Diagnose wo?

  • Themenstarter dedizione
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Na mir gehts aber nicht um ein Kostenerstattungsverfahren einer Immuntherapie. Die krieg ich sowieso nicht - ich wüsste nicht, wo. In Vorkasse treten kann ich auch nicht. Ergo hat sich das Thema erledigt.


Ist eine Immundysfunktion eine organische Erkrankung?
Jawohl! Das ist verinfacht eine Störung in Zellen und zwischen Zellen und Zellsystemen.

Beweise?
Wo wird das anerkannt? In Deutschland doch sicherlich nicht, oder?
Wenn ich als armer Künstler jetzt hingeh und irgendwie ein paar Tests machen lasse, die mich dann - vorausgesetzt ich hätte das Geld - Hunderte oder mehr Euronen kosten (kasse zahlt ja wohl sowas nicht), was hab ich davon, wenn der so erbrachte Bewis einer Störung in den Zellen oder zwischen den Zellen nirgendwo anerkannt wird.

Da geh ich doch lieber auf Bekanntes wie Hashimoto, welches bei mir angeblich die Symptome verursacht. Das ist wenigstens nachweisbar, wenn auch meine Symptome laut NUK nicht von der Schilddrüse kommen. Oder ich lasse mir die Diagnose "burn out" verpassen, die wird vielleicht von Amts wegen noch eher anerkannt als cfids/me.

Diese Anerkennung meiner Diagnose und der möglichst für mich (!) machbare Weg zu einer Diagnose ist für mich sehr wichtig, überlebenswichtig. In "Windeier" wie irgendwelche teuren Tests, die nirgendwo anerkannt werden, kann und werde ich nicht mehr investieren.
 
@dedizione:
ich habe gerade in deiner sig gelesen, dass du eine ptbs hast.

wenn die von einem psychiater diagnostiziert wurde, dann kannst du formal (!) kein cfs mehr haben, da cfs eine ausschlussdiagnose ist.

eine ptbs könnte (zumindest mit depressiven begleitsymptomen) für einen amtsarzt reichen, zumindest für eine zeitweise verrentung.
es ist aber auch schon vorgekommen, dass die kommentiert wurde mit: "das hatte nach dem krieg die hälfte der leute, und die haben auch alle gearbeitet"
 
:)
danke.

ja klar hatten das damals nach dem krieg alle.
aber die leute damals haben auch noch durch ihrer hände arbeit NEUES erschaffen können => erfolgserlebnisse.

ich kann das nicht mehr. das ist der unterschied.
 
Auf die Seite des T. Merz (schreibt der sich so?) bin ich schon früher gestoßen. Ich sehe jetzt nicht, dass cfids eine Umwelterkrankung sein soll? Von MCS weiß ich nicht, ob ich überhaupt betroffen bin. Ich weiß hier echt nicht mehr weiter. Soll ich das auch noch alles lesen? Wer soll das behalten? Mir schwirrt der Kopf.

Ich habe Symptome, die den Verdacht auf cfids nahe legen. Helfen kann mir dabei wohl keiner. Ich suche ja eigentlich "nur" einen Arzt, der das diagnostiziert. Diese Diagnosen gibt es aber wohl nicht; kein Arzt stellt eine solche.
Schade drum. Mal wieder überflüssig das bisschen Energie verschwendet, was ich noch hab.
 
Hallo dedizione,

das Dilemma, das Du empfindest, betrifft leider die überwiegend große Mehrheit.

In Deutschland wird CFIDS/ME nun mal nur durch Ausschlussdiagnose bestimmt. Viele bei CFIDS/ME erklärbare Begleitsymptome werden dabei als eigene Facharztdiagnosen deklariert und wirken fälschlich als „Killerkriterium“ für die Diagnose CFIDS/ME. Dahinter steckt natürlich die Absicht, Ansprüche abwenden zu können.

Tatsächlich lässt sich CFIDS/ME jedoch viel effizienter und genauer mit von der Norm abweichenden Immunparametern bestimmen: Entzündungsmarker, Erregerbestimmung, Zytokinprofile, Autoantikörper, Lymphozytensubpopulationen und – stimulationstests wären hier bspw. zu nennen. Auf diese Weise werden auch die von der Schulmedizin in Frage gestellten, künstlich erzeugten Grauzonen entlarvt.

Beispiel: Interpretiert man MCS korrekterweise als Typ-IV-Allergie, dann ist eine Überlappung mit CFIDS/ME zwangsläufig. In beiden Fällen (also bei z.B. bei viralen oder bakteriellen Erregern einerseits und Chemikaliensensitivität andererseits) werden die Lymphozyten gleichermaßen stimuliert. In beiden Fällen ist folglich auch das Ergebnis gleich bzw. sehr ähnlich: Ein hyperaktives Immunsystem mit Symptomen wie chronischer Erschöpfung, Kopf- und Muskelschmerzen, Verdauungsproblemen etc. - sowohl bei CFIDS/ME als auch bei MCS immer als Folge eines persistierenden Entzündungsgeschehens. Der Auslöser ist dabei zunächst sekundär.

Die Schulmedizin will diese im Organismus im Hintergrund ablaufenden Prozesse nicht zur Kenntnis zu nehmen, weil dann die Facharztdiagnosen hinfällig wären. Dabei sind genau diese Prozesse für eine Problemlösung primär wichtig! Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: diese Problemlösung soll es nicht geben, weil dann auch die Fachärzte überflüssig wären.

Vertragsärzte beugen sich diesen Reglements der Funktionäre viel leichter, weil Ihnen (neben anderem Ungemach) zusätzlich auch noch Krankenkassenregresse drohen. Immundiagnostik im erforderlichen Ausmaß ist nicht Bestandteil der kassenärztlichen Leistungen. (WANZ-Prinzip des Sozialgesetzbuchs: wirtschaftlich, angemessen, notwendig und zweckmäßig) Das ist der Grund, warum man allenfalls von Privatärzten eine entsprechende Diagnostik erwarten kann – so überhaupt relevante Kenntnisse vorhanden sind. Und diese Diagnostik ist auch nur dann sachdienlich, wenn sie zum Zweck einer Immuntherapie durchgeführt wird. Offizielle Anerkennung hat sie nicht. Und in Deinem Fall würde sie auch den Amtsarzt in keiner Weise von seiner vorgefertigten Meinung abbringen.

Grüsse!
 
Hallo Castor,

das habe ich auch so verstanden, und so wie du das schilderst, wird das auch sein.
Nur nützt mir das alles nichts, denn diese Diagnostik bzw. einen Privatarzt kann ich mir nicht erlauben.

Den mühseligen Weg der Ausschlussdiagnose geh ich nicht. Was soll auch dabei rauskommen, wenn kein Arzt an den GRÜNDEN von Erschöpfung, Depression, Traumata, Hashimoto, Allergien, Gelenkschmerzen u.v.mehr interessiert ist. Dann werde ich "nur" die "Diagnosen" (Symptome) Depression, Traumata, Hashimoto, Allergien, Gelenkschmerzen und Erschöpfung und evt. andere Diagnosen, bekommen. Mehr halt nicht. Und Symptombekämpfung dieser "Diagnosen", versteht sich, der ich mich aber teilweise verweigere. Und ab dem Punkt wird es schwierig. Denn schließlich gehts um mein Geld. Ohne Grund für Amtsärzte und sonstige öffentliche Stellen, klassische Schulmedizinische Behandlung zu verweigern, geht schlecht.

Na ja egal. Thema ist für mich erledigt. Ich werde noch mal bei dem fatigatio anrufen und nach Ärzten fragen, aber da kommt wahrscheinlich auch nichts bei raus.
Danke für die Antworten.

v.Grüße dedizione
 
Ein Arzt dieses Faches (Psychiater) darf "körperliche" Diagnosen stellen. Hier ein Auszug aus dem Wiki:

Psychiater (aus griechisch ψυχή psychē „Seele, Leben“ und ἰατρός iatros „Arzt“) ist der Titel eines Arztes mit psychiatrischer Facharztausbildung. Als solcher beschäftigt er sich mit der Diagnose, Behandlung und Erforschung von Erkrankungen oder Störungen des Geistes oder der Seele des Menschen.

Das Fachgebiet des Psychiaters ist die Psychiatrie und Psychotherapie und überschneidet sich inhaltlich mit einigen Teilgebieten der Psychologie, insbesondere der Klinischen Psychologie und dem Tätigkeitsfeld des Psychologischen Psychotherapeuten, sowie mit anderen medizinischen Fachgebieten wie der Psychosomatik, der Neurologie und der allgemeinen Medizin.

Im Unterschied zum (nichtärztlichen) Psychologischen Psychotherapeuten kann der Psychiater als Arzt auch mögliche körperliche Ursachen von scheinbar psychischen Erkrankungen erfassen.
Psychiater


Liebe Grüsse
Kayen
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Im Grunde ist es doch ziemlich egal, ob jemand die Diagnose CFS stellen kann / will.
Nenn mir eine Krankenkasse/Behörde/staatliche Institution, die CFS als Diagnose anerkennt. Man gewinnt nichts durch die Diagnose. Außer vl Sicherheit für sich persönlich nicht verrückt zu sein (was auf jeden Fall auch viel Wert ist).
Und natürlich um weitere Menschen zu finden, die mit dieser Diagnose agieren: Mitbetroffene, Privatärzte.
Aber rein rechtlich oder finanziell bringt es eben nichts.

Die Diagnose kann auch der Hausarzt stellen. So bei mir geschehen, auf Grund von Ausschlussdiagnosen.
Bringen tut mir das aber trotzdem nichts. Wenn ich was von der Kasse oder von sonstwo will, müssen wir uns immer was einfallen lassen.
 
Hallo dedizone!

Erstmal möchte ich Dir ganz unabhängig von irgendeiner Diagnose sagen, dass Amtsärzte (vermutlich geht es hier um Weiterzahlung von Krankengeld versus Wiedereingliederung ins Arbeitsverhältnis) meiner Erfahrung nach kaum Interesse an bereits gestellten Diagnosen haben.

Amtsärzte / Gutachter wollen herausfinden , wie es um die Leistungsfähigkeit / sprich Arbeitsfähigkeit bestellt ist, oder ob eine Rehamaßnahme angezeigt ist, bzw. welche Beschwerden und Einschränkungen genau vorliegen.

Da es meist sehr schwierig ist zu beschreiben, wie es einem geht, kann es hilfreich sein, sich über einen gewissen Zeitraum von z.B. 1 Woche alle Beschwerden zu notieren, die sich im Laufe der Tage und Nächte zeigen.
Mit Beispielen aus Deinem Lebensalltag.
Das blöde daran ist oft nur, dass es einen ziemlich runter ziehen kann, weil man sich so defizit-orientiert beobachtet.

Zur Diagnose schreib ich evtl. später noch..

Gruß - tiga
 
Hallo!

Zur Diagnostik denke ich, dass es schon auch unverantwortlich wäre, ein CFIDS/ME ohne entsprechende Ausschlußuntersuchungen zu befunden.
Rein theroretisch wäre es ja möglich, dass ähnliche Beschwerden z.B. durch die Kombination von MS, Herzinsuffizienz und Hypothyreose entstehen.

Das sehr unangenehme daran ist eben, dass zumeist tatsächlich von einem Facharzt zum nächsten überwiesen muss, man immer wieder seine Geschichte erzählen muss und einige z.T. haarsträubende Erklärungsansätze zu hören bekommt.
So eine Odyssee kann sich mal locker über 1 Jahr und mehr hinziehen.

Wenn am Ende tatsächlich ein CFIDS/ME diagnostiziert wird, bilden sich hieraus dann ja auch gänzlich unterschiedliche Empfehlungen zu weiteren Maßnahmen - im Vergleich zu z.B. einer Somatisierungsstörung.

Auch, wenn Gutachter / Versicherungen sowieso aus CFS meist eine Somatisierungsstörung basteln, ist es für den Betroffenen doch von erheblicher Bedeutung u.a. darüber informiert zu sein, ob es nun hilfreich, oder schädlich ist, körperliches Training über gefühlte Grenzen hinaus zu betreiben, oder besser nicht.

P.S.
Mir wurde die Diagnose übrigens von einem Kassenarzt/ Hausarzt gestellt.

Grüsse - tiga
 
Hallo!

Zur Diagnostik denke ich, dass es schon auch unverantwortlich wäre, ein CFIDS/ME ohne entsprechende Ausschlußuntersuchungen zu befunden.
Warum?
Rein theroretisch wäre es ja möglich, dass ähnliche Beschwerden z.B. durch die Kombination von MS, Herzinsuffizienz und Hypothyreose entstehen.
Deshalb schrieb ich ja schon an anderer Stelle, dass es grundverkehrt ist, initial einer Verdachtsdiagnose CFIDS/ME hinterher zu jagen. Erst eine relevante, und zwar an Symptomen geleitete Immundiagnostik bringt Störungen zutage, anhand derer eine zuvor zieloffen Diagnose gestellt werden sollte. Kommt dabei letztendlich Herzinsuffizienz (immunologisch, klick) oder MS (immunologisch, klick) heraus, dann ist das für den Patienten sicher nicht von Nachteil. Lautet die Diagnose CFIDS/ME, dann hat der Patient zumindest keine Zeit verschwendet. ;)

Grüsse!
 
Amtsärzte / Gutachter wollen herausfinden , wie es um die Leistungsfähigkeit / sprich Arbeitsfähigkeit bestellt ist, oder ob eine Rehamaßnahme angezeigt ist, bzw. welche Beschwerden und Einschränkungen genau vorliegen.

Ja, richtig. Und dann erzähle ich dem was von Erschöpfung. Nur noch drei Stunden voll belastbar. Auch nicht täglich und so weiter.... Ich weiß genau, was dann passiert: Unglauben auf der Gegenseite.
Ich finde es gar nicht schwer, zu beschreiben, dass ich seit mindestens dem letzten Frühjahr sehr erschöpft bin, dass ich nicht mehr lange konzentriert arbeiten kann (stehend schon gar nicht), und zu beschreiben, was mich genau besonders erschöpft. Ich kann über all das erzählen. Nur: Das glaubt mir kein Amtsarzt. Darum geht es doch.

Beim NUK war ich noch im Frühjahr; meine Beschwerden stammen laut NUK nicht von der Schilddrüse. Die Dame hat auch so komisch geguckt, als ich ihr meine Symptomliste beschrieben habe. Einige Psychiater hab ich auch schon durch, die diagnostizierten natürlich Depression. Eine Depr. ist aber nur ein Symptom und ADs nehm ich nicht. Das ist also auch eine Sackgasse. Psychiater kann ich mir also sparen.
Was hab ich noch? Gelenk- und Muskelschmerzen/Skoliose: Rheumafaktor negativ. Rheumatologe und Orthopädenbesuch überflüssig.
Weiter fällt mir nichts mehr ein. Ich laufe auch nicht noch jahrelang zu immer neuen Ärzten, keinesfalls tue ich das.

Auch, wenn Gutachter / Versicherungen sowieso aus CFS meist eine Somatisierungsstörung basteln, ist es für den Betroffenen doch von erheblicher Bedeutung u.a. darüber informiert zu sein, ob es nun hilfreich, oder schädlich ist, körperliches Training über gefühlte Grenzen hinaus zu betreiben, oder besser nicht.

Nicht zuletzt auch aus dem Grund hätte ich gerne eine korrekte Diagnose. Ich weiß nämlich nicht mehr, wie ich mich jetzt bezügl. Belastungen verhalten soll. Ich komme einfach an immer mehr Tagen an einen Punkt, wo nichts mehr geht ausser hinsetzen, Beine hoch, nichts mehr machen ausser lesen/Internet. Obwohl ich durchaus noch zu arbeiten hätte oder auch gerne abends noch Sport machen würde. Aber es geht einfach nicht mehr. Wenn ich mich dann dazu zwinge, wüsste ich gerne, ob das gut ist oder kontraproduktiv. Gar keinen Sport mehr zu machen, lässt einen jedenfalls immer weiter abbauen - das habe ich schon gemerkt.
 
Hallo castor!

Irgendwie verwirrt mich Deine Warum-Frage jetzt :confused: .

Also, gerade weil es ja möglich ist, dass eine völlig andere Grunderkrankung entsprechende Symptome verursacht, halte ich eine Ausschlußdiagnostik, oder anders gesagt eine umfassende Untersuchung ja für wichig.

Sicher wäre es toll, wenn eine ausführliche Untersuchung bei einem Doc möglich wäre / respektive Immunologen, aber habe ich jetzt alles falsch verstanden, oder ist nicht gerade das
derzeit über die Krankenkasse so nicht möglich?

tiga grüsst
 
Hallo tiga,

um Missverständnissen bezüglich des Optimums entgegen zu wirken, präferiere ich mit meinen Aussagen den Idealzustand. Auch wenn er derzeitig für die wenigsten erreichbar ist, sollte er doch zumindest mittelfristig das Ziel sein. Kompromisse haben im Gesundheitswesen nichts verloren. Dafür setzen wir uns ja auch ein, oder?

Die "Grunderkrankungen" (was ist das?) bleiben bei einer Immundiagnostik nicht verborgen, denn die Grunderkrankung liegt im Immunsystem!

Ausschlußdiagnosen liefern jedenfalls keine Erkenntnisse für Therapieansätze. Man weiß quasi nur, was es nicht ist. Und deshalb ist bspw. der Ansatz mit Rituximab auch nur ein Zufallsfund. Aber will man sich wirklich auf Zufälle verlassen, wenn auch - vorausgesetzt, Gehirnschmalz eingesetzt - eine gezielte Forschung möglich ist? ;)

Grüsse!
 
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Du Kampfcastor :D

....präferiere ich den Idealzustand. Auch wenn er derzeitig für die wenigsten erreichbar ist, sollte er doch zumindest mittelfristig das Ziel sein...

Hier wird sicher jeder nickend zustimmen, jedoch befinden wir uns noch im Hier und Jetzt ... und dedizone sucht hier und jetzt nach Diagnosemöglichkeiten ;) , bzw. richtungsweisenden Untersuchungen.


Kompromisse haben im Gesundheitswesen nichts verloren. Dafür setzen wir uns ja auch ein, oder?

Ja, damit die Zukunftsaussichten besser sind als die gegenwärtigen.


Ausschlußdiagnosen liefern jedenfalls keine Erkenntnisse für Therapieansätze. Man weiß quasi nur, was es nicht ist.

Ja, im schlimmsten Fall ist es leider so. Ich hatte schon starkes Rheuma - ach nee, doch nicht. Zöliakie! Ach nee, doch nicht. Morbus Wilson! Ach nee, doch nicht. Einen an der Waffel! Ach nee, doch nicht...oder doch :rolleyes: ?

So...nun will ich mal überlegen, ob ich dedizone noch irgendwas hilfreiches schreiben kann...;)

Gestreifte Grüsse !
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallöchen dedizone!

Bitte versteh mich im folgenden nicht falsch.
Ich will versuchen Dir Tipps zu geben, wie Du konkreter und somit glaubhafter Deine Beschwerden und Einschränkungen beschreiben kannst.
Ganz egal, welche Ursache dahinter steckt.

Ich stelle Dir jetzt einfach ein paar Fragen.
Die sollen Dich nicht auffordern, sie hier öffentlich zu beantworten.
Sie sollen dazu dienen, dass Du ein klareres Bild Deines Zustands vermitteln kannst, indem Du die Details Deines Befindens in Worte fassen kannst.

Ich war bei unzähligen Ärzten und in Kliniken, habe 5 Gutachter erlebt.
Zu Beginn meiner Odyssee konnte ich auch nur verschwommen erläutern, was mit meinem Körper nicht mehr stimmt. Da kamen von mir Beschreibungen wie "irgendwie fühlt sich alles so schwer an",
"manchmal sieht alles so komisch aus", "erst kann ich ganz normal gehen, wie früher, dann wird es irgendwie schwer und ich versteh nicht, was um mich herum passiert" . Ganz ehrlich, heute wundert es mich nicht mehr, dass ich meist sehr fragwürdig angeschaut wurde ;) .
Nach gut 1,5 Jahren bin ich dann mal auf die Idee gekommen, dass die Ärzte konkretere Infos brauchen.
Ärzte haben in 1. Linie nur die Infos, die Du ihnen gibst...und sie finden nur das, was sie anhand Deiner Beschreibungen suchen!!!
(Im Normalfall bei armen Kassenpatienten...)

Und dann erzähle ich dem was von Erschöpfung.

Woran merkst Du, dass Du erschöpft bist? Wie fühlt sich das an? Wo spürst Du was? Was passiert dann mit Dir?
Das meinte ich gestern mit der Selbstbeobachtung.


Nur noch drei Stunden voll belastbar. Auch nicht täglich und so weiter....
Was passiert nach den 3 Stunden? Was, wenn Du Dich 6 Stunden voll belastest? Was ist voll belastbar jetzt? Wie war es vor 2 Jahren, oder in gesunden Zeiten?
Wozu nutzt Du derzeit diese 3 Stunden?

.. dass ich seit mindestens dem letzten Frühjahr sehr erschöpft bin, dass ich nicht mehr lange konzentriert arbeiten kann (stehend schon gar nicht)

Was passiert, wenn Du stehst? Was, wenn Du länger stehst?
Wie lange kannst Du konzentriert arbeiten? Welche arbeiten? Welche nicht?
Woran merkst Du, dass Deine Konzentration schwindet?

Ich kann über all das erzählen. Nur: Das glaubt mir kein Amtsarzt. Darum geht es doch.

Klar, Amtsärzte arbeiten im Sinne ihres Auftraggebers.
Wenn einem nicht geglaubt wird, ist das `ne harte Nummer.
Deshalb halte ich es für wichtig, alles so anschaulich und vorstellbar zu beschreiben wie möglich. Bei mir führte es zwar dazu, "dass ich offenbar total auf meine Symptome fixiert sei..." aber geglaubt wurde mir schon.

Natürlich betrachten Gutachter den zu begutachtenden auch mit einer guten Portion mißtrauen. Das wird sicherlich auch seine Gründe haben und ist nicht persönlich gemeint, sondern eine Art Pauschalverhalten.


Ich laufe auch nicht noch jahrelang zu immer neuen Ärzten, keinesfalls tue ich das.....
Nicht zuletzt auch aus dem Grund hätte ich gerne eine korrekte Diagnose....
.. Ich weiß nämlich nicht mehr, wie ich mich jetzt bezügl. Belastungen verhalten soll.

Ich fürchte, das Eine wird ohne das Andere nicht funktionieren :eek:)

Ich hoffe, ich habe Dich jetzt nicht noch mehr verwirrt !?

Lieben Gruß - tiga
 
Ist das nicht ein Elend, dass man sich als arme Socke solche Gedanken darüber machen muss, was man nur tun kann, damit einem geglaubt wird, damit endlich die Wurzel des Übels erkannt wird und dann womöglich doch nicht ursächlich behandelt werden kann???

Es ist so erbärmlich!

Noch schlimmer finde ich, castor, dass durch Deine permanente Aufklärungsarbeit ein Weg gezeigt wird, der so einfach, leicht und effektiv scheint, dass es wie ein Wunder klingt und diesen Weg bisher nur "Auserwählte" gehen können.
Also, dass es theoretisch Lösungen gibt, die aber praktisch für Otto-Nrmal nicht verfügbar sind..meine ich.

Knurrige tiga-Grüße!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist das nicht ein Elend, dass man sich als arme Socke solche Gedanken darüber machen muss, was man nur tun kann, damit einem geglaubt wird, damit endlich die Wurzel des Übels erkannt wird und dann womöglich doch nicht ursächlich behandelt werden kann???

Es ist so erbärmlich!
Ja, richtig!

Und es ist keinesfalls so, dass man dem Amtsarzt ALLES auftischen muß was einen belastet. Ich würde grundsätzlich all das verschweigen, was die Gefühlsebene betrifft oder mit Selbiger in Verbindung gebracht werden könnte. Nichts von Erschöpfung verlauten lassen. (besser: "Ich fühle mich wie nach einem Marathonlauf. Nur dass ich mich selbst mit Schlaf nicht davon erhole.") Nichts von Stimmungstiefs sagen. Privat und beruflich ist alles top, heute und früher. Nichts von besseren Phasen erzählen, weil das eh niemand kapiert. Keine Vergleiche anstellen. Bspw. habe ich mal von einem Fall gehört, da hat ein Patient seine Kopfschmerzen beschrieben. Er meinte, es fühle sich an, als wären wilde Tiere im Kopf. Prompt kam die Diagnose Schizophrenie!

Es muß sich immer so anhören, als würde man eine schwere Virusgrippe oder dergleichen organische Beschwerden beschreiben. Das würde ich sogar eingangs explizit erwähnen - und am Ende des Gesprächs zur Sicherheit nochmal. Solch einen Zustand kann auch ein Gesunder nachempfinden. Bloß keinen Anknüpfungspunkt für psychiatrische Störungen liefern. Lügen sind sowieso gestattet, zumal in einem korrupten System. Niemand muß sich selbst belasten. Man muß den Amtsarzt in Beweisnot bringen! ;)

Grüsse!
 
Hallo tiga,

ja, diese Fragen sind hilfreich. Nein, du hast mich nicht verwirrt.
Allerdings weiß ich nicht, zu welchen Ärzten ich noch gehen soll. Bzw. ein Amtsarzt wird mir das auch nicht sagen, wohin ich noch gehen soll, es ist auch nicht seine Aufgabe.

Ja, theoretische Lösungen interessieren mich nicht. Danke tiga!

v.Grüße dedizione
 
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