Themenstarter
- Beitritt
- 19.03.06
- Beiträge
- 137
Wenn ihr mal Zeit und Lust habt, euch gerade langweilig ist...
Wir haben heute den Entwurf unseres Abitur-Aufsatzes im Deutsch zurückbekommen, und ich dachte mal, ich schreib den ab ^^
Leider weiss ich die Umsetzung nicht mehr so genau, und auf dem Entwurf habe ich das nicht markiert.. aber ich hoffe, man versteht es ;-)
Er ist ziemlich provokativ geschrieben, und ich hoffe, es verletzt niemanden..
Das trostlose Dasein des Menschen
Ein Maturaaufsatz von Liliane
In lebensbedrohenden Situationen verhält sich der Mensch wie ein verwundetes Tier. Er zieht sich ängstlich in die hinterste Ecke seines Zimmers zurck, kauert zitternd auf dem Boden, macht sich so klein, wie es nur irgendwie geht und will in Ruhe gelassen werden. Wenn man ihm zu Nahe kommt, wird er aggressiv und schnappt wie ein wildes Tier nach der ihm entgegengestreckten Hand, die ihm doch nur helfen möchte.
Normalerweise unterscheidet uns jedoch viel von den Tieren. Ein Tier denkt zum Beispiel nicht, es handelt nach seinem naturgegebenen Instinkt. In Todesangst weiss es nicht, was es bedeutet, gelebt zu haben, was es bedeutet, Entscheidungen getroffen zu haben, die es dorthin geführt haben, wo es nun steckt.
Anders als der Mensch hat es kein Gewissen, das ihm hilft, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das eine sogenannte Moral hat, er kann sogar über sich selbst, über das Leben und über seine begangenen Taten zu reflektieren, aber genau das bereitet ihm Probleme.
Wir philosophieren seit eh und je. Schon immer sind wir auf der Suche nach Glück und einem erfüllten Leben. Seit den alten Griechen wurden immer neue Problemlösungsmethoden herausgefunden, neue Denkmustervertreten und immer wieder kam man auf die gleiche Frage zurück: Was hat unser Dasein überhaupt für einen Sinn?
In den 4000 Jahren, die seit den Griechen vergangen sind, haben wir immer noch keine Lösung gefunden. Zwischendurch gab es natürlich Erklärungen, die durch die Religionen grosse Verbreitung gefunden haben. Im Mittelalter zum Beispiel wurde nicht gross nach dem Glück gesucht, weil das Christentum auf Alles eine Antwort wusse und klar definiert war, was man tun musste, um sein Glück zu erreichen.
Bis zur Reformation lief das problemlos. Es gab sicher einige, die am System der Kirche zweifelten, doch vor Martin Luther traute sich niemand, etwas zu sagen, weil er Angst hatte, sonst in die Hölle zu kommen. Man könnte sagen, dass durch die Reformation die Katastrophe seinen Lauf nahm. In ganz Europa kam es zuu Glaubenskriegen, Auswanderungen nach Amerika, grossen Meinungsverschiedenheiten. Aber nach dem Überwinden dieser Krise besass Europa ein Toleranzdenken, das vielleicht Auslöser für die weiteren Schwierigkeiten war. Es gab nun zwei Religionsausübungsmöglichkeiten, die sich tolerierten. Die Katholische Kirsche hatte nicht mehr so eine grosse Macht wie zuvor. Und so kam es dazu, dass über die Aufklärub bald die Religionen selbst angezweifelt wurden, bald sogar Gott höchstpersönlich.
Diesen Atheismus findet man heute häufig, doch solche Leute führen ein eher trostloses Leben. Für sie gibt es nur das sinnlose Dasein, keine Freude, keine Hoffnung, kein Glück.
Was bedeutet denn das genau? Man hat kein Vertrauen ins Leben. Man weiss nie, ob es gut kommt, oder nicht. Man muss damit leben, dass man vom Schicksal abhängt, man kann nicht selbst bestimmen, was man gerne tun würde, die Aussenwelt gibt vor, was zu tun ist und welches Denken wir haben müssen, sonst wird man schnell zum Aussenseiter.
Den Glauben an Gott hat man verloren, man glaubt nicht daran, dass es ihn gibt, denn sonst müsste man ihn ja sehen oder fühlen können. Wenn es Gott gäbe, warum lässt er dann zu, dass es so viel Leid auf der Welt gibt? Das, was in der Kirche erzählt wird, kann gar nicht stimmen. Wie soll man sein Glück in einer Religion finden, die für das lebt, was nachher ist, wenn Glück ja gar nicht existiert?
Glücksgefühle sind eine reine Täuschung unseres Körpers, damit unser Leben einigermassen erträglich ist. Unsere Hypophyse produziert fleissig Hormone, sogenannte Endorphine, die dann munter durch unseren Körper strömen und das Gefühl des Glücklichsein auslösen.
Also ist es doch nur verschwendete Zeit, wenn wir nach unserem Glück suchen? Und noch mehr verschwendete Zeit ist es, nach dem Sinn des Lebens zu suchen, weil man ja denken könnte, dass dieser glücklich macht, dabei stürzt man sich höchstens ins Unglück, weil man nach etwas sucht, das nicht existiert.
Wenn man einmal begonnen hat, so zu denken, fällt es einem schwer, wieder damit aufzuhören, sich zu besinnen, und zurück zum Gefühl des Urvertrauens zu kommen, das von Geburt an in jedem Menschen stecken würde.
Denn wenn man diesen Gedanken zu Ende denkt, müsste man sich ernsthaft fragen, wozu man eigentlich noch lebt. Schlussendlich würde es nämlich darauf hinauslaufen, das alles nur eine Illusion ist, dass sogar das letzte Gefühl von allen, die Verzweiflung, nur eine Täuschung ist.
Und dann soll man am nächsten Tag wieder mit einem Lächeln im Gesicht aufstehen und das Beste daraus machen?
Woraus, wenn man gar nichts mehr hat?
Da würde man doch lieber noch als ein nach Instinkt handelndes Tier leben, das überhaupt nicht denken kann.
Wir haben heute den Entwurf unseres Abitur-Aufsatzes im Deutsch zurückbekommen, und ich dachte mal, ich schreib den ab ^^
Leider weiss ich die Umsetzung nicht mehr so genau, und auf dem Entwurf habe ich das nicht markiert.. aber ich hoffe, man versteht es ;-)
Er ist ziemlich provokativ geschrieben, und ich hoffe, es verletzt niemanden..
Das trostlose Dasein des Menschen
Ein Maturaaufsatz von Liliane
In lebensbedrohenden Situationen verhält sich der Mensch wie ein verwundetes Tier. Er zieht sich ängstlich in die hinterste Ecke seines Zimmers zurck, kauert zitternd auf dem Boden, macht sich so klein, wie es nur irgendwie geht und will in Ruhe gelassen werden. Wenn man ihm zu Nahe kommt, wird er aggressiv und schnappt wie ein wildes Tier nach der ihm entgegengestreckten Hand, die ihm doch nur helfen möchte.
Normalerweise unterscheidet uns jedoch viel von den Tieren. Ein Tier denkt zum Beispiel nicht, es handelt nach seinem naturgegebenen Instinkt. In Todesangst weiss es nicht, was es bedeutet, gelebt zu haben, was es bedeutet, Entscheidungen getroffen zu haben, die es dorthin geführt haben, wo es nun steckt.
Anders als der Mensch hat es kein Gewissen, das ihm hilft, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Der Mensch ist das einzige Lebewesen, das eine sogenannte Moral hat, er kann sogar über sich selbst, über das Leben und über seine begangenen Taten zu reflektieren, aber genau das bereitet ihm Probleme.
Wir philosophieren seit eh und je. Schon immer sind wir auf der Suche nach Glück und einem erfüllten Leben. Seit den alten Griechen wurden immer neue Problemlösungsmethoden herausgefunden, neue Denkmustervertreten und immer wieder kam man auf die gleiche Frage zurück: Was hat unser Dasein überhaupt für einen Sinn?
In den 4000 Jahren, die seit den Griechen vergangen sind, haben wir immer noch keine Lösung gefunden. Zwischendurch gab es natürlich Erklärungen, die durch die Religionen grosse Verbreitung gefunden haben. Im Mittelalter zum Beispiel wurde nicht gross nach dem Glück gesucht, weil das Christentum auf Alles eine Antwort wusse und klar definiert war, was man tun musste, um sein Glück zu erreichen.
Bis zur Reformation lief das problemlos. Es gab sicher einige, die am System der Kirche zweifelten, doch vor Martin Luther traute sich niemand, etwas zu sagen, weil er Angst hatte, sonst in die Hölle zu kommen. Man könnte sagen, dass durch die Reformation die Katastrophe seinen Lauf nahm. In ganz Europa kam es zuu Glaubenskriegen, Auswanderungen nach Amerika, grossen Meinungsverschiedenheiten. Aber nach dem Überwinden dieser Krise besass Europa ein Toleranzdenken, das vielleicht Auslöser für die weiteren Schwierigkeiten war. Es gab nun zwei Religionsausübungsmöglichkeiten, die sich tolerierten. Die Katholische Kirsche hatte nicht mehr so eine grosse Macht wie zuvor. Und so kam es dazu, dass über die Aufklärub bald die Religionen selbst angezweifelt wurden, bald sogar Gott höchstpersönlich.
Diesen Atheismus findet man heute häufig, doch solche Leute führen ein eher trostloses Leben. Für sie gibt es nur das sinnlose Dasein, keine Freude, keine Hoffnung, kein Glück.
Was bedeutet denn das genau? Man hat kein Vertrauen ins Leben. Man weiss nie, ob es gut kommt, oder nicht. Man muss damit leben, dass man vom Schicksal abhängt, man kann nicht selbst bestimmen, was man gerne tun würde, die Aussenwelt gibt vor, was zu tun ist und welches Denken wir haben müssen, sonst wird man schnell zum Aussenseiter.
Den Glauben an Gott hat man verloren, man glaubt nicht daran, dass es ihn gibt, denn sonst müsste man ihn ja sehen oder fühlen können. Wenn es Gott gäbe, warum lässt er dann zu, dass es so viel Leid auf der Welt gibt? Das, was in der Kirche erzählt wird, kann gar nicht stimmen. Wie soll man sein Glück in einer Religion finden, die für das lebt, was nachher ist, wenn Glück ja gar nicht existiert?
Glücksgefühle sind eine reine Täuschung unseres Körpers, damit unser Leben einigermassen erträglich ist. Unsere Hypophyse produziert fleissig Hormone, sogenannte Endorphine, die dann munter durch unseren Körper strömen und das Gefühl des Glücklichsein auslösen.
Also ist es doch nur verschwendete Zeit, wenn wir nach unserem Glück suchen? Und noch mehr verschwendete Zeit ist es, nach dem Sinn des Lebens zu suchen, weil man ja denken könnte, dass dieser glücklich macht, dabei stürzt man sich höchstens ins Unglück, weil man nach etwas sucht, das nicht existiert.
Wenn man einmal begonnen hat, so zu denken, fällt es einem schwer, wieder damit aufzuhören, sich zu besinnen, und zurück zum Gefühl des Urvertrauens zu kommen, das von Geburt an in jedem Menschen stecken würde.
Denn wenn man diesen Gedanken zu Ende denkt, müsste man sich ernsthaft fragen, wozu man eigentlich noch lebt. Schlussendlich würde es nämlich darauf hinauslaufen, das alles nur eine Illusion ist, dass sogar das letzte Gefühl von allen, die Verzweiflung, nur eine Täuschung ist.
Und dann soll man am nächsten Tag wieder mit einem Lächeln im Gesicht aufstehen und das Beste daraus machen?
Woraus, wenn man gar nichts mehr hat?
Da würde man doch lieber noch als ein nach Instinkt handelndes Tier leben, das überhaupt nicht denken kann.