Wie werdet ihr psychisch mit der Erkrankung fertig?

Hallo knutpeter,

Regierungen haben notgedrungener Maßen die Macht, das Kapital des Volkes treuhändlerisch zu verwalten. Das Problem der Linken ist, dass sie Geld ausgeben und umverteilen - Geld, das ihnen nicht gehört und das unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten besser investiver statt konsumtiver Nutzung zugeführt würde. Und mit diesem Geld – gerne auch auf Pump - kaufen sie sich Wählerstimmen wie sonst keine andere politische Denkrichtung. Für mich ist das der Kern der linken Politik.

Natürlich bedienen alle politische Richtungen „ihr“ Klientel. Aber was die Linken machen, das führt geradewegs in den Ruin, wie der gescheiterte Großversuch DDR zeigte. (Das gilt für die Rechten selbstverständlich genauso, bedarf keiner Erklärung – Schalom!)

@ndp
Auch hier wieder: bitte halte Dich geschlossen. Du bist nicht betroffen, für Dich ist symptome.ch eine Freizeitveranstaltung.

Es ist eine bodenlose Unverschämtheit von Dir, die berechtigte Systemkritik als „Jammern“ zu bezeichnen. Chronische Krankheiten wie CFIDS sind marginalisiertes Leid. Schuld haben korrupte Politiker, Ärzte und Richter. Hätten wir kein gerichtlich bestätigtes Systemversagen (siehe Urteil Sozialgericht Düssseldorf, Az.: S 9 KR 59/05, Richterin Hagemann lebe hoch!), wären viele hier wesentlich gesünder. Systemkritik ist also ein wesentlicher Faktor der über Gesundheit und Krankheit mitentscheidet. Hier flammt mal wieder Dein bekannter Zynismus auf, wie auch schon früher, als Du CFS zu einer Art Willensfrage und Einstellungssache gemacht hast. Ist Deine empathielose Art gesundheitsförderlich? Wohl kaum!

Auf ZEITonline kann man am Beispiel Prof. Köbberling nachlesen, wie deutsche Ärztefunktionäre „ticken“ und was sie betreiben: Lobbyismus. (siehe Artikel unten)

Vorab noch: Köbberling war neben Nix, Heimpel, Arnold und Kottmann einer der unqualifizierten Mitautoren des Ärztekammer Positionspapiers „Diagnostik und Therapie des chronischen Müdigkeitssysndroms (CFS) und verwandter Erkrankungen“. Zusammen mit den AWMF-Leitlinien die Referenz für alle gekauften Gutachter und sonstigen Kreaturen des Systems.

Arznei für Leib und Seele


Die Schwäche der Schulmedizin verschafft alternativen Heilmethoden den Zulauf. Eine Antwort auf Johannes Köbberlings Kritik an der Paramedizin


Jede gute Diagnose beginnt mit einer Ursachenforschung. Wenn Ärzte nur an Symptomen herumkurieren, ohne den wahren Grund einer Erkrankung zu erfassen, kann die Behandlung leicht scheitern. Diesen Vorwurf muß man auch jenen beiden Medizinern machen, die in den vergangenen beiden Ausgaben der ZEIT heftig gegen die "Alternativmedizin" wetterten.
Ihre Diagnose lautet im wesentlichen wie folgt: Alternative Heilmethoden sind wissenschaftlich nicht nachprüfbar und sollten daher auch vom Gesetzgeber und den Krankenkassen nicht anerkannt werden.

Das Recht auf Anerkennung soll allein die wissenschaftliche (oder auch "Schul"-) Medizin genießen. Denn schließlich werde "eine gute, menschliche Medizin nur durch die Wissenschaft in ihr sichergestellt", wie uns Johannes Köbberling, Präsident der Gesellschaft für Innere Medizin, aufklärt.

Doch dabei bleibt eine gründliche Anamnese außer Acht. Insbesondere fragt Köbberling nicht nach den Ursachen für den derzeitigen Zulauf alternativer Heilmethoden. Statt dessen erfahren wir, daß die "Paramedizin" hierzulande vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus große Anerkennung erfahren habe. Auf diese Weise werden Homöopathie und Naturheilkunde in die Nähe des Faschismus gerückt. Vergessen wird dabei, wie sehr auch die Schulmedizin für die finsteren Pläne des Regimes in Dienst genommen wurde. Doch die Gründe für den heutigen Zulauf, den die alternativen Heilmethoden erfahren, sind weniger in der Blut-und-Boden-Doktrin des "Dritten Reiches" zu suchen als in den ganz handfesten Defiziten unseres gegenwärtigen medizinischen Wissenschaftsbetriebes.

Sosehr daher die Auseinandersetzung mit dem Verhältnis zwischen herkömmlicher Medizin und anderen Heilmethoden zu begrüßen ist, sosehr ist jede professorale Herablassung von Schulmedizinern, für die Johannes Köbberling stellvertretend spricht, zu bedauern.

Auch wenn sie sich gegen den verächtlich gemeinten Begriff "Schulmedizin" wehren - mit ihrer Argumentation entsprechen sie leider nur allzuoft genau jenem Bild vom medizinischen Schulmeister, der ungezogene Patienten von der Richtigkeit seines Lehrgebäudes zu überzeugen versucht. Der Sache dient das nicht.

Um recht verstanden zu werden: Es geht nicht darum, jedem Quacksalber und allem Unsinn, der momentan auf dem alternativen Markt feilgeboten wird, das Wort zu reden. In der Tat ersetzen manche selbsternannten Therapeuten echtes heilkundliches Wissen vor allem durch wohlklingenden Hokuspokus, und statt der Patienten wird vorwiegend der eigene Geldbeutel therapiert.

Doch auch das von ihren Protagonisten so hoch gehaltene Idealbild der Schulmedizin hat blinde Flecken. Die Einsicht allerdings, daß diese Blindheit genau den geschmähten "paramedizinischen" Heilmethoden zuarbeitet, scheint unter den Vertretern dieses Standes nicht keimen zu wollen.
Da ist zum einen das Gefühl vieler Patienten, in der anonymen Maschinerie moderner Krankenhäuser und hochtechnisierter Arztpraxen als Mensch gar nicht mehr wahrgenommen zu werden. Wer will es solchen Kranken verdenken, wenn sie in homöopathischen oder anthroposophischen Praxen nach einer "menschlicheren" Medizin suchen? Und wer würde bestreiten, daß mitunter ein ausführliches Gespräch mit einem verständnisvollen Heilpraktiker wirkungsvoller ist als die ganze Palette diagnostischer Tests, denen man in mancher Praxis unterworfen wird? Das gilt vor allem für solche Krankheiten, die komplexe psychosomatische Ursachen haben und denen die herkömmliche Medizin oft ratlos gegenübersteht. Wie viele Patienten haben denn wissenschaftlich klar definierte Krankheitsbilder? Und wie hilft man all jenen, die unter chronischen Schmerzen ohne spezifischen Befund leiden?

Zwar ist auch Internisten vertraut, daß in solchen Fällen mitunter der Placeboeffekt weiterhelfen kann. Allerdings meint Johannes Köbberling, der Arzt handele "in solchen Fällen auf einer anderen Ebene". Für ihn ist das "Glaubensmedizin" und als solche streng gegen die herkömmliche Heilkunde abzugrenzen. Solche Methoden sollten jedenfalls grundsätzlich keine Angelegenheit der Sozialversicherung sein. Dabei ist wohl jedem erfahrenen Hausarzt bekannt, daß er seine Heileffekte mitunter eher seinen Suggestivkräften und dem Placeboeffekt verdankt als der Wirkung der tatsächlich verschriebenen Mittelchen. Das komplexe Gebilde Mensch ist eben nicht auf eine physikalisch-chemische Maschine reduzierbar. Und beileibe nicht jeder Behandlung in einer allgemeinen medizinischen Praxis liegt eine gesicherte klinische Studie zugrunde. In dieser Hinsicht ist die von Friedrich Hansen in der vergangenen Woche in der ZEIT beschriebene Kopfschmerzstudie bezeichnend: Denn sowohl die homöopathisch behandelten Patienten als auch jene, die ein Placebo bekamen, zeigten eine deutliche Besserung ihrer Beschwerden.

Wissenschaftlich ist dieser (immerhin juristisch bezeugte) Heilerfolg wohl kaum zu erklären - zumindest derzeit nicht. Wie geht die Medizin mit solchen Grenzphänomenen um? Es sei "unbestritten, daß auch Homöopathen Heilerfolge erzielen", schreibt Friedrich Hansen. Doch die Crux ist ja wohl, daß sich gerade solche Verfahren, die eine ganzheitliche Betrachtungsweise versuchen, mit den herkömmlichen wissenschaftlichen Kriterien schwer beweisen lassen.

Genau an diesem Punkt müßte die Diskussion einsetzen. Wer soll über Methoden urteilen, die auf anderen Denkansätzen als dem der (westlichen) wissenschaftlichen Medizin beruhen? Das gilt nicht nur für Homöopathie und Anthroposophie, sondern in gleichem Maße für Akupunktur oder Psychotherapie. Sollen darüber nur die Vertreter der (bereits etablierten) "wissenschaftlichen" Medizin zu Gericht sitzen dürfen?

Eine pauschale Abqualifizierung der angeblich "unwissenschaftlichen" Methoden bringt uns nicht weiter. Was wir vielmehr brauchen, ist ein vorurteilsloser Dialog, bei dem beide Seiten ihre Scheuklappen ablegen. Möglicherweise würde sich dabei herausstellen, daß Homöopathen, Anthroposophen, Akupunkteure und "wissenschaftliche" Mediziner tatsächlich viel voneinander lernen können. Wer sagt uns denn, daß nicht die Fortschritte der Hirnforschung das Wechselspiel zwischen Geist und Körper eines Tages so weit aufklären, daß sich auch in der herkömmlichen Medizin eine ganzheitliche Betrachtungsweise breitmacht?

Für solche Möglichkeiten scheint sogar der Deutsche Bundestag aufgeschlossener zu sein als die Vertreter der herkömmlichen Medizin: Das Parlament hat sich mehrfach für einen Pluralismus in der Arzneimitteltherapie ausgesprochen. Ist damit ein Abgleiten in die "Unwissenschaft", in die "Inhumanität" zu befürchten, wie Johannes Köbberling insinuiert?

Wohl kaum. Denn letztlich richten sich eben auch die Verhältnisse auf dem Gesundheitsmarkt nach Angebot und Nachfrage: Würde in unseren Krankenhäusern und Arztpraxen tatsächlich eine ebenso effektive wie menschliche Heilkunde betrieben, dann würde sich das Problem der "Paramedizin" wohl von selbst erledigen. Solange die Vertreter der Schulmedizin jedoch nur den Splitter im Auge des Gegners sehen, wird man den Verdacht nicht los, daß sie genau das betreiben, was sie nun Homöopathen und Anthroposophen vorwerfen: Lobbyismus.​

Der Artikel soll die Bevormundung der Funktionäre offenlegen. Gegen diese Bevormundung müssen wir aufstehen - egal welche Alternative wir bevorzugen. Hier geht es nicht um einen Schulenstreit, sondern um grundsätzliche Systemmängel. Verursacht von denen, die undemokratisch an die Macht gekommen sind. (Stichwort: Selbstverwaltung)
 
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Wir haben hier in D Gesetze. Diese Gesetze sind so gestaltet, dass jeder Patient erst mit seiner Zustimmung zu dem Behandlungsvorschlag dieses Arztes diesen zu einem rechtlich gültigen Behandlungsvertrag macht. Andernfalls würde der Arzt Körperverletzung begehen.
Darüber hinaus gibt es weitere Gerichtsurteile über die Aufklärungspflicht zu Behandlungen und die Entscheidungsfreiheit des Patienten.

Wie bitte kannst Du schreiben ich wäre nicht betroffen? Ich lebe wie jeder andere auch ebenso in diesem System.
Und ich habe die oben aufgeführten Gesetze offensichtlich schon gelebt, als ich noch nichts von deren Existenz wusste, da ich bereits mit 17 das erste Mal einen ärztlichen Eingriff verweigerte.

Jeder Mensch der sich sorgfältig informiert hat woher die Schulmedizin kommt und worauf sie aufbaut, der weiss, dass wir es hier mit einer Wirtschaftsmacht zu tun haben, die auf der Idee mit Giften Krankheiten zu behandeln basiert und einen 50jährigen gerne mit 5 Dauermedikamenten versorgen würde.
Wobei der Arzt diskussionslos die eigentliche Exekutive dieses Systems darstellt und auch aufrichtige Ärzte, die sich für ihre Patienten regelrecht aufopfern, davon überzeugt sind das Richtige zu tun.
Da hilft Jammern niemandem weiter.
Eine starke Patientengewerkschaft würde es vielleicht. Aber da sehe ich weit und breit kein Licht am Ende des Tunnels.

Die Politiker sind wahlweise korrupt oder sie stehen dem, wie Seehofer seinerzeit in einem Interview ganz deutlich machte, komplett hilflos gegenüber.

Das Einzige was hilft ist ein mündiger Patient zu werden, sich ärztliche Behandlungsvorschläge und seine Zustimmung durch eigene Information gründlich zu überlegen, sich selbst zu informieren was an reichlich vorhandenen alternativen Mitteln hilft. In den sauren Apfel der eigenen Finanzierung muss man dann wohl beissen.
Aber immer noch besser als Mittel zu nehmen, von denen man mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Schaden (manchmal einen sehr schweren und irreversiblen) bekommt.

Daher empfinde ich das Horn, in das Du bläst, als das falsche. Denn dir geht es nicht wirklich um das System, soweit es um mehr als schulmedizinisch nicht anerkannte IG-Therapien geht. Und um mündige Patienten schon gar nicht.
MMn. führt es die Menschen weit mehr in die Irre anstatt zum Ziel, sondern genau genommen nirgendwo hin.
Dabei wäre es, wie in einigen anderen Unterforen üblich, für viele Menschen sehr viel hilfreicher sich über die vielen alternativen Mittel zu informieren und auszutauschen, die helfen können und anderen geholfen haben.

TEILWEISE VERSCHOBEN NACH https://www.symptome.ch/threads/noch-ein-wort-zu-immunglobulinen.80957/page-4#post-630885
AO


Warum sollte ich also so ein Produkte befürworten, wenn es andere alternative Mittel und Behandlungsmethoden gibt, von denen ich durch Menschen hier im Forum weiss, dass sie ihnen geholfen haben ihren Gesundheitszustand vom schwer Kranken zu einem Menschen mit wieder lebenswertem Leben zu verbessern? Und das zwar mit finanziellen Einbussen und Einschränkungen, aber teilweise eben trotz Hartz4.

Wir sollten doch die Kirche im Dorf lassen und über das diskutieren, was für den Einzelnen machbar ist. Denn solche Möglichkeiten gibt es auch.
Anstatt hier permanent Methoden zu hypen von denen genau so unsicher ist ob sie dem Einzelnen tatsächlich helfen, von denen aber genau bekannt ist das sie für die Meisten unerschwinglich sind, um darauf dann seine ganze Stimmungsmache aufzubauen.

Dabei wäre es, wie in einigen anderen Unterforen üblich, für viele Menschen sehr viel hilfreicher sich über die vielen alternativen Mittel zu informieren und auszutauschen, die helfen können und anderen geholfen haben.
Dazu passt dann dieser völlig verwaiste Thread https://www.symptome.ch/threads/hilfe-zur-selbsthilfe.79633/ wie die Faust aufs Auge.:eek:)
 
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Hallo castor,

das führt geradewegs in den Ruin, wie der gescheiterte Großversuch DDR zeigte

und was ist mit Irland, Griechenland, Spanien, Italien und nicht zuletzt den USA, da kann doch etwas nicht stimmen im System wenn China der größte Gläubiger ist und die EU diese Länder retten muß

Und dann die arabischen Länder ausgebeutet von Depoten, das Volk betrogen und nicht links.

peter
 
Der scheinbare Reichtum von China basiert auf Ausbeutung des Volkes. Guck´ nicht nach Shanghai oder Peking, sondern guck´ Dir die verarmte Landbevölkerung oder die Wanderarbeiter an. Letztere werden auf Baustellen beschäftigt und so schlecht bezahlt, dass sie in kleinen Käfigen übernachten. Darum heißen sie auch cage people. Ein Sinnbild für den Sozialismus.

Korruption macht jede politische Richtung, ob sie links oder liberal, frei oder despotisch ist, zur Farce. Natürlich trifft das auch auf westliche Staaten zu. Und auch auf unsere Gesundheitspolitik.

Du kommst aus Berlin. Bist ein SED-Sympathisant?
 
Wuhu,
mein liebes Streithuhn und mein lieber Streithahn...

Hier gehts nicht um Euer "derzeit so beliebtes" Thema IGs. Haltet Euch bitte daran!

... Dazu passt dann dieser völlig verwaiste Thread https://www.symptome.ch/threads/hilfe-zur-selbsthilfe.79633/ wie die Faust aufs Auge.
Dass es im "Hilfe zur Selbsthilfe"-Thread so nackig aussieht liegt wohl daran, dass bei CFidS/ME keine alternativen (Haus-) Mittel(chen) andauernde Wirkung zeigen...
 
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Hier gehts nicht um Euer "derzeit so beliebtes" Thema IGs. Haltet Euch bitte daran! Dass es im "Hilfe zur Selbsthilfe"-Thread so nackig aussieht liegt wohl daran, dass bei CFidS/ME keine alternativen (Haus-) Mittel(chen) andauernde Wirkung zeigen...

Dem kann ich im ersten Punkt nur zustimmen, denn alleine der Gedanke, daß eine winzige Minderheit gegen die mächtige Interessengruppe der Mediziner, Pharmazeuten und Medizintechnik "anstinken" kann ist nicht nur "utopisch" sondern auch "off topic". Das hat garnichts mit "psychischer Verarbeitung von CFS" zu tun. Über das Thema könnte man auch als "gut Versorgter noch Gesunder" diskutieren.

Beim zweiten Punkt muß ich mich dann aber fragen, was Wut (über die Zweckentfremdung der Finanzmittel) mit dem "Hilfe zur Selbsthilfe"-Thread zu tun haben soll. Gegen Wut helfen keine alternativen (Haus-) Mittel(chen). Dagegen hilft sie nicht länger in sich hineinzufressen und sie stattdessen auszusprechen. Das entlastet nicht nur "psychisch", sondern entlastet auch die weitere Diskussion, da Wut sonst unkontrolliert ausbricht.

Persönlich habe ich hier viel zu lange unterdrückt wie sehr es mich ärgert, daß Gelder ständig für sachfremde Zwecke eingesetzt werden. Als dann plötzlich etliche Frauen über ihre "lieblichen Kinder" schwärmten und sich gleichzeitig noch darüber beschwerten, daß sie vom Staat zu wenig Geld für ihre Kinder bekommen, antwortete ich: "Es ist schließlich kein Schicksal, wenn eine Frau Kinder bekommt !"

Nicht daß ich jetzt zurücknehmen möchte, daß derjenige der Kinder bekommt, auch finanziell dafür sorgen muß, allerdings sollte man ihm zuvor nicht 2/4 seines Einkommens über Gebühren, Steuern und indirekte Steuern entziehen. Ich will auch nicht eine Grenze festlegen, ab wievielen Kindern die "finanzielle Not" selbstverschuldet ist, doch es ist selbstverständlich, daß die Menschen beim doppeltem Verdienst (oder eben bei halb so dramatischer Besteuerung) wegen wenigen Kindern nicht mehr in finanzielle Not geraten würden.

Ich dachte eher über die Frage nach: "Warum sagst Du etwas, was diese Frauen bestimmt nicht hören wollen ?" Nun die Antwort ist: "Weil's mir herausgerutscht ist - weil meine Wut sich nicht mehr kanalisieren lies, und sich dann von sich aus einen Weg heraus suchte. Das Dumme daran ist, daß sie dann nicht mehr adäquat ausgedrückt werden konnte.

Adäquat ist übrigens ein interessantes Wort, denn es bedeutet umgangssprachlich "angemessen", in der wörtlichen Übersetzung bedeutet es aber (lat. adaequare), sich (den anderen) gleichmachen. Hätte ich mich den anderen "gleichgemacht" hätte ich mich so verhalten müssen, als wenn ich selbst Kinder hätte. Nun gab ich mich aber wie jemand, der sich nicht einmal ein einziges Kind leisten kann. Es ärgert mich zwar wirklich, wenn ich zuvor das ganze Leben gearbeitet habe und nun sehen muß, wie mir das Leben durch die Hand rinnt (obwohl ich jetzt eigentlich genug Zeit für Kinder hätte) Aber es war eben nicht adäquat ...

Im Falle von CFS wird das bestimmt kein Einzelfall gewesen sein. Was passiert denn, wenn die beste Freundin erscheint und sagt: "Jetzt laß dich nicht ständig so hängen, zieh Dich jetzt um und geh dann mit mir auf die Party !" Dann kann's passieren, daß die unter CFS Leidende auch nicht mehr adäquat reagiert, sich verspottet fühlt und sich fürchterlich über die Freundin aufregt. Würde sie aber adäquat reagieren, dann würde sie sich der Stimmung ihrer Freundin anpassen, die sich schon auf die Party freut. Dann würde sie evtl. sagen: "Ich weiß, daß Du es mit mir nicht leicht hast, aber ich wäre Dir dankbar, wenn ich Dich nicht begleiten muß !" Dummerweise hat sie schon im Vorfeld soviel Frust in sich hineingefressen, daß diese Wut unkontrolliert aus ihr herausbricht. Als Konsequenz verliert sie dann auch noch ihre beste Freundin (obwohl sich die Anzahl ihrer Kontakte sowieso schon erheblich reduziert hat). Das Problem: Sie hätte schon vorher ein adäquates Ventil für ihre Wut finden müssen !

Ein üblicheres Beispiel ist der Angestellte, der sich nicht wagt seinem Chef zu widersprechen. Er frißt somit auf seinem Arbeitsplatz den ganzen Tag lang seinen Frust in sich hinein, wonach er mit einem "dicken Hals" nach Hause fährt. In seiner eigenen Familie bricht dann sein Zorn in nicht adäquater Weise aus ihm heraus, sodaß er seine Frau anschreit und seine Kinder schlägt. Obwohl er als teusorgender Familienvater den Frust an seinem Arbeitsplatz nur erträgt, damit seine Familie "finanziell gut versorgt ist", läßt sich seine Frau von ihm scheiden und die Kinder wollen von ihrem Vater auch nichts mehr wissen. Das Problem: Er hätte schon vorher ein adäquates Ventil für seine Wut finden müssen !

Genau dieses "adäquate Ventil" findet ein an CFS Erkrankter jedoch nicht, wenn er sich ständig nur als Mängelwesen ansieht. Selbst wenn er sich selbst einredet: "Ich bin nicht für meine Lage verantwortlich - ich hab mir CFS ja nicht ausgesucht !", dann betrügt er sich damit nur selbst. Er empfindet nicht so, sondern fühlt sich fehlerhaft, mangelhaft, als sozialer Ballast ! Er empfindet so, weil ihm seine "Minderwertigkeit" von der Gesellschaft ständig impliziert / suggeriert wird. Warum haben denn "geistig Behinderte" nicht dieses Gefühl., obwohl sie mit Betreuung 8.000 € im Monat kosten ? Weil ihnen niemand ein Minderwertigkeitsgefühl impliziert ! Auf Dauer kann der ignorierte CFS Kranke auf seine Diskriminierung nur mit Selbsthaß (autoaggressive Wut) reagieren. Verleugnet er aber diese Wut, dann bricht sie zwangsläufig unkontrolliert aus ihm heraus.

Nachdem Verleugnung also nicht funktioniert (damit würden wir uns hier nur gegenseitig fertigmachen), muß die Frage gestellt werden, wer denn wirklich "schuld" ist. Die Wut muß richtig kanalisiert werden ! Kommt es wirklich einer "kriminellen Handlung" gleich, wenn wir nicht mehr "voll erwerbsfähig" sind ? Nun - es ist nicht gerade "natürlich", wenn Menschen einem derartigem Leistungsdruck ausgesetzt werden. In anderen Ländern arbeiten Menschen auch nicht mehr wie 2-3 Std., selbst unsere fernen Vorfahren haben als Sammler und Jäger nur 2-3 Std. am Tag mit der Jagd verbracht und Tiere verbringen damit auch nicht mehr Zeit. Es ist also keineswegs "normal", sodaß wir uns fragen müssen, warum wir überhaupt länger wie 2-3 Std./Tag arbeiten müssen.

Komisch, daß in anderen Ländern selbst HIV Kranke noch von ihrem Einkommen leben können, obwohl sie noch nicht einmal lesen und schreiben gelernt haben. Wie ist es möglich das ein arbeitsloser Afrikaner seine 14 Kinder ernähren kann, obwohl er auch nicht lesen und schreiben gelernt hat, ich aber selbst nach einem abgeschlossenem Studium nicht einmal ein einziges Kind ernähren kann ? Also nochmal: Wer trägt für die deutschen Verhältnissen wirklich die Verantwortung ? Wie läßt sich die Wut adäquat kanalisieren ?
 
Naja, ein paar interessante Gedankenansätze sind dabei, aber besonders übersichtlich ist der Text jetzt nicht. ;)

Aber ich stimme dir zu, dass der CFS-Patient auf Dauer wohl mit Selbsthass reagieren wird. Ich finde das eine sehr interessante Überlegung und glaube, dass sie zutrifft.
Wer über Jahre mit Unverständnis und ungerechtfertigten Vorwürfen konfrontiert wird, baut Aggressionen auf. Kombiniert mit einer gewissen Auswegslosigkeit (die Chance, nie mehr zu gesunden, besteht) führt dies zu einer wütenden Verzweiflung. Ähnlich wie bei jemandem, der gefangen wird und sein Dasein in einem Kerker fristet, den er wohl nie mehr verlassen wird.

Gegen wen soll ich die Aggression dann noch richten, wenn nicht gegen sich selbst? Solche beschriebene Gefangene verstümmeln sich mit der Zeit auch selbst.
 
Wuhu,
meine Gedanken dazu sind ähnlich; Eine große Wut stellte sich als bald ein, richtete sich gegen Menschen, die dennoch (trotz Unverständnisses) zu mir hielten - in wie weit gegen mich selbst - tja, negative Gedanken zählen sicherlich auch dazu...

Die Wut ist nun nach so vielen Jahren nicht mehr so stark, aber ein Funken ist freilich immerwährend da (und Funken führten schon zu riesigen Waldbränden ;)); Aber was ich ebenso immer verspür(t)e ist diese allumfassende Ohn-Macht (im wahrsten Sinne der Worte); Womöglich mit mehr Wissen um eine Sache ausgestattet, wohl schon Abdrücke an der Kalktünche der diversesten Windmühlen hinterlassen...

Mit immer wieder spärlichst und fragwürdigst mobilisierter Kraft gesellschaftliche und bürokratische Stationen erreicht und im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten auch Unterstützung erhalten; Aber auch hier: zum "Leben" zuwenig, zum "Sterben" zu viel; Doch ich bin (wieder) in der Lage, für mich selbst zu handeln - aber was ist mit all denen, die alleinstehend bettlägrig sind?! Also auch eine sehr große Belastung der wenigen oder einzelnen Person/en, die noch zu einem stehen und für einen nach außen hin handeln; Denn diese Stationen und Möglichkeiten sind (auch im übertragenen Sinne) Hol- und keine Bring-"Schulden"...

Es wunderte mich nicht, verschlimmerte sich CFidS/ME auch (nicht nur) durch solche (psychischen) Abwärtsspiralen - und aus "Teufelskreisen" kommt man ohne Hilfe anderer eben nicht raus... Und, das Schlimmste, die Verantwortlichen (gesellschaftlichen/bürokratischen "Entscheider") negieren diese notwendigste Hilfe von Außen - wie bei anderen Thematika auch - komplett :mad: (der "Wut-Funken-Smilie").
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo alle miteinander.

Ja diese Wut ich habe es auch erlebt,dabei habe ich versucht mir das Leben zu nehmen ,es ist nicht auszuhalten man sucht wirklich einen Schuldigen und man wird ihn auch finden wenn man lange genug sucht.
Am Ende landet man bei der Politik ,wie immer.
Vor lauter Wut habe ich zu Hause schon den Putz von den Wänden gekratzt..............aber warum,warum war ich überhaupt so wütend.
Darüber muste ich lange nachdenken ,vieleicht weil man sich nicht um mich kümmert ? Falsch man kümmert sich doch um mich man behandelt mich und versorgt mich,was ist es dann,fehlt mir Liebe und zuneigung........nein alle sind lieb und lieben mich und erfüllen mir jeden Wunsch,ich weiß nicht warum ich so wütend bin ,vieleicht wegen der Rentenversicherung die mir die Rente nicht geben will und alles macht damit ich sie auch nie bekomme auch wenn die Papiere verloren gehen,sie machen alles nur um nicht zahlen zu müssen.
Ja das macht mich wütend aber was soll ich daran ändern ich will doch in meinem Alter doch nicht mehr kriminell werden.
Jahre lang bin ich bald wahnsinnig geworden dann habe ich mal im Internet geforscht ,alles mögliche habe ich gelesen und bin zu dem Scxhluss gekommen das ich versuchen werde mich nicht mehr aufzuregen damit mache ich nur mich selber kaputt die anderen lachen nur darüber.
Ich versuche jetzt die Zeit für mich zu nutzen und schöne Sachen mache,was eben halt noch geht,und es klappt und ich merke das es mir langsam besser geht.
Es ist klar wenn ich mich jeden Tag ärger und aufrege dabei kann man nicht gesund werden und es wird sich keiner ändern nur weil wir heulen ,keiner.
Ich hoffe es wird sich auch keiner aufregen was ich hier für müll schreibe das liegt am Gehirn und den anderen Krankheiten.
Ich werde mir jetzt noch was Karneval anschauen das lenkt mich ab.


Alles Liebe

Grille
 
Hallo,

ich bin seit 2009 an CFS erkrankt. Habe auch die Diagnose G 93.3 gestellt bekommen.
Damit abfinden kann ich mich nicht. Ich bin alleinerziehend, habe die panische Angst, dass alles noch schlimmer wird, gerade an den Tagen, wo das Bett mein Aufenthaltsort ist (wie heute). Zurzeit habe ich Stress mit der Krankenkasse, mit dem Jugendamt (Hilfe für meinen 13jährigen Sohn), mit dem Vermieter. Ehrlcih gesagt, denke ich oft daran, dass ich das nicht mehr länger ertragen kann, aber ich kann meinen Sohn nicht im Stich lassen.
Das Leben mit CFS finde ich unerträglich!!! Da mein Zustand sich eher verschlechtert, kann ich zurzeit auch keine positiven Ansätze sehen :mad:!

LG Maiglocke
 
Arme Maiglocke ich kann dich sehr gut verstehen ich habe auch drei Kinder alleine großziehen müssen und damals war das noch richtig schlimm.
Man ist echt ein armer Tropf in dieser Welt und nur weil die der Meinung sind man schaffe das nicht alleine kommt auch noch das Jugendamt was man gerade jetzt am wenigsten gebrauchen kann.
Ich kann dir sehr gut nachfühlen wie es dir geht aber halte bitte durch für dein Kind und auch für dich.
Es wird auch mal wieder besser und dann kannst du stolz sein das du es alleine geschaft hast.
Heute weiß ich gar nicht mehr wie ich das alles bewältigt habe aber es es geht immer weiter wir können die Welt und die Sorgen nicht anhalten.
Kämpfe tu das für deinen Sohn du schafst das es kommen noch zeiten da kannst du dich ausruhen aber jetzt must du nochmal reinhauen.
Vieleicht täte dir eine Kur oder so etwas ganz gut ,vieleicht kann man das mit deinem Sohn irgendwie in einklang bringen.
Ich wünsche dir alles gute mach es gut und frag den Arzt ob es noch was besseres an Medis gibt.

Alles Liebe

Grille
 
Hallo, Grille,

danke für Deine Antwort. Mal sehen, wie das alles weitergeht. Ich habe am Mittwoch einen Termin in der Charité, vielleicht kann mir der Arzt dort noch weiterhelfen. Allerdings gibt es ja bei CFS keine allgemeingültige Therapie.
Die Sache mit meinem Sohn muss ich unbedingt in den Griff bekommen, denn erst nach dem Schulwechsel hat er eine negative Entwicklung genommen und lässt sich von den falschen Typen beeinflussen. Es ist nur blöd, wenn man gerade in solchen Situationen nicht die benötigte Kraft hat.

Es kommen hoffentlich bald wieder bessere Zeiten!!!

Danke und liebe Grüße
Maiglocke
 
Liebe Maiglocke
Wenn ich dir doch nur helfen könnte.
Ich kann dich nur ein bisschen trösten und dir sagen es wird bestimmt wieder besser aber auch das ist nicht immer der Fall.
Mein Sohn Oliver ist damals auch total abgerutscht,die Polizei war im Haus es war schrecklich sogar mit Drogen hatte er was am Hut ich habe echt gedacht ich drehe durch,was macht man dann ,ja das ist hier die große Frage.
Meine zwei anderen Kinder sagten Mama lass ihn der kommt schon wieder zu sich.
Ist er dann auch Gott sei Dank nachdem man ihm den Führerschein abgenommen hat wegen Drogenkonsum und ich geweint habe war es dann vorbei und er entwickelte sich wieder zu einem normalen Menschen.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen das auch dein Sohn den richtigen Weg wieder findet.
Ich drück dich ganz lieb.
Bis dann mal

Grille:kiss:
 
Hallo Grille,

ich hoffe auch, dass der Spuk eines Tages vorbei ist. Er war immer ein lieber und recht ruhiger Junge, aber seine neuen Freunde ziehen ihn richtig mit in den Sumpf - Körperverletzung, Diebstahl, Fehlstunden in der Schule usw.
Ich hoffe auch sehr, dass es irgendwann mal wieder besser wird. Am nächsten Montag haben wir einen Termin mit dem Jugendamt. Ich möchte gerne einen Familienhelfer für ihn bekommen. Vielleicht fehlt ihm in der Pubertät ja auch der Vater (bin alleine).

LG Maiglocke
 
Hallo liebe Maiglocke
Ich kann dich sehr gut verstehen,es liegt nicht daran das der Vater fehlt was glaubst du vie viele Familien diese Probleme haben auch mit Vater ,mach dir jetzt bloß keine Vorwürfe.
Das ist heute so,meistens kriegen sie sich wieder ein.
Hohl dir ruhig hilfe damit du nicht die ganze Verantwortung alleine tragen must.
Ich war auch gerade dabei hilfe zu hohlen als mein Sohn dann doch wieder vernünftig wurde.
Manchmal denke ich so darüber nach wie ich das alles ausgehalten habe damals ,ich drück dich ganz lieeb und denke dran es geht vorüber hoffen wir das mal:kiss:
Wenn er mit sich reden lässt dann versuche es sag ihm wie weh es dir tut was er da macht und was das für einen Zukunft werden soll.
Na ja alles leichter gesagt als getan.
Alles Liebe

Grille
 
Hallo, Grille,

es ist echt nicht so einfach mit dem REDEN. Er macht dicht!!! Ich hoffe, dass ich einen Familienhelfer bekomme. Vielleicht wäre ein Mann garnicht so schlecht. Die Mutter ist ja in diesem Alter ziemlich out.
Wenn ic nur mehr Kraft hätte!!! Mein Charitébesuch hat mich ganz schön runtergezogen. Es gibt für CFS keine Therapieempfehlung und auch keine Weiterbehandlung durch die Charité, weil die Krankenkassen das nicht bezahlen.

Vielen Dank und liebe Grüße
Maiglocke
 
Hallo Maiglocke,

darf ich da
Mein Charitébesuch hat mich ganz schön runtergezogen. Es gibt für CFS keine Therapieempfehlung und auch keine Weiterbehandlung durch die Charité, weil die Krankenkassen das nicht bezahlen.
bitte mal nachhaken? Was hat man Dir genau gesagt oder vielleicht sogar schriftlich gegeben? Sinnlose Therapieempfehlungen gibt es ja zuhauf, aber gar keine, und dann noch mit der Begründung - das läßt tief blicken. Zumal von der Institution Charité!

Wenn Du einen geschickten Rechtsanwalt hättest, könntest Du Dir mit Hinweis auf das Düsseldorfer Sozialgerichtsurteil von 2006, in dem ein Versorgungsmangel und Systemversagen bescheinigt wurde, vielleicht sogar eine privatärztliche Behandlung erstreiten.

Dein Beispiel zeigt einmal mehr eindrucksvoll, dass hier massive Systemkritik berechtigt ist.

Grüsse
Castor
 
Hallo!

Castor, sehr interessant, was Du da gepostet hast.

Liebe Maiglocke!
Wenn die Leute auf dem Jugendamt bei Dir in Ordnung sind,
dann hole Dir unbedingt von dort jemanden.

Therapiegespräche wirst DU nicht brauchen.
Aber Begleitung für Deinen Sohn.

Ich weiss nicht, wie dein Umfeld ist, aber wenn wirklich kaum
Männer für Deinen Jungen als Kontaktpersonen und Identifikationsfiguren da sind, dann fehlt ihm das tatsächlich.

Und vergiss gleich das Wort "Schuld" - wenn es dich heimsucht.
Es gibt keine!!!!!!

Auch wenn es sich grässlich anhört: Erziehungsbeistandschaft...
da wäre es möglich, gezielt für deinen Jungen jemanden zu bekommen,
der auch mit ihm etwas unternehmen kann und sich ein gutes Stück mit ihm
reibt.

Versuche es als mögliche Hilfe zu sehen, nicht aber als Dein Versagen!
Die Gefahr, dass er entgleitet besteht, und du kannst Dich nicht darauf
verlassen, dass es sich von alleine regelt.

Alleine erziehen ist schwer genug.
Alleine erziehen und aber krank zu sein - ein Unding.

Ich weiss, wovon ich rede.

Die meisten Jugendämter haben den Stand von vor zehn Jahren Gott sei Dank nicht mehr.
Liebe Maiglocke, sprich mit ihnen, taste dich ran.
Auch das wird wieder anstrengend sein.
Aber es kann dir Entlastung bringen, wenn es soweit wäre.
Und deinem Jungen Halt.

Dass sie sich reiben, Dich vom Sockel kippen wollen als Mama - ist normal.
Wenn dir die Kraft fehlt und ihm der Vater oder das gute Männliche
dann ist es fast nur logisch.
Leider.
Er meint das nicht böse und Du hast nicht versagt.
Es ist einfach so.

Sie "suchen" sich ihre Identifikation dann meist bei scheinbar Stärkeren, weil sie sich selbst ohnmächtig fühlen und werden sehr beeinflussbar durch andere.


Und wie Grille sagt, das kann in allen Familien vorkommen.
Auch mit einem Vater.
Auch die können erkranken, abwesend sein durch andere Dinge, innerhalb einer Familie.
Für uns wird es nur härter und bedrohlicher, weil wir ganz alleine sind.

Und wirklich jemand fehlt in dieser Zeit, der die Verantwortung mit
uns zusammen trägt.

Ich wünsche dir die Kraft für die nächsten Schritte.

Ganz liebe Grüße
von Felis
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo, Grille, Castor und Felis,

danke für Eure Zeilen. Ich werde mich natürlich weiter durchbeißen. Es gibt ja auch keinen anderen Weg. Was die Charité betrifft, weiß ich nicht, ob ich die Kraft habe mich mit denen anzulegen. Ich kann nicht an mehreren Fronten kämpfen. Jetzt brauche ich die Kraft für das Problem mit meinem Sohn.
Eine Reha seht auch noch bevor, obwohl diese wohl bei CFS ziemlich aussichtslos ist...

Vielen Dank an Euch und liebe Grüße
Maiglocke
 
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