Ihr habt echt alle Nerven! Lest doch mal diesen Satz von Carrie:
Ich habe vor nichts Angst außer vor Menschen.
Vergeben, Nächstenliebe, raus aus der Opferrolle,.....
Toll, wenn man's kann. Vielleicht ist man dann aber auch nicht wirklich da reingesteckt worden? Fragt Euch doch mal, woher Carrie diesen Satz hat.
Er ist der Spiegel dessen, was einem wehrlosen Kind angetan wurde, weil die Erwachsenen nicht die Verantwortung für ihr Handeln übernommen haben. Und wenn ihr sagt, dass dieser Mist von einem Opfer auf das nächste weitergegeben wird, kann ich nur sagen: Nein, DAS MUSS NICHT SEIN. Carrie wird niemals so handeln, wie ihre Eltern. Sie übernimmt die Verantwortung, sie setzt sich mit den Dingen auseinander.
Und meine Mutter wurde von ihrem Vater geschlagen und der von seinen Eltern u.s.w. Aber ich schlage mein Kind nicht, ich will es nicht tun und ich werde es nicht tun! Und meine Mutter hätte mich auch nicht schlagen dürfen und mein Vater hätte es nicht dulden dürfen. Sie hätten die Pflicht gehabt sich helfen zu lassen. Sie haben mir Liebe und Vertrauen in mich selbst und in die Menschen genommen und mich in die Kirche geschickt, um mir anzuhören, dass ich aber lieben muss um ein guter Mensch zu sein. DAS IST DOCH PERVERS. Es genügt mir nicht zu sagen: Sie sind nun mal so, wie sie sind. Das habe ich zu akzeptieren. Vielleicht haben sich meine Eltern Mühe gegeben, liebe Soul, aber sie haben sich nicht genug Mühe gegeben.
Ich frag mich ja auch, was ich denn nun eigentlich will. Ich weiß nur, dass ich mit dem negativen Selbstbild, dass sie mir eingebleut haben, bis heute zu kämpfen habe, und dass ich bis heute leide. Und dass ich mich frage, warum ICH mich schuldig fühle. Und dass ich den Menschen kennen möchte, der ich wäre, wenn man mir nicht so schreckliche Angst gemacht hätte. Und diesen Menschen kann ich nur finden, wenn ganz klar ist, dass nicht ICH für dieses Leid selbst verantwortlich bin, sondern sie. Und das alles klar zu kriegen ist kräftezehrend und schmerzlich und langwierig. Und ich kann tausend mal beschließen, die Opferrolle abzulegen und tausendmal fall ich zurück in diese Rolle, ohne es zu wollen, ohne es bewußt zu erleben, einfach weil sie mir so erfolgreich anerzogen wurde.
Eure Beiträge machen mich wütend, weil ich hier mit mir kämpfe und sich das bei Euch alles so leicht anhört. Mach das doch mal eben, hopp, hopp, raus aus der Opferrolle, nicht so faul sein und nicht so eine Memme. Vergeben, vergessen - und alles wird gut? Das funktioniert bei mir einfach nicht. Und ich weigere mich, mich deshalb schlecht zu fühlen. Davon hab ich endgültig genug!
Licht und Liebe,
Sanne