Medikament Rituximab - Studie Norwegen

So wie es aussieht,wird niemand mehr Rituximab in Deutschland bekommen,das es 2 Fälle gibt, die vorher noch relativ ok ihren Alltag bewältigen konnten und nun komplett bettlägerig sind und zu Pflegefällen geworden sind!!
Also vorsichtig sein!!
 
Laut Informationen aus verschiedenen Quellen wird Rituximab bei Rheuma in Kombination mit Methotrexat (MTX) verabreicht.
z.B. hier Roche - Neue Daten zeigen: MabThera verlangsamt das Fortschreiten der Gelenkschädigung bei rheumatoider Arthritis wenn es als erstes Biologika angewendet wird (Achtung, Pressebericht vom Hersteller!)

Weiß jemand, ob diese Kombi bei ME/CFS genauso gehandhabt wird?

Ich vermute es zwar.., aber vielleicht ist ja nicht so.

Danach frage ich, weil ich mich ja länger mit der "Methylierungsthematik" beschäftigt habe.
Hierbei ist u.a. der Folsäurestoffwechsel ein Problem, was nach Rich van Konynenburg viele Patienten betrifft.
Dabei ist natürlich nicht auszuschließen, das darunter auch einige Patienten von einer Genmutation betroffen sind, die sich negativ auf den Folsäurestoffwechsel auswirkt.
Das sind verschiedene sogenannte MTHFR-Mutationen.

Und genau diese MTHFR-Mutationen sollten vor einer Behandlung mit Methotrexat/MTX ausgeschlossen werden, da ansonsten folgendes Risiko besteht:
Vor allem Patienten, die die Variante in homozygoter Form tragen, können auf MTX-Gaben toxisch reagieren.

Durch die Bestimmung des MTHFR-Genotyps vor einer geplanten MTX-Therapie kann eine Risikoerhöhung für eine MTX-Toxizität erkannt werden und eine individuelle Dosisanpassung durchgeführt werden.
Genetik
In einer Studie von Schmeling et al. (2005) konnte gezeigt werden, dass Nebenwirkungen einer MTX-Therapie häufiger bei Patienten mit einer Heterozygotie für den Genotyp c.677C>T auftreten als bei Patienten mit dem in der Bevölkerung häufigen Genotyp c.677C (69% versus 47%). Für den c.677T-Genotyp sowohl in heterozygoter als auch in homozygoter Form wurde daher ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen einer MTX-Therapie ausgesprochen.
MTX-Toxizität - <i>MTHFR</i> - MGZ München

Möglicherweise könnte dieser Aspekt eine Rolle bei den Patienten spielen, die mit solch massiver Zustandsverschlechterung reagieren, die Olaf schildert?

Gruß - tiga, die von Olaf wieder auf den Bodden der Tatsachen geholt wurde..
 
So wie es aussieht,wird niemand mehr Rituximab in Deutschland bekommen,das es 2 Fälle gibt, die vorher noch relativ ok ihren Alltag bewältigen konnten und nun komplett bettlägerig sind und zu Pflegefällen geworden sind!!
Also vorsichtig sein!!

Hast du das irgendwo gelesen? Wenn ja, könntest du den Link hier mal einstellen? Würde mich interessieren...

LG

ANMERKUNG: Ab hier Beiträge abgetrennt nach https://www.symptome.ch/threads/erfahrungen-charite.111526/
AO
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo,

ich weiß von einer Bekannten, die im KKH mit Rituximab behandelt wurde, dass sie nach einiger Zeit nicht mal mehr richtig ansprechbar war.. extreme Schwäche und Benommenheit.

Inzwischen hat sich der Zustand wieder stabilisiert.

Vg, Angie
 
Und ich weiß von einer Freundin der Nachbarin meiner Cousine, dass sie nach Holunderblütentee immer Pickel bekommt! Diese Panikmache - wohin soll das führen...? Ohne Worte!
Rituximab verharmlost wirklich keiner aber es ist für viele eine Chance. Das mögliche Risiko schätzt jeder selbst ein. Nur ist es definitv nicht so, dass bei diesem Medikament, welches gut 6 Mrd. USD Jahresumsatz weltweit bringt und zu den 10 umsatzstärksten Medis zählt, jeder zwangsläufig extremste NW bekommt. Immer gegen alles was suchen und schimpfen führt zu nix. Aber auch das muss jeder für sich bewerten. "Aussitzen" können wir diese Erkrankung sicher nicht...
 
Es ist für mich persönlich nicht mehr der Rede Wert, nachdem Patienten einen Crash erleben und es ihnen nur schlechter ging. Hinzu kommt dass es in Deutschland eh nicht zugelassen wird wie hier auch gepostet wurde. Dass die Studie in Phase III läuft und staatlich finanziert wird tut für mich kein Unterschied.

ANMERKUNG: Teil nach dort kopiert/verschoben https://www.symptome.ch/threads/vorstellung-therapie-olaf-bodden.79603/page-20#post-944377
AO
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich denke nicht ,dass es etwas mit Panikmache zu tun hat. Wenn man bei einer Person im direkten Familienkreis mitbekommt, dass es ihr mit dieser Therapieform sehr schlecht ergangen ist, ist es mehr als menschlich und auch sinnvoll, diese Erfahrung öffentlich mitzuteilen ohne Drama und ohne Bagatellisierung.

Ich als Beroffener wäre sogar froh, alle Erfahrungswerte, ob positiv oder negativ zu erfahren. Außerdem ist jeder für sich selbst verantwortlich, welche Therapiemethoden er für sich bevorzugt.
 
Ich möchte ebenfalls noch ein kurzes Wort zum Thema "Panikmache" loswerden.

Wenn jemand einen derartigen Crash erlebt hat wie Olaf (als öffentliche Person!) dann würde ich es sogar als seine "Pflicht" bezeichnen, hierüber dann auch auch entsprechend zu berichten. Zumal er ja offenkundig nicht der Einzige Patient ist, dem es geschadet hat.

Als Gegenpol zur "Panikmache" würde ich gerne mal das - in seinen naiven und "boulevardesken" Zügen manchmal fast schon Bildzeitungshafte - "Hochjubeln" einzelner "neuer" wissenschaftlicher Erkentnisse setzten. So nach dem Motto: Erst himmehoch jauchzend - und dann zu Tode betrübt.

Denken wir nur mal an XMRV. Beides ist m. E. nach wenig konstruktiv. Es geht hier um Naturwissenschaft und leider eben nicht um "Wünsch dir was".

Gibt es neue Erkentnisse und Voraussetzungen (wie nun eben auf tragischste Weise im Falle Olaf), so muss man diese dann eben auch rational zur Kenntniss nehmen und für sich die entsprechenden Konsequenzen daraus ziehen.

Aber damit wir uns nicht falsch verstehen: Ich bin mir nach wie vor sicher, dass Rituximab für eine bestimmte (Unter-)Gruppe von ME-Patienten den Durchbruch bringen kann. Das haben die Studien in Norwegen wie ich finde sehr eindrucksvoll gezeigt.

Da ich aber - nicht zuletzt auch aufgrund einer über 10jährigen Erfahrung - zutiefst davon überzeugt bin, dass ME/CFIDS ein höchst komplexes und individuelles, neuroimmunologisches Krankheitsbild darstellt (mit teilweise eben sehr unterschiedlichen neuroimmunologischen Auffälligkeiten, Ausprägungen und Schwerpunkten) - glaube ich, dass es nötig sein wird, zukünftig diese spezielle Untergruppe ("Rituximablinge") wisseschaftlich herauszuarbeiten. Im Optimalfall mit einem (oder mehreren) Bluttests. Ob das gelingen wird, kann ich natürlich nicht sagen. Aber natürlich hoffe ich darauf - im Interesse von uns allen.

Eines ist durch den "Fall" Bodden aber klar geworden: Harmloses "Zuckerwasser" ist das Zeug sicher keines. Das "Ende aller Hoffnungen" aber sicher ebenfalls nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ihr Rituxiphorischen,
der Olaf hatte hier in Nr 5 gepostet:

"Habt ihr mal den Beipackzettel gelesen?
Rituximab darf auf keinen Fall bei chronischen Infekten eingenommen werden!! Die meisten CFIDS-Kranken haben dieses aber und ein geschwächtes Immunsystem dazu, welches durch Rituximab noch mehr geschwächt wird. Ich bin da sehr skeptisch! "

Irgendwann in den Monaten darauf hat er seine persönliche Einschätzung wohl aus den Augen verloren und hat jetzt maximale Nebenwirkung erlebt.

Ich mache nochmal drauf aufmerksam, dass CFS keineswegs unheilbar ist, sondern, dass es eine komplexe Multisystemerkrankung ist, neuroimmunologisch wird immer gesagt, das ist nicht richtig, es ist zu 100 Prozent eine chronische Mehrfachinfektion mit neuroimmunologischer Komponente,
Was mich hier stört, ist die Mentalität, dass auf ein Pferd gesetzt wird, ob das nun XMRV war oder Rituximab, immer kommen einige laute Menschen, die Ihre ganze Hoffnung daran knüpfen, obwohl einem der gesunde Menschenverstand ziemlich schnell sagt dass das Quatsch mit Soße ist.

Lieben Gruß und gute Besserung an Olaf
Thorsten
 
Hallo,

ich weiß nicht, ob Folgendes schon hier eingestellt wurde, weil ich noch nicht alles lesen konnte.

Rituximab-Info:
Zitat:

Vorsicht bei Patienten mit kardiotoxischer Chemotherapie oder kardiovaskulären Erkrankungen in der Vorgeschichte, da Wiederauftreten oder Verschlechterung von Angina pectoris, Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz möglich ist. Bei Herzinsuffizienz NYHA IV oder anderen schweren Herzerkrankungen ist Rituximab kontraindiziert. Mit vorübergehendem Blutdruckabfall ist während der Infusion häufig zu rechnen. Blutdrucksenkende Mittel sollen daher 12 Stunden vor der Anwendung abgesetzt werden. Bei neu auftretenden neurologischen Symptomen ist die Möglichkeit einer progressiven multifokalen Leukenzephalopathie (PML) zu berücksichtigen, die unter Rituximab und anderen Biologika vorkommen kann (geschätzte Häufigkeit unter Rituximab 1:25.000). Patienten mit rheumatoider Arthritis, die mit Rituximab behandelt werden, müssen bei jeder Infusion Patientenpass mit Hinweisen auf Infektionsrisiko einschließlich PML erhalten.
Rituximab kann die Reaktivierung einer Hepatitis B begünstigen. Zudem wird eine Verminderung der Immunglobuline im Serum beobachtet. Erniedrigtes IgG unter Rituximab geht nach Registerdaten mit erhöhtem Risiko schwerwiegender Infektionen einher. Vor Therapiebeginn sollen die Immunglobuline bestimmt werden, nach einer britischen Leitlinie auch vier bis sechs Monate nach der Infusion und vor jeder weiteren Behandlung.

Akute Toxizität: Besonders häufig (über 30%) sind Infusionsreaktionen, bei denen es sich zum Teil wahrscheinlich um ein Zytokin-Freisetzungssyndrom handelt. Das ausgeprägte, meist initiale Syndrom kann mit Fieber, Schüttelfrost, Übelkeit, Erbrechen, Kopfschmerz, Nackensteifigkeit, Benommenheit, Urtikaria, Juckreiz, Angioödem, Blutdruckabfall, Angina pectoris, Herzstillstand, Bronchospasmus, Dyspnoe, Alveolitis, Pneumonitis, akutem Lungenversagen (ARDS) sowie Kapillarlecksyndrom einhergehen. Verlangsamung der Infusionsgeschwindigkeit, Infusionsunterbrechung sowie die inzwischen vorgeschriebene Prämedikation mit Analgetikum, Antihistaminikum plus intravenösem Methylprednisolon sollen Häufigkeit und Schwere der Ereignisse mindern. Todesfälle durch schweres Zytokin-Syndrom (mit starker Dyspnoe) und in Verbindung mit Tumorlysesyndrom sind 1 bis 2 Stunden nach der Infusion vorgekommen. Schmerzen an der Injektionsstelle treten auf, insbesondere bei Antikörperbildung. Erythema exsudativum bzw. toxische epidermale Nekrolyse sind als seltene Schadwirkung, die am Tag der Infusion, Tage danach oder bis zu vier Monate danach auftreten kann, beschrieben.

Verzögert einsetzende Toxizität: Knochenmarkhemmung (Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie), Polyneuropathie, Immunsuppression mit Provokation von Infektionen, Sepsis.

Quelle: atd
 
Ich mache nochmal drauf aufmerksam, dass CFS keineswegs unheilbar ist, sondern, dass es eine komplexe Multisystemerkrankung ist, neuroimmunologisch wird immer gesagt, das ist nicht richtig, es ist zu 100 Prozent eine chronische Mehrfachinfektion mit neuroimmunologischer Komponente,

Da lehnt sich aber jemand mächtig aus dem Fenster. Und läuft dabei Gefahr, aus dem Fenster zu fallen. Auf welcher verifizierbaren Grundlage läßt sich Herr H. aus W. zu solchen Aussagen hinreißen? Wäre es dann nicht im Sinne der Patienten, diese Erkenntnis der internationalen Forschung zu präsentieren? Das hätte ein Plätzchen im Olymp der Mediziner zur Folge und würde in die Geschichtsbücher eingehen.

Jetzt mal Klartext. Niemand, aber wirklich niemand hier kann solche Versprechen mehr hören. ME sei heilbar? Eine solche Aussage empfinde vermutlich nicht nur ich als eine glatte Frechheit, nach dem derzeitigen Stand der Dinge gar als eine Unwahrheit. Und den Schmarrn mit der Mehrfachinfektion hat sich mit XMRV, woran ich schon immer zweifelte, in Luft aufgelöst. Ich kenne da jemand, der sich gleich die Domain www.xmrv.de gesichert und Inhalte hinterlegt hat. Welch ein Schnellschuß, der sich als Rohrkrepierer herausstellte :p)

Die Grundprobleme bei ME bleiben nach wie vor ein gestörter Ionenkanaltransport, der gestörte zelluläre Energiestoffwechsel und eine Dysfunktion von Immun- und Nervensystem. In meinem Fall ist das Immunsystem okay, es ist sogar sehr robust, mich plagen die anderen Grundprobleme. Irgendwelche Bakterien oder Viren sind bei mir nach x-maliger Untersuchung definitiv nicht zugange.

Zum Thema. Was Rituximab angeht, habe ich mich, wie bei der Euphorie mit XMRV, in eine beobachtende Position begeben. Rituximab ist keine Zuckerwatte, die Nebenwirkungen sind heftig. Aus der Vergangenheit weiß ich, daß ich zumindest gerne mal auf Nebenwirkungen anspreche, meist stärker als die Hauptwirkung, welche das Medikament haben soll. Deswegen hat es mich schon mehrfach richtig „in die Pfanne gehauen“. Aus dieser Erfahrung heraus lasse ich die Finger von derartigen Sachen.

An Olaf. Hoffentlich kommst Du wieder hoch. Das habe ich auch schon durch, lasse dem Körper Zeit, den Tiefschlag zu verarbeiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stand Rituximab in Großbritannien

vgl. #120

Rituximab NEWS - Invest in ME UK Rituximab Trial

UK Rituximab Trial - Aussagen von Professor Jonathan Edwards und Invest in ME - Juli 2013

IiME = Invest in ME, gemeinnützige Organisation in England


Mein Interesse an ME/CFS wurde entfacht, als ich, unerwartet, von der IiME zur IiMEC8-Konferenz im Mai eingeladen wurde.

Das Treffen war beeindruckend: nicht nur professionelle Wissenschaft, sondern Wissenschaft auf hohem Niveau. Besonders beeindruckt war ich, dass auch negativen Befunden angemessenes Gewicht gegeben wurde.

Mir wurde klar, dass hier eine Gruppe war, die sich verpflichtet fühlt herauszufinden, was auf einem schwierigen und bisher vernachlässigten Gebiet [der Medizin] die beste Forschung ist, und die entschlossen ist, solche Forschung voranzubringen.

Ich kannte die Studie von Fluge und Mella mit Rituximab. Es hat mich nicht überrascht, daß einige der Patienten [positiv] angesprochen haben, vielmehr war es die Art und Weise des Ansprechens, die meine Aufmerksamkeit erregte, des Ansprechens, das ähnlich war, wie wir es vor 15 Jahren bei der Rheumatoiden Arthritis erlebt hatten. Tatsächlich schien die Situation sehr an die Zeit zu erinnern, als wir gerade erste Ergebnisse durch eine gezielte Therapie bei RA erhielten. Wir hatten dabei den Vorteil, daß es mehr immunologische Anhaltspunkte gab, während es die Erfahrung, die wir in den letzten zehn Jahren gewonnen haben, jetzt in andere Hinsicht einfacher macht.

Mein begrenztes Verständnis von ME / CFS ist dies, dass es sich, wie bei der Arthritis, wahrscheinlich um verschiedene Krankheiten mit ähnlichen Symptomen handelt. Die meisten Kollegen, die sich auf ME/CFS spezialisiert haben, scheinen dem zuzustimmen. Was die Fluge/Mella-Studie nahelegt, ist, dass vielleicht die Hälfte derjenigen, die unter diesen Symptomen leiden, eine B-Zell-abhängige Autoimmunkrankheit haben könnte.

Auch eine aktuelle Studie von Dr. Amolak Bansal und Kollegen lässt vermuten, daß sich die B-Zellen bei einem erheblichen Teil der Menschen mit ME/CFS unnormal verhalten.

Ein wesentliches Merkmal dieses Ansatzes ist für mich, daß er, wenn er bestätigt wird, anders als wenn man ein bestimmtes Virus oder Gen verfolgt, eine breite Basis zum Verständnis von Krankheitsmechanismen bietet.

Selbst wenn Rituximab kurzfristig eine umständliche/ mühsame (cumbersome) Behandlung ist, könnte seine Anwendung nicht nur einem gut Teil der Patienten unmittelbar helfen, sondern uns auch zeigen, auf welche Weise sich Gruppen von ME/CFS unterscheiden. So könnte es sogar für jene Patienten von Nutzen sein, deren Erkrankung nicht [positiv] auf Rituximab angesprochen hat, weil dann, wenn man es so als nicht B-Zell-abhängige Erkrankung aussortieren kann, die Rolle anderer Faktoren wie die der NK-Zell Funktion oder der Hirndurchblutung deutlicher werden könnten.

Wenn man sich die Forschungsrichtungen ansieht, die derzeit bei ME/CFS verfolgt werden, habe ich keinen Zweifel, dass der Einsatz von Rituximab eine der vielversprechendsten ist. Es gibt klaren Enthusiasmus für weitere Studien. Allerdings ist Rituximab kein einfach anzuwendendes Medikament und viele Ärzte fühlen sich mit der Anwendung nicht sicher/ vertraut. Das könnte erklären, warum Studien außerhalb Norwegens nur mäßig in Schwung gekommen sind.

Eine sichere und effektive Anwendung erfordert das Verständnis der Lebensgeschichte von B-Zellen und ihrer Funktion. Jeder Zustand (condition) muss anders betrachtet werden, vor allem wenn es um die Wiederholung einer Behandlung geht. Aber wenn man Erfahrung hat, ist die Anwendung sehr effektiv und vermutlich ebenso sicher wie die der meisten anderen Medikamente.

Nach der IiME Konferenz habe ich angefangen, über meine persönlichen Erfahrungen mit Patienten und Freunden nachzudenken, die von ME/CFS betroffen sind. IiME hat mir auch eine Kopie von 'Lost Voices' zugeschickt, die mich noch mehr zum Nachdenken gebracht hat.

Mir ist klar geworden, dass weitere Studien mit Rituximab für ME/CFS angeregt werden sollten, unabhängig davon, ob die Ergebnisse positiv sind oder nicht, nicht nur, weil die Auswirkung auf das Leben der Betroffenen so schwer sein kann, sondern auch weil weitere Studien Hinweise auf den Krankheitsmechanismus geben könnten. Ich bin im Ruhestand und wäre nicht persönlich eingebunden, aber ich haben IiME angeboten, daß ich gerne Andere beraten und ermutigen könnte, wie man weitere Studien durchführen kann.

Mein Gefühl sagt mir, dass auf dem Hintergrund unserer detaillierten Erfahrung mit Rituximab bei Autoimmun-Erkrankungen irgendwo eine Studie durchgeführt werden sollte.

Der UCL service (?), der eingerichtet wurde, als wir mit der Behandlung von Rheumatoider Arthritis, Lupus und einer Reihe anderer Erkrankungen anfingen, hat die umfangreichste Erfahrung.

Es gibt Labor Know-how für B Zell Immunologie unter Dr. Jo Cambridge.

UCL hat außerdem eine neue Forschungseinrichtung für Klinische Studien und dazu Personal, das berufen ist, Studien dieser Art zu managen.

Es ist wichtig ist, dass es unter den lokalen Teams Enthusiasmus für eine Rituximab-Studie bei ME/CFS gibt.

Ich habe IiME darauf hingwiesen, daß dies das ideale Zentrum wäre, um eine solche Studie in Zusammenarbeit mit Ärzten aus der Umgebung von London, die mit ME/CFS Erfahrung haben und speziell Dr. Bansal, zu etablieren.

IiME hat das so akzeptiert. ...

Klinische Studien sind teuer. Die Studie, die in Norwegen zur Bestätigung der Ergebnisse aus Fluges und Mellas erster Studie geplant ist, wird ungefähr £1-2 M Pfund kosten. Ich denke, daß es sinnvoll wäre, in Großbritannien zunächst eine kleinere Studie zu initiieren, die dazu dient herauszufinden, welche Patienten am wahrscheinlichsten profitieren werden. Eine Studie, bei der etwa 30 Patienten behandelt werden und die nützliche wissenschaftliche Informationen liefert, sollte hoffentlich für rund £3-400 000 zu machen sein. Das Studiendesign erfordert sorgfältige Überlegungen und vermutlich wird einige vorbereitende Laborarbeit nötig sein, bevor klar ist, welches Design optimal wäre.

Trotz allem bin ich optimistisch, dass eine Studie ohne große Verzögerung in Gang kommen kann, wenn Geld dafür zusammen kommt.

Wenn die Rolle des B-Zellen wie sie die Studie von Fluge und Mella andeutet, zumindest bei einige ME/CFS Patienten bestätigt werden kann, dann denke ich, gibt es eine echte Chance, den Mechanismus dieser Krankheit in den Griff zu bekommen.

Von da an können die Dinge nur einfacher werden.
----------------------------------------------

Invest in ME sagt:

Die Äußerung von Professor Edwards bedeutet eine erstaunliche Gelegenheit für Patienten mit ME und ihre Familien.

Wenn man jemanden vom Format Professor Edwards hat, der so eine Äußerung tut, nachdem er sich einverstanden erklärt hat, die Wohltätigkeitsorganisation im Anschluß an die Konferenz zu beraten, rechtfertigt allein das schon das Thema der Konferenz „ME Forschung gesellschaftsfähig machen“ (Mainstreaming ME Research).
...
Wir glauben, dass diese Studie viel zu anderer ähnlicher Forschung beiträgt, die anderen Orts durchgeführt wird.
...
Es gibt keinen größerer Experten als Berater für eine Rituximab-Studie als Prof. Edwards, der die Gültigkeit der B-Zell-Reduzierung bei Autoimmun-Erkrankungen durch seine bahnbrechenden Rituximab-Studien etabliert hat.

Zu dem Treffen Biomedical Research into ME, das Invest in ME zusammen mit der Alison Hunter Memorial Foundation organisiert hat, war Dr Jo Cambridge from UCL eingeladen, den 40 Forschern, die aus 9 Ländern in London zusammengekommen waren, [seine Arbeit] zu präsentieren.

Wir fühlten uns geehrt, die beste Beratung zu bekommen, die es in diesem Bereich der ME- Forschung gibt. ...

Wie Professor Edwards erläutert hat, verfügt UCL über erstklassige Einrichtungen und wir halten das für einzigartig im Vereinigten Königreich.

Wenn die Gemeinschaft der Patienten in Großbritannien eine Rituximab-Studie haben möchte, dann ist das jetzt möglich.
….
Zusammenarbeit mit Bergen und Besuche in Bergen sind geplant.

Unsere Fundraising-Kampagne muss jetzt ernsthaft beginnen.

Spendenaufruf
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@Harry

Da lehnt sich aber jemand mächtig aus dem Fenster. Und läuft dabei Gefahr, aus dem Fenster zu fallen. Auf welcher verifizierbaren Grundlage läßt sich Herr H. aus W. zu solchen Aussagen hinreißen?

Auf diesen deutlich herabwürdigenden, unaufgeräumten Ton von diesem Geist namens Harry gehe ich jetzt nicht weiter ein.

Wenn Herr H aus W so etwas schreibt, dann rührt das daher, dass er sich nicht mächtig aus dem Fenster lehnt, sondern, dass er die Ehre hat, jedes Jahr mehrere Hundert CFS Neupatienten zu haben und aus der gewissenhaften Behandlung derjenigen erfolgen gewisse Rückschlüsse und Erfahrungen


Wäre es dann nicht im Sinne der Patienten, diese Erkenntnis der internationalen Forschung zu präsentieren? Das hätte ein Plätzchen im Olymp der Mediziner zur Folge und würde in die Geschichtsbücher eingehen.



Der Olymp der Mediziner ist Herrn H wohl ziemlich piepwurscht egal. Der Tag hat 24 Stunden, dabei ist die Hälfte etwa mit Arbeit gefüllt und darüber hinaus besteht keine Neigung, auf irgendwelchen Podien zu stehen. Wenn er im Ruhestand ist, möglicherweise.



Jetzt mal Klartext. Niemand, aber wirklich niemand hier kann solche Versprechen mehr hören. ME sei heilbar? Eine solche Aussage empfinde vermutlich nicht nur ich als eine glatte Frechheit, nach dem derzeitigen Stand der Dinge gar als eine Unwahrheit.

Der Herr Harry fühlt sich also berufen, Klartext zu reden. Den speziellen CFS Patienten gibt es gar nicht. Das nur mal nebenbei. Natürlich gibt es die kanadischen klinischen Kriterien, aber die erfüllen alle möglichen Leute, dazu muss man nur etwas Hashimoto haben und schon fällt man in die Kategorie der kanadischen klinischen Kriterien.
Wir reden also von erschöpften Menschen, von müden Menschen und da gibt es wiederum einen Großteil, der auf jeden Fall heilbar ist und leider auch einen kleinen Teil der extrem komplex ist und quasi den traurigen Bodensatz bildet.
Soll man nun nur von denen von CFS sprechen? Dann wären die kanadischen Kriterien überflüssig.
Natürlich begegnen auch mir einige Patienten, die in einem kurzfristigen Zeitraum nicht heilbar sind.
Man sagt ja auch nicht von ungefähr: die Heilung benötigt solange, wie die Krankheit gebraucht hat, um sich zu entwickeln: vorausgesetzt, die richtige Therapie es am Start

Und den Schmarrn mit der Mehrfachinfektion hat sich mit XMRV, woran ich schon immer zweifelte, in Luft aufgelöst. Ich kenne da jemand, der sich gleich die Domain www.xmrv.de gesichert und Inhalte hinterlegt hat. Welch ein Schnellschuß, der sich als Rohrkrepierer herausstellte :p)

Harry, auch an dieser Stelle wieder der Hinweis auf den unmöglichen Stil, weit unterhalb der Gürtellinie.
Wer bist Du denn eigentlich, dass Du das ganze Thema so gut überschaust? Hast Du Tausende von Patienten behandelt?
Wie viele hast Du unmittelbar erlebt, angefasst, gerochen, untersucht und zwar physisch über Jahre oder Jahrzehnte?
Meinst Du im Ernst, Du kannst in dieser Liga mitreden?
Die Mehrfachinfektion ist gesichert, ich werde sicherlich darüber irgendwann einmal Veröffentlichen, mir liegende Tausende von sehr gut dokumentierten Fällen vor, vor und nach Therapie mit bedeutenden Verbesserungen, objektiv nachweisbar.
Die Erfahrung ist ganz eindeutig die: es gibt nicht einen einzigen erschöpften Menschen, der nicht eine schwere chronische Mehrfachinfektion hat

So, und jetzt zum Thema XMRV folgendes:
das Thema war in der Tat sehr interessant, die ersten Zeichen sprachen auf jeden Fall dafür, sich intensiv damit auseinander zu setzen. Jeder, der professionell mit CFS Patienten arbeitet, hat die Pflicht, sich mit neuesten Entwicklungen intensiv auseinander zusetzen. In dem Zusammenhang ist es dann auch sinnvoll, eine Website zu dem Thema zu gestalten.
Was du nicht in Deiner Polemik erwähnst, ist, dass ich mich so ziemlich als einer der ersten vollständig von der XMRV Theorie distanziert habe, kannst du immer noch nachlesen. Zu der Zeit haben das Fatigation Forum und das CFS aktuell Forum und Herr Dr. Bieger und natürlich Judy Miko Witz immer noch voll in die Kerbe gehauen. Ich habe unangenehme E-Mails bekommen von allen Seiten, wie ich es wagen könnte, diese Hoffnung zu zerstören. Ein Jahr später war es dann amtlich: außer Spesen nichts gewesen



Freundliche Grüße und sei mal etwas respektvoller. Das hier ist ein Forum mit Niveau
Thorsten
 
@Harry

Lieber Thorsten,

Du sprichst mir aus der Seele.
Genauso habe ich CFS empfunden, gelebt und überwunden.

Und an dem Spruch: "Genauso lange wie es war, braucht es ab Behandlung auch, um zu verschwinden." ist etwas Wahres dran.

Es kam sechs Monate und ging in sechs Monaten.

16 Monate später ging ich zum ersten Mal wieder 4 km laufen.

Die Erschöpfung ist nach wie vor größer als vorher, ich fühle mich auf 90 %, aber das reicht mir.

LG
Annexa
 
Oben