Gläubige vertreten die Ansicht, man müsse daraus zwingend ableiten, dass es einen Gott gibt. Weil es nicht sein kann, dass aus Nichts plötzlich Etwas entsteht. Diese Überlegung erscheint zwar legitim. Doch führt sie zu einer nützlichen Antwort?
Nein, denn das Problem wird nur verschoben. Wenn die Ursache des Universums und des Lebens Gott ist, dann folgt unweigerlich die Frage: wieso gibt es Gott? Wie ist er entstanden?
"Gott gibt es einfach, er bedarf keiner Ursache", so die Antwort von Gläubigen.
Dies aber würde bedeuten: etwas kann sein, einfach so.
Dann aber kann genau so gut das Universum und das Leben "einfach so" sein.
Man sieht: Die 'Erklärung Gott' führt keinen Schritt weiter. Daher muss man - wenn man wissenschaftlich vorgehen will - diese Idee gemäss dem Ockhams-Rasiermesser Prinzip verwerfen.
Nein bunnydog, die Annahme, es gibt einen Gott, ist viel befriedigender, als die Naturwissenschaften vergewaltigen zu müssen, um eine Erklärung für unsere Existenz zu finden. Das ist schon ganz ohne die metaphysischen Begründungen von Seele und Geist so.
Die Wissenschaften versagen hier jämmerlich. Denn bei jeder Forschung kommt diese Schwäche zum Vorschein, daß der Forscher sehr schnell an Grenzen stößt. Viele davon konnte er bisher, trotz der letzten beiden Jahrhunderte intensivster Forschung, einfach nicht überwinden. Befriedigende Antworten auf diese Urfragen sind von der Wissenschaft nicht zu erwarten.
Es stimmt, man verlagert die Fragestellung auf eine andere Ebene. Das ist klar. Das ist aber dennoch ein Fortschritt. Denn die Tatsachen sprechen eben dafür, daß es einen nicht-stofflichen Ursprung geben muß, welcher uns auch noch moralische und ethische Werte mitgegeben hat.
Wer oder was Gott sont noch ist, können wir nicht wissen. Auch sein überliefertes Wort, die Bibel, versucht erst gar keine wissenschaftliche Erklärung. Wobei sie schon sagt, daß Gott Geist ist, über der materiellen Schöpfung steht, und von Zeit unabhängig existiert.
Aber es wird uns auch mitgeteilt, Gott bleibt immer der Höchste. Auch sind seine Gedanken höher, als unsere. Das sich abgrenzende Subjekt / Individuum kann Gott nicht erfassen. Für mich ist das logisch: Denn solange mehr als das ICH existiert - davon gehe ich aus -, kann auch das ICH nicht ALLES sein. Was nicht ALLES sein kann, kann ALLES auch nicht erfassen oder vollends verstehen.
Schließt nun die Unfähigkeit des Menschen, Gottes Existenz zu begreifen, einen Glauben an einen solchen aus? Nein, nicht unbedingt.
Gedankenkette
1. Alle materiellen Schöfpungswerke rufen förmlich nach einem göttlichen Designer. Wissenschaft widerlegt die Evolutionstheorie.
2. Relativität des Materiellen, Abstraktionsvermögen des menschlichen Geistes und metaphysische Wahrnehmung (relatives, spirituelles Bewußtsein des Menschen) legen die Existenz und Überlegenheit eines universellen Geistes nahe. Persönlichkeit existiert mannigfaltig. Somit darf Gott auch als eine Person gesehen werden. Wissenschaft vermag dies nicht zu erklären. Also müssen andere Erklärungen her.
3. Es sind Maßnahmen erkennbar, daß Gott mit den Menschen handelt und einen Plan hat (das Volk Israel in alter Zeit und die Wunder, die dafür gewirkt wurden, seine Propheten, die Sendung seines Sohnes Jesus Christus und die besondere Botschaft, die er uns hinterlassen hat, das göttliche Wort, die Bibel, die Erfüllung von Prophezeiungen, z.B. über die Zeichen der Endzeit, etc.)
4. Persönliche Erfahrungen mit Gott und das Wirken seines heiligen Geistes zugunsten Gläubiger. Das Erlebnis, selbst Teil des göttlichen Plans zu sein.
Es ist einfach nicht notwendig, alles zu wissen. Es reicht aus, genug zu wissen, um dem Göttlichen glauben und vertrauen zu können. Jeder gute Wissenschaftler sollte sich eingestehen, nicht alles wissen zu können. Mit der Ehrfurcht vor Gott beginnt die bestmögliche Selbsterkenntnis des Menschen.