Hallo zusammen!
Ich möchte nun doch noch eine Stellungnahme abgeben, nachdem
so schöne Anwenderberichte hier ganz unerschrocken präsentiert
wurden!
Zum Kupfer:
Togi hat aus meiner Sicht alles Wesentliche zu dieser Studie gesagt:
Sie hat eben nicht ergeben, dass es unter Vitamin C-Einnahme zu
einer gefährlichen Abnahme von Kupfer/Enzymspiegeln kommt, sondern
sie hat nur festgestellt, dass die Spiegel leicht abgesunken sind, im
Rahmen völlig normaler Werte. Für Menschen wie mich, die das Kupfer
relativ kritisch sehen, sogar im Rahmen leicht erhöhter Ausgangswerte.
Generell werden Studien für mich erst spannend, wenn eine ganze Reihe
von unterschiedlichen Studien aus verschiedenen Blickwinkeln zu ähn-
lichen Ergebnissen kommen. Davon kann hier ebenfalls keine Rede sein.
Was mir noch wichtig erscheint, da ich hier immer wieder die falsche
Verwendung des Begriffes "signifikant" lese: Dass eine Studie signifikante
Aussagen ergibt, ist eines der ganz wesentlichen Ziele einer jeden Studie.
Wenn sie keine signifikanten Ergebnisse abliefert, dann war sie praktisch
ein völliger Fehlschlag. Mit Signifikanz ist aber nicht Bedeutung gemeint!
Der Begriff sagt lediglich aus, dass die ermittelten Ergebnisse deutlich
aus dem statistischen Rauschen herausragen. Die Bewertung des Ergeb-
nisses ist aber wieder etwas völlig Anderes und häufig auch gar nicht
Bestandteil der jeweiligen Studie.
Im Falle VC ./. Kupfer kann man zudem auf etliche Jahrzehnte praktische
Erfahrungen zurückblicken, und keiner der großen Praktiker hat je über
nennenswerte Probleme mit den Kupferspiegeln berichtet, und das auch
bei intravenösen Dosierungen, die hier so manchen Bedenkenträger zu
einem Blutsturz treiben könnten.
Dazu kommt, dass gerade in DE ein Kupfermangel ein eher selten beob-
achtetes Phänomen ist und man viel häufiger ein Problem mit erhöhten
Spiegeln hat. Und die würde ich jetzt wieder sehr ernst nehmen, denn
für mich ist bei Eisen und Kupfer stets ein niedrig normaler Pegel das
Ziel, da das beides sehr aggressive Radikale sind, die auch erheblichen
Schaden anrichten können.
Davon abgesehen sehe ich auch das Umfeld genau wie Togi: Wer ein
Problem mit der Mineralstoffversorgung hat, sollte da unter VC-Hoch-
dosis verstärkt ein Auge darauf halten. Die Problemmineralien sind
dabei für mich aber hauptsächlich Magnesium und Zink, aber selbst-
verständlich ist auch ein stark erniedrigter Kupfer/Eisenspiegel prob-
lematisch. Die Lösung kann für mich aber nicht sein, dem Mineralmangel
noch einen VC-Mangel hinzuzufügen, sondern die Mineralien eben über
gesunde Ernährung und NE verstärkt zuzuführen.
Und um das auch noch zu sagen: VC hat sich in der Praxis meist dadurch
ausgezeichnet, erniedrigte Ferritinspiegel anzuheben, und auch bei Kupfer
wird das berichtet. Der Grund ist jeweils der Gleiche: Die Reduktion von
Eisen und Kupfer verbessert die Resorption aus der Nahrung.
Zur Säure:
Wahrscheinlich war das noch nie Thema in diesem Thread, obwohl ich es
doch ganz anders in Erinnerung habe: Wer ein Problem mit der sauren
Ascorbinsäure hat oder meinetwegen auch nur befürchtet, der nimmt
nicht Ascorbinsäure sondern Natriumascorbat. Das ist dann überhaupt
nicht sauer, aber leider auch deutlich teurer und etwas weniger wirksam.
Mit Natriumascorbat würde ich aber nicht mehr als etwa 10g Tagesdosis
fahren, da man sonst nicht unerhebliche Mengen an Natrium aufnimmt.
Eine Anwenderin macht derzeit sehr fundierte Versuche mit der Pufferung
durch Natriumbikarbonat. Ich hoffe, dass sie hier in einigen Wochen über
ihre Erfahrungen berichtet.
Zur Dosierung:
Auch hier habe ich den Eindruck, dass kaum eine Info aus diesem
Thread wirklich angekommen ist. Niemand, noch nicht mal ich, "empfiehlt"
eine Tagesdosis von 100g oder mehr. Das sind Dosen, die sich bei
erheblichen Erkrankungen über relativ kurze Zeit ergeben können, um
die Darmtoleranz zu erreichen. Und die Menschen, die sich diese Dosen
"antun" wissen in der Regel sehr genau, warum sie das tun und erzielen
auch häufig sehr schöne Erfolge damit.
Übliche Tagesdosen liegen im Bereich von 3 bis 15g, und ich bin immer
schon recht zufrieden, wenn ein Anwender 3g gut verteilt über den Tag
einnimmt, weil er dann im sicher wirksamen Bereich der Dosierung ist.
Der ganze Sinn meiner Beteiligung an diesem Thread war, die Furcht vor
dem "gefährlichen" Vitamin C zu verscheuchen und kranke Menschen zu
ermutigen, einen mindestens dreimonatigen Test mit wirksamen Dosen
von mindestens 3g durchzuführen. Ich kann mich nicht erinnern, je be-
hauptet zu haben, dass das immer und in jedem Fall zu durchschlagenden
Erfolgen führen würde. Das wäre auch etwas vermessen, denn welche
Therapie hätte jemals eine 100%-Erfolgsquote vorzuweisen gehabt.
Eine gute Erfolgsaussicht ist in meinen Augen aber schon mehr als genug
Grund für einen Versuch, vor allem wenn man auch Kosten und Risiken
vernünftig abwägt.
Ich kann gut verstehen, dass mittlerweile keiner mehr Lust hat, diesen
aufgeblähten Thread durchzuarbeiten. Hier hat sich jemand sehr viel
Mühe gegeben, die wesentlichen Informationen neutral und übersicht-
lich zusammenzustellen:
Vitamin C hochdosiert - Sämtliche Einträge - vBulletin-Lexikon - Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen
In diesem Forum gibt es auch noch einen relativ übersichtlichen
VC-Thread, den ich abonniert habe. Wer also mir eine Frage stellen
möchte ...
Forschung Vitamin C hochdosiert - Hilfe bei Autoimmunerkrankungen und Schutz vor Infekten? - Autoimmune Schilddrüsenerkrankungen
Viele Grüße
Heinz