Protest gegen Psychiatrisierung durch neue "Leitlinien Müdigkeit"

Protest gegen Psychiatrisierung durch neue "Leitlinien Müdigk

Ja, Leit-, oder Leid-, oder Lügenlinie, hin - oder her.
Mir geht`s hier um die Demütigung, oder Entwürdigung UND um die Wirkung in der Öffentlichkeit und Politik.
Wird die Krankheit als psychische verstanden, wird davon ausgegangen, dass eine Versorgung der Patienten gegeben ist.
Medizinisch und wirtschaftlich.
Die Wirkung in der Öffentlichkeit ist sekundär, solange die Frage nach Diagnostik und Therapie ungeklärt ist. Mal angenommen, Du hast die Bestätigung einer organischen Erkrankung. Dann musst Du einen Doc finden, der bereit ist, eine tiefgehende Diagnostik durchzuführen. Davor haben schon die meisten Sch*** - mal außen vor gelassen, ob sie es überhaupt könnten. Und selbst wenn das geklärt wäre. Wer soll die Therapie finanzieren? Du musst klagen!

Immer, bei jedem Schritt steht das Positionspapier ("Popa") der ÄK Nordrhein im Weg, das von korrupten Gutachtern als alleinige Referenz missbraucht wird. Ein Literaturverzeichnis in Gerichtsgutachten? Nö! Die bügeln ALLES mit dem Popa vom Tisch. Das kann man natürlich nur wissen, wenn man diese ganzen Stationen durchlaufen hat oder wenigstens Patienten kennt, denen es genau so ergangen ist.
Gute Frage! Ich dachte, Du als ME-Foren-Verteidigungsminister hättest dazu z.B. eine Idee ;)
Klar! Zuerst muss das richtige Ziel angepeilt werden. Mit dem Popa lassen sich viel mehr Probleme auf einen Schlag aus der Welt räumen. Dazu gehören auch die Köpfe der verantwortlichen, scheinheiligen Funktionäre. (Der hier z.B. sitzt auch im Bundestag!)

Die LL wäre als Angriffspunkt pure Energieverschwendung! Mein Tipp: Druck´ die LL aus, schneid´ alles in Streifen und deponier´ den Papierstapel in der Nähe des Lokus. Das ist das Beste, was man damit machen kann. :D
Aber es muss doch kompetente Leute geben, die i.d. Lage sind für Recht zu sorgen :confused:
Alle bequem und korrupt. Die bewegen sich erst, wenn das Nichtstun größere Nachteile für sie persönlich hat als das Handeln. Und wie schafft man das? Tja, das ist Fleiß, Hartnäckigkeit und ein wenig Kunst...;)

Grüsse!
 
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...
Dann musst Du einen Doc finden, der bereit ist, eine tiefgehende Diagnostik durchzuführen. Davor haben schon die meisten Sch*** -... Und selbst wenn das geklärt wäre. Wer soll die Therapie finanzieren? Du musst klagen!

Und genau da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Wird weiter die Psyche als Ursache herangezogen, wird die Notwendigkeit vernünftiger Diagnostik negiert, wodurch wiederum vermeintlich keine ME relevanten therapeutischen Konsequenzen benötigt werden.
Irgendwo muss ja dieser geschickt konstruierte Kreis gebrochen werden.

Immer, bei jedem Schritt steht das Positionspapier ("Popa") der ÄK Nordrhein im Weg
Da das nicht fortwährend die Antwort auf alle Fragen sein kann,...
...muss das richtige Ziel angepeilt werden. Mit dem Popa lassen sich viel mehr Probleme auf einen Schlag aus der Welt räumen. Dazu gehören auch die Köpfe der verantwortlichen, scheinheiligen Funktionäre.

Und wie schafft man das? Tja, das ist Fleiß, Hartnäckigkeit und ein wenig Kunst...;)
...und geheim? Kennst Du ganz zufällig jemanden, der diese Tugenden hoffnungsvoll einsetzt?? Kann ich mich wieder hinlegen :p)?


Die LL wäre als Angriffspunkt pure Energieverschwendung!
Ja, o.k., hast mir den Kopf gewaschen. Verstehe. Grummel...ich will irgendetwas konstruktives gegen diesen Haufen tun. Aber was? Was im Rahmen meiner Möglichkeiten?

Mürrische Grüsse
 
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Zitat Leitlinen Müdigkeit, PDF S.42:

"Die sich bald einstellenden physiolo-
gischen Sekundärveränderungen durch fehlende Aktivität (Dekonditionie-
rung) bestätigen diese eigentlich ja nicht begründeten Auffassungen: Be-
wegung führt jetzt definitiv zu Beschwerden, die sich durch Ruhe kurzfris-
tig bessern! Damit ist ein Teufelskreis in Gang gekommen, der wiederum
zu Ausweichen, Vermeidung, Hilflosigkeit und depressiver Stimmung
führt. Es kann vermutet werden, dass die Entwicklung dieser Abläufe
durch die öffentliche Präsenz von Krankheitsbegriffen wie der myalgi-
schen Enzephalomyelitis, der Yuppie Flu, Postviral Fatigue usw. gefördert
wird (242-243)."


Aha! Öffentliche Präsenz und Krankheitsbegriffe führen zum Teufelskreis.

Also aus deren Sicht wären keine öffentliche Präsenz und keine Krankheitsbegriffe besser.

Leider gibt es die Pressefreiheit.:ironie:

Wieviele Leute mit CFS, MCS, Borreliose ... werden wohl durch solche Propaganda täglich in den Tod getrieben?
Und noch schlimmer: Die armen Menschen können sich i.d.R. nicht mal - auch nur ansatzweise - dagegen wehren.
 
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2fast4you,

genauso ist es!

Lg
sonneundregen
 
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An den neuen Leitlinien arbeitet Henningsen schon seit über zehn Jahren.
Er selbst hält die "Auswirkungen noch nicht absehbar"

Nachlesbar hier:




Veranstaltung
24.09.2011
5. Bad Ausseer Symposium
für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Programm Samstag, 24. September 2011


Klinik der somatoformen Störungen
Univ.-Prof. Dr. med. Peter Henningsen, Technische Universität München

Zitate aus der Präsentation:


Aktuelle Leitlinienentwicklung

Leitlinie Klinische Psychologie

„Psychotherapie somatoformer Störungen“

Federführung Klinische Psychologie

Beteiligung Psychiatrie, Psychosomatische Medizin

enge Kooperation mit AWMF-Leitlinie

Fertigstellung auch 2011


..........

Fazit

Die Kategorie “somatoforme Störungen” wird ersetzt durch
eine deutlich veränderte Nachfolge-Kategorie war nicht selbstverständlich!

Auswirkungen noch nicht absehbar…
.......

Ätiologiemodelle sind bio-psycho-sozial, diagnostisch-therapeutische Haltung entsprechend:

“Sowohl-als-Auch statt Entweder-Oder”

Verschränkung der Versorgungsebenen und stepped care

Psychosomatische Behandlung ist “Störungsorientierte

Psychotherapie plus”

Die Behandlung auch dieser “schwierigen” Patienten kann befriedigen und Spaß machen!

AMEOS :: Home


AMEOS :: Veranstaltung
 
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Fatigatio Berlin: Mitgliederinfo durch den Vorstand ( noch 3 Personen ):

Mit Veröffentlichung der Leitlinien Müdigkeit und der teilweise darin enthaltenen Verachtung
der Betroffenen gegenüber, hat sich gezeigt, dass trotz Veto, Informationen und
Teilnahme an den Beratungen zur Überarbeitung der LL sich nicht viel bewegt hat
und sich die DEGAM weiterhin in ihrem gewohnten Fahrwasser bewegt.
 
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"Der teilweise darin enthaltenen Verachtung"???

Aufgrund genau dieses devoten Auftretens konnte das passieren, was der Fatigatio nun so trivialisierend darstellt. Pfui!
 
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... und sich die DEGAM weiterhin in ihrem gewohnten Fahrwasser bewegt.

Da hat sie ja schon mal was mit dem Fatigatio gemeinsam... Der bewegt sich schließlich (nicht nur in dieser Frage) ebenfalls in dem von ihm "gewohnten Fahrwasser".
 
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Im Fahrwasser bewegen trifft´s nicht ganz. Die machen allesamt höchstens "Toter Mann"! :mad:
 
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Hallo alibiorangerl,

eine neue Diskussion, ein neuer Thread scheint mir überflüssig. Ich denke, da kann man die Inhalte beinahe beliebig austauschen. Im Kern dreht es sich um dieselbe Problematik.

Grüsse!
 
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Bis es soweit ist, wird wohl noch viel unnötig gelitten und auch gestorben werden.

Endlich Aussicht auf Heilung für 8.000.000

Norwegische Onkologen haben den jahrzehnte langen Streit um die Ursache sogenannter neuropsychiatrischer Krankheiten (Depressionen, Psychosen, Neurosen, somatoforme Störungen, ADHS, Altersdepression, Pubertätsneurose etc.) beendet. Psychisch oder biologisch/körperlich? Letzeres ist nun endgültig bewiesen.

Mit einem Krebsmittel zerstörten sie bei chronisch Kranken einen Teil des Immunsystems – dadurch verschwanden auch die neuropsychiatrischen Symptome.
Dadurch ist auf drastische Weise bewiesen, das ME-CFS und ähnliche neuropsychiatrische Erkrankungen nicht psychisch, sondern immunvermittelt sind. Der Unterschied? Immuntherapie und Aussicht auf ein Heilung statt lebenslanger Psychopharmaka oder gar Psychiatrisierung!
 
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Wuhu,
ich hab leider auf einen "kleinen" Unterschied nicht hinweisen können -
... eine neue Diskussion, ein neuer Thread scheint mir überflüssig. Ich denke, da kann man die Inhalte beinahe beliebig austauschen. Im Kern dreht es sich um dieselbe Problematik.
- dort kann man auch als Betroffener (Kranker oder Angehöriger) seinen Senf hinzufügen (bis 29.02.2012) - und die S 3 Leitlinie "Umgang mit Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und somatoformen Körperbeschwerden" ist doch auch für ME/CFidS wichtig?! (vielleicht hab ich aber auch nur etwas mißverstanden, hab ziemlich viel um die Ohren, also bitte nicht bös sein, falls)
:idee:
 
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An den neuen Leitlinien hat auch die DEGAM mitgearbeitet. Das ist jene Fachgsellschaft, die auch die

DEGAM-Leitlinie Nr. 2 Müdigkeit
https://leitlinien.degam.de/uploads/media/DEGAM_LL_Muedigkeit_Langfassung_2011_2.pdf erstellt hat.


In Zukunft wird also jeder Hausarzt wissen, wie er sich gegenüber bestimmten Symptomen zu verhalten hat.

Hier nochmal zum anklicken, S3- Leitlinie „Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme
Körperbeschwerden“ (051/001): Langfassung


Auf den ersten beiden Seiten findet man

Deutsche Gesellschaft für
Allgemeinmedizin und
Familienmedizin (DEGAM)
(Mandatsträger: Markus Herrmann)

und weitere teilnehmende/ federführende Fachgesellschaften und Verbände:

Deutsches Kollegium für
Psychosomatische Medizin
(DKPM) (federführend)
(Mandatsträger: Peter Henningsen)

Deutschen Gesellschaft für
Psychosomatische Medizin und
Ärztliche Psychotherapie e.V.
(DGPM) (federführend)
(Mandatsträger: Peter Henningsen)

Deutsche Gesellschaft für
Psychosomatische
Geburtshilfe und Gynäkologie
(DGPFG) (Mandatsträgerin:
Friederike Siedentopf)

Deutsche Gesellschaft für
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde,
Kopf- und Hals-Chirurgie
(DGHNO) (Mandatsträgerin:
Astrid Marek)

Deutsche Gesellschaft für
Allgemeinmedizin und
Familienmedizin (DEGAM)
(Mandatsträger: Markus Herrmann)

Deutsche Gesellschaft für
Urologie (DGU)/ AK
Psychosomatische Urologie
und Sexualmedizin
(Mandatsträger: Dirk Rösing)

Deutsche Gesellschaft für
Psychiatrie, Psychotherapie und
Nervenheilkunde (DGPPN)
(Mandatsträger: Volker Arolt)

Deutsche Gesellschaft für
Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde (DGZMK) /AK
Psychologie und
Psychosomatik
(Mandatsträgerin: Anne
Wolowksi)


Deutsche Gesellschaft für
Chirurgie (DGCH) (Mandatsträger:
Marcus Schiltenwolf)


Deutsche Gesellschaft für
Gynäkologie und Geburtshilfe
(DGGG) (Mandatsträgerin.
Friederike Siedentopf)

Deutsche Gesellschaft für Innere
Medizin (DGIM) (Mandatsträger:
Hubert Mönnikes)

Deutsche Gesellschaft für
Kardiologie (DGK)
(Mandatsträger: Karl-Heinz
Ladwig)


Deutsche Gesellschaft für
Neurologie (DGN)
(Mandatsträgerin: Marianne
Dieterich)

Deutsche Gesellschaft für
Rheumatologie (DGRh)
(Mandatsträger: Wolfgang Eich)

Deutsche Gesellschaft für
Psychoanalyse, Psychotherapie,
Psychosomatik und
Tiefenpsychologie (DGPT)
(Mandatsträger: Gerd Rudolf)

Deutsche Gesellschaft für
Verdauungs- und
Stoffwechselkrankheiten
(DGVS) (Mandatsträger: Hubert
Mönnikes)

Deutsche Psychoanalytische
Vereinigung (DPV)
(Mandatsträger: Ulrich Schultz-
Venrath)

Deutsche Gesellschaft für
Orthopädie und
Orthopädische Chrirurgie
(DGOOC) (Mandatsträger:
Marcus Schiltenwolf)

Deutsche Gesellschaft für
Medizinische Psychologie
(DGMP) (Mandatsträgerin: Heide
Glaesmer)

Deutsche Dermatologische
Gesellschaft (DDG)
(Mandatsträger: Uwe Gieler)


Deutsche
Gesellschaft für
Verhaltensmedizin
und
Verhaltensmodifikation
(DGVM)
(Mandatsträger:
Winfried Rief)

Deutsche Gesellschaft für
Allergologie und Klinische
Immunologie (DGAKI)
(Mandatsträger: Uwe Gieler)

Fachgruppe Klinische
Psychologie und
Psychotherapie der Deutschen
Gesellschaft für Psychologie
(DGPs) (Mandatsträgerin:
Alexandra Martin)

Deutsche Gesellschaft für
Kinder- und Jugendmedizin
(DGKJ) (Mandatsträgerin:
Kirsten Mönkemöller)

Gesellschaft für Hygiene,
Umweltmedizin und
Präventivmedizin (GHUP)
(Mandatsträgerin: Caroline Herr)

Deutsche Gesellschaft für
Sozialmedizin und Prävention
(DGSMP) (Mandatsträger:
Wolfgang Deetjen)

Deutsche Gesellschaft für
Arbeitsmedizin und
Umweltmedizin (DGAUM)
(Mandatsträger: Dennis Nowak)

Deutsche
Arbeitsgemeinschaft
Selbsthilfegruppen (DAG
SHG) (Mandatsträger: Jürgen
Matzat)


www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische
 
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S3- Leitlinie „Nicht-spezifische, funktionelle und somatoforme
Körperbeschwerden“ (051/001): Langfassung


Einige Zitate aus dem Text der neuen Leitlinien:


Seite 126


Empfehlung 73: Subjektive Ursachenüberzeugungen des Patienten („Laienätiologie“, z.B. umstrittene

toxikologische Annahmen bei umweltbezogenen Beschwerden) sollten frühzeitig erfragt werden, auch um

später bei der Erweiterung in Richtung auf ein biopsychosoziales Krankheitsmodell daran anknüpfen zu

können (Praxistipp 8.3.). Dabei sollte dem Patienten ausdrücklich mitgeteilt werden, dass seine eigenen

Annahmen für die Einschätzung der Beschwerden wichtig sind (Evidenzgrad: 3).

CAVE: Somatische Erklärungsmodelle werden oft, gerade zu Beginn des Krankheitsverlaufs, durch

inadäquates ärztliches Verhalten gefördert!



Seite 159


Empfehlung 99: Dem Patienten sollten die Beschwerden in anschaulicher Weise erklärt werden, z.B. durch das

Vermitteln psychophysiologischer Zusammenhänge (Psychoedukation; z.B. Stressphysiologie,

Teufelskreismodelle; Praxistipp 9.9.) (Evidenzgrad 2). Dabei sollte an die subjektive Krankheitstheorie des

Patienten angeknüpft und nach und nach ein biopsychosoziales Krankheitsmodell aufgebaut sowie eine positive

Beschreibung der Beschwerden („nicht-spezifisch“, „funktionell“, „somatoform/psychosomatisch“, ggf. auch eine

entsprechende Diagnose) angeboten werden (Evidenzgrad: 2b).


Seite 165

Empfehlung 104: Mögliches Schon- und Vermeidungsverhalten hinsichtlich angenommener Auslöser der

Beschwerden (Bewegung, Anstrengung, Umwelteinflüsse wie Chemikalien, Lebensmittel oder

Lebensmittelzusätze) sollte in der Behandlung thematisiert werden. Eine Tolerierung kurzfristiger Schonung und

Vermeidung zur Angstminderung und Beziehungsstabilisierung kann im Einzelfall sinnvoll sein, grundsätzlich sollte

aber zur (Wieder-)Aufnahme sozialer und körperlicher Aktivität und zur (Re-) Exposition geraten werden

(Evidenzgrad: 2).


Empfehlung 105: Die mögliche Nutzung verschiedener Selbsthilfestrategien (z.B. Internetforen,

Selbsthilfegruppen und Patientenratgeber) sollte in der Behandlung thematisiert werden (Evidenzgrad: 5)


Seite 171

Praxistipp 9.3.: Gestufte Aktivitätssteigerung (ausgehend vom individuellen Aktivitätsverhalten des Patienten):


Bei Müdigkeit und Erschöpfung, Fibromyalgie-Syndrom, Rückenschmerzen sowie umweltbezogenen

Beschwerden besteht ein besonders hohes Risiko zu Schonung, Vermeidung und Rückzug. Hier ist es

besonders wichtig, in kleinen Schritten zur Erweiterung des Bewegungsradius zu ermutigen. Bei diesen

Beschwerdebildern gibt es allerdings auch eine kleine Gruppe übermäßig aktiver Patienten („Durchhaltern“),

denen mit Nachdruck zu nach Art und Umfang angemessenen Aktivitäten geraten werden soll.




Seite 174


Empfehlung 111: Die Motivation zur psychosozialen Diagnostik bzw. zur Psychotherapie sollte ggf. als ein

wichtiges Behandlungs(zwischen)ergebnis und nicht als Bringschuld des Patienten angesehen werden

(Evidenzgrad: 4).

Der psychosoziale Experte wird zusätzlich „mit ins Boot geholt“, der Patient wird NICHT an ihn „abgegeben“.


Empfehlung112b: Bei schwerer verlaufenden nicht schmerz-dominanten nicht-spezifischen, funktionellen und

somatoformen Körperbeschwerden (z.B. chronisches Müdigkeitssyndrom) sollte eine zusätzliche, zeitlich begrenzte

Gabe von Antidepressiva nur bei relevanter psychischer Komorbidität erfolgen (Evidenzgrad: 2; Kapitel 10.2.;

z.B. NVL-LL unipolare Depression).



Seite 184


Empfehlung 120b: Psychosoziale Fachkompetenz sollte zunächst im Rahmen eines psychosomatisch/ psychiatrisch/

psychologisches Konsils einbezogen werden ( LL „Konsiliar- und Liaisonpsychiatrie und Psychosomatische

Medizin“). Ein entsprechendes Empfehlungsschreiben (d.h. ein(Arzt-)Brief mit Informationen zum Krankheitsbild

und konkreten therapeutischen Empfehlungen) an den primär behandelnden (Haus-)Arzt wirkt sich wahrscheinlich

günstig auf das Funktionsniveau des Patienten aus und kann Kosten sparen (Evidenzgrad: 1).



Seite 197



Empfehlung 132: Stationäre Psychotherapie nicht-spezifischer, funktioneller und somatoformer Körperbeschwerden

sollte in einer Klinik mit multimodalem Therapiekonzept (siehe Definition oben: interdisziplinäre Behandlung unter

Einbeziehung von mindestens zwei Fachdisziplinen, davon eine psychosomatische, psychologische oder

psychiatrische Disziplin, nach festgelegtem Behandlungsplan unter qualifizierter ärztlicher Leitung) stattfinden.


Seite 204



Empfehlung 134: Folgende Haltungen, Denk- und Verhaltensweisen sollten VERMIEDEN werden:

Ein eigenes dualistisches oder hierarchisches Erklärungsmodell („Entweder-Oder-Modell”;

„körperliche Erkrankungen sind wichtiger/ gefährlicher als psychische”, „Krank ist nur, wer

entsprechende somatische Befunde aufweist“)......



Einseitige „Somatisierung“ (Nicht-Einbeziehung psychosozialer Umstände und Beschwerden) bzw.

einseitige „Psychologisierung“ (mangelnde Einbeziehen des Körpers, mangelnde Flexibilität im

Umgang mit somatischen Behandlungswünschen eines Patienten insbesondere in der Initialphase der

Therapie).........




Seite 207



Empfehlung 135: Folgende Fehler beim diagnostischen Vorgehen sollten VERMIEDEN werden:

Mangelnde psychosoziale Diagnostik:

Mangelnde somatische Basisdiagnostik:

Unnötige oder sogar schädliche Überdiagnostik:


Seite 218



Empfehlung 141: Bei der Rehabilitation von Patienten mit nicht-spezifischen, funktionellen und

somatoformen Körperbeschwerden sollte primär ein pragmatischer, multimodaler Therapieansatz

verfolgt werden. Dabei sollten in geeigneten Einrichtungen (z.B. Tageskliniken mit entsprechendem

Indikationsspektrum und Therapieangebot), evtl. auch in einer engen Kooperation von Haus- bzw.

somatischem Facharzt und Psychotherapeut, zunächst ambulante Rehabilitationsmaßnahmen

durchgeführt werden, wobei für deren Wirksamkeit keine ausreichenden Daten vorliegen. Stationäre

Rehabilitationsmaßnahmen sollten in Kliniken mit multimodalem Therapiekonzept durchgeführt werden

(Evidenzgrad: 3).


Seite 220

Empfehlung 143: Der Schweregrad nicht-spezifischer, funktioneller und somatoformer

Körperbeschwerden und die Wahrscheinlichkeit einer Wiedererlangung der Erwerbsfähigkeit sollten –

in Auseinandersetzung mit eventuellen Vorgutachten – nach folgenden Kriterien beurteilt werden

Tabellen 8.2. und 8.3.):

• Konsistente Auswirkungen der Störung in allen Lebensbereichen

• Intensität der Inanspruchnahme des Gesundheitswesens

• Vergeblichkeit adäquater Therapieversuche

• Chronifizierung und Komorbidität

• Einfluss von Aggravation oder Simulation

• Spezielle berufliche Anforderungen (bei der Frage nach Berufsunfähigkeit).


Seite 224



Empfehlung 148: Bei der Abwägung dieser Prinzipien soll dem „Nicht-Schaden“ relativer Vorrang

gegeben werden.


www.funktionell.net/S3-LL%20Nicht-spezifische
 
Protest gegen Psychiatrisierung durch neue "Leitlinien Müdigk

Hallo Juliane,

jaja, wir wissen wie schlimm die Zustände sind - und wer die Täter. Was willst Du uns denn eigentlich mitteilen?

Hätte es ein Link nicht getan?

Grüsse!
 
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