Zeckenbiss, Zecke ist Borellien positiv

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Hallo,

ich habe vor zwei Wochen eine Zecke bei mir entfernt und sie eingeschickt, heute bekam ich das Ergebnis das die Zecke Borelien positiv ist. Ich weiss nicht wie lange sie an mir zugestochen hat, aber sehr wahrscheinlich so zwischen 12 und 16 Stunden.
Bei dem Testergebnis stand halt das man prophylaktisch Antibiotika nehmen sollte. Ich habe da ehrlich gesagt nicht so Lust drauf Antibiotika zu nehmen, aber Borreliose ist auch Mist.

Ich weiss noch nicht ob ich jetzt schon zum Arzt gehen soll oder nicht?
 
Hm... schwierige Sache.
Die chronischen Stadien der Borreliose sind echt "Mist" - insofern rate ich im Stadium 1 durchaus auch zu Antibiotika um die "Viecher" zu erwischen.

Als Akutmaßnahmen rate ich direkt immer zu Notakehl D5 Tropfen. An der Stichstelle und dann hochdosiert einnehmen (mehrmals täglich 5 Tropfen).

Du könntest jetzt warten ob die "Erythem" an der Stichstelle auftritt und eine 5-Mark-Stück-Größe erreicht und dann nach außen hin über einige Tage "verläuft". Dann ist die Infektion nach meiner Sichtweise "sicher".

Das berührt die Frage: Wie viele infizieren sich eigentlich?
"Wenn man die Zahlen vergleicht, dann sieht es mit dem neuen Erreger nicht besonders gut aus. Während laut RKI, ein Biss in 1,5 bis 6 Prozent der Fälle zu einer Borreliose-Infektion führt, sind es bei Anaplasma capra ebenfalls 6 Prozent. Aber die Borreliose-Infektionen wird “nur” in 0,3 bis 1,4 Prozent der Fälle manifest. Bei Anaplasma capra waren es 100 Prozent der Betroffenen, bei denen die Infektion manifest wurde und die mehr oder weniger stark ausgeprägtes Fieber entwickelten und zudem andere unterschiedliche Symptome."

Im Dunkelfeldmikroskop sieht man bei Blutentnahmen auch Borrelien (wenn infiziert). Dazu nehme ich 3 Mal Blut ab und untersuche alle Proben um relativ "sicher" zu sein. Aber ich kenne kaum einen Kollegen, der das macht und kann.

Bleibt als nur die "Vermutung"... Notakehl würde ich auf jeden Fall machen, dann warten ob sich die Rötung zeigt. Wenn diese da ist dann würde ich zur Sicherheit auf Antibiotika gehen und mich in der Folge mit weiteren "Ausleitungen" beschäftigen wegen der zellwandfreien Formen die sich evtl. zeigen...

Mehr dazu in meinem Grundsatzbeitrag:
 
Dass du tatsächlich eine Borreliose bekommst bei einem positiven Tier ist relativ selten. Ich z.B. habe eine Borreliose, aber auch 6-7 Zecken jedes Jahr weil ich hier ziemlich im Wald lebe.

Sicherer wäre es allerdings wenn du je nach Körpergewicht 200-400mg Doxycyclin einnimmst. Prophylaktisch sollten wenige Tage absolut ausreichen, aber wiegesagt auch das ist eigentlich kein muss...
 
Tatsächlich ist das Dunkelfeld eine sehr geschätzte Diagnosemethode, dass hat René schon richtig gesagt. Allerdings ist sie leider noch nie so richtig in die Schulmedizin durchgedrungen obwohl sehr gut.

Viele aus meiner Selbsthilfe Gruppe erhielten damit ihre Diagnose
 
Wobei in anmerken muss:
Ich leite die Diagnose nur ab, wenn ich diese "geschraubten Viecher" auch im Dukelfeld sehe. Und das kommt meiner Erfahrung fast nur bei akuter (frischer Borreliose) so vor, wenn die Dinger im Blut munter umherschwimmen.

Ich weiß, dass es in der Dunkelfeldmikroskopie "Ableitungen" gibt aus denen man meint eine chron. Borreliose zu sehen. Das würde ich allerdings nur als "Verdacht" / Hinweis sehen wollen und keine sichere Diagnose darauf aufbauen.

Letztlich komme aber auch ich zu der Annahme, dass unter zahlreichen chronischen Leiden auch immer eine Borreliose stecken kann;

Apropos: Wer Dunkelfeldmikroskopie nicht kennt:
 
Meines Wissens bleiben die Borrelien zuerst für einige Wochen in der Haut und arbeiten sich dort "voran" (das ist dann oft, aber nicht immer, als Wanderröte sichtbar). Die Chance, zwei Wochen nach einem Biß im Blut Borrelien zu finden, halte ich für gering, und wenn keine da sind, ist es nicht aussagekräftig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Keine Wanderröte ist aber kein Indiz dafür dass man keine Borreliose hat. (40% der Borreliose fälle haben keine oder keine sichtbare Wanderröte)

Allerdings ist die Wanderröte klinisch beweisend für eine Borreliose
 
Hallo,
ich habe vor zwei Wochen eine Zecke bei mir entfernt und sie eingeschickt, heute bekam ich das Ergebnis das die Zecke Borelien positiv ist. Ich weiss nicht wie lange sie an mir zugestochen hat, aber sehr wahrscheinlich so zwischen 12 und 16 Stunden.
Bei dem Testergebnis stand halt das man prophylaktisch Antibiotika nehmen sollte. Ich habe da ehrlich gesagt nicht so Lust drauf Antibiotika zu nehmen, aber Borreliose ist auch Mist.

Ich weiss noch nicht ob ich jetzt schon zum Arzt gehen soll oder nicht?
Ich würde beobachten (ob EM auftaucht)/bzw. auch auf Symptome achten (allg. Krankheitssymptome. Nicht jeder bekommt ein EM). Saugdauer war nicht sehr lang (es dauert ja, bis die Zecke überhaupt erst beginnt Borrelien zu übertragen). Wenn sie nicht grad übel gequetscht wurde, sind kaum Borrelien/andere Bakterien übertragen worden.
Wenn Du unsicher bis, in der 4 Woche Test machen (WB/Elisa). Da sollten sich schon igMs zeigen. (Symptome haben Vorrang - wenn welche auftauchen, würde ich auf alle Fälle AB nehmen).

Zeitfenster für eine recht sichere Frühantibiose ist ca. 1 Monat lang. Also hast Du noch ein wenig Zeit. Ev. auch schon vorab zum Arzt gehen und Antibiotikum holen. Damit Du beim Auftauchen von Symptomen sofort starten kannst.

Tipp fürs nächste Mal: Biss-/Stichstelle gut mit was antibiotischem mit Tiefenwirkung einschmieren. Damit wird alles rund um die Biss-/Stichstelle platt gemacht und kann gar nicht erst auf Wanderschaft gehen. (ich verwende lugolsche Lösung (JOD) und mach einen paar cm großen Kreis rundherum. Es gibt auch antibiotische Salben).

lg togi
 
Vielen lieben Dank für die Antworten!

Ich war gestern beim Arzt und habe Doxycyclin 200 bekommen, ich denke ich werde sie ab Sonntag nehmen. Ich habe einfach zu viel Angst vor eine Borreliose. Ich habe mir Kardenwurzelextrakt besorgt ( Danke Rene) und werde es zusätzlich oder nach der Antibiose einehmen, ebenfalls Nystatin weil ich von Antibiotika hin und wieder Hefepilze in der Mundhöle bekomme.

Nochmals Danke

LG Martin
 
Ich war gestern beim Arzt und habe Doxycyclin 200 bekommen, ich denke ich werde sie ab Sonntag nehmen.
Für wie lang?

Beim Doxy ACHTUNG wegen Photosensitivität (nicht in die Sonne) und zeitnah zur Einnahme keine Milchprodukte/nichts mit höherem Kalziumanteil.

Zum Thema "wenn schon, denn schon": Ich würds lieber kürzer und aufs Gewicht angepasst nehmen, statt länger und zu niedrig dosiert. (oder zumindest für ein paar Tage kurz mit der Dosis rauf, damit Wirkspiegel passen).

Zum Thema Nystatin gibt es hier einen guten Thread:

lg togi
 
Beim Doxy ACHTUNG wegen Photosensitivität (nicht in die Sonne).
Das kann ich persönlich bestätigen. Am besten (tagsüber) auch nicht kurz.

Darmprobleme dagegen konnte ich verhindern, bei Einnahme während des Essens mit 1 Glas Wasser + Perenterol (1 Beutel der Version für Kinder) und 10-15 Minuten später noch einem Glas Wasser. Ich habe - wegen systemischer Symptome (ca. 4 Tage heftig "grippig" mit fast 39 Fieber) - 20 Tage je 200 mg Doxy genommen, das ist sozusagen nach Leitlinie (da ich nur 54 kg wiege, sah ich auch keinen Anlass mehr zu nehmen).

Hierzu
und werde es zusätzlich oder nach der Antibiose einehmen,
äußert der Anbieter "Kardenwelt", man solle die alkoholische Tinktur nicht während der AB-Einnahme verwenden. Die nicht-alkoholische hat pflanzliches Glycerin als Lösungsmittel, damit habe ich schlechte Erfahrungen gemacht (Darm). Mein HA fand es jedoch auch ok, wenn ich danach anfange.

Alles Gute Dir
Kate
 
Für wie lang?

Beim Doxy ACHTUNG wegen Photosensitivität (nicht in die Sonne) und zeitnah zur Einnahme keine Milchprodukte/nichts mit höherem Kalziumanteil.

Zum Thema "wenn schon, denn schon": Ich würds lieber kürzer und aufs Gewicht angepasst nehmen, statt länger und zu niedrig dosiert. (oder zumindest für ein paar Tage kurz mit der Dosis rauf, damit Wirkspiegel passen).

lg togi
Dieses Schema finde ich gut - ist von meinem Borreliose Arzt:

200mg unter 70 kg
300mg ab 70kg
(je nach Fall auch 65kg, vorallem 'schnelle' Verstoffwechsler - dazu zählen vor allem Menschen die viel Alkohol gewohnt sind)

Regelmäßiger Alkoholkonsum beschleunigt gewisse Stoffwechselprozesse, die dazu führen, dass das Doxycycline (oder Minocycline) schneller abgebaut wird was direkt in einem niedrigeren Serumspiegel resultiert. Ein niedrigerer Serumspiegel verringert die Chance auf einen Therapieerfolg.

Oberes Limit, beispielsweise bei Übergewichtigen, schnellen Verstoffwechslern, low-Responder (Blutspiegelkontrolle falls möglich) etc sollte aber 400mg betragen.

Ich habe von Borreliose-Ärzten gelesen die bis zu 600mg verordnen aber das halte ich für groben Unfug, da man bei Misserfolg auch einfach auf andere AB umsteigen kann.

  • Sonne definitiv meiden.
  • Mineralien unbedingt in zeitlichem Abstand einnehmen (z. B. Milchprodukte wegen Calcium)
  • Bei Magnesium und anderen etc auch bitte mindestens 3 Stunden nach Einnahme warten.
  • Auf Alkohol verzichten
  • Körperlich etwas schonen

Viel Erfolg!
 
ist von meinem Borreliose Arzt:
Hallo, hier gab es auch eine „Borreliose Ärztin“, die machte nichts anderes als Borreliose und hat sich so auch auf YT präsentiert, sie hatte auch nur „Borreliose-Patienten“! Jetzt ist sie scheinbar komplett auf das Entgiftungsthema umgestiegen und macht nur noch das, auch wieder ausschliesslich. Ich muss schon sagen, dass ich da etwas irritiert bin und misstrauisch werde ...
 
Das klingt garnicht gut. Gibt leider schwarze Schafe!
Allerdings gab es hier mal ein Fall im Forum, bei dem ein Borreliose Arzt eine pulmonale Hypertonie diagnostizieren konnte nachdem mehrere Ärzte daran gescheitert sind.

Gibt also auch gute Beispiele die kritisch in die Materie einsteigen und nicht jedem eine "Diagnose Borreliose" verpassen...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das freut mich zu hören! Wahrscheinlich haben es die Hausärzte schlicht versäumt, die Lunge fachärztlich abklären zu lassen, wohl weil sie die Symptome als nicht dramatisch genug erachtet haben.. :-((

Deine Borreliose (Chlamydiose?) ist ja noch nicht überstanden. Würdest Du es denn mal mit der Frequenz Behandlung probieren? Aber nicht unbedingt bei dem berühmten Münchener HP, dessen Preise sind ja wirklich unverschämt... lG!
 
Aus Rücksicht auf den Threadersteller möchte ich das prinzipiell lieber in meinem Thread fortführen, allerdings war der Fall bei ihr so wie ich es gelesen habe drastischer. Sie hatte bereits Herzecho und Schluckecho bekommen etc alles schien normwertig und erst der Borreliose-Arzt hatte dann durch Hören die Diagnose gestellt.

Hm also um ehrlich zu sein möchte ich es erstmal "Wíssenschaftlich" versuchen. Gibt ja durchaus Studien die darauf hindeuten, dass längere Antibiotika Kurse bei der Spätborreliose, Spätbabesiose und Spätbartonellose doch etwas bringen, siehe: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC10294829/

Zitat aus einem anderen Forum:
Anti-Borrelien-Behandlungen:

- Erstbehandlung bestehend aus einer 35-tägigen Therapie mit intravenösem Ceftriaxon 2 g/d und oralem Doxycyclin 200 mg/d
- Gefolgt von einer 2-3-monatigen oralen Behandlung mit Doxycyclin 200 mg/d-Azithromycin 500 mg/d (DA), wenn möglich
- Bei unvollständigen Primärergebnissen oder Rezidiven erhielten die Patienten mindestens 2 zusätzliche 35-tägige intravenöse Ceftriaxon-Zyklen mit oralem Doxycyclin 200 mg.

Anti-Babesia-Behandlungen:

- Eine spezifische Behandlung mit einem 21-tägigen Schema aus Atovaquon 1500 mg/d-Azithromycin 500 mg/d (At-A) wurde im Falle einer ersten oder zweiten Babesien-Positivität verabreicht.
- Sie wurde wiederholt, wenn Symptome auftraten, die auf Babesien hinwiesen.

Anti-Anaplasma- und Anti-Bartonella-Behandlungen:

- Patienten mit positiver Serologie für Anaplasma phagocytophilum und/oder Bartonella-Serologie wurden mit einer dreimonatigen oralen Behandlung mit Doxycyclin 200 mg/d-Azithromycin und 500 mg/d-Rifampicin 300 mg/d behandelt, die im Falle eines Versagens wiederholt wurde.

Ich hoffe, das hilft ein wenig! Ich fand das auch sehr schön formuliert:

"Langzeitprotokolle erfordern große Anstrengungen von den Patienten und eine ständige Überwachung durch die Ärzte. Ihre Kosten sind ebenfalls beträchtlich und können im Vergleich zu den üblichen Kurzzeitbehandlungen das 50- bis 100-fache der therapeutischen Investitionen betragen.

Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)
 
Klar ist legitim. Also, diejenigen Betroffenen, deren weiteres Schicksal mir persönlich bekannt ist, haben zwar auch von deutlichen Verbesserungen berichtet, müssen aber seitdem jährlich oder im Zweijahresabstand zur „Auffrischungsantibiose“ antanzen, das ist scheinbar der allgemein gängige Standard, klingt in der Bilanz für mich aber doch eher bescheiden, nichtzuletzt angesichts der dadurch entstehenden Therapiekosten.

Eine Kombi aus beidem wäre ja auch noch eine Option, warum nicht!?...lG!
 
Ich erhoffe mir durch die Antibiose ein "Wegputzen der Haupterregerlast" danach gehe ich gerne mit Alternativen Methoden weiter. Liegt auch teilweise am finanziellen, dass ich immer nur eine Sache machen kann... LG!
 
Ich erhoffe mir durch die Antibiose ein "Wegputzen der Haupterregerlast" danach gehe ich gerne mit Alternativen Methoden weiter. Liegt auch teilweise am finanziellen, dass ich immer nur eine Sache machen kann... LG!
Was ist mit der Möglichkeit des "Maskierens" der Borrelien etc. i.V. mit einer Antibiotikabehandlung? Wenn das passiert ist, kommst Du an die "Biester" mit AB nicht mehr ran.

Wie sieht es mit Wilder Karde, Artemisia Annua etc. aus? Wäre das auch eine Option? Kennst Du das Buch "Borreliose natürlich heilen" von Wolf Dieter Storl? Klinghardt hat ebenfalls ein Buch über Borreliose geschrieben.

Das mit den Kosten von Behandlungen bzw. diesbezüglich zu setzenden Prioritäten ist nachvollziehbar, da chronische Gesundheitsthemen eine Menge Geld verschlingen können. Dennoch sollte man sich gut überlegen, welche Behandlung langfristig den größten (und nebenwirkungsarmsten) Nutzen bringen kann. Was die Kosten betrifft, gibt es vielleicht auch Kompromisse/ Möglichkeiten, diese geringer zu halten.

Liebe Grüße,

Jana
 
Ich finde, die Antibiotika sollte ein Krankenversicherter Patient nicht selbst bezahlen müssen! Bei meiner Mitpatientin wurde das übernommen (auf chronische Infektionen spezialisierte Praxis in Pforzheim) Allerdings gibt es auch Fälle, die durch eine Langzeit Antibiose erst so richtig schachmatt gesetzt werden (habe erst kürzlich mit einem extrem betroffenen MCS Patienten telefoniert, der das bitterst bereut! Junger Mann, kein Leben mehr, im sozialen Abseits, von den Ärzten komplett im Stich gelassen :-((...lG! Aurelius
 
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