicht wurde.

Nun will ich Dir auch noch sagen, wer die Würde von Kindern verletzt, wenn die erschrecken, weil sie den bösen nackten Mann sehen:
Es sind ihre Eltern, weil die ihnen ein Bild des Menschen einimpfen, das sich auf Äusserlichkeiten stützt: Nacktheit ist Bös, Das Frauengesicht muss verhüllt werden und unbeschnittene Fruen sind unrein. Wo bleibt da die Würde?

Puistola
 
Hallo Puistola

Die Würde des Menschen höre also da auf, wo sie die Freiheit des anderen einschränke. OK, das kann auch ich mir zu Eigen machen.
So ist es nicht geschrieben. Die Freiheit hört da bei der Freiheit des anderen auf.

Es ist unter der Würde vieler ägyptischer Männer, eine unbeschnittene Frau zu schwängern. Zur Wahrung dieser Würde werden daher viele ägyptische Mädchen beschnitten.
Ist ein Proargument. Die Beschneidung schränkt die Freiheit der Frauen ein, ist deshalb abzulehnen.

Die anderen 2 Beispiele zeigen klar,
- das Würde und Freiheit bzw die Priorität der allfälligen Freiheiten kulturunterschiedlich ist. Die kultur widerum baut auf Weltbildern auf, welches wiederum religiöspylosophisch geprägt ist
- in vielen Bereichen es eben ein Abwägen ist, welche Freiheit mehr gelten soll. Bsp: Die freiheit rauchen zu dürfen, oder die Freiheit nicht dutrch Rauch belästigt werden zu müssen. Statt Rauch kann es auch auditive oder eben visuelle Eindrücke sein.
Müssen also alle auf Rauchen in öffentlichen Gebäuden verzichten, weil einige es nicht möchten, sich belästig fühlen? Bzw dürfen die wenigen die gerne öffentlich nackt wären so herumlaufen, obwohl einige dies sehr stören würde?
Deshalb richte ich mich mit wenigen Ausnahmen nach den Anderen aus, dh nach der Kultur des Landes oder der Ansicht der Umgebung, passe mich also an, statt allenfalls zu provozieren.

So haben wir nun drei untereinander nur schwer vergleichbare Beispiele von Verletzung von Würde und/oder Freiheit,
exakt
und alle drei haben den gleichen Fehler: Sie sehen die Sache verkehrt herum, sind aus einem Blickwinkel von Konvention und Herkömmlichkeit gesehen.
was ist warum verkehrt und wer bestimmt dies und auf wessen Grundlage ?

Es kann keinem Menschen schaden, einen anderen so zu sehen, wie er geboren wurde: Nackt.
Wer sagt das aufgrund welchen Fakten, bzw welche Belege hast du das es so ist?

Weil Du und Beat (und viele andere Menschen auch) sich vorstellen, Nacktheit sei etwas "Schlimmes",
Ich finde nacktheit gar nicht schlimm, im gegenteil. Ich achte es mehr als Du, so sehr, dass ich es als intim, besonders betrachte. Ist jemand der einen fabelhaften Wein nicht im Pappbecher trinken will ein Weingegner? Oder ist so einer nicht eher mehr ein Weinliebhaber als derjenige der so einen Wein auch so locker trinkt?

Warum denn hat die ausgerechnet Appenzell-Innerrhodische Landsgemeinde 2006 den dümmlichen Artikel, aufgrund dem jeweils Kleiderzwang gegen Nackte an der Sitter und am Weissbach ausgesprochen wurde, aus dem Gesetz gestrichen?
Weil die Kultur geäöndert hat und man die Freiheit des einzelnen hier höher als die Freiheit der anderen gewichtet, oder weil man es jetzt im Vergleich zu früher als tolerierbar im Vergleich zur Einschränkung betrachtet. Ob das erichtig ist oder nicht tut nichts zur Sache.

Freiheit und Würde ist ein grundsätzlicher Begriff, der verdammt viel weiter geht, als diese spiessigen "values" oder "Werte", mit denen Frau Palin grad so deutlich nach Alaska heimgeschicht wurde.
Es ist umgekehrt. Freiheit gründet auf Werte. Ohne Werte hätte jeder die Freiheit den anderen umzubringen, Gift in Gewässer zu lassen, Lärm um die Uhr in Wohnquatieren zu
machen, jemanden zu verprügeln weil er sich nicht so kleidet wie man will und vieles mehr

Es sind ihre Eltern, weil die ihnen ein Bild des Menschen einimpfen, das sich auf Äusserlichkeiten stützt: Nacktheit ist Bös,
Nein, oder bist Du für Sexualverkehr in der öffentlichkeit vor Kindern? Wenn nicht findest Du dann Sex böse/schlecht?
 
Hallo Puistola

wir wissen wohl beide, dass dieser Austausch in eine Sackgasse führt. Lassen wir es dabei bewenden?

Wie ich schon sagte, fehlt mir die Energie für lange Beiträge.

Gruss
Kathy
 
Nein, oder bist Du für Sexualverkehr in der öffentlichkeit vor Kindern? Wenn nicht findest Du dann Sex böse/schlecht?

Sex in der Öffentlichkeit? Nicht mein Geschmack. Aber wenn es denn jemand tut: Dann fragen die Kinder wohl, was diese Leute da tun. Tja, dann kommt es auf die Eltern oder Begleiter der Kinder an, was die sagen:

- Das sind böse Leute, die tun Unrechtes
- Die haben Spass miteinander
- Da darfst Du nicht hinschauen, wenn Du das siehst, wirst Du sündig.
- Wenn man sich gern hat, tut man das
- Detailierte technische Erklärung des Vorganges
- Was fält Dir ein, so etwas zu fragen, Saugoof!

Nun. Bei welcher Antwort nimmt das Kind Schaden und warum?
Doch kaum, weil sich zwei irgendwo im Park näher gekommen sind, als die Konvention es zulässt?

Wenn das Kind aber gar nicht mehr wagt zu fragen, weil es Böses vermutet, ist der Schaden schn angerichtet. Längst vor dem Anblick zweier - oder auch dreier - Menschen, die sich vergessen.

was ist warum verkehrt und wer bestimmt dies und auf wessen Grundlage ?

Das will ich hier nicht erörtern. Nur eines: Ich bin verdammt froh, dass Du und Deinerlei dafür nicht massgebend sind.

Kühler Gruss
Puistola
 
Hallo Zusammen,

Wenn ich der Threadstitel sehe, und dieses dan eventuell in Bezug auf Sym- oder Antipathien zu Religion oder Religiöses (und Jenseits(e)), dann kommt mir dabei nur in Gedanken, eigentlich ist alles doch ganz einfach:

"Erachte den Vorteil Deines Nächsten als Deinen Vorteil, und Deines Nächsten Nachteil als Deinen Nachteil.
Taoismus, Kan Yein Phien,3 (vor ca. 2600 Jahre)"

Na ja, oder je nach geschmack gibt es noch andere Versionen vom gleichen Grundgefühl:
https://www.symptome.ch/threads/die-goldene-regel-in-verschiedenen-religionen.24976/ und die Diskussion dazu https://www.symptome.ch/threads/diskussion-ueber-die-goldene-regel-in-verschiedenen-religionen.9929/
... obwohl ich es eigentlich so klar finde dass eine Diskussion überflüssig wäre.

Egal ob man glaubt in einem nur Diesseits, oder Dieseits mit Jenseits... ich denke es geht immer eigentlich darum es nachzustreben dass sein Handeln (inklusieve Sprechen, und/oder sogar Denken) entweder konstruktiv und harmonierend wirken oder neutral (keinen schädlichen einfluss auf die Umgebung/Andere), und destruktives, schädliches und disharmonie erzeugendes zu vermeiden.

Das gleiche nochmal anders "übersetzt", also.

Und eigentlich sollte oder könnte es ganz einfach sein - wenn man merkt oder weis, dass das schaden anderer das Selbst auch schadet, egal ob man Christ, Muslim, Naturist, Idealist, Humanist, usw-ist - dan wird man es sogar auch gerne lassen, und freude daran erleben etwas einem anderem zuliebe zu tun oder zu akzeptieren/respektieren.

(Womöglich sogar der Schlüssel zu ein Glückliches leben, (im Diesseits, wahrscheinlich wenn es ein Jenseits gäbe auch da ;)) unabhängig(er) auch vom Materiellen. Aber letzteres so zur Seite..)

Dies könnte sowohl sein, Verständis dafür zu haben das jemand in seine private Sphäre, haus und Garten, und vielleicht auch manchmal dabei sichtbar, gerne nackt herumlauft ohne dabei irgendeine "verdächtige" Intention zu haben, als sich auch Repektvoll zu äussern gegenüber Menschen die da anderer auffassung sind. Ohne deren Auffassungen teilen zu müssen. Sogar kan man ja dann sich auch freiwillig (!) dazu entschliessen, dessen Auffassung zu respektieren, sich ab und zu mal anzupassen ohne dabei die eigene Überzeugung gewalt anzutun.. So denke ich jedenfalls..

Ich glaube man kan Stunden, gar Jahrelang Diskutieren über dem was alles nicht Richtig sein könnte bei/an Religiösen Traditionen, unterschiedlichsten Glaubensrichtungen, entweder basiert auf ein Glauben an einem Diesseits oder nicht, und die/den möglichen (Fehl)interpretationen der Weisheiten in die Werke/Bücher der unterschiedlichen Religionen. Tja... sogar kriege sollen daraus entstanden sein. Das glaube ich aber nicht, denn da ging es dann m.E. immer nicht um die Religiöse werte, sondern um ganz andere Sachen, wozu das "im Namen ....." missbraucht wurde um alles andere als Religiöses zu erreichen und rechtfertigen. (... weider eine andere Diskussion.. )

Ich denke dass die Grundgedanke und universelle Übereinstimmung bei Alle Religionen ursprunglich ein bestreben von Harmonie mit seiner (sozialen Umgebung) ist/oder mal war. Und ich denke dazu passe immer ein freiwilliges Geben und Nehmen. Egal ob Christlich, Humanistisch, oder sonstig motiviert.


Christ, Humanist, Naturist, Buddhist, ... na ja ich glaube ich bin keins vom aufgelisteten oder Teilweise oder in Teilzeit was von Alle, vielleicht auch Idealist..... oder Simplist? ;) Letzterer "Titel" wäre mir auch recht, wenn man sich dabei wohlfühlt, ich fühle mich dabei jedenfalls nicht weniger wohl.

Herzliche Grüsse
Kim

PS: @ Puistola: Sehr interessante Fragestellung - mein Beitrag ist darauf zwar keine Direkte Antwort, obwohl eine Antwort sich darin auch finden liesse.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@ Puistola: Sehr interessante Fragestellung - mein Beitrag ist darauf zwar keine Direkte Antwort, obwohl eine Antwort sich darin auch finden liesse.
Liebe Kim
Ja natürlich lässt sich in Deiner Antwort jene auf meinen Beitrag finden.
Die "Goldene Regel", all der schönen religiösen Formen beraubt, ist dann der "kategorische Imperativ" der Aufklärung.

Wer seine geistigen und seelischen Fühler gelegentlich über Fragen der Macht und der Rechthaberei hinausstreckt, wird früher oder später diese Menschheitsformel finden, auf seine eigene Weise formulieren, oder ganz spontan versuchen, sich entsprechend zu verhalten. Auch körperlich wird das ähnlich gehen: Haben die Dreie im Park ihr Tun untereinander nach dieser Formel gestaltet, kann das nach Aussen keinen Schaden anrichten.

Da wären erstmal altersgerechte Worte zu dem Schönen des Zusammenseins angebracht, und dann, je nach persönlichem Gusto, ruhige Hinweise auf die Möglichkeit, "Liebe" mit Vorteil zu zweit und zuhause zu geniessen und dabei die Konsequenzen zu beachten.

Puistola
 
Hallo Puistola

Du hast Dich um einhe klare Antwort hier gedrückt:Nein, oder bist Du für Sexualverkehr in der öffentlichkeit vor Kindern? Wenn nicht findest Du dann Sex böse/schlecht? ja oder nein?

Auch hier scheinst du Dich zu drücken:
was ist warum verkehrt und wer bestimmt dies und auf wessen Grundlage ?
Das will ich hier nicht erörtern.
Wieso nicht? Du sagst was absolut richtig und verkehrt ist. Dann wäre es passend, wenn Du die Grundlage dazu erwähnetn könntest.

Für das gegenteil hat KIM ja auch die Grundlage erwähnt:
Und eigentlich sollte oder könnte es ganz einfach sein - wenn man merkt oder weis, dass das schaden anderer das Selbst auch schadet, egal ob man Christ, Muslim, Naturist, Idealist, Humanist, usw-ist - dan wird man es sogar auch gerne lassen, und freude daran erleben etwas einem anderem zuliebe zu tun oder zu akzeptieren/respektieren.
und Dies könnte sowohl sein, Verständis dafür zu haben das jemand in seine private Sphäre, haus und Garten, und vielleicht auch manchmal dabei sichtbar, gerne nackt herumlauft ohne dabei irgendeine "verdächtige" Intention zu haben, als sich auch Repektvoll zu äussern gegenüber Menschen die da anderer auffassung sind. Ohne deren Auffassungen teilen zu müssen. Sogar kan man ja dann sich auch freiwillig (!) dazu entschliessen, dessen Auffassung zu respektieren, sich ab und zu mal anzupassen ohne dabei die eigene Überzeugung gewalt anzutun.. So denke ich jedenfalls..

Die "Goldene Regel", all der schönen religiösen Formen beraubt, ist dann der "kategorische Imperativ" der Aufklärung.Gemäss Deinen Aussagen und deinem Verhalten lebst du aber nicht danach!
 
Hallo Kim

dein Betrag fasst alles Wesentliche zusammen. Ganz toll! :klatschen

Da gibt es wirklich nichts mehr hinzuzufügen. Danke für einen wichtigen, nachdenkenswerten Beitrag. :idee:

Lieben Gruss :)
Kathy
 
Hallo Puistola

Du hast Dich um eine klare Antwort hier gedrückt:Nein, oder bist Du für Sexualverkehr in der öffentlichkeit vor Kindern? Wenn nicht findest Du dann Sex böse/schlecht? ja oder nein?

Sag mal Beat: Muss ich dazu wirklich Ja oder Nein sagen? Selbstverständlich habe ich nichts gegen Sexualverkehr in der Öffentlichkeit vor Kindern. Was bitte spricht dagegen ausser die Konvention? Ich selbst würde es nicht tun, wohl weil ich mich dabei befangen fühlen würde. Das ist mein Problem, nicht jenes der Öffentlichkeit.

Beat schrieb:
Auch hier scheinst du Dich zu drücken:
was ist warum verkehrt und wer bestimmt dies und auf wessen Grundlage ?
Das will ich hier nicht erörtern.
Wieso nicht? Du sagst was absolut richtig und verkehrt ist. Dann wäre es passend, wenn Du die Grundlage dazu erwähnen könntest.

Sage ich wirklich, was "absolut richtig und verkehrt" ist? Ich schrieb:
Puistola schrieb:
Sex in der Öffentlichkeit? Nicht mein Geschmack.
Wenn Du darauf bestehst:
Die Freiheit ist die Grundlage. Ich glaubte, das mit den drei Beispielen deutlich genug gesagt zu haben. Freiheit ist immer eine Güterabwägung zwischen eigenem Tun und der Einschränkung anderer (kategorischer Imperativ heisst das ohne religiöse Schnörkel).

Beat schrieb:
Gemäss Deinen Aussagen und deinem Verhalten lebst du aber nicht danach!
Wie bitte? Konkret?

Puistola
 
Hallo Puistola

Selbstverständlich habe ich nichts gegen Sexualverkehr in der Öffentlichkeit vor Kindern.
Danke eine klare Aussage
Was bitte spricht dagegen ausser die Konvention?
Andere Wertvorstellungen, zB das Sexualität auch etwas sehr intimes spezielles sein kann.
Folgefragen:
- Gibt es eine Grenze an der Öffentlichkeit, zB S/M Praktiken, Sex mit Kindern oder mit Tieren und wenn ja, weiso und auf welcher grundlage liegt die Grenze genau da?
- Bist Du dafür, dass man den Verdienst aller veröffentlichen soll und wenn ja , was verdienst Du? Wenn nein, wieso soll der Verdienst persönlicher und intimer sein als die Sexualität?

Sage ich wirklich, was "absolut richtig und verkehrt" ist? Ich schrieb:
Zitat:
Zitat von Puistola
Sex in der Öffentlichkeit? Nicht mein Geschmack.

Ja, das hast Du mehrfach getan. Beachte Deine anderen Zitate bezüglich nackt herumlaufen, wo Du Deine Ansicht verabsolutierst und andere Ansichten als unbegründet bis sexualfeindlich darstellst.

Freiheit ist immer eine Güterabwägung zwischen eigenem Tun und der Einschränkung anderer
Da sind wir uns ja einig. Wie gewogen wird, kann man ja anderer Meinung sein (ohne gleich sexualfeindlich zu gelten) und die Grundlage wie etwas abgewogen sein soll, ist ja auch noch offen, bzw hast Du nicht belegt.

Wie bitte? Konkret?
Bezog sich auf die goldene Regel (inhalt kann nachgelesen werden)
Indem Du eben nackt herumläufst, obwohl Du genau weisst, dass dies viele oder sogar die Mehrheit 8Nachbarn) stört.
 
Was bitte spricht dagegen ausser die Konvention?
Andere Wertvorstellungen, zB das Sexualität auch etwas sehr intimes spezielles sein kann.
Ja, Sexualität kann etwas sehr intimes sein. Da bin ich mit Dir einverstanden, weswegen ich mir nicht gut vorstellen kann, "es" selbst in der Öffentlicheit zu tun.
Deswegen aber Andere zu zwingen, sich gleich zu verhalten, kann ich nicht nachvollziehen. "Wertvorstellungen" sind eben weitgehend gleichzusetzen mit "Konvention". Wertvorstellungen können Handlungsanweisung immer nur für jene sein, die sie teilen, nicht für jene, die andere Werte pflegen. Auch da gilt selbstverständlich die "goldene Regel", an der Ansprüche an Andersdenkende abprallen.
Ich spar mir deine Inquisition. Meine Antworten würden lediglich weitere Fragen deinerseits hervorrufen. Nur zwei Hinweise:

- Ich fordere keine Änderung des CH-StGB, denn seit der Revision in den 80ern spricht daraus weitgehend die "goldene Regel".
- Wer sein Einkommen in der Öffentlichkeit bekanntgeben will, soll dies doch tun, was hindert ihn daran? Doch bestimmt kein Gesetzesartikel über "Erregung öffentlichen Ärgernisses"? Also lass den Quatsch.

Puistola
 
Hallo Puistola

Ja, Sexualität kann etwas sehr intimes sein. Da bin ich mit Dir einverstanden, weswegen ich mir nicht gut vorstellen kann, "es" selbst in der Öffentlicheit zu tun.
Eben und wo machst du warum bzw auf welcher Grundlage die Grenze? Konkret Nacktheit ist zumindest eng mit Sexualität verbunden bzw gehört dazu. Bei allen Naturvölkern wird deshalb das primäre geschlechtsteil abgedeckt, also ost die Bedeckung doch natürlich.

Deswegen aber Andere zu zwingen, sich gleich zu verhalten, kann ich nicht nachvollziehen.
Je3mand wird immer "gezwungen", entweder etwas zu tun, oder nicht zu tun, etwas anzuschauen oder eben nicht anzuschauen.
Bsp rechts links verkehr. In England werden die rechtsverkehrbefürworter gezwungen links zu fahren, im übrigen Europa umgekehrt.

"Wertvorstellungen" sind eben weitgehend gleichzusetzen mit "Konvention".
Nicht ganz, aus Ersterem ergibt sich Letzteres.

Wertvorstellungen können Handlungsanweisung immer nur für jene sein, die sie teilen, nicht für jene, die andere Werte pflegen.
Also gilt (bzw soll gelten) die Wertvorstellung das Menschen unabhängig Ihrer Religion, Hautfarbe etc gleichwertig sind für Nazis, islamische Extremisten, Antisemiten, Machos etc nicht?

- Ich fordere keine Änderung des CH-StGB, denn seit der Revision in den 80ern spricht daraus weitgehend die "goldene Regel".
Sie entspricht weitgehend Deiner Meinung. Eine glodene Regel ist in kann in keinem Gesetz verankert werden, sonder nach der kann man nur persönlich leben. Das würde zb heissen, eben nicht nackt herumzulaufen, auch wenn man es als richtig betrachtet, nur weil es den anderen stört, dh weil man dem anderen dies deshalb nicht zumuten will.

Wer sein Einkommen in der Öffentlichkeit bekanntgeben will, soll dies doch tun, was hindert ihn daran? Doch bestimmt kein Gesetzesartikel über "Erregung öffentlichen Ärgernisses"?
Das war nicht die Frage. Wenn Du der meinung bist das es gut ist dies zu tun, dann sollteast du es auch tun. Wenn Du der meinung bist, dass Du das nicht tun willst, dann sollte die meinung das man nicht nackt öffentlich Leute anschauen will, auch gelten. Umso mehr, weil letzteres uintimer ist als ersteres.
 
Hallo Pusitola,


...
Die "Goldene Regel", all der schönen religiösen Formen beraubt, ist dann der "kategorische Imperativ" der Aufklärung.

Wer seine geistigen und seelischen Fühler gelegentlich über Fragen der Macht und der Rechthaberei hinausstreckt, wird früher oder später diese Menschheitsformel finden, auf seine eigene Weise formulieren, oder ganz spontan versuchen, sich entsprechend zu verhalten. ....
Puistola

ich finde, dass Du das sehr schön gesagt hast! :freu:

Wenn jeder, also auch zum Beispiel der Naturist, darauf achtet, die Grenzen der jeweils anderen nicht zu überschreiten, dann kann doch nur alles gut gehen!

Herzliche Grüße von
Leòn
 
Eben und wo machst du warum bzw auf welcher Grundlage die Grenze?
Ich mache keine "Grenze", ich wäge ab.

Konkret Nacktheit ist zumindest eng mit Sexualität verbunden.
Ach so! Bei mir nicht, ich kann auch ohne sexuelles Motiv nackt sein. Das geht so: Hemd, Hose und allfällige Unterwäsche morgens nicht anziehen, voilà.

Jemand wird immer "gezwungen", entweder etwas zu tun, oder nicht zu tun, etwas anzuschauen oder eben nicht anzuschauen.
Ja, der Zwang, zu tun ist unangenehm, so muss ich meine Steuererklärung endlich einreichen. Uff.
Der Sehsinn ist im Gegensatz zu den anderen Sinnen dem Willen unterworfen, gerichtet und abschaltbar. Ein "Zwang, zu tun" ist mit diesem Sinn nicht verbunden. Beim Geruchsinn kann das anders ein, da muss man manchmal niesen.
Bsp rechts links verkehr. In England werden die rechtsverkehrbefürworter gezwungen links zu fahren, im übrigen Europa umgekehrt.

Auf den Britischen Inseln, also auch in der Republik Irland, in Wales, auf Man etc. wir niemand gezwungen, links zu fahren, genausowenig, wie ich auf dem Kontinent jemals einen Zwang empfunden habe, rechts zu fahren. Es ist wohl der Selbsterhaltungstrieb, der die meisten Fahrer dazu bewegt, sich an die jeweilige Konvention zu halten.

"Wertvorstellungen" sind eben weitgehend gleichzusetzen mit "Konvention".
Nicht ganz, aus Ersterem ergibt sich Letzteres.
Ja, so etwa. Konventionen können sich auch wertfrei ergeben, siehe Strassenverkehr. Da halte ich mich dran, weil es ein praktischer Weg ist, sich nicht bei den Verkehrstoten einzureihen.

Also gilt ... die Wertvorstellung, dass Menschen unabhängig Ihrer Religion, Hautfarbe etc gleichwertig sind, für Nazis, islamische Extremisten, Antisemiten, Machos etc nicht?
Je nun, Nazis etc. teilen diese Vorstellungen offensichtlich nicht. Das ist zwar unangenehm, aber kein wirkliches Problem, solange sie nicht handeln. Handeln sie in diskrimierender oder schädlicher Weise, fehlt ihnen offensichtlich die Einsicht in die "Goldene Regel". Weil so was öfter mal geschieht, hat die Gesellschaft einen strafrechtlichen Rahmen aufgestellt, um die potentiell Geschädigten zu schützen. Leider ist so ein Strafgesetz nötig, weil nicht alle Mitglieder der Gesellschaft den kategorischen Imperativ bzw. so eine religiöse Ersatzformel dazu erkannt und verinnerlicht haben. Schade.

- Ich fordere keine Änderung des CH-StGB, denn seit der Revision in den 80ern spricht daraus weitgehend die "goldene Regel".
Sie entspricht weitgehend Deiner Meinung.
Tja, das spricht doch für die liberale Gesetzgebung in CH.

Das würde zb heissen, eben nicht nackt herumzulaufen, auch wenn man es als richtig betrachtet, nur weil es den anderen stört, dh weil man dem anderen dies deshalb nicht zumuten will.

Warum so einseitig? Die "Godene Regel" kennt immer zwei Seiten zur Abwägung der Güter: Die eigene Freiheit einerseits, die Einschränkung der Anderen andererseits. So, jetzt erklär bitte mal schlüssig, was denn an einem nackten Menschen so störend sei, dass es die Einschränkung der Wahl der Kleidung rechtfertigt. Da geht es um eine prinzipielle Abwägung. Die haben Bundesrat, Parlament und, wenn ich mich richtig erinnere, auch das Volk getroffen, nicht ich: Freiheit geht vor "Sitte", nicht nur im Bereich der Keidung.

Wer sein Einkommen in der Öffentlichkeit bekanntgeben will, soll dies doch tun, was hindert ihn daran?
Das war nicht die Frage. Wenn Du der meinung bist das es gut ist dies zu tun, dann sollteast du es auch tun. Wenn Du der meinung bist, dass Du das nicht tun willst, dann sollte die meinung, dass man nicht nackt öffentlich Leute anschauen will, auch gelten. Umso mehr, weil letzteres uintimer ist als ersteres.

Wenn jemand will, dass sein Gehalt nicht öffentlich bekannt wird, soll er eben das Maul halten. Wenn jemand nicht will, dass seine intim empfundene Nacktheit öffentlich gesehen wird, soll er eben was anziehen. Wenn jemand keine Nackten sehen wil, soll er eben weggucken und warten, bis die "Gefahr" für die Netzhaut vorbei ist.


Warum sagst Du nicht ganz einfach, dass Du nicht magst, wenn nackte Leute rumlaufen? Das würde ich sogar respektieren und Dir die Möglichkeit geben, wegzugucken. Wo das nicht möglich ist, zieh ich was an, weil ich mich sonst selbst unwohl fühle, z.B. im Tram oder beim Einkaufen.


Puistola



PS: Wer nicht "nackt öffentlich Leute anschauen will", möge sich doch bitte anziehen oder eben nicht Leute anschauen. Denkst Du so unsorgfältig, wie Du formulierst?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn jeder, also auch zum Beispiel der Naturist, darauf achtet, die Grenzen der jeweils anderen nicht zu überschreiten, dann kann doch nur alles gut gehen!

So ist das. Wenn ich an der Nordsee verweile, dann mache ich sehr gerne
FKK, lasse mir den Sand in die Ritzen rieseln und genieße körpernah Wind und Sonne.
In peinliche Situationen habe ich bislang weder mich noch Andere gebracht.

Jedem Tierchen sein Pläsierchen. :)



LGB
 
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