Ketogene Ernährung/Low Carb/LCHF/Carnivore

... ist die ketogene Stoffwechsellage (Ketose) beim Gesunden nur für eine begrenzte Zeit von der Natur vorgesehen, nämlich in Fastenphasen.
Jein...
Flexibler Stoffwechsel - laufendes (unbemerktes Umschalten) zwischen den 2 Betriebsarten ist das, was die Natur uns mitgegeben hat.

Gesundes Kind ist ein paar Stunden nach einer Mahlzeit in Ketose. Urmensch hatte keinen Kühlschrank in der Höhle. Ist vermutlich oft schon spätestens während der Nacht/in der Früh in Ketose gewesen. Damit konnte sein Körper heilen.

Unter Ketose funktioniert der Körper toll. Man ist fokkussiert und energiegeladen. In dem "Zustand" sind hungrige Jäger ihrer Beute nachgejagd. (wäre ja blöd, wenn man grad versucht ein Mammut zu erlegen/zerlegen oder vor einem Säbelzahntiger davonrennt und dann ein Zuckerloch hat - es wird einem Schwummrig und die Beute entkommt oder man wird gefressen).

Je nach Nahrung wurde die Ketose dann entweder unterbrochen (zB Früchte gefunden). In vielen Gegenden gab und gibt es von Natur aus aber nur wenige KH Quellen. KH waren eher die Ausnahme, nicht die Regel. (um zB Beeren zu essen, war viel Aufwand notwenig. Das wurde 1:1 verbrannt/nicht in Fettleber eingelagert.
Kann man ja heute leicht testen, wenn man wilde Brombeeren, Himbeeren, Heidelbeeren pflückt - die sind lecker, eine "Goodie", aber satt wird man davon nicht. Das bisserl an KH das da reinkommt, wird 1:1 verbraucht durch den Grundumsatz/durch die Bewegung, die man hat beim Pflücken.
Und wie mühevoll war es mal einen Bienenstock zu kapern?

Eine Zuckerrübe schmeckt nicht süß und hat auch vergleichsweise "wenig" KH. Erst Mensch hat sich einfallen lassen, wie er da Zucker "rausbekommt". (wenn man in Zuckerrübe reinbeißt, ist das eine große Enttäuschung. Hab ich als Kind probiert...)

Wir brauchen im Kreislauf ein absolutes Minimum an Zucker (ca. 1 TL - somit ca. 3-4 Gramm), um gut zu funktionieren (der Körper kann sich die KH selbst synthetisieren. Nennt sich Glucogenese).
Interessanter Weise sind Nahrungsmittel (Gemüse etc.) mit <5 Gramm KH/100 Gramm "ketokonform".
(Schmeissen einen nicht aus der Ketose raus. Da kommt grad so viel rein, wie ohnehin gebraucht wird).

KH "Speicher" reicht für max. 3 Tage (bei gut gefüllten "Zivilisationsmenschen" in Leber, Muskeln). Gesunder Mensch hat kaum einen "Speicher" (verbrennt die KH, so wie sie reinkommen).

Ich sehe KH-Stoffwechsel und Ketose eher als "Hybridantrieb". Je nach Gegend, in der man gelebt hat: Fleisch/Fett waren immer die Bausteine des Lebens. An Fleisch+ Fett zu kommen - Jagd zu machen, später Viehzucht (+Jod) hat erst unser Hirn zum Wachsen gebracht und uns zu "Menschen gemacht".

Mensch hätte nie freiwillig/bevorzugt an nährstoffarmen Salatblättern rumgelutscht. Die (div. Blätter, Wurzeln...) waren "Notnahrung", während er nach was gesucht hat, das satt macht.
KH - in Form von Früchten oder Honig. Ganz selten.
"aus Grün" - eine Notlösung, wenn sonst nichts nahrhafteres da war.

Von der Jagd konnte er gut leben. KH waren da ein seltenes Vergnügen/nur kurze Spitzen im Energiestoffwechsel dadurch.
Und dann kam Getreide ins Spiel. Damit mehr KH (und Karies). Und von da an ging was schief.

zB Adelige haben Fleisch für sich beansprucht (Rehe...). Dem "Bauernvolk" blieben manchmal Hasen oder anderes "Kleintier". Manchmal nicht mal die. Also mussten sie von Getreide leben. Krankheiten und Hungersnöte inkl.
Manche konnten auf Viehzucht ausweichen.

Auf der nächsten Ebene lief es so ähnlich. "Weisheit" aus einem Ö Tal/landwirtschaftlicher Gegend: für Mägde, Knechte nur 1x pro Woche Fleisch. Rest getreidelastig. Damit sie arbeitsfähig blieben, aber dumm. Bauer mit Familie (vA der Erbe) hatte viel öfter Fleisch/tierische Produkte (Milch...), denn das machte sie stark UND klug usw.

Wer die Proteine hatte, hatte die Macht.
(und ja, es gab auch Gegenden in denen "Lachs dem Pöbel" überlassen wurde - der Adel hat den "profanen Lachs" den Bediensteten überlassen, weil er so häufig/ "profan" war...)

Dauert diese Stoffwechsellage länger an, so kommt es durch die ständige Belastung der Nieren usw. mit den Ketonkörpern zu einer Anreicherung dieser Stoffwechselprodukte, was u.a. die Übersäuerung des Körpers zur Folge hat. Man kennt die sog. "Ketoazidose" auch bei absolutem Insulinmangel bei Diabetes Mellitus.
Falsch (in dem Kontext)! Nieren heilen unter Keto. Da wirst Du etliche Berichte finden.

Nieren werden vA durch Zucker und Entzündungen geschädigt.

Keoazidose ist ein lebenbedrohlicher Zustand der vA bei Diabetes TYP 1 durch Insulinmangel entsteht. Also kein "zu viel Eiweiß/Fett".
(ich hab mittlerweile unzählige Stunden ins Thema gesteckt, mir ist kein einziges Mal ein Bericht über Ketoazidose untergekommen. "Zu viele Ketone" werden uU am Anfang/bei der Umstellung auf Keto produziert. Weil der Körper die Menge noch nicht regulieren kann. Man hat dann "Keto-Atem" (um "das zu viel" abzuatmen) bzw. pieselt es raus.
Es ist physiologisch nicht zu erwarten, dass nach Monaten Ketose/wenn man Keto-adaptiert ist zu viele Ketone produziert werden, die zu Ketoazidose führen.

Wenn jemand (Arzt, Webseite, Experte) Ketoazidose als Argument gegen Keto/Carnivore ins Spiel bringt, weiß man mMn sofort, dass sich die Person/Quelle mit dem Thema nicht beschäftigt hat, sondern irgendwas bei den Haaren ranzieht/nachplappert, um unfundiert dagegen bashen zu können.

Nichts desto trotz, müssen grad Typ 1 Diabetiker (und auch Typ 2, wenn sie Medikamente nehmen) bei der Umstellung auf Keto/Carnivore ihre Werte super gut überwachen (damit sie Medikamente rechtzeitig reduzieren/weglassen können).

Deto massiv Nierengeschädigte - langsam rantasten! (vA wegen Elektrolytverlusten)

Was ein Thema werden könnte (bei langanhaltender Ketose), sind die NEBENnieren (nicht die Nieren! Die Nieren werden eher heilen/gleich bleiben).
Da bin ich auch noch am Recherchieren und finde beides (Keto ist gut/ist schlecht für die NN) schlüssig argumentiert. Eher die theoretische Übelegung, dass die Nebennieren gestresst werden/auspowern, weil sie "KH brauchen".
Dem gegenüber stehen viele Erfahrungsberichte von Menschen mit angeschlagenen Nebennieren, die von der Ernährungsweise profitieren/das Gefühl haben, dass ihre NN heilen...

Ich sehe bei mir, dass meine Nebennieren (die stark vorgeschädigt sind), aktuell so gesund/stabil sind, wie schon seit Jahren nicht.
ABER - in alle den Jahren on/off Keto musste ich meine NN mit viel Aufwand stabilisieren (zB über Nebennierenhormone aus getrockneten Drüsen, damit ich auf "Normal-0" funktionieren konnte).
Unter Keto waren sie stabiler, aber nie ganz stabil.
Mit KH war die Schwankungsbreite größer (mehr Energie nach oben aber auch mehr Crashs).

Und nun - brauche ich meine NN Hormone so gut wie nie (ev. 1x in 2 Monaten)
Bin da aber noch nicht sicher, wodurch das kleine Wunder genau ausgelöst wurde.
Wie gesagt, da bin ich noch am Rätseln, welche von 3 Optionen da am meisten geholfen hat/das Thema so stark verbessert hat.
(ev. Methylenblau - das ich aber schon länger nicht/kaum mehr nehme, oder intermittierendes Fasten über 2-3 Tage/ausreichend lange Autophagie, die "irgendwas repariert haben", oder Energiearbeit).

lg togi
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt Menschen, bei denen unter Keto die Leistungsfähigkeit sinkt, bei anderen steigt sie.

Ich weiß von meinem Partner, dass gerade vor Marathon-Läufen der berühmte Teller Spaghetti zur Leistungssteigerung sehr verbreitet ist, aber kein Fleisch.

So Aussagen wie:
Und von da an ging was schief.
halte ich für zu undifferenziert, denn es liegt nicht am Getreide alleine, sondern an der Art und Kombination mit anderen Dingen.

Wie sonst gibt es Völker, die sich KH -reich ernähren und trotzdem gesund sind?

Mir fehlen da auch Langzeitstudien zur Carnivore Diät, um so absolute Aussagen treffen zu können.

In diesem Thread wurde beklagt, dass es hier doch nicht um allgemeine Aussagen zu diesen Ernährungsformen ginge, sondern speziell adressiert sei, aber immer wieder tauchen pauschale Aussagen auf, die sich derart über andere Ernährung erhebt und diese schlecht redet, das finde ich so in dieser Art von Absolutheit nicht belegt.

Vor allem finde ich schwierig, dass dabei auch einiges berücksichtigt werden muss und so manche Erfahrungsberichte aus dem Netz beleuchten nicht alles und sind unvollständig. Man kann vieles erzählen, aber wer kann überprüfen, was der- oder diejenige sonst noch alles nebenbei gemacht hat (oder auch nicht) ?

Und gerade auch bei Rentnern - wer kann sich so oft Bio-Fleisch bei einer minimalen Rente erlauben? Da braucht es auch sinnvoll umsetzbare Alternativen/Kombinationen einer gesunden Ernährung, die nicht nur für eine Elite umsetzbar sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
KH waren eher die Ausnahme,..
Das mag ja für konzentrierte Kohlenhydrate gelten (weil es noch kein Getreide gab), gilt allerdings nach meinem paläontologischen Kenntnisstand auch für Fleisch, das nur dann gegessen wurde, wenn es die Gelegenheit dazu gab, was unregelmäßig und nicht oft der Fall war. Und ich hörte auch schon, dass man eher von Fisch als Eiweißquelle im größeren Stile ausgeht, da sich unsere Vorfahren entlang der Flüsse in der Welt verbreiteten.

Vielleicht sind Deine Kenntnisse zum
fundierter und aktueller als meine, ich habe dazu keine wissenschaftliche Literatur gelesen, mich nur vor Jahren mal anlässlich einer hochinteressanten Ausstellung zu den "Schöninger Speeren" damit etwas mehr befasst. Unsere Vorfahren lernten demnach vor etwa 500.000 Jahren, in der Gruppe zu jagen, gleichzeitig entwickelten sie Sprache/Kommunikation erheblich weiter. Die These von "mehr Hirn durch mehr Eiweiß" stimmt auch nach meinem Stand, aber das heißt ja nicht "je mehr Eiweiß (Fleisch), desto mehr Hirn".

(Gemüse etc.) mit <5 Gramm KH/100 Gramm "ketokonform"
Womöglich fielen die meisten seinerzeit verfügbaren Pflanzenteile (Stängel, Blätter,...) darunter und nur die Wurzeln, Samen und Beeren dann eher nicht mehr.

Um
muss da auch erstmal was vorbei kommen und erlegt werden können und so kann ich dies eigentlich nicht recht glauben:
Die (div. Blätter, Wurzeln...) waren "Notnahrung"
Von der Jagd konnte er gut leben.

Du schreibst ja sehr gewiss, aber ich trau' mich jetzt trotzdem mal, Zweifel an der einen oder anderen Argumentation anzumelden (die mir auch schon tagelang auf der Zunge liegen).

Die Erfahrungsberichte sind ja etwas ganz anderes. Wobei ich auch hier Studien hilfreich finden würde, die allerdings womöglich als Langzeitstudie nicht realisierbar wären (z.B. ethisch, das ginge ja nur mit Freiwilligen) und eben auch noch dauern würden, da die "Kostform" wohl recht neu ist.
 
Apropos Jagd - Klimaveränderungen haben das Nahrungsangebot drastisch verändert - siehe auch Aussterben von Mammuts.

Und ich denke, dass in manchen Landzonen das Fleischangebot relativ rar war bzw. Tiere eben ausgestorben sind. Wenn das im Überfluß überall dauerhaft vorhanden gewesen wäre, dann hätten sich die Menschen nicht sesshaft gemacht und sich anstrengendem Ackerbau unterworfen. Durch die Sesshaftigkeit gab's dann wiederum mehr Kinder und der Nahrungsbedarf ist noch weiter angestiegen.

Übrigens haben auch die Steinzeitmenschen schon Insekten und Maden gegessen. Und:

So fanden die Forschenden heraus, dass bei Neandertalern zu überraschend großen Teilen dasselbe bakterielle Milieu vorherrschte, wie dies auch heute bei modernen Menschen der Fall ist. Im Zahnstein der Neandertaler fanden die Wissenschaftler:innen dabei auch Bakterien, die dafür zuständig sind, pflanzliche Stärke zu verdauen. Die Mundhöhle von Neandertalern war also bereits an eine stärkehaltige Ernährung angepasst. Dies lässt den Rückschluss zu, dass sich Neandertaler und ihre Vorfahren in deutlich höherem Maße von Pflanzen ernährt haben als bislang angenommen.

Die Analyse der Zahnsteine ergab, dass Neandertaler unabhängig vom Standort und den klimatisch-geografischen Voraussetzungen regelmäßig kohlenhydratreiche Pflanzen zu sich nahmen. Dabei handelte es sich zum Beispiel um Datteln, stärkehaltigen Samen, Zwiebeln, Wildgetreide (unter anderem die Vorläufer von Roggen und Weizen), sowie Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen. Auch die Samen von Teich- und Seerosen waren teilweise Bestandteil ihres Speiseplans.

Der Artikel verweist auch darauf, dass es ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass sich Steinzeitmenschen zu 90% von Fleisch ernährten.
 
Zum Thema Ketone (Chancen und Risiken) habe ich durch Zufall auch einen interessanten Artikel von Dr. Petra Bracht entdeckt:

 
Da Du erfreulicher Weise hier mitliest: weißt Du zufällig wie lange es dauert, bis man sein Mikrobiom verändert kann? Hast Du Ideen zum Nachfolgenden?
Kurzfristig (ein paar Monate) ist es überhaupt kein Problem, langfristig (ab einem halben Jahr) kann es eines werden. Vor allem von den Bifidobakterien ist bekannt, dass sie während einer ketogenen Diät stark zurückgehen. Bestimmten Stränge können natürlich auch absterben, womöglich irreversibel.

Man kann das aber ganz leicht verhindern, indem man nach einigen Wochen ketogen bestimmte Fasern, auch Baumrindenpulver und Pulver aus Wurzeln supplementiert und fermentiertes isst. Damit hat man beide Effekte: ungesunde Mikroben sterben ab und gesundheitsfördernde können sich in einem gesunden Milieu gut entwickeln und vermehren. Das macht auch Sinn, wenn man mit dem häufigen Begleitsymptom Verstopfung zu tun hat.

Die Vorteile von (strenger, z.B. ganz ohne Fasern) ketogener Diät überwiegen jedenfalls die möglichen Nachteile (dass nicht nur schädliche, sondern auch gesunde Bakterien absterben), vor allem bei neurolog. Symptomen. Ketogene Diät kann ja sogar die Amyloide Plaque im Gehirn von Alzheimer-Patienten abbauen. Lieber 100x ketogen essen als Medikamente nehmen.


Somit die Frage an Dich: wenn man nach längerer "0-Carb-Zeit" wieder mit KH beginnt, wird vermutlich kaum passende Darmflora da sein?
Also müsste man theoretisch gemeinsam mit KH auch passende Bakterienstämme futtern, weil sonst die Wiedereinführung der Carbs ja automatisch scheitern MUSS?
Ich glaube ja, dass ich damals zufällig (durch das Forum) eine gute Reihenfolge hatte: zuerst chronisch krank, dann ketogene Diät mit starker Besserung, nach einem halben Jahr Probioka + Fasern + RS, wieder nach einem halben Jahr wieder Beginn von KH in Form von Reis + Kartoffeln.
Ich stell mir die Frage, warum viele, die dank Carnivore (oder "nur Keto") heilen, nicht nach ihrer Heilung mehr und mehr Nahrungsmittel wieder einführen. (Also quasi "Auslassdiät" und dann wieder mehr und mehr Nahrungsmittel dazu nehmen).
Gebe mir selbst die Antwort: weil es ihnen mit Carbs nicht gut geht- es fehlt ja die Infrastruktur, damit die Carbs gut verdaut werden. Soweit ich bei jenen reinschaue, die es probiert haben - die meisten haben sofort wieder die Finger davon gelassen.
Das mit der Infrastruktur kann schon stimmen. Das würde bedeuten, dass man, bevor man Carbs einführt, auch das Mikrobiom bereitstellen muss - in Form von fermentiertem + Probiotika, die man ganz vorsichtig bzw. langsamer Steigerung mit Fasern füttert.

Ich hatte auch großen Respekt vor den ersten KHs. Die entzündlichen Symptome jedenfalls waren nach Beginn der ketogenen Diät jedenfalls weg, also müssen die KH schuld gewesen sein. Das Wiedereinführen der KH nach 9 Monaten Keto bzw. nochmal 3 Monaten Probiotika+Fasern jedenfalls hat dann gut geklappt, die Entzündungssymptome bzw. Müdigkeit kamen nicht mehr.
Das würde aber auch bedeuten, dass gewisse Gäste (vA Bakterien) sehr resistent sind und sofort wieder aufwachen/aus ihrer "Stasis" rausgehen, wenn passendes Futter reinkommt?
Bei einer langfristigen "ungesunden" Diät mit zuvielen Kohlenhydraten ist das wohl so. Kurzfristige ungesunde Ernährung (auch bis zu ein paar Wochen) macht mir nichts mehr aus. Aber mir ist schon klar, dass ich grundsätzlich bei der Ernährungsform bleibe, die meine Gesundheit so verändert hat.
Damit wäre dann aber eine Strategie, dass man mit Wiedereinführung von Carbs auch gleich ein passendes Probiotikum dazu nimmt, und damit die "alten Stämme", die in einem sind, ev. gar nicht mehr so stark werden lässt, und durch andere/bessere ersetzt bzw. sie sich den Platz teilen müssen.

Ev. steht auch was im GAPS Buch zu dem Thema (da gibt es ja verschiedene Phasen, wenn ich mich richtig erinnere).

Wie hast Du das nach Deiner Keto Phase diesbezügl. gemacht?
Ja genau, ich habe nach ein paar Monaten Keto mit GAPS begonnen. Ich war ja auch ziemlich verstopft damals, aber auch das ist seither Geschichte. Noch besser als nur Probiotika sind Probiotika + fermentiertes, wobei ich 1 Jahr gebraucht habe, um einen TL fermentiertes (nur die Flüssigkeit) essen zu können. Heute esse ich eine Tasse fermentiertes am Tag. Auch die GAPS-Säfte habe ich damals nicht richtig vertragen, heute kein Problem. Ich finde, je länger man das macht, umso mehr Vorteile hat man.
 
Was ein Thema werden könnte (bei langanhaltender Ketose), sind die NEBENnieren (nicht die Nieren! Die Nieren werden eher heilen/gleich bleiben).
Bei chron. Nierenproblem kann man von ketogener Diät profitieren. Allerdings wenn man schon Dialysepatient ist, ist es besser, auf ketogene bzw. überhaupt auf proteinreiche Diät zu verzichten. Hier zögert Proteinrestruktion die Notwendigkeit einer Dialyse bei Erwachsenen mit chron. Nierenerkrankung hinaus:


Die gepoolte Analyse zeigte einen statistisch signifikanten positiven Effekt der Proteinrestriktion auf die Verzögerung der Notwendigkeit einer Dialyse bei Erwachsenen mit chronischer Nierenerkrankung
 
Hallo Kate,
Das mag ja für konzentrierte Kohlenhydrate gelten (weil es noch kein Getreide gab), gilt allerdings nach meinem paläontologischen Kenntnisstand auch für Fleisch, das nur dann gegessen wurde, wenn es die Gelegenheit dazu gab, was unregelmäßig und nicht oft der Fall war. Und ich hörte auch schon, dass man eher von Fisch als Eiweißquelle im größeren Stile ausgeht, da sich unsere Vorfahren entlang der Flüsse in der Welt verbreiteten.
Anwort dazu hier: https://www.symptome.ch/threads/die...e-nachhaltigkeit-evidenz.146262/#post-1361834


... aber das heißt ja nicht "je mehr Eiweiß (Fleisch), desto mehr Hirn".
Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich da richtig verstehe. Nutze das aber mal als Aufhänger, um nochmal ein paar Schritte zurück zu gehen und die Basics von dem ganzen Konzept für alle die es interessiert aufzuschlüsseln.

Mein Eindruck ist dass "mir" (bzw. der Keto/Carnivore Ernährung) das "mehr/viel" Eiweiß immer wieder dazu gedichtet wird. (da hab ich selbst lang gebraucht, um zu verstehen, dass es NICHT um mehr Eiweiß "als Unterschied" geht).
Energiequelle ist FETT statt KH. DARUM GEHT ES!
Nicht das Eiweiß.

Nochmal:
man ersetzt die KH durch FETT (Eiweiß ist die Konstante - die Energiequelle ist variabel)

Wir alle - egal ob Keto, oder lchf, oder Vegan, oder Vegetarisch oder Mischkost oder... brauchen die gleiche Menge X an Eiweiß.
Dazu eine Energiequelle. Zur Auswahl stehen KH oder Fett.

Als Beispiel: jeder Sportler BRAUCHT Eiweiß um Muskeln aufzubauen. Aber beim Wettkampf dann eine Energiequelle. Für alle Ausdauersportarten ist es enweder ein "Hybridantrieb" - man startet im KH Stoffwechsel (weil man es nicht besser weiß?), sobald der Zucker aufgebraucht ist, kommt der "Hungerast" (man hat das Gefühl, dass man keine Energie hat, will uU aufgeben...) Wenn man das überwindet, ist man in Ketose! Ab da dient Fett als Energiequelle und man kann Laufen oder Schwimmen oder Radfahren ohne Ende...
Oder man geht schon unter Ketose/gut Ketoadaptiert an den Start (machen immer mehr Extremsportler). Damit erspart man sich "den Hungerast".
(wenn ich mich richtig erinnere, hat ein ehemals Krebskranker den Race Across America - das härteste Rennen der Welt - tausende km am Rad in wenigen Tagen - in Ketose gewonnen).

Nochmal:
Keto/Carnivore geht von FETT als ENERGIEQUELLE aus. (somit isst man dann auch "sein 1 Gramm Eiweiß/kg Normalgewicht" + Fett. Anders ausgedrückt stammen dann zB 15% der tgl. Makroaufnahme aus Eiweiß, 80% aus Fett und 5% aus KH (bei Keto).
Unter Carnivore sinds dann ev. 80% Fett/20% Eiweiß oder 90% Fett/10% Eiweiß usw. (je nachdem wie es der eigene Körper braucht). Wenn jemand Fettdepots hat, na dann sinds ev. 50% Eiweiß/50% Fett (und der Körper holt sich das restl. Fett aus den Depots. Allerdings funtktioniert das bei vielen nicht am Anfang. Da müssen sie auch bei massivem Übergewicht ihre 70-90% Fett essen, weil sie sonst wenig Energie haben/der Körper es nicht schafft die Fettreserven anzugreifen).

(und ja, bei manchen Carnivore/Keto Quellen/Influencern geht es sehr fleischlastig zu (tlw. mit weit >2 Gramm Eiweiß/Tag. Da sind aber auch etliche Bodybuilder/sehr sportliche Menschen dabei. Also werden sie es brauchen.
LCHF betont, dass sie von ca. 1 Gramm/Eiweiß/kg/Tag ausgehen. (auch da - bei Bedarf mehr).

Übrigens: viele Krebszellen bevorzugen bzw. leben von KH/Zucker als Energiequelle. Sieht man auch daran, dass div. Kontrastmittel nur funktionieren, weil sie auf Zuckerbasis sind. (und die Krebszellen den markierten Zucker ansaugen. Dadurch kann man dann Bilder machen).
Somit auch da: wir haben Alternative-Energiequellen! (ich erinnere an die Budwig Kost, aka "Öl-Eiweiß-Kost")

Und wer kein Fleisch essen mag, kann ja vegetarisches Keto machen (zB mit Eiern). Oder bei seiner/ihrer Kostform bleiben.
Ich will hier niemanden überzeugen/überreden, sondern jenen, die mit dem Thema in Resonanz gehen und Heilung suchen, einen möglichen Weg aufzeigen/Infos bereitstellen. Nicht mehr und nicht weniger.

Soweit klar?

lg togi
 
Zuletzt bearbeitet:
Kurzfristig (ein paar Monate) ist es überhaupt kein Problem, langfristig (ab einem halben Jahr) kann es eines werden. Vor allem von den Bifidobakterien ist bekannt, dass sie während einer ketogenen Diät stark zurückgehen. Bestimmten Stränge können natürlich auch absterben, womöglich irreversibel.
Danke für Deinen informativen Post! 🤗
Bei chron. Nierenproblem kann man von ketogener Diät profitieren. Allerdings wenn man schon Dialysepatient ist, ist es besser, auf ketogene bzw. überhaupt auf proteinreiche Diät zu verzichten.

Schau mal was für eine Schatz ich diesbezüglich gefunden habe/bei Yamedo darüber geschrieben habe (keine Dialyse mehr dank - vieler Monate - Carnivore): https://www.yamedo.de/forum/thread/...ilungsmöglichkeiten/?postID=100871#post100871

Die Frage ist, ob es mit "nur Keto" auch gegangen wäre?
(und wie oft das klappt. Aber ich denk mir: sag niemals nie - einer muss den Anfang machen 😊)
Und er hatte Restausscheidung. (ev. ist das ein Kriterium?)

lg togi
 
man ersetzt die KH durch FETT (Eiweiß ist die Konstante - die Energiequelle ist variabel)
Ja genau, und am besten auch hier verschiedene Fettquellen, nicht nur eine. Ich hatte immer im Kopf "ja nicht zuviel Fett" (so wie bei uns zwei unserer Kinder). Dabei geht es nicht um zuviel, sondern um die richtigen Fette. Das Gehirn besteht hauptsächlich aus Fetten, ein Mangel an bestimmten Fetten kann auch zu Alzheimer oder zu Depressionen führen. 50-60% wäre der Fettanteil bei der Ernährung ausmachen, bei strengem Keto sind es 70%. Protein nur ca. 15-20%.
Und wer kein Fleisch essen mag, kann ja vegetarisches Keto machen (zB mit Eiern). Oder bei seiner/ihrer Kostform bleiben.
Ich will hier niemanden überzeugen/überreden, sondern jenen, die mit dem Thema in Resonanz gehen und Heilung suchen, einen möglichen Weg aufzeigen/Infos bereitstellen. Nicht mehr und nicht weniger.
Oder Knochensuppe essen und nur ganz geringe Mengen Fleisch/Fisch.
 
Wuhu,
Und wer kein Fleisch essen mag, kann ja vegetarisches Keto machen (zB mit Eiern). Oder bei seiner/ihrer Kostform bleiben.
Oder Knochensuppe essen und nur ganz geringe Mengen Fleisch/Fisch.

hier berichtet die dt "Frau Hpunkt" von ihrem (Ei-, Milchprodukte-) vegetarischen KETO seit nun rund 5 Jahren: youtube.com/watch?v=-dsSfiCbomw



Ihre Keto-Playlist: youtube.com/watch?v=_cWvEnJ9iNQ&list=PL3ieNtQpy4vEz235xS2qB68piGUORyGkp&index=8

 
Zum Thema Ketone (Chancen und Risiken) habe ich durch Zufall auch einen interessanten Artikel von Dr. Petra Bracht entdeckt:
So sehr ich die Brachts schätze, bin ich der Meinung, dass sie sich mit diesem Thema nicht ausreichend auseinandergesetzt hat. Ich kommentiere Passagen, die ich anders sehe:
Bereits nach 12 Stunden Intervallfasten, beispielsweise von 20:00 bis 8:00 Uhr, beginnt der Fettabbau in Ketonkörper und kann sich dann bis 12:00 Uhr entfalten. Ketone stellen die Energieversorgung von Herz, Hirn sowie allen lebensnotwendigen Organsystemen sicher. Sie aktivieren die Nervenzellen, das Denkvermögen und lassen aus Hirnstammzellen neue Hirnzellen entstehen.
Wäre schön, wenn es "so leicht" ginge - bei Stoffwechselgesunden oder ohnehin gut Keto-adaptierten, wird das funktionieren. Bei anderen, die über Jahre immer KH gegessen haben/nie gefastet haben, wird es nicht "so leicht" funktionieren.
Gesunde Kinder, die sich viel bewegen und eher wenige Carbs bekommen, sind schnell wieder in Ketose.
Jemand der voll ist mit KH (Fettleber etc.) dem reichen 12 Stunden nicht. (ev. auch keine 18, oder 24 Stunden).
Deto Diabetes Typ 2, massiv Übergewichtige - da sind 12 Stunden Nahrungskarenz besser als nichts (weil der Verdauungstrakt eine kleine Ruhepause hat), aber Ketose ist sehr unwahrscheinlich.

Die Effekte sind über Keto-Strips (so wie Blutzuckermessstrips) leicht messbar. Bzw. gibt es Urinmess-Strips. Da haben die meisten in der Ketowelt erst ab dem 2 oder gar 3 Tag messbare Ketone.

Klug eingerichtet von der Natur, denn dadurch wurde die Hungerszeit von einem Stimmungshoch begleitet.

Vielleicht ist das der Grund, weshalb ich persönlich besonders effektiv und kreativ in den täglichen Fastenzeiten während der Vormittags- und Mittagsstunden bin. Tatsache ist auch, dass „Intervallfastende“ weniger krankheitsanfällig sind für neurologische Erkrankungen wie Depressionen, Angstzustände, M. Parkinson sowie Demenzerkrankungen. Gleichzeitig haben Ketone einen beruhigenden Effekt auf alle chronischen Entzündungsvorgänge, wie sie bei Autoimmunerkrankungen (Rheuma, Allergien, Hashimoto, MS) und bei der Entstehung aller modernen Erkrankungen (Herzinfarkt, Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht) zu finden sind. Deshalb reduzieren sie Schmerzen, lassen Blutdruckwerte und Allergiesymptome sinken sowie Blutzucker normalisieren. Sie senken den negativen LDL-Cholesterinspiegel, tragen somit zur Herzgesundheit bei und lassen die hungrigen Krebszellen im wahrsten Sinne des Wortes verhungern, da diese sich meistens von Zucker ernähren.
So wie sie das schildert, hat sie diesbezüglich einen recht gesunden Stoffwechsel. Das kann man - wie oben beschrieben - aber nicht auf nicht so stoffwechselgsunde - übertragen.

Im Gegensatz zu dem was sie schreibt: LDL geht bei den meisten hoch unter Ketose (was in dem Kontext als positiv gesehen wird. LDL ist nicht per se negativ. Aber das führt nun zu weit/dazu später mehr). Triglyceride (mMn klarer Risikoindikator für Gefäßprobleme) hingegen sacken massiv ab/sind unter Keto sehr niedrig.

Doch als alleinige Energielieferanten auf Dauer sind Ketonkörper genetisch nie gedacht gewesen.
Stimmt vermutlich. Ändert nichts daran, dass Menschen deren Zucker-Stoffwechseln einfach "zu kaputt" ist, dennoch auf dem Weg deutlich gesünder werden/besser leben.
Und mit der KH Höhe kann man sich ja spielen - schauen, wie viel grad noch gut tun, bevor es wieder kippt.

Soweit ich Erfahrungsberichten entnehme, sackt bei manchen, die über Jahre Keto machen, unter Carnivore/strengem Keto ("Zero Carb") Blutzucker massiv ab in der Nacht. (da wird diskutiert, inwieweit das egal ist oder eben nicht. Da ja die Hauptenergiequelle - Ketone - hoch sind in der Nacht. Also niedriger BZ/hohe Ketone - sehr starker Reparaturmodus). Über den Teil freuen sich alle.

Aber:
Manche fühlen sich dennoch wohl/energiegeladen, andere haben das Gefühl, dass sie dadurch zu wenig Schlaf bekommen/immer kürzer Schlafen --> Nebennieren sind gestresst?
Manche argumentieren, das sie eben gesünder sind, dadurch würde der Körper weniger Schlaf brauchen. Eine fand ich, die sehr schlüssig argumentiert hat, dass sie das Gefühl hat, dass ihr Körper mehr Schlaf bräuchte, sich den aber nicht mehr ausreichend holt. Und ihr geht es besser, wenn sie mehr Carbs isst (wenn ich es richtig im Kopf hab geht es ihr mit ca. 50 Gramm/Tag besser als mit niedrigeren Carbs. Sie hat einen körperlich sehr anspruchsvollen Job und geht auch tgl. ins Fitnesscenter. Ihr Ausgangspunkt war eine Autoimmunerkrankung/massiver Ganzkörperausschlag (offene Beine - hat wie ein Streuselkuchen ausgeschaut) der über Jahre therapieresistent war, bis sie dann Keto fand. Da möchte sie natürlich nie wieder zurück, also versucht sie ihr persönlich optimales Keto zu finden.)
Werde versuchen ihren Kanal zu finden und Link zu ergänzen.

Es gibt ein gefährliches Missverständnis. Verzichtet man auf Dauer auf Kohlenhydrate, wie das aktuell etwa von den Anhängern der Steinzeit-Diät, Paleo-Diät und andere verbreitet wird, ...
Paleo (aka Steinzeitdiät) ist keine Keto Ernährungsform (die essen Obst).

schaltet der Stoffwechsel zwar auch auf Ketone um, aber es kommt immer mehr zu gesundheitsschädigenden Entwicklungen. Die Übersäuerung, die sowieso eine der größten Bedrohungen unserer Gesundheit ist, wird durch das Fleisch noch einmal massiv angeheizt.
Und ab da: Märchenstunde? Wo sind die "Übersäuerungsopfer" durch Keto? Warum werden Menschen unter Keto/Carnivore von Gicht geheilt?

Auch das Gehirn wird strapaziert, da es bei völligem Zuckerentzug diesen auf dem viel schwierigeren Stoffwechselweg aus Aminosäuren und Körperfetten herstellen muss.
? Auch da - wie wird das Hirn strapaziert? Woran glaubt sie das festzumachen?
Energie kommt Hauptsächlich aus Fett..
Leber stellt - bei 0 Carb/zu wenigen Carbs - die benötige Zuckermenge selbst her.
Keto ist nicht "0 Carb".
Also ja, wenn man ganz strikt ist (Carnivore lebt), muss der Körper auch die Mini Menge Zucker selbst herstellen. (und da kann man dann schauen, wie viele KH man essen kann, um das auszugleichen/dem Körper zu helfen. zB 10 Gramm KH/Tag bei wenig/kaum Bewegung reichen da völlig)

Und was ist das im Vgl. zu viel zu vielen KH, die manche Stoffwechselkranken zu sich nehmen und die Nieren, Leber, Gelenke - den Menschen von Kopf bis Fuß "versulzen". Oder Menschen, die massiv unter div. Autoimmunerkrankungen leiden?

Also denke ich mir: es kommt aufs Individuum an/die individuelle gesundheitliche Ausgangslage.

Langfristig optimal für Ihre Gesundheit ist es, Ketone immer wieder durch Intervallfasten zu bilden und während der Essenszeiten die benötigten komplexen Kohlenhydrate aufzunehmen.
So können Sie alle Vorteile dieser Gesundheitsbringer voll genießen und zusätzlich überflüssiges Fett ohne Verzicht auf Kohlenhydrate effektiv abbauen.
Prima, für jene, für die es funktioniert. Der Effekt ist leicht messbar - man braucht nur ein Zuckermessgerät und ein Ketonmessgerät.

Ich finde differenziertere Zugänge (zB von Dr. Boz) realitätsbezogener. Wenn der Stoffwechsel nicht mitspielt, bringt auch das Intervallfasten nichts. (hab ich auch bei mir gemessen mit Ketomessstreifen)
Es gibt einen Stufenplan. Erst wenn der Körper bestimmte Fähigkeiten wieder erlangt hat (bezügl. Ketonbildung), macht Intervallfasten Sinn.
OMAD (eine Form des Intrvallfastens - 1 Mahlzeit pro Tag) ist zB für mich sehr leicht machbar. Bringt mir aber nichts bezügl. Energie. Ich hab mehr Energie, wenn ich mehr esse. usw...

Der Artikel von Bracht vereinfacht das Thema mM zu sehr und ist wenig hilfreich (da zu undifferenziert/nur für ausreichend Stoffwechselgesunde zutreffen).

lg togi
 
Wuhu,
diesbezüglich
... Triglyceride (mMn klarer Risikoindikator für Gefäßprobleme) ...

wundere ich mich auch ziemlich - bin ja mit meinen Blut-Fett-Werten (Cholesterin und Triglyceriden) quasi unter den immerwährenden "Weltmeistern" (während KHs) - nur meine Blutgefäße inkl Herz sind unauffällig, im Gegenteil schaut es da lt Kardiologen bei mir besser aus als den meisten anderen in meiner Alters/Gewichts/Klasse... :unsure:
 
"gesundes Gemüse", das von mir nicht gegessen werden will und mir das deutlich zeigt:

(ich stell mir grad die Frage, wie viele gar nicht "Carnivore" bräuchten, um gesund zu sein, sondern einfach durchs Gemüse weglassen schon massive Heilungen hätten?)
 
"Oxalatdumping" scheinte eine häufige Entgiftungsreaktion unter Carnivore zu sein.
Sobald man oxalathaltige Gemüse absetzt, scheinen manche enorme diesbegzügliche "Entgiftung" zu haben.
Ich hab kurz quergelesen, werde mich da aber nicht reintigern (wie man das abmildern kann - da gibt es div. Infos). Wer den Weg gehen möchte, bitte selbst recherchieren.

Scheint für manche heftig zu sein. Die Haut mancher hat richtig große Kristalle rausgedrückt/dabei Wunden hinterlassen. Daneben psychische Symptome, die genau so schlagartig aufhören, wie sie begonnen haben.
Bin mir nicht sicher, woran sie festmachen, dass das alles von Oxalaten kommt.
Auf alle Fälle scheint es jene zu treffen, die mit Gemüse aufhören (von großen Mengen auf 0 runter). Egal ob sie von Vegan/vegetarisch oder von Keto (also schon ketoadaptiert) kommend Gemüse absetzten.
Spannend. :oops: :unsure:

Kanal: "Steak and Butter Gal" hat das im Video mit dem Namen "How I'd go Carnivore (if I started over)" gestern angeschnitten/erklärt.

Ev. heilen die Nieren auch dadurch unter Carnivore (Zucker weg UND Oxalate, sonstige "hinderliche Stoffe" weg)?
 
Mensch hätte nie freiwillig/bevorzugt an nährstoffarmen Salatblättern rumgelutscht. Die (div. Blätter, Wurzeln...) waren "Notnahrung", während er nach was gesucht hat, das satt macht.
KH - in Form von Früchten oder Honig. Ganz selten.
"aus Grün" - eine Notlösung, wenn sonst nichts nahrhafteres da war.
Hm, Phytonährstoffe und Polyphenole haben nur Pflanzen und die sind für uns unverzichtbar, unser Immunsystem ist damit "groß geworden". Vor allem die vielen verschiedenen Arten von Polyphenolen machen unseren Darm und damit unser Immunsystem stark.
Von der Jagd konnte er gut leben. KH waren da ein seltenes Vergnügen/nur kurze Spitzen im Energiestoffwechsel dadurch.
Und dann kam Getreide ins Spiel. Damit mehr KH (und Karies). Und von da an ging was schief.
Die meisten unserer Vorfahren haben viele Pflanzen gegessen, vor allem eine viel größere Vielfalt an Pflanzen als wir. Z.B. die Alyawaras (Aborigines) hatten 157 verschiedene Pflanzenarten zur Verfügung, davon haben sie 92 verschiedene Pflanzenarten konsumiert

Wir essen eher wenige verschiedene Gemüsearten, dafür eher größere Mengen, was genau genommen aufgrund der natürl. Pestiziden der Gemüsearten das falsche ist, weil diese Pestizide in geringen Mengen gesundheitsfördernd, in größeren Mengen dagegen toxisch sind.

Unsere Vorfahren aßen, zumindest solange sie nicht sesshaft waren, praktisch alles, was sie unterwegs in der Natur fanden, natürlich nicht nur Fleisch, sondern die vielen verschiedenen Pflanzen, die sind fanden, praktisch alles, was essbar war. Diese Diversität machte ihren Darm und damit ihre Gehirne gesund und stark, so entwickelte sich der Mensch. Erst als wir Menschen sesshaft wurden, begann der Getreideanbau und damit wurde die Nahrung einseitiger, weil getreidelastig und damit auch ungesünder.

Sehr wenige Urvölker (absolute Ausnahmen) ernährten sich primär von Fleisch. Die Massai ernährten sich hauptsächlich von Rindern, die sie züchteten oder, wie schon geschrieben, die Inuit, wobei, wie auch hier schon beschrieben, neuere Untersuchungen darauf deuten, dass sie tatsächlich mehr Pflanzen aßen als man bis jetzt dachte.








 
Danke, Eva :) Das entspricht ja etwa meinem Kenntnisstand, aber den Bezug sekundäre Pflanzenstoffe <-> Immunsystem hatte ich nicht mehr so richtig parat. Ebenso wie den Einfluss des Darms (Mikrobiom) auf das Gehirn, der im Prä-Probiotika-Thread so oft Thema war (dort befinden sich auch viele Links zu Studien, die zumeist @evalesen rausgesucht hat). Im Kopf hatte ich lediglich noch, dass Du sehr oft von der Bedeutung der Vielfalt in Ernährung/Mikrobiom geschrieben hast.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich Dich da richtig verstehe.
Das habe ich geahnt. Ich meinte es so: Wenn die Erhöhung der Eiweißzufuhr bis zu einem gewissen Punkt das Wachstum des Hirns gefördert hat, muss es nicht heißen, dass eine weitere Erhöhung das auch weiter tut (nach dem Motto: "Je mehr desto besser"). Aber offenbar hatte ich Dich auch falsch verstanden punkto Zusammensetzung von Carnivore-Kost.

Auf die von Eva genannten
50-60% ... Fettanteil
bin ich laut fddb-Tracking auch schon gekommen, überwiegend auf Basis pflanzlicher Fette (3 EL Leinsamen/Sesam/Chia und etwas Kokosflocken, Mandeln, Kürbiskerne im Müsli; Fischöl von Norsan auf Olivenölbasis; etwas Schwarzkümmel- und Olivenöl; sehr wenig Butter/Ghee, Sahne-Joghurt und Käse; Geflügelfleisch 1-2 mal pro Woche, Wildlachs ebenfalls).
 
Du schreibst ja sehr gewiss, aber ich trau' mich jetzt trotzdem mal, Zweifel an der einen oder anderen Argumentation anzumelden (die mir auch schon tagelang auf der Zunge liegen).

Die Erfahrungsberichte sind ja etwas ganz anderes. Wobei ich auch hier Studien hilfreich finden würde, die allerdings womöglich als Langzeitstudie nicht realisierbar wären (z.B. ethisch, das ginge ja nur mit Freiwilligen) und eben auch noch dauern würden, da die "Kostform" wohl recht neu ist.


Das habe ich geahnt. Ich meinte es so: Wenn die Erhöhung der Eiweißzufuhr bis zu einem gewissen Punkt das Wachstum des Hirns gefördert hat, muss es nicht heißen, dass eine weitere Erhöhung das auch weiter tut (nach dem Motto: "Je mehr desto besser"). Aber offenbar hatte ich Dich auch falsch verstanden punkto Zusammensetzung von Carnivore-Kost.

Danke @Kate u. die anderen, die hier im Thread konstruktive Fragen stellen und kritische Einwürfe bringen!
Und nicht stets togi nur beistimmen und ihr "nach dem Mund reden".
Ich spreche von mir, von meiner Sicht und wie es auf mich wirkt.


Ich habe beim Lesen schon etliches verstanden und kann mir gut vorstellen, dass die ketogene Ernährung oder Carnivore bei gewissen Krankheiten hilfreich sein kann und zu einer Linderung führen kann, wie auch beispielsweise @James von seinen eigenen positiven Erfahrungen berichtet hat bzgl. seiner Diabetes; er hat damit ja erst im Alter begonnen.

Ich kann mir auch vorstellen, dass es zum Abnehmen dienlich ist und sich manche Menschen dabei fitter, leistungsfähiger und einfach besser fühlen; vorübergehend.
Ich betrachte es nach wie vor als eine Diät.


Es gibt keine Langzeitstudien, weder über diese Ernährung für Kinder, noch über diese Ernährung über Jahre hinweg.

Aus meiner Sicht bedeutet Carnivore wenig Freude am Essen; Einseitigkeit mit einer sehr beschränkten Auswahl.

Ich esse wirklich gerne und liebe die Vielfalt an Obst, buntem Gemüse, verschiedenen Kohlehydrate-Produkten sei es Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Hirse u.a., auch Preudogetreide wie Quinoa, Amaranth, Buchweizen oder sei es Reis mit Gulasch, ein Steak mit Salat u. Ofenkartoffeln, unterschiedlichen Fetten usw.
auch mal ein Eis oder Stück Kuchen, mit Freunden beim Kaffee ....


Wirklich überzeugt von der Ketogenen Ernährung bin ich bisher nicht.
Es gibt keine Langzeitstudien oder Langzeiterfahrungen.

Wäre toll,
wenn @togi uns auf dem Laufenden hält, wie es ihrer Familie mit dieser Ernährung ergeht, gesundheitlich, psychisch und eben allgemein.

Für mich ist die ketogene Ernährung nichts, was mir gefallen könnte, Diabetes habe ich, Gott sei Dank nicht, keine Unverträglichkeiten und kann daher dieses breitgefächerte Nahrungsangebot in unserer Überflussgesellschaft wo ich frei auswählen darf, genießen. Wir alle wissen nicht, ob dieses reichhaltige Angebot von Dauer bestehen bleibt, wo ich sehr Bedenken habe.

Und dann würde kaum einer mehr von unterschiedlichen Diäten sprechen, sondern dankbar der Nahrung gegenüber sein, die es gibt und die sättig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir essen eher wenige verschiedene Gemüsearten, dafür eher größere Mengen, was genau genommen aufgrund der natürl. Pestiziden der Gemüsearten das falsche ist, weil diese Pestizide in geringen Mengen gesundheitsfördernd, in größeren Mengen dagegen toxisch sind.
Das stimmt eva, Pestizide sind überall und vergiften unsere Nahrung, das
Das beschäftigt mich auch sehr und ich versuche vorwiegend regional bzw. aus Bioanbau zu kaufen, damit hält sich die Belastung vielleicht noch in Grenzen, das weiß ich auch nicht, aber ich versuche mein Bestes zu geben, soweit finanziell möglich.
Gerade wenn man jeweils Saison-Produkte kauft, wie beispielsweise Karotten und Kohl im Herbst / Winter gibts sehr günstig im Preis, auch Bio oder Äpfel im Herbst u. Erdbeeren im Mai/Juni vom Biofeld selbst gepflückt usw.

Wenn sich jemand Carnivore leisten kann indem das Tierwohl nicht belastet und nur aus Biohaltung bzw. Tierwohl-Produkte aus ganzjähriger Weidehaltung, unbelastetes Fressen usw., der hat gut Geld zur Verfügung.

Das könnte ich mir überhaupt nicht leisten und Carnivore mit konventionellen Tierprodukten ist, aus meiner Sicht, tierwohl belastet, quälend, ungesund und schädlich.
 
Wirklich überzeugt von der Ketogenen Ernährung bin ich bisher nicht.
Es gibt keine Langzeitstudien oder Langzeiterfahrungen.
Es gibt tatsächlich keine Langzeitstudien, das ist in dieser Studie gut beschrieben. Gut beschrieben ist auch die klinische Bedeutung bei der Verminderung des Risikos für Herzkrankheiten, Fettleber und Krebs. Außerdem induziert ketogene Diät epigenet. Veränderungen, die die Expression antiinflammator. Marker auf genetischer Ebene ermöglichen (was praktisch jeder chron. Erkrankung zugute kommt) und sie reguliert den Gehirnstoffwechsel.
Für mich ist die ketogene Ernährung nichts, was mir gefallen könnte, Diabetes habe ich, Gott sei Dank nicht, keine Unverträglichkeiten und kann daher dieses breitgefächerte Nahrungsangebot in unserer Überflussgesellschaft wo ich frei auswählen darf, genießen. Wir alle wissen nicht, ob dieses reichhaltige Angebot von Dauer bestehen bleibt, wo ich sehr Bedenken habe.

Und dann würde kaum einer mehr von unterschiedlichen Diäten sprechen, sondern dankbar der Nahrung gegenüber sein, die es gibt und die sättig.
Ich spreche jetzt nicht Dich an, Mara. Aber grundsätzlich macht es wirklich Sinn, sich über die Möglichkeit Gedanken zu machen, ob man sich die bedeutenden Vorteile der ketogenen Diät zunutze machen kann. Eine Möglichkeit wäre die "zyklische ketogene Diät", was bedeutet, 4-6 Tage ketogen (pro Tag nur 20-50 g KH sowie 65-90% Fett), 1-3 Tage nicht ketogen (pro Tag zB 50% KH, 20-30% Fett) zu essen. Vor allem bei Sportlern ist die zykl. ketogene Diät beliebt, weil man durch die Ketose viel Energie hat und super Muskeln aufbauen kann. Gleichzeitig hat man die gesundheitl. Vorteile der Ketose, ohne die langfristigen Nachteile ketogener Diät.
 
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