Um eine wirklich fundierte Antwort geben zu können, müsste ich jetzt in zehn Büchern nachblättern, dafür hab ich
aber gerade leider keine Zeit. Soviel ich weiß, ist die einzige halbwegs sichere Bestimmung des Quecksilbergehalts
im Körper nur durch einen DMPS-Test möglich. Das DMPS bindet Quecksilberionen fest an sich und diese Komplexe
können im Normalfall dann ausgeschieden werden und quantitativ gemessen werden. Im Blut sind in der Regel nur
nach akuter Quecksilbervergiftung innerhalb der nächsten 30-60 Tage (ich glaube so hab ich es in einem Buch
über Toxikologie mal gelesen) erhöhte Quecksilberwerte zu messen. Bei einer chron. Quecksilbervergiftung befindet
sich das Quecksilber in Depots (Nieren, Gehirn, Nerven, Leber usw.). Für den DMPS-Test gelten aber auch einige
Einschränkungen. Es wird behauptet, dass bei mangelnder Nierenfunktion die Werte falsch niedrig sein können.
Weiterhin besitzen Schwermetalle eine unterschiedlich Affinität zu DMPS. Das bedeutet, das bestimmte Metalle
bevorzugt von DMPS gebunden werden. Es kann also der Fall sein, dass beim ersten Test die Quecksilberwerte
relativ niedrig sind, weil andere Metalle (z.B. Kupfer) verstärkt gebunden wurden und die Bindungsplätze besetzt
haben. Das Ergebnis sind dann hohe Kupferwerte und niedrige Quecksilberwerte. Eine andere Theorie geht davon
aus, das DMPS (weil es wasserlöslich ist) nicht durch die Blut-Hirn-Schranke dringen kann. Ist die hauptsächliche
Belastung im Gehirn, kommen trotzdem niedrige Quecksilberwerte zutage. Hier ist es wahrscheinlich besser mit
DMSA zu arbeiten, welches verstärkt fettlöslich ist und die Blut-Hirn-Schranke überwinden soll. Allerdings gibt es
für die DMSA-Methode soviel ich weiß keine verlässliche Angaben über Dosierung und Grenzwerte bei der
Auswertung. Der DMPS-Test erfolgt ja in der Regel intravenös und die Werte werden dann im Urin gemessen.
Die Ausscheidung von DMSA erfolgt zwar auch über die Nieren, trotzdem wird häufig propagiert, die Werte im Stuhl
messen zu lassen. Ich glaube es kennt sich niemand damit aus, wie es am vorteilhaftesten wäre zu messen
und wie die Zeitabstände von der Einnahme bis zur Messung sein sollten usw. . Darüber gibt es glaube ich einfach
keine praktischen Erfahrugen. Die Haarmineralanalyse soll extrem unsicher sein, ich weiß jetzt aber nicht mehr genau
wie das begründet wird. Müsste ich nochmal nachschlagen.
Gruß
Andi