Hallo Ohne Hoffnung,
ich habe das ganze Thema überflogen und alle Deine Beiträge in diesem Thema gelesen.
Für mich sehen Deine Beschwerden ziemlich eindeutig aus.
Du leidest an einer Autoimmunkrankheit. Der Name der Krankheit ist erstmal unwesentlich. Aber es geht in die Richtung Lupus mit zerebraler Beteiligung, oder MS oder CIDP. Aber auch eine Mischung aus verschiedenen Autoimmunreaktionen und Allergien kann es sein. Vielleicht auch Neurodermitis, wegen der Hautreaktionen. Schlußendlich haben alle diese Varianten die selbe Ursache: Ein fehlgeleitetes Immunsystem.
Als Auslöser der Krankheit sehe ich bei Dir drei Gründe:
- genetische Disposition (angeborenes hyperaktives Immunsyste, allgemeine Allergieneigung)
- Nährstoffdefizite vor Auftreten der Ekrankung, zusätzliche Belastung des Immunsystem durch Unfälle, Infektionen, latente Vergiftung
- Auslöser war vermutlich eine Infektion. Die Gürtelrose (Erreger sind verwandt mit Eppstein-Barr), die anderen Infektionen. In einer dieser Phasen eine akuten Infektion hat Dein Immunsystem unpräzise Antikörper ausgebildet, auch Kreuzreaktion genannt. In Folge bestehen Entzündungen auch dann noch fort, wenn die Infektion weitgehend abgeklungen ist, da es zu einem Autoimmungeschehen gekommen ist. Inzwischen kämpft Dein Immunsystem gegen Körpersubstanzen. Histaminintoleranz oder einfach nur ein latenter Überschuß durch ständige, körpereigene Histaminproduktion, tragen ihr übriges dazu bei.
Ich kenne dieses Gefühl, einfach nur noch aufgeben zu wollen. Da ich seit 8 Jahren ebenfalls autoimmune Reaktion habe.
Ich kenne den Fall auch sehr gut, daß wenn ein neuer Grippeerreger vom Immunsystem erkannt wird, daß die Symptome für 2 Tage besser sind.
Die Erklärung dafür scheint mir nicht mehr schwer: Das Immunsystem ist sonst im Modus "Autopilot". Es produziert Antikörper gegen die feindlichen Antigene. Diese stupide Fließbandarbeit wird unterbrochen, sobald es erkennt, daß es ein Irrtum ist, der Feind also gar kein Feind ist. Dies ist besonders dann der Fall, wenn neue, noch unbekannte Antigene in den Körper eindringen, wie ein neues Virus. Der Effekt funktioniert nur bei unbekannten Erregern, da sie neu bewertet werden müssen. Wärend der Bewertung reguliert das Immunsystem stärker. Als Nebeneffekt erkennt es seine Irrtümer besser und dämpft die Überreaktion im Nervensystem. Leider nur vorübergehend. Sobald es wieder zum Standardprogramm übergeht, ist wieder alles so wie vorher. Außerdem tendiert es durch den selbstgemachten Stress zum Ausbrennen. Eine Überlastung führt wiederum zu einer Verschlimmerung, ein Teufelskreis.
Problemlösung?
Also zunächst würde mich sehr interessieren, ob Kortison bei Dir linderung bringt. Am besten mal sogar eine Kortisonspritze geben lassen, die ausreichend hochdosiert wirkt. Kortison wirkt im Nervensystem langfristig eher schlecht, kann aber dort kurzfristig helfen. Zumindest siehst Du dann, ob es Linderung bringen kann.
Meine Erfahrungen mit Kortison sind gemischt. Ich nehme es nicht oft, weil es langfristig eher eine Gegenreaktion des IS herbeiführt, was die Symptome eher schlimmer macht. Viele Lupus oder Rheumapatienten nehmen es aber täglich und haben damit eine bessere Lebensqualität als vorher. Stattdessen sollte man bei Autoimmunreaktion im Nervensystem lieber zu Synacthen greifen (das Vorstufen Hormon von Kortison). Dieses wirkt im Nervensystem besser und hat viel weniger Nebenwirkungen als Kortison. Außerdem hilft es Dir zuzunehmen. Was bei mir eher schlecht ist, könnte bei Dir gerade recht sein.
Ebenfalls einen ersten Versuch wert, können Histaminblocker sein. Die besten Erfahrungen habe ich mit Colimune gemacht, weil es sogar verhindert, daß die Mastzellen das Histamin produzieren. Gelegentlich helfen auch Cetirizin oder Ebastin oder Ketotifen, welche die Histamine nicht wirken lassen. Nebenwirkungen sind aber Müdigkeit und Schwäche, bei langfristiger Überdosierung.
Trotzalledem wäre Kortison oder Synacthen nur eine Symptombehandlung. Langfristig helfen nur Substanzen, die das Immunsystem zur Regulation anregen. Es also in die Lage versetzen, seinen Irrtum zu erkennen, helfen, mehr Supressorzellen zu produzieren und die fehlerhaften Immunkomplexe und Antikörper abzubauen.
Dafür nehme ich Thymusextrakt (das Medikament heißt Thym-Uvocal). Sonst hat nichts geholfen, was auch bezahlbar ist. Dieses ist aber ein Gesamtextrakt, der auch anregend wirkt. Daher sind Nebenwirkungen vorprogrammiert. Deshalb nehme ich Thym-Uvocal nur kurweise und lasse es anschließend mehrere Wochen abklingen. Außerdem versuche ich während der Kur die unerwünschte, anregenden Nebenwirkungen mit den anderen Mitteln einzudämmen, was nur teilweise gelingt. Trotzdem hat es mir langfristig geholfen. Man kann auch eine Kapsel aufmachen und mit nur ganz wenig Pulver beginnen. Ich bin froh, daß ich überhaupt etwas gefunden habe, was hilft.
Vitamin B12 würde ich nicht mehr überdosieren, wenn es nicht mehr hilft. Einen Mangel hast Du nun ausgeglichen.