Kieferknochenentzündung? Schweres Krankheitsgefühl etc.
Hallo Dizzy,
schön, von Dir zu lesen, das gibt auch mir etwas Mut. Beispielsweise hat es mir gerade geholfen, mich mal aufzuraffen, von der Couch aufzustehen, wo ich gerade mit meinem Smartphone lag. Heute ist wieder so ein Tag, an dem gar nichts geht bei mir. Gestern habe ich mich nachmittags mal mit einem Bekannten auf ein Eis in der Stadt getroffen, das habe ich kaum gepackt. Ich saß auf dem Stuhl im Kaffee, bin wohl ganz weiß geworden, war kurz vorm Umkippen, weil mir das alles zu viel war, und mein Bekannter war kurz davor, den Arzt zu rufen. Es ging dann wieder, aber das macht mir Sorgen, sowas in diesem Ausmaß kenne ich gar nicht von mir. Der Kieferchirurg meinte vorgestern, ich solle mich bewegen, raus gehen, am normalen Leben teilnehmen etc. Das möchte ich auch gern, am WOLLEN scheitert es nicht, es GEHT einfach nicht.
Ja, am Donnerstag hatte ich also den Kontrolltermin beim Kieferchirurgen. Er sagte das gleiche wie letztes Mal: die Wunde sieht gut aus, kein Zeichen für eine Entzündung. Besonders viel Zeit hat er sich nicht genommen und so langsam fühle ich mich da nicht mehr ernst genommen. Woher meine Beschwerden kommen, kann er nicht nachvollziehen. Er glaubt auch nicht, dass das alles von dem Eingriff kommt, außer dass man einen "rein zeitlichen Zusammenhang" feststellen kann, wie er es wörtlich sagte. Typisch Schulmediziner: sieht man auf den ersten Blick nichts, liegt es nicht daran.
Ich merke aber definitiv, dass meine massiven Beschwerden von dem Eingriff kommen.
Er meinte nur zu mir, ich solle jetzt mal zum Hausarzt gehen und ein Blutbild machen lassen. Das habe ich vor einer Woche ohnehin schon gemacht, am Dienstag habe ich einen Termin zur Auswertung. Mal sehen, ob da was rauskommt. Außerdem habe ich am Montag einen Termin beim HNO-Arzt, werde ihn bitten, mal mit Ultraschall zu schauen, ob er eine Entzündung sehen kann.
Seit der OP habe ich übrigens - abgesehen von den Schmerzen und den systemischen (also gesamtkörperlichen) Problemen auch so komischen Druck hinter dem Auge und ein Brennen und Tränen des Auges und das Nasenloch auf der Seite ist immer leicht zu. Das Nasenloch auf der Seite fühlt sich an, als ob dort ein Fremdkörper drin ist. Und das alles nur auf der operierten Seite - das kann doch kein Zufall sein.
Am liebsten würde ich die Zeit zurückdrehen und das alles ungeschehen machen. Am liebsten würde ich mir im Moment das Zeug wieder rausnehmen lassen, aber ob mir damit geholfen ist, ist ja noch die andere Frage.
Es kann schon auch mit sein - wie Earl Grey hier im Thread schrieb - dass das Immunsystem diese ganze Belastung nicht schafft.
Ich habe übrigens meine Hauszahnärztin, die mir diesen Kieferchirurgen in S. empfohlen hat, gefragt, ob diese Beschwerden denn noch normal sind und ob sie auch andere Patienten hat, die nach so einem Eingriff solche Beschwerden haben. Zudem habe ich sie gefragt, wie sie das ganze denn aus ganzheitlicher Sicht betrachtet, denn immerhin ist sie ganzheitliche Zahnärztin. Aber sie hielt sich etwas bedeckt. Meinte nur, ich solle dem Kieferchirurgen meine Beschwerden mitteilen, das sei sein Einsatzgebiet, und er sei kompetent in dieser Sache, sie vertraue ihm da voll und ganz. Das hat mich also auch nicht weitergebracht.
Ein neues Röntgenbild wurde bei mir übrigens noch nicht gemacht. Die OP ist ja jetzt zweieinhalb Wochen her, und es wurde an dem Tag ein DVT gemacht und unmittelbar nach der Operation ein OPG.
Dizzy, wann bist Du nach Deiner OP das erste Mal wieder geröntgt worden?
Interessant, was Du über Deine chronische Sinnusitis schreibst. Von meinem Schleimfluss, der seit Jahren den Rachen runterläuft, hatte ich dem Kieferchirurgen auch vor der OP erzählt. Die Kieferhöhle ist bei mir aber immer frei. Bei einer Nasenendoskopie wurde der Schleimfluss bei mir schon zweimal - allerdings nur, als ich akute Sinnusitis und einen richtigen Infekt hatte - in den Siebbeinzellen lokalisiert. Es kommt also eher aus diesen hinteren oberen Höhlen, nicht aus der Kieferhöhle.
Die oberen Nasennebenhöhlen sind auf dem DVT, das der Kieferchirurg vor der OP gemacht wurde, nicht mit drauf.
Dizzy, ich war übrigens im Jahr 2009, als ich nach der Extraktion des 26 diesen Gesichtsschmerz hatte, auch in der MKG-Abteilung der Uniklinik Ulm. Hatte damals auch gehofft, dass sie mir endlich helfen können, aber ich habe gemerkt, dass die auch nur "mit Wasser kochen". Letztlich bin ich bezüglich des Gesichtsschmerzes, bei dem man bis heute nicht weiß, ob es eine Knochenentzündung oder nur durch Muskeln und Faszien bedingt war, in einer Schmerzklinik gelandet. Und die Schmerzen gingen dann auch wirklich weg. Natürlich hilft Dir das jetzt nicht gegen die extreme Schwäche usw.
Aber: da Du scheinbar auch in Baden Württemberg wohnst: ich kann Dir gern per PN schreiben, in welcher Klinik ich war und was da gemacht wurde.
Was ich in den letzten Tagen noch gemacht habe: nach der Empfehlung von einer Foristin hier (ich glaube in diesem Thread) habe ich nach der IST-Methode recherchiert. Ich habe diese Frau Dr. Fonk angemailt, und sie hat mir zwei Therapeuten genannt, an die ich mich wenden könnte für eine Erstdiagnose. Nächste Woche werde ich mal einen Termin ausmachen.
Zudem habe ich einen Termin bei einem Dr. N. in H. ausgemacht (Ärztenamen dürfen hier glaube ich nur in PN genannt werden), der solche unklaren Beschwerden im Zahn-Kiefer-Körperbereich mit der Regulationsdiagnostik-Methode testet. Habe allerdings erst für Ende September einen Termin bekommen und der Doc ist auch sehr teuer (480 € für die zweistündige Erstdiagnose). Zudem bin ich von der Regualationsdiagnostik (bei ihm: Finger-/Arm- Muskeltest) nicht so richtig überzeugt, da ich sie für etwas störanfällig halte.
Hat jemand hier im Forum Erfahrungen damit gemacht?
Dizzy, wie geht es Dir heute? Wann hast Du den Termin bei Deinem Kieferchirurgen?
Hast Du mal Deinen Vitamin- und Mineralienhaushalt testen lassen? (Vitamin B 12, Vitamin D usw.)?
Vielen Dank auch an alle hier im Forum und in diesem Thread, die mit so vielen netten Worten helfen oder auch gute Tipps geben!
Liebe Grüße,
Bluday