Tinnitus nach Lärmtrauma (akut seit 2 Wochen)

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14.05.19
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Hallo,

ich hatte ja wirklich gehofft, dass mir wenigstens Tinnitus erspart bleibt, aber scheint wohl nicht zu laufen ....

Vor 2 Wochen war ich auf einem Konzert, es schien mir währenddessen schon sehr laut, hatte aber keine Oropax dabei und auch keine Möglichkeit, dem Lärm zu entgehen. Am nächsten Morgen saß ich vor einem Youtube-Video, das ich bereits am Vorabend begonnen hatte (sprich, nichts an Lautstärke oder Einstellungen geändert) und konnte es kaum hören. Hab mir nichts dabei gedacht.
Das dumpfe Hören ging auch schnell wieder weg.

Geblieben sind mehrere diffuse Ohrgeräusche.
War aber auch da noch tiefenentspannt, da ich ja die Ursache kannte und ging davon aus, dass es sich nach ein paar Tagen erledigt haben würde.

Nachdem es nicht besser wurde, bin ich dann doch mal nach 1 Woche zum HNO.
Der hat mein Innenohr untersucht und keine offensichtlichen Verletzungen feststellen können.
Hörtest hat 20% Hörverlust auf dem (ich glaube linken) Ohr festgestellt. Davon merk ich allerdings im Alltag nichts.

Er meinte, er geht stark davon aus, dass es nach einer weiteren Woche weg sein wird. Er gab mir ein Rezept für niedrig dosiertes Kortison mit, das ich 5-7 Tage lang einnehmen sollte zur Untersützung. Hab ich nicht gemacht, gibt man ja nur auf Verdacht bzgl. einer potentiellen Entzündung .... muss mir kein Kortison "auf Verdacht" einwerfen.....

Naja, was soll ich sagen. Nochmal 1 Woche später, die Ohrgeräusche sind jetzt weniger diffus (am Anfang waren es viele verschiedene Töne auf vielen verschiedenen Frequenzen, aber alles sehr leise und damit gut zu ignorieren). Mittlerweile hat es sich auf einer Tonhöhe eingependelt. Es ist also ein lauter Piepton übrig geblieben, der nicht jeden Tag gleich stark ist, aber schon so stark, dass man ihn nicht vollständig ignorieren kann. Übrigens hab ich auf beiden Ohren Ohrgeräusche, allerdings rechts wesentlich prägnanter / lauter.

Zum Glück hält es mich nicht vom Schlafen ab. Ich hab ein sehr gutes (empfindliches?) Gehör (oder zumindest dachte ich das bisher immer) und schlafe daher seit 20 Jahren mit Oropax. Ich kann bei Lärm nicht Einschlafen.....

Ich hab mich zu dem Thema Tinnitus jetzt hier im Forum und auch auf diversen Seiten mal eingelesen.
Ich hab verstanden, was Tinnitus ist und wie der Wirkmechanismus ist.

Daher ist es umso wichtiger, dass man versucht, die Geräusche zu ignorieren, denn sonst sendet man ans Gehirn nur den Impuls, dass der Ton eine wichtige Information ist, die man auch weiterhin hören will / muss.
Ist halt nicht so einfach, man kann sich ja nicht sändig mit anderen Geräuschen bespaßen, v.a. nicht im Büro usw. ....

Ich nehme eh schon Magnesium, Zink und Vitamin D regelmäßig ein. Jetzt verstärkt. Und ich hab gelesen, dass B-Vitamine hier auch helfen können, also hab ich mir ein hochdosiertes Präparat geholt.

Man soll ja beim akuten Tinnitus auch möglichst auf Nikotin, Alkohol, Zucker und Koffein verzichten.
Bei mir spielt hier eigentlich nur Koffein eine Rolle, also verzichte ich derzeit auf meine tägliche Tasse Kaffee und auf meinen Grüntee .... Zuckerkonsum ist schon extrem stark reduziert, aber ich reduziere jetzt noch weiter.


Gibt es denn noch irgendwas, was ich jetzt in dieser aktuen Phase aktiv machen kann, in der Hoffnung, dass die Ohrgeräusche wieder verschwinden und nicht chronisch werden?

Lohnt es sich nochmal zum HNO zu gehen?
Würde es evtl. Sinn machen, sich durchblutungsstärkende Medikamente verschreiben zu lassen? Immerhin kommt es bei mir ja von dem Hörverlust / dem Lärmtrauma, es ist zwar kein Hörsturz, aber geht in eine ähnliche Richtung?


Ich bin nicht gestresst, keine besonderen Vorkommnisse oder neu aufgetauchten Erkrankungen.
Ich denke, es ist wirklich eindeutig auf diese Lärmexposition zurückzuführen. Ärgerlich halt, dass es sich nicht nach 2-3 Tagen wieder erholt hat .... aber man wird halt leider auch nicht jünger (bin 42).



Bin für Tipps jeglicher Art dankbar. :)
 
Lohnt es sich nochmal zum HNO zu gehen?
Als ich meinen Tinnitus bekam, riet mir der HNO auch erstmal ein paar Wochen abzuwarten, denn meist würde so etwas wieder von selbst verschwinden, so seine Aussage.
Es verschwand nicht, worauf ich ihn wieder aufsuchte. Was er dann machen wollte oder getan hat, weiß ich nicht mehr, es ist schon zu lange her. Ich habe dann den HNO gewechselt und der sagte mir dann "Wären Sie nur früher gekommen, jetzt stehen die Chancen auf Heilung eher schlecht...

Insofern würde ich deine Frage bejaen.
Würde es evtl. Sinn machen, sich durchblutungsstärkende Medikamente verschreiben zu lassen?
Mir wurden damals Infusionen gegeben, die die Sauerstoffversorgung im Ohr verbessern sollte. Das wurde mir als die vielversprechendste Therapie angepriesen. Ob das heute, über 25 Jahre später, auch noch gilt kann ich nicht sagen.
Außerdem bekam ich noch Akupunktur und Massagen.

Gruß
Hans
 
Würde es evtl. Sinn machen, sich durchblutungsstärkende Medikamente verschreiben zu lassen?
Ich bekam - allerdings ebenfalls schon vor sehr vielen Jahren - von einem auch "alternativ" arbeitenden HNO-Arzt wegen Tinnitus ein Ginkgo-Präparat (Ginkgo gilt als durchblutungsfördernd) verschrieben. Ich war privat versichert, da wurde das erstattet, ansonsten könnte man es auch einfach rezeptfrei kaufen. Ich hatte aber keine Hörminderung, der Arzt nahm es trotzdem ernst und riet mir selbst auch dazu, das zu tun.

Der Tinnitus verschwand nach einer Zeit, ich hatte aber gleichzeitig die Pille abgesetzt und habe im Nachhinein den Verdacht gehabt, dass diese den Tinnitus verursacht hatte (wie auch andere Nebenwirkungen).

Ist also nur so eine Idee, die Du prüfen könntest.
 
Ich denke, es ist wirklich eindeutig auf diese Lärmexposition zurückzuführen. Ärgerlich halt, dass es sich nicht nach 2-3 Tagen wieder erholt hat

Die Ursache für deinen Tinnitus könnte Mobilfunkstrahlung sein. Die latente Schädigung des Körpers durch die Mobilfunkstrahlen wurde möglicherweise durch das laute Konzert zum Ausbruch gebracht.
 
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