Oelwechsel beim Fahrzeug - völlig unnötig?

Hallo
ich habe mich gerade informiert, und gelesen, dass es wohl ein Unterschied ist, ob man das Auto viel für kurze oder lange Strecken (wie die meisten hier im Video) braucht. Da ich aber ja kein Auto mehr habe, und schon lange nicht mehr fahre, nützt mir die Information nicht viel.
Aber evtl. dient es ja doch dem einen oder anderen - vor allem würde ja auch nicht so viel Oel gebraucht, wenn es so wäre.
LG Béatrice
 
ich habe mich gerade informiert, und gelesen, dass es wohl ein Unterschied ist, ob man das Auto viel für kurze oder lange Strecken (wie die meisten hier im Video) braucht. Aber evtl. dient es ja doch dem einen oder anderen - vor allem würde ja auch nicht so viel Oel gebraucht, wenn es so wäre.

Hallo Béatrice,

es wäre sicherlich schön, wenn der Video-Bericht stimmen würde, nicht nur für den eigenen Geldbeutel, sondern auch für die Umwelt. Ich habe nochmal nach Infos gesucht und berücksichtige auch meine Erfahrungen - Ölwechsel alle 10.000 km mit Synthetiköl - damit bin ich gut gefahren. Auch der Anblick des verschmutzten Ölfilters und des schwarz gewordenen Motoröls, lassen vermuten, daß der Ölwechsel erforderlich bleibt.

Verbrennungsrückstände wandern ins Öl, Abrieb hauptsächlich in den Filter und teilweise ins Öl. Bei vielen Kurzstrecken erklärte mir kürzlich der Techniker beim TÜV, daß er den Motor bei der ASU erst mal ein paar Minuten hochtourig laufen lassen mußte, um ihn "freizupusten", sonst wäre der Wagen nicht über die ASU gekommen, danach war es i.O. Also lagert sich da so einiges ab, was auch ins Öl gelangt und das gilt natürlich auch für lange Strecken, obwohl der Motor da gründlicher "durchgepustet" wird.

Und hier noch die Argumente der Kfz-Betriebe:
Seit einiger Zeit gibt es Pkw-Getriebe, bei denen der Schmierstoff nicht mehr gewechselt werden muss. Warum ist das nicht auch bei Motoren möglich? „Der Unterschied ist, dass beim Verbrennungsprozess Rückstände in das Öl gelangen. Dieses Verbrennungsendprodukt reagiert chemisch mit Wasser und Luftsauerstoff und bildet Säuren und andere Reaktionsprodukte. Genau das gibt es beim Getriebeöl nicht“, so Gerd Martin...

Die Ursachen, wie und warum diese Verbrennungsrückstände in das Motoröl gelangen, kennt jeder Kfz-Mechaniker: In der Mechanik brauchen Bauteile für eine uneingeschränkte Funktion ein so genanntes Laufspiel. Deshalb kann die Zylinder-Kolben-Kombination den Brennraum und das Kurbelgehäuse, in dem sich das Motoröl befindet, niemals 100-prozentig gegeneinander abdichten. Entlang des Kolbens gelangen Verbrennungsgase und -rückstände sowie Wasser und unverbrannter Kraftstoff in das Kurbelgehäuse.

Ist der Ölwechsel verzichtbar?

Das alles führt zu einer chemischen und physikalischen Verunreinigung und somit zu Einbußen in der Leistungsfähigkeit und der Lebenserwartung des Motoröls. Des Weiteren belastet mechanischer Abrieb den Schmierstoff. Doch dieser lässt sich dank eines Motorölfilters nahezu vollständig abscheiden.

Meinung

„Es ist nicht möglich, mit einem Ölfilter flüssige Bestandteile zu entfernen. D. h. flüssige Alterungsprodukte und saure Substanzen im Öl werden nicht entfernt. Ebenso werden auch verbrauchte Additive nicht mehr ergänzt“, so Gerd Martin weiter. Anders ausgedrückt: In Kaffee gelösten Zucker kann kein Sieb der Welt herausfiltern.

So hat jedes Motoröl mit gelösten Schadstoffen zu kämpfen. Nun könnte man meinen, es liegt vielleicht an der Geheimrezeptur des „Lifetime“-Öls, dass es – im Gegensatz zu den bekannten Produkten der Mineralölindustrie – mit dieser Belastung besser fertig wird. Vielleicht resultiert daraus seine angeblich lebenslange Verwendung? Um den negativen Einflüssen auf das Motoröl entgegenzuwirken, werden dem Grundstoff Öl zahlreiche Zusätze – so genannte Additive – zugegeben. Wäre diesen Additiven ein ewiges Leben beschieden, wäre vielleicht auch eine sehr lange Einsatzdauer des flüssigen Schmierstoffs denkbar.

Additive helfen

Doch genau das ist der Knackpunkt: „Das Problem sind nicht so sehr die Grundöle, als vielmehr die Additive. Gerade bei hochwertigen Motorölen ist deren Anteil besonders hoch. Teilweise macht er bis zu einem Drittel aus. Und diese Zusätze nutzen sich ab“, beschreibt Uwe Krügel, Leiter Forschung und Entwicklung bei Liqui Moly, die Situation.

Gründe für den Ölwechsel

Wer nun getreu dem Motto „viel hilft viel“ meint, man müsse einfach den Anteil der Zusatzstoffe im Motoröl erhöhen, um z. B. Säuren zu neutralisieren und damit die Standzeit der Öle zu verbessern, der irrt. „Je länger das Öl im Einsatz ist, desto mehr Säuren entstehen und umso höher müssen die Beigaben von Neutralisierungsstoffen sein. In zu großer Menge verstopfen sie jedoch in einer Kettenreaktion das Ölfiltersystem in immer kürzeren Abständen“, erklärt Gabriele Radke, Pressesprecherin von Exxon-Mobil. Die Viskosität des Motoröls erhöht sich im Laufe seiner Nutzungsdauer. Das Öl wird dicker und seine Schmiereigenschaften verschlechtern sich.

„Das kann so weit gehen, dass ein modernes 5W40-Synthetiköl so zähflüssig wie ein 60-er Einbereichsöl wird. Mit allen negativen Konsequenzen“, erläutert Peter Weismann, technischer Leiter des größten unabhängigen deutschen Schmierstofflabors Wearcheck.

Vielleicht liegt dann das Geheimnis des „Lifetime“-Öls in seinen besonders hochwertigen Grundölen? „Unsere Analyse hat ergeben, dass das Basisöl des Produkts „Liftime Spezial“ der Firma Lifetime Technologies kein modernes Syntheseöl ist. Die Additivierung basiert auf einem SHPD-Öl, wie es Anfang der achtziger Jahre auf den Markt kam“, sagt Weismann weiter.
Das Ergebnis zeigt, dass sich der Traum vom lebenslangen Motoröl auch weiterhin nicht erfüllen wird. Und dass Vieles, was heutzutage für teures Geld angeboten wird, oft nur Augenwischerei ist. Bis dass der Tod uns scheidet?
Mein Fazit: ich verlasse mich lieber nicht auf diesen Frontal-Bericht, das könnte viel teurer werden, als ein regelmäßiger Ölwechsel und die Herstellung eines neuen Motors verschlingt ebenfalls viele Ressourcen, falls der vorzeitig ersetzt werden muß.

Doch interessant ist es schon, dieser Frage mal nachzugehen...

Liebe Grüße,
Clematis
 
Moin,

also ich kenne Jemanden, der (aus Geiz) ca. 130Tkm in 4 Jahren (überwiegend Strecke) ohne Ölwechsel gefahren ist und dann einen kapitalen Motorschaden erlitt. Lt. Werkstatt war noch genug "Öl" drin, was aber keinerlei Schmierwirkung mehr hatte.

Persönlich habe ich viele Jahre mein(e) Fahrzeug(e) selbst gewartet und was da manchmal rauskam... - kann ich nur sagen: Hauptsache raus :D

Sicher schlummert in diversen Schubladen so Einiges, was die Wechselintervalle deutlich erhöhen könnte und die sind natürlich mit großen Sicherheitsaufschlägen kalkuliert (z.b. schlechtester Fall = nur Stadtverkehr + 200% oder so..), aber dass es einem Motor gut tut, den ganzen Dreck permanent umzuwälzen, mag ich nicht so recht glauben. Einge Zehntausend - o.K. vielleicht auch 100t oder ein bisserl mehr; "Lebenslang", naja - wenn er dran stirbt, ist er tot und dann stimmt es ja wieder... :D

Gruss
Karl
 
Ja, Ölwechsel ist unnötig, wenn man kurzfristig denkt und später gerne viel Geld ausgeben will:)

Die Serviceinterwalle sind mit heutigen Topölen (und damit mein ich nicht die überteuerten Oele die die jungen Tuningkiddis reinwerfen) sicher zu kurz, aber: Wenn einer mit seiner alten Karre 50tsd KM mit ein und demselben Oel macht ist die Möglichkeit sehr gross dass er nen Motorschaden hat. Also nen Totalen.

Ich seh Rasenmäher die nach 100 Betriebsstunden eine Teerähnliche Masse im der Wanne haben….das schmiert einfach nicht mehr so toll.

LG Terakk
 
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